Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“
  2. ALfA: Demokratische Wachsamkeit zeigt Wirkung: Menschenwürde bleibt unangetastet
  3. Die Welt braucht gläubige katholische Männer, Männer, die sich danach sehnen, Heilige zu werden!
  4. Humanität unter der Guillotine
  5. Beben in CDU/CSU nach Merz-Ankündigung von Aussetzung von Waffenlieferungen nach Israel
  6. Großbritannien: Muslime attackieren christlichen Prediger
  7. Prof. Riccardo Wagner: „Hm? Wir Christen sind nicht die Folkloretruppe …“
  8. „Haben sich viele bei mir gemeldet, darunter auch viel jüdische Freunde aus Deutschland und Israel“
  9. Anonymer Beitrag auf X: „bin jetzt 58 und kinderlos. am ende ungewollt“
  10. Jede Sekunde beginnen fünf heilige Messen irgendwo auf der Welt
  11. „Israel trägt keinerlei Schuld an der Eskalation auf unseren Straßen“
  12. Brosius-Gersdorf kritisierte Pressenutzung anonymer Quellen, FAZ widerspricht
  13. "Bin immer so ein bisschen dagegen, dass man die Kardinäle in zwei Gruppen einteilt"
  14. Scheuer bei Jägerstätter-Gedenken: Mehrheitsmeinungen hinterfragen
  15. Kampf der Fakultäten

Die selbstgerechte Hybris von Hans Küng

22. April 2010 in Deutschland, 36 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die deutschen Bischöfe haben eine Schutz- und Fürsorgepflicht für ihre Herde und sollten auf den Aufruf zum Schisma von Hans Küng reagieren - Ein Kath.Net-Kommentar von Rektor Andreas Thiermeyer / Bistum Eichstätt


Eichstätt (kath.net)
Unter der großen Überschrift „Verpasste Gelegenheiten“ wird zunächst sattsam Bekanntes in der Küng’schen Sichtweise gegen die römische Kirche und den Papst angeführt: Enttäuschte Hoffnungen, verpasste Gelegenheiten und ungenützte Chancen gegenüber den evangelischen Kirchen, den Juden, den Muslimen, den Urvölkern Lateinamerikas. Aufgeführt werden ferner die vertanen Chancen im Umgang mit Aids, mit der Sexualmoral, mit den modernen Humanwissenschaften und vor allem mit dem Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils und seinen Reformmöglichkeiten.

H. Küng versucht sodann die Bischöfe für sich zu gewinnen, indem er den Papst direkt anklagt: -„Immer wieder relativiert dieser Papst die Konzilstexte und interpretiert sie gegen den Geist der Konzilsväter nach rückwärts“, er hat „illegal ordinierte Bischöfe der traditionalistischen Pius-Bruderschaft, die das Konzil in zentralen Punkten ablehnen, ohne Vorbedingungen in die Kirche aufgenommen“, … er „fördert mit allen Mitteln die mittelalterliche Tridentinische Messe und feiert selber die Eucharistiefeier gelegentlich auf Latein mit dem Rücken zum Volk“, … er „hat durch Ernennung antikonziliarer Chefbeamter … und reaktionärer Bischöfe in aller Welt die antikonziliaren Kräfte in der Kirche gestärkt. … Durch erneute barocke Prachtentfaltung und medienwirksame Manifestationen versucht man in Rom eine starke Kirche mit einem absolutistischen "Stellvertreter Christi" zu demonstrieren, der legislative, exekutive und judikative Gewalt in seiner Hand vereint“. Papst Benedikt XVI. wird so nebenbei auch noch ein „Vertuschungssystem von klerikalen Sexualvergehen“ anzuhängen versucht, und die Zölibatsfrage darf dabei auch nicht fehlen. Und H. Küng fasst seine Meinung zusammen: „Benedikts Restaurationspolitik ist gescheitert“.


Im Hauptteil des Briefes macht H. Küng sechs Vorschlägen an die Bischöfe, in der Überzeugung, „dass sie von Millionen von Katholiken, die keine Stimme haben, mitgetragen werden“: 1. Nicht schweigen gegenüber Rom, 2. Reformen anpacken auch gegen Rom, 3. In Kollegialität vorgehen, wenn nötig mit den Gläubigen gegen Rom, 4. Gehorsamseid bei der Bischofsweihe - uneingeschränkter Gehorsam ist allein Gott geschuldet, 5. Regionale Lösungen anstreben für die berechtigten Forderungen aus Episkopat, Priesterschaft und Laienschaft, 6. Ein Konzil fordern: zur Lösung der jetzt dramatisch aufgebrochenen Reformprobleme.

Wie ist dieser Brief von Prof. H. Küng zu bewerten?

1. Es ist macht einfach immer wieder betroffen, zu sehen, wie ein so gescheiter und fähiger Mann, der einmal so hoffnungsvoll als Theologe, auch auf dem II. Vatikanum, gewirkt hat, sich am Ende seines Lebens so in seiner selbstgerechten Hybris versteigen kann.

2. Dieser Brief ist weltweit an die deutsch-, italienisch-, französisch- und englischsprachigen Bischöfe und Gläubigen (Süddeutsche Zeitung, La Repubblica, El País, Le Monde und im Vertrieb der New York Times Syndication) gerichtet.

3. Zunächst sind die deutschen Bischöfe in ihrer Verantwortung für Prof. H. Küng und seine Veröffentlichung zuständig.

4. Dieser Brief von H. Küng ist, unabhängig vom Wahrheitsgehalt einzelner Aussagen, sehr ernst zu nehmen. Die Zahl der „verführbaren“ und „beeinflussbaren“ Gläubigen ist gerade in der derzeitigen Situation der Kirche, wie die Kirchenaustrittswelle zeigt, sehr groß.

5. Auf diesen Brief nicht zu reagieren bzw. lange abzuwarten wäre falsch. Das hat die Kirche schon einmal mit den Thesen von Martin Luther gemacht. Die verheerenden Folgen sind bekannt.

6. Die Vorschläge, die H. Küng den Bischöfen macht, sind ein Aufruf, sich gegen den Papst und die römische Kirche zu stellen, um etwas Anderes und Neues zu erzwingen.

7. Ein Blick in die Kirchengeschichte genügt, um zu verstehen was Aufrufe wie „In Kollegialität vorgehen“, „Gehorsamseid gegenüber dem Papst relativieren“, „Regionale Lösungen anstreben“, „Forderung eines Konzils“ gezeitigt haben: Spaltung, Trennung, unsägliches Leid.

8. Prof. H. Küng hat ipso facto einen Pfad beschritten, den man auch als Aufruf zum Schisma bezeichnen kann. Die deutschen Bischöfe und das Kirchenrecht sollten nun möglichst zeitnah die Veröffentlichung dieses Offenen Briefes beurteilen. Sie haben eine Schutz- und Fürsorgepflicht für ihre Herde.

Dr. A.-A. Thiermeyer, Protopresbyt. mitrophor.
Rektor der Wallfahrt "Maria Heil der Kranken", Direktor des Tagungs- und Jugendhauses und
Päpstl. Konsultor für die Ostkirchen


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Irrlehren

  1. Österreichische 'Links-Katholiken' entdecken, dass auch Papst Leo XIV. katholisch ist
  2. US-Bischof Paprocki über Kardinal McElroys Thesen, Häresien und ihre Konsequenzen
  3. "Pfingstbotschaft" von Bätzing: Segnet Schwule!
  4. Subtile Häresien vom Vorsitzenden der Schweizer Bischofskonferenz
  5. Der 'Amokkauf' der Maria Divine Mercy
  6. Weihbischof Schneider: ‚Die vierte große Krise der Kirche’
  7. Erzbistum Dublin warnt vor der 'Warnung'
  8. Medaille der ‚Warnung’: Maria mit Dornenkrone
  9. Neues zur ‚Warnung’: die ‚Australian Connection’
  10. Identität der 'Seherin' der 'Warnung' enthüllt






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“
  3. Anonymer Beitrag auf X: „bin jetzt 58 und kinderlos. am ende ungewollt“
  4. Castel Gandolfo: Shake-Hands mit Papst Leo, doch Papst Franziskus gab ihm einen Korb
  5. Kampf der Fakultäten
  6. Die Welt braucht gläubige katholische Männer, Männer, die sich danach sehnen, Heilige zu werden!
  7. Kardinal Koch über Leo XIV.: „Das ist der Papst, den die Kirche jetzt braucht“
  8. Prof. Riccardo Wagner: „Hm? Wir Christen sind nicht die Folkloretruppe …“
  9. Beben in CDU/CSU nach Merz-Ankündigung von Aussetzung von Waffenlieferungen nach Israel
  10. Papst schickt Kardinal Schönborn als Delegaten nach Köln
  11. Humanität unter der Guillotine
  12. Großbritannien: Muslime attackieren christlichen Prediger
  13. Zell am Ziller: Zehn Jahre ununterbrochene Anbetung
  14. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  15. Bistum Hildesheim: Kein Verständnis für Kritik an Auftritt eines Imams bei Abschlussfeier

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz