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Ägypten: Wütende Christen demonstrieren nach Terroranschlag

3. Jänner 2011 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Gewalt gegen Kopten wird nur selten bestraft – Weniger als 10% der Gewalttaten enden mit einer gerichtlichen Verurteilung – Die anhaltende Diskriminierung erzeugt Gegenreaktionen


Göttingen (kath.net) Nach dem Terroranschlag gegen koptische Christen in Ägypten hat die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) eine konsequente Bestrafung von Gewalttaten gegen Angehörige der Minderheit gefordert. "Wer Gewalt gegen Kopten verübt oder sie an ihrer Religionsausübung hindert, bleibt bislang im Regelfall straflos", berichtete der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen. "Weniger als zehn Prozent der seit Januar 2008 begangenen 61 Übergriffe von radikal-islamischen Extremisten und ägyptischen Ordnungskräften auf Kopten endeten mit einer Verurteilung der Täter in einem Gerichtsverfahren." Angesichts dieser dramatischen Zahlen und der anhaltenden Diskriminierung der religiösen Minderheit durch ägyptische Behörden seien die wütenden Proteste der Kopten gegen die jüngste Bluttat verständlich. Bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche in Alexandria waren in der Neujahrsnacht mindestens 21 Menschen getötet worden.


Die meisten Übergriffe der vergangenen beiden Jahre wurden nicht in den Großstädten Nordägyptens, sondern in den traditionellen Siedlungsgebieten der Kopten in Ober-Ägypten verübt. Gerichtsverfahren gegen mutmaßliche Täter endeten dort oft mit Freispruch wie im Fall des Mordes an dem Kopten Farouk Attalah. Vier tatverdächtige Muslime, die im Oktober 2009 festgenommen worden waren, wurden im Februar 2010 mangels Beweisen freigesprochen.

Statt auf eine Verurteilung von Gewalttätern gemäß ägyptischem Recht hinzuarbeiten, drängen Staatsanwälte meist auf eine außergerichtliche "Versöhnung" zwischen Täter und Opfer, sagte Delius. So solle der Anschein erweckt werden, dass es keine Spannungen im Verhältnis zwischen Kopten und Muslimen gibt. "Dabei wird auf Kopten auch mit illegalen Verhaftungen massiver Druck ausgeübt, um sie an der Durchsetzung ihres Rechts zu hindern", kritisierte Delius. So wurden nach dem Angriff von Muslimen auf das Kloster Abou Fana (Provinz Minya) im Mai 2008 zwei Kopten 14 Monate in Haft gehalten. Sie wurden erst freigelassen, als das Kloster einwilligte, keine Klage gegen die Angreifer zu erheben.

Verbittert sind die Kopten nach Angaben der GfbV auch darüber, dass sie ihre Kirchen weder modernisieren noch neue Gotteshäuser errichten dürfen. Dies wird durch ein Dekret aus dem Jahr 1934 massiv begrenzt. Erst im November 2010 wurden 154 Christen verhaftet, als sie für den Bau einer Kirche demonstrierten. 23 der Festgenommenen sind noch immer in Haft. Obwohl die Christen rund 10% der Bevölkerung Ägyptens stellen, verfügen sie gemäß Regierungsangaben nur über 2.000 Kirchen (im Vergleich zu 93.000 Moscheen)."Die systematische Diskriminierung der Kopten durch ägyptische Behörden schürt die Gewalt gegen die Minderheit", erklärte Delius. "Denn radikal-islamische Kräfte sehen die Kopten so als vogelfrei an."







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