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Kopten kündigen Protestmarsch mit über einer Million Teilnehmern an

5. Mai 2011 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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„Man muss vorsichtig sein und darf kein vorschnelles Urteil abgeben“, so ein Missionar zum Fidesdienst. Er warnt davor, vorschnell zu schließen, dass sich in Ägypten ein interreligiöser Konflikt anbahne.


Kairo (kath.net/Fidesdienst) Verschiedenen koptische Bewegungen kündigten für Freitag, den 6. Mai einen Protestmarsch an, zu dem sie 1 eine Million Teilnehmer erwarten. Im Mittelpunkt steht der Erhalt der Markus-Kathedrale in Abbasseya. Am vergangenen Freitag hatten tausende Salafiten ein Sit-in vor der Kathedrale veranstaltet, bei dem sie die „Freilassung von Kamilia Shehata, Frau eines koptischen Priesters forderten, die nachdem sie ihren Mann verlassen hatte, zum Islam konvertiert und dann zu ihrer Herkunftsfamilie zurück gekehrt sein soll. Nach Aussage der Salafiten soll die Frau nun festgehalten werden und zur Rückkehr zu koptischen Religion gezwungen worden sein.

„Wir müssen vorsichtig sein und sollten kein vorschnelles Urteil abgeben. Man muss abwarten, wie die Situation sich entwickelt und dabei können wir keine mögliche Wendung ausschließen“, so der seit vielen Jahren in Ägypten tätige italienische Comboni Missionar, P. Luciano Verdoscia, der daran erinnert, dass „nach Ansicht von Beobachtern, die Zahl der Salafiten zwar nicht sehr groß ist, sie jedoch gerne laut auftreten“.


P. Verdoscia warnt auch davor, vorschnell zu schließen, dass sich in Ägypten ein interreligiöser Konflikt anbahnt. „Man muss sich vor Augen führen, dass das religiöse Empfinden in Ägypten immer sehr ausgeprägt war. Dies betrifft sowohl Muslime als auch Christen. Das spüren auch wir als aus dem Ausland kommende Ordensleute: man tendiert dazu sich in Ghettos abzusondern, in denen es sich gut lebt und wo man seinen eigenen Aktivitäten nachgehen kann. Was außerhalb der eigenen Gemeinschaft geschieht wird oft als eine Bedrohung gesehen, vor der man sich schützen muss. Natürlich lehrt uns die Geschichte, dass in einem solchen Kontext alles passieren kann, Denken wir nur an den Westen: es wurden religiöse Minderheiten verfolgt, es gab den Nationalsozialismus, usw. Deshalb müssen wir eine solche Logik überwinden.“

Im Hinblick auf einen möglichen neuen Weg, den die Studenten als Hauptakteure der ägyptischen Revolution auf dem Tahrir-Platz vorgezeigt haben, sagt P. Verdoscia: „Die Studenten vom Tahrir-Platz haben eine andere Logik. Das Problem dabei ist, dass sie sich vor allem mit telematischen Mitteln verständigen und damit jene 40% der Bevölkerung nicht erreichen, die in Armut und ohne Bildung leben. Diesen Menschen bleibt nur die eigene religiöse Identität und sie sind leicht zu beeinflussen. Gewiss, nicht alle lassen sich von extremistischen Predigern beeinflussen, doch rund 20-30% der Bevölkerung fühlt sich von extremistischen Reden angezogen und dies ist immer noch ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung, der nicht unterschätzt werden darf.“

„Wie ich in bei anderen Gelegenheiten bereits betonte“, so P. Verdoscia abschließend, „werden die verschiedenen Probleme mit der Zeit ans Tageslicht gelangen und dies ist positiv, denn die Probleme müssen in umfassender Weise gelöst werden: man darf sich nicht nur mit bestimmten Problemen befassen und mit anderen nicht. Wir hoffen deshalb, dass Bildung und mehr wirtschaftlichen Wohlstand dazu führen werden, dass die Menschen anders denken. Die Studenten vom Tahrir-Platz, die aus besseren finanziellen Verhältnissen kommen und gebildet sind, denken bereits anders“.


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