Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  10. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  11. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  12. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  13. Die Achillesferse des Teufels
  14. Thomas von Aquin über Migration
  15. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"

Der Realitätsverlust des Helmut Schüller

23. April 2012 in Kommentar, 38 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wenn Schüller sagt, die Aussage von Lombardi sei kein „offizielles Statement“ des Vatikans gewesen, dokumentiert er öffentlich sein Unwissen über Strukturen und Vorgänge des Vatikans. Ein Kommentar von Armin Schwibach und Roland Noé


Wien (kath.net/rn/as) Nicht wenige Kircheninsider, darunter auch mehrere österreichische Bischöfe, konstatieren derzeit bei Helmut Schüller, dem Chef der „Pfarrer-Initiative“, einen immer größer werdenden Realitätsverlust. Tatsache ist, dass der Vatikan einen direkten „Dialog“ mit Schüller ablehnt. P. Federico Lombardi SJ hatte dies vor einigen Tagen bekräftigt und darauf hingewiesen, dass es sich um ein Problem pastoraler Natur handelt. Es sei Aufgabe der österreichischen Bischöfe und Bischofskonferenz, diesen „Dialog“ zu führen, was den normalen Weg darstelle.

Helmut Schüller scheint dies nun ernsthaft ignorieren zu wollen und meint, dass die Aussage von Lombardi kein „offizielles Statement“ des Vatikans gewesen sei. So wird klar, dass Schüller damit sein eigentliches Unwissen über Strukturen und Vorgänge des Vatikans öffentlich dokumentiert hat.


P. Lombardi ist der Direktor des Presseamtes und Pressesprecher des Heiligen Stuhls. Es ist richtig, dass er als solcher „keine offiziellen Statements“ gibt, denn: seine Aufgabe ist höher angesetzt: er ist Kommunikationsrohr, Filter und autorisierter Interpret der Aussagen und des Willens vatikanischer Instanzen. Wesentlich ist aber, dass das, was Lombardi sagt, immer „von oben“ kommt. Der Vatikansprecher spricht daher nie als „Privatperson“. So „sprechen“ in diesem Fall zum Beispiel der Kardinalstaatssekretär, der Präfekt der Glaubenskongregation und letztlich der Papst.

Als besonders kurios dürfte in bischöflichen Kreisen auch der Umstand eingeschätzt werden, dass Schüller, der ja de facto die Hierarchie leugnet, nun ausgerechnet mit der höchsten Stelle der Hierarchie einen „direkten Dialog“ erstrebt und mit diesem Anspruch alle vorgesetzten Instanzen überspringt. Das immer wieder mit Berufung auf das II. Vatikanische Konzil fast dramatisch eingeforderte Prinzip der Kollegialität und die damit verbundene Anerkennung und Achtung der Bischöfe als Leiter der ihnen anvertrauten Teilkirchen wird damit ausgesetzt, während das Konzil festhält: „Die einzelnen Bischöfe, denen die Sorge für eine Teilkirche anvertraut ist, weiden unter der Autorität des Papstes als deren eigentliche, ordentliche und unmittelbare Hirten ihre Schafe im Namen des Herrn, indem sie ihre Aufgabe zu lehren, zu heiligen und zu leiten an ihnen ausüben“ (Christus Dominus, 16). Damit verstößt der Anspruch des Chefs der sich einem nebulösen Konzilsgeist verpflichtet sehenden „Pfarrerinitiative“ gegen das Wort und den Willen des Konzils selbst.

Auch die Schüller-Aussage, dass sich der Heilige Stuhl an sie wenden möge – die Adresse sei ja bekannt –, lässt eine starke Selbstüberschätzung des ehemaligen Generalvikars von Wien zutage treten. Um es vergleichshalber mit einem Beispiel aus dem Arbeitsleben zum Ausdruck zu bringen: Seit wann wendet sich der Aufsichtsratsvorsitzende von Volkswagen an einen Arbeiter, der in der Zeitung erklärt, die Arbeitsbedingungen seien nicht ideal? Wenn überhaupt, dann wendet er sich an die Verantwortlichen der jeweiligen Fabrik.

Ob Schüller wieder zur Realität zurückfindet, wenn die Medienhype, die seine Freunde und Verbündeten bei ORF & Co. veranstalten, nachlassen wird?


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  2. "Die Christen und Lebensschützer trauern um Martin Lohmann"
  3. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  4. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  5. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  6. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  7. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  8. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  9. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  10. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen






Top-15

meist-gelesen

  1. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  7. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  8. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  9. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  10. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  11. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  12. Die Achillesferse des Teufels
  13. Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca wollte in Iznik mit Papst Leo reden
  14. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  15. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz