Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  3. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  4. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  5. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  6. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  7. „Wie retten wir die Welt?“
  8. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  9. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  10. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  11. "Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller fördert"
  12. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  13. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  14. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  15. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen

Péter Erdö, ein Petrus am Horizont der Geschichte

4. März 2013 in Aktuelles, 18 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Péter Erdö aus Budapest könnte alle Prophezeiungen widerlegen, dass der nächste Papst nicht aus Europa kommt. Schafft er das, käme auch eine Jahrhunderte alte Weissagung zum Ziel. Von Paul Badde (Die Welt)


Vatikan (kath.net/Die Welt) Von Ungarn ist bekannt, dass sie die Kunst beherrschen sollen, als letzte in eine Drehtür einzutreten, aus der sie dann als erste wieder herauskommen. Diese Fähigkeit könnte Péter Kardinal Erdő (60) beim nächsten Konklave zugute kommen – oder eben zum Verhängnis werden; je nachdem wie man auf das Amt der Nachfolge des Apostels Petrus schaut, der die Tradition seines Amtes auf dem Vatikan-Hügel ja selbst schon mit einem Martyrium begründet hat und nicht mit einem Triumph. Und so endeten am Anfang alle Päpsten.

Péter Erdő, der hochgewachsene und höchst imposante Erzbischof von Esztergom-Budapest und Primas von Ungarn, hätte jedenfalls das Zeug, alle Prophezeiungen zu widerlegen, die wissen wollen, dass Benedikt XVI. der letzte Europäer auf dem Stuhl Petri gewesen sein soll.

Er spielt eine Schlüsselrolle unter den europäischen Kirchenfürsten, die in der katholischen Weltkirche immer noch die Hälfte aller Kardinäle stellen und er stammt aus einem abendländischen Herzland, das Europa im 4. Jahrhundert in Bischof Martin von Tours schon einmal den ersten Heiligen geschenkt hat, der nicht gewaltsam zu Tode gekommen war, quasi als Heiligung auf ungarisch. Martin war römischer Offizier, wurde allerdings in Savaria in Panonnien, dem heutigen Szombathely in Ungarn geboren, Péter Erdő ist römischer Kardinal und stammt aus Budapest.


Präsident der Europäischen Bischofskonferenz

Mit der märchenhaften Sprachbegabung vieler Ungarn, deren eigene Sprache außer ihnen selbst fast kein Mensch sonst mehr versteht, wurde Erdö 2011 zum zweiten Mal für fünf Jahre zum Präsidenten der Europäischen Bischofskonferenz gewählt, wo er besser vernetzt sein dürfte als irgendein anderer Bischof – doch als authentischer Mann Gottes und nicht als machiavellistischer Strippenzieher.

In dem Streit um Kreuze im öffentlichen Raum in Europa hat er sich vor zwei Jahren sehr deutlich positioniert. In allen Lehr- und Ethikfragen passt kein Blatt Papier zwischen seine Haltung und der Benedikt XVI.

"Die Präsenz des Kruzifixes im öffentlichen Raum für eine Grundrechtverletzung zu halten, wäre ein Verstoß gegen die Identität Europas," rief er damals nach Straßburg und Brüssel. "Ohne das Kruzifix würde es heute kein Europa geben, wie wir es kennen."

Das päpstliche Zeremoniell, das der Pontifex aus Deutschland in Rom in den letzten acht Jahren wieder erneuert hat, könnte Erdö übergangslos ausfüllen. Seine Liebe zu einer würdigen Liturgie scheint ihm als alten Habsburger quasi in die DNA eingeschrieben, obwohl er die alte lateinische und gregorianische Liturgie, die Benedikt XVI. wieder in ihr Recht eingesetzt hat, nur als Kommunionkind noch selbst erlebt hat.

"Petrus" am Horizont der Geschichte

1952 wurde er als erster von acht Söhnen in einer Budapester Intellektuellen-Familie geboren, die als Katholiken in gleichsam natürlicher Opposition zum kommunistischen Regime standen, dem Kardinal Mindzenty im Ostblock so spektakulär die Stirn geboten hatte. Beim Beginn des Konzils, das Joseph Ratzinger schon mitgestaltet hatte, war er elf Jahre alt; sechs Jahre nach der großen Liturgiereform wurde er 1975 zum Priester geweiht.

Seine Studien in Budapest oder Rom schloss er "summa cum laude" ab und lehrte Theologie in Ungarn, Rom, Kalifornien und Buenos Aires, mit Ehrendoktorhüten aus Paris, Budapest, Warschau und Navarra.

Am 5. November 1999 ernannte Papst Johannes Paul II. den begabten Theologen zum Weihbischof von Székesfehérvár, weihte ihn selbst am 6. Januar 2000 im Petersdom in Rom zum Bischof, ernannte ihn am 7. Dezember 2002 zum Erzbischof und Primas von Ungarn und kürte ihn im Oktober 2003 zum Kardinal. Es war eine atemberaubende Laufbahn für die Kurie.

Seitdem hat er sich in allen Aufgaben glänzend bewährt, die ihm angetragen oder aufgetragen wurden. Sollten ihn die "signori cardinali" im kommenden Konklave in der Cappella Sixtina überraschend zum 268. Nachfolger des Apostels Petrus wählen, käme mit Péter Kardinal Erdő die Jahrhunderte alte Weissagung des Malachias – zumindest teilweise – zum Ziel, die nach dem "Friedenspontifikat mit dem Ölzweig" (das gemeinhin mit Benedikt XVI. identifiziert wird) als letzten Papst in schwieriger Zeit wieder einen "Petrus" am Horizont der Geschichte auftauchen sieht.

Foto Kardinal Erdö: © Catholic News Agency


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Konklave

  1. Rauchfang auf der Sixtina für die Papstwahl montiert
  2. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  3. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung
  4. Hat Kardinal Dolan auf das nächste Konklave Einfluss genommen?
  5. Kardinal Sandri wird Leiter eines möglichen Konklave
  6. US-Jesuitenmagazin bringt Insider-Informationen aus dem Konklave
  7. Kandidat der Verzweiflung: Ein Barbar aus dem Norden
  8. Strengste Geheimhaltung und verschlossene Türen
  9. Kardinal Dolan widerspricht Konklave-Aussage des Scalfari-Interiews
  10. Bergoglio im Präkonklave: 'Es gibt zwei Kirchenbilder'







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  5. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  6. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  7. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  8. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  9. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  10. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  11. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung
  12. Das Konklave beginnt am 7. Mai
  13. „Wie retten wir die Welt?“
  14. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  15. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz