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Das Bischofskreuz 'wird mir Mahnung zur Gewissenserforschung sein'

5. April 2012 in Interview, keine Lesermeinung
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Der neue Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp im KATH.NET-Interview: Die „starke Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri und der Weltkirche“ ist für das Erzbistum Köln besonders bedeutsam - Von Petra Lorleberg


Köln (kath.net/pl) „Es wäre ein sicheres Indiz, dass ich auf dem Holzweg wäre, wenn das Kreuz auf meinem weiteren Lebensweg nicht auftauchen würde. Das Bischofskreuz erinnert mich daran und wird mir Mahnung zur Gewissenserforschung sein.“ Dies sagte der vor eineinhalb Wochen im Hohen Dom zu Köln zum Bischof geweihte Dominikus Schwaderlapp (Foto). Der bisherige Generalvikar des Erzbistums Köln betont im KATH.NET-Interview sowohl persönliche Aspekte des Christseins („Ohne Gebet gibt es keinen lebendigen Glauben und kein wahres Christentum“) wie auch die grundlegende Bedeutung der „starke(n) Verbundenheit“ seiner Diözese „mit dem Nachfolger Petri und der Weltkirche“.


kath.net: Exzellenz, feierlicher Einzug in den Kölner Dom zur eigenen Bischofsweihe – was empfanden Sie dabei?

Weihbischof Schwaderlapp: Vor der Weihe hatte ich die Gelegenheit, einige Tage in Stille in einem Haus der Schönstatt-Bewegung in der Eifel zu verbringen. Diese Tage waren ein wirkliches Geschenk des Herrn. Er hat mich in eine innere Sammlung geführt und mir Nervosität genommen. So konnte ich mit innerer Anteilnahme meine Weihe mitfeiern. Immer ist der Einzug im Rahmen eines Pontifikalamtes im Kölner Dom sehr bewegend. An diesem Tag war er für mich besonders ergreifend.

kath.net: Kardinal Meisner hat Ihnen Ihr Bischofskreuz umgehängt und dabei leise zu Ihnen gesagt: „Das Kreuz kommt von allein – darum gibt es keinen Text dazu“. Rechnen Sie mit Kreuzeserfahrungen in Ihrem neuen Amt?

Schwaderlapp: Im Christentum gibt es die Erlösung nur durch das Kreuz des Herrn und Nachfolge bedeutet auch immer Kreuzesnachfolge. Es wäre ein sicheres Indiz, dass ich auf dem Holzweg wäre, wenn das Kreuz auf meinem weiteren Lebensweg nicht auftauchen würde. Das Bischofskreuz erinnert mich daran und wird mir Mahnung zur Gewissenserforschung sein. Zudem ist jede Feier der Heiligen Messe – Mittelpunkt eines jeden Tages – Verheutigung des Kreuzesopfers Christi, kurzum: Ich rechne selbstverständlich mit dem Kreuz und bitte den Herrn um die Gnade, dies dann auch anzunehmen und zu tragen im Vertrauen darauf, dass er die wesentlichen Lasten bereits auf sich genommen hat.


kath.net: Ihr Bischofsspruch lautet: Gaudentes, patientes, instantes – fröhlich, geduldig, beharrlich! Was verbinden Sie damit?

Schwaderlapp: Das Wort ist aus dem Römerbrief übernommen, wo es vollständig heißt: „Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet“ (Röm 12,12). Das Wort hatte ich mir bereits bei der Priesterweihe als Primizspruch ausgewählt und ist für mich zu einem Lebensmotto geworden. Bei allen Schwierigkeiten, Nöten und menschlichen Erbärmlichkeiten: Wir haben allen Grund zur Fröhlichkeit, weil Gott stärker ist als die größte menschliche Schwäche. Es gibt keine Nachfolge Jesu ohne das Kreuz. Bedrängnisse gehören zum Leben in den unterschiedlichsten Zusammenhängen. Geduld ist erforderlich, damit wir in solchen Bedrängnissen nicht wegrennen, aufgeben oder gar verzweifeln. Fröhlichkeit und Geduld können wir nur erlangen durch Beharrlichkeit im Gebet. Das Gebet ist für uns Christen unersetzlich. Ohne Gebet gibt es keinen lebendigen Glauben und kein wahres Christentum. Es gibt Zeiten, in denen das Beten Freude macht und ganz leicht von den Lippen geht. Es gibt aber auch Zeiten, in denen es schwerer fällt. Hier ist unsere Beharrlichkeit gefordert.

kath.net: Sie sind ein Priester der Erzdiözese Köln. Was bedeutet diese Diözese für Sie, welche Rolle spielt sie im Konzert der deutschen Diözesen?

Schwaderlapp: Ich stamme zwar aus dem Bistum Limburg, habe aber in der Erzdiözese mein Theologiestudium absolviert, bin hier zum Priester geweiht worden und tue fast seit 19 Jahren meinen priesterlichen Dienst in der Erzdiözese Köln. Das Erzbistum Köln ist mir sehr ans Herz gewachsen und zu einer zweiten Heimat geworden. Als Größte der deutschen Diözese spielt sie auch eine entsprechende Rolle im Konzert der Diözesen. Besonders bedeutsam ist hier nicht nur die Finanzkraft der Diözese, sondern die starke Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri und der Weltkirche. Nicht umsonst trägt die Erzdiözese Köln den Titel „Sanctae romanae ecclesiae semper fidelis filia“ – „Immer getreue Tochter der Heiligen Römischen Kirche“.

kath.net: Zeichnet es sich schon ab, welche neue Arbeitsgebiete Sie als Weihbischof übernehmen werden?

Schwaderlapp: Erzbischof Kardinal Meisner hat mir die Sorge für den Pastoralbezirk Nord der Erzdiözese Köln übertrage. Das ist ein recht großes Gebiet, das das Bergische Land, den Kreis Mettmann, die Stadt Düsseldorf sowie den Rhein-Kreis Neuss umfasst.

Fast 800.000 Katholiken leben in diesem Gebiet. Die Pfarreien sind in 62 Seelsorgebereiche und diese wiederrum in 16 Dekanate zusammengefasst. Hier ist es meine Aufgabe, im Auftrag des Erzbischofs Visitationen durchzuführen und das Firmsakrament zu spenden. Aber auch darüber hinaus liegt mir sehr an einem guten persönlichen Kontakt zu Priestern, Diakonen und pastoralen Mitarbeitern sowie den Gläubigen. Ich sehe es als meine Aufgabe an, den Glauben zu stärken, zum Zeugnis zu ermutigen und – allgemein gesprochen – Christus berührbar zu machen. Darüber hinaus hat der Erzischof mir zwei Aufgabenbereiche als Bischofsvikar übertragen: einerseits die Sorge um die Ausbildung der Ständigen Diakone und andererseits ein Bischofsvikariat für Geistliche Gemeinschaften und geistliche Berufungen. Auch diese Arbeitsfelder sind sehr wichtig. Berufungen werden uns zwar von Gott geschenkt, aber wir können doch dazu beitragen, dass junge Menschen ein offenes Ohr und ein offenes Herz für die Stimme Gottes haben. Die geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen sind meiner Überzeugung nach eine Antwort des Heiligen Geistes auf die Nöte unserer Zeit. Gerne habe ich den Auftrag angenommen, mich besonders um diese Gemeinschaften zu sorgen.

kath.net: Sie haben Ihre Doktorarbeit über „Erfüllung und Hingabe“ in der Lehre von Papst Johannes Paul II. geschrieben und noch ein weiteres Ehebuch herausgebracht. Was möchten Sie als Weihbischof heutigen Ehepaaren mit auf den Weg geben?

Schwaderlapp: Hier bin ich versucht, ganze Romane von mir zu geben. Ich will versuchen, es auf eine Formel zu bringen: Treue ist bewährte Liebe und bewährte Liebe schenkt uns Erfüllung. Je mehr es den Ehepaaren gelingt, sich einander zu schenken und anzunehmen, desto robuster wird ihre Gemeinschaft und desto erfüllter ihr Leben. Das gilt im übertragenen Sinne auch für die Priester. Je mehr es uns gelingt, uns zu verschenken, desto erfüllter wird unser Leben sein, desto frohere Menschen werden wir.

kathTube-Video Bischofsweihe von Dominikus Schwaderlapp: Predigt von Kardinal Meisner sowie die Weiheliturgie



Foto Weihbischof Dominikus Schwaderlapp: © Erzbistum Köln


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