Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Pi
  2. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  3. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  4. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  5. Erzbischof Lackner zur Amoktat in Graz: "Tief betroffen und sprachlos"
  6. Agieren katholische Schulen des Erzbistums Hamburg noch im Einklang mit der Lehre der Kirche?
  7. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  8. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  9. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  10. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  11. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  12. Papst Leo XIV. hält außerirdisches Leben für möglich
  13. „Iran ist das einzige UN-Mitglied, das offen Vernichtung eines anderen Staates fordert – Israels“
  14. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  15. Priesterweihen 2025: Mehr Jungpriester als Spätberufene

Berlin-Brandenburg u. Pfalz: Evangelische sagen Ja zu Homo-Segnungen

18. November 2002 in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Proteste von Verbänden Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), hält sie für “Skandal-Entscheidungen”


Berlin (kath.net/idea)
Die evangelischen Kirchen in Berlin-Brandenburg und in der Pfalz erlauben öffentliche Segnungen von Homosexuellen, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben. Die örtlichen Kirchengemeinderäte oder Presbyterien müssen der Segnung grundsätzlich zustimmen, die Pfarrer zu dieser Handlung bereit sein und mindestens ein Partner der Kirche angehören. Am 16. November lehnten es 13 der 198 “Kirchenparlamentarier” von Berlin-Brandenburg ab, daß “Andachten mit Fürbitte und Segenszuspruch” für gleichgeschlechtliche Partner gefeiert werden; sieben enthielten sich der Stimme. Die Synodale Uta Nischik (Berlin) begründete ihr Nein damit, daß nach ihrem Bibelverständnis eine Segnung schwuler oder lesbischer Lebenspartner nicht dem Willen Gottes entspreche. Auch der Direktor der Berliner Stadtmission, Pfarrer Hans-Georg Filker lehnte den Beschluß ab. Gleichwohl sei die Entscheidung “weise”, da sie Befürwortern wie Gegnern erlaube, ihren jeweiligen geistlichen Einsichten zu folgen. Der Vorsitzende der Evangelischen Sammlung in Berlin-Brandenburg, Donald Weihmann, hält den Beschluß für eine “Worthülse”. Offenbar könne jede Gruppe eine besondere Segnung verlangen, so Weihmann gegenüber idea. Der Mitvorsitzende der Evangelischen Allianz in Berlin, Pfarrer Axel Nehlsen, kündigte eine Stellungnahme der Dachorganisation der Evangelikalen in der Bundeshauptstadt an.

SPD-Politiker: Zeichen für Toleranz und Offenheit

Bischof Wolfgang Huber (Berlin) betonte gegenüber idea, daß der Beschluß klar zwischen der Stellung von Ehe und Familie und von homosexuellen Lebenspartnerschaften unterscheide. “Unter dieser Voraussetzung leisten wir einen Beitrag, Verläßlichkeit und Verantwortung zu stärken.” Das sei ein vertretbarer Weg, dem auch er zustimmen könne.

Pfalz: Proteste von Verbänden - Knapp 4.000 Unterschriften

In der Pfalz stimmten 44 Synodale für eine “öffentliche gottesdienstliche Begleitung mit Verkündigung, Fürbitte und Segen”, 13 waren dagegen, und sechs enthielten sich. Einen Gegenantrag, der eine Segnung “in der Seelsorge und der damit gegebenen Intimität” befürwortete, wies die Mehrheit unter anderem unter Hinweis auf mögliche Gefährdungen der kirchlichen Einheit zurück. Bei einer Spontanumfrage lehnten 22 der 430 Presbyterien eine gottesdienstliche Begleitung schwuler und lesbischer Lebenspartnerschaften ab. Gegen die Entscheidung sind auch der Evangelische Gemeinschaftsverband Pfalz, die Evangelische Vereinigung für Bibel und Bekenntnis in der Pfalz, die Pfälzer Regionalgruppe des Bibelbundes, mehrere Stadtmissionen und Allianzkreise. Knapp 4.000 Gemeindemitglieder unterzeichneten ein Protestschreiben. Kirchenpräsident Eberhard Cherdron (Speyer) sagte, Christen müßten zusammenbleiben, auch wenn sie in einer theologisch-ethischen Entscheidung unterschiedlicher Auffassung seien.

“Skandal-Entscheidungen” und “Verachtung des Wortes Gottes”

Die Beschlüsse haben massive Kritik ausgelöst, zumal sich Anfang Dezember auch die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau mit der Segnung homosexueller Gemeinschaften befassen wird. Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), hält sie für “Skandal-Entscheidungen”, mit denen die Bekenntnisgrundlagen der Kirchen aus den Angeln gehoben würden. Eine Segnung von unbiblischem Verhalten sei eine “Verachtung des Wortes Gottes” und Preisgabe des kirchlichen Auftrags, die Gesellschaft mit dem Willen Gottes zu konfrontieren. Der Pressesprecher der Seelsorge-Initiative “Wüstenstrom”, der Religionspädagoge und Pfarrer Rolf-Alexander Thieke (Oberuhldingen/Bodensee), verwies auf die Bitte des Rates der EKD, daß die Landeskirchen bis zur Verabschiedung einheitlicher Regelungen keine neuen Ordnungen beschließen sollten.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Homosexualität

  1. Erzdiözese Salzburg veranstaltet Fortbildungsveranstaltung mit Homo-Aktivisten
  2. Dieses Jahr keine LGBT-‚Pride‘ Parade in Budapest
  3. Erzbischof von Neapel lässt LGBT-Aktivisten während einer Messe sprechen
  4. Pfarre in der Diözese Linz ignoriert Anweisungen aus Rom
  5. Regenbogenpastoral in der Diözese Innsbruck
  6. ‚Politischer Gottesdienst’ mit der Homosexuellen Initiative Linz
  7. Kardinal Zen wirft Papst Verunsicherung von Gläubigen vor
  8. Synode über die Synodalität wird ‚Moment der Krise’ für die katholische Kirche
  9. Nein zur Segnung Homosexueller: Papst entließ verantwortliche Mitarbeiter der Glaubenskongregation
  10. Der Architekt von ‚Traditionis Custodes’ stimmt ‚Homosexualität als Schöpfung Gottes’ zu






Top-15

meist-gelesen

  1. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  2. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  3. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  4. Papst Pi
  5. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  6. Gymnasiasten in Essen wollten Abifeier mit Geschlechtertrennung
  7. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  8. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  9. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  10. Kardinal Kasper: Papst Leo „ist ein Mann der Mitte“
  11. "Duftend wie Weihrauch, der einen ganzen Raum erfüllt, obwohl er dabei verbrennt"
  12. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  13. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  14. Papst Leo XIV. wird den neuen Erzbischöfen das Pallium wieder auflegen!
  15. Agieren katholische Schulen des Erzbistums Hamburg noch im Einklang mit der Lehre der Kirche?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz