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Jesus wird von Johannes im Jordan getauft

11. Jänner 2009 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Predigt am Fest der Taufe des Herrn von Josef Spindelböck.


Kleinhain (www.kath.net/stjosef.at)
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Ohne Wasser kein Leben. Dies ist eine einfache und doch grundlegende Wahrheit. Wasser ist eine Selbstverständlichkeit für uns Menschen in Mitteleuropa, und nur in Sommern mit großer Trockenheit wird uns die Notwendigkeit dieses Elementes für den Menschen und die Natur wirklich bewusst. Für gewöhnlich steht uns das Wasser in reichem Maß zur Verfügung, was nicht überall auf Erden so ist – denken wir an die Wüste oder an Gebiete, wo es zwar Wasser gibt, das jedoch nicht genießbar ist, weil es verschmutzt ist.

Das Fest der Taufe des Herrn zeigt uns Jesus den Christus zu Beginn seines öffentlichen Auftretens, wie er sich von Johannes im Fluss des Jordan taufen lässt. „Taufen“ heißt hier „untertauchen“, tief eintauchen ins Lebenselement des Wassers. Die Taufe der Menschen durch Johannes im Jordan sollte zeigen, dass aller Schmutz, alle Unreinheit der Sünde weggewaschen wird durch das Erbarmen Gottes.

Das Untertauchen war aber auch ein Bild für das Absterben des alten Menschen der Sünde und des Todes; der neue Mensch der Gnade sollte auferstehen und mit Gott sein Leben führen. Freilich war die Taufe des Johannes nur eine Bußtaufe, noch kein Sakrament, d.h. aus sich heraus war dieses Zeichen nicht wirksam im Sinn der Gnadenvermittlung, sondern nur als Bitte an Gott. Es war jedoch ein machtvoller Ausdruck der Änderung der inneren Gesinnung, wie sie Johannes einforderte, eben der Abkehr vom Bösen und der Umkehr zu Gott.


Wenn Jesus Christus, der Sündenlose und Erlöser der Menschen, nun in die Reihe derer tritt, die von Johannes getauft werden wollen, so scheint das zunächst paradox: Johannes selber will ihn davon abhalten. Und doch hat es seinen Sinn: Jesus stellt sich in eine Reihe mit uns Menschen, er solidarisiert sich mit uns und zeigt an, dass er als das „Lamm Gottes“ gekommen ist, um stellvertretend die Schuld der Menschen zu tragen und die „Sünde der Welt“ hinwegzunehmen. Er wird in der Kraft seines am Kreuz vergossenen Blutes die Sakramente des Heiles einsetzen, von denen die Taufe das erste ist, gleichsam das Eingangstor zum ewigen Leben. Jesus wird mit Wasser und mit Heiligem Geist taufen.

Die Taufe Jesu ist aber vor allem ein Offenbarungsgeschehen. Durch die sichtbare Herabkunft des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube und die Stimme des Vaters vom Himmel, die ihn als den Sohn bezeugt, der sein Wohlgefallen besitzt, zeigt uns Gott: Hier öffnet sich der Himmel, und der Erlöser der Welt wird den Menschen vorgestellt. Sogar der große Johannes muss dahinter zurücktreten, denn er ist nur Vorläufer, nur Prophet dessen, der da kommt, ja der schon mitten unter den Menschen ist. Auf ihn, Jesus Christus, sollen wir hören!

Die christliche Taufe, die wir empfangen haben, hat uns wirklich reingewaschen von aller Schuld. Sie hat uns befreit von der Schuld Adams, d.h. der Erbsünde, und hat uns das göttliche Leben geschenkt. Der Quell des neuen Lebens wurde eingesenkt in unser Herz, sodass wir voll Freude zu Gott rufen: Abba – Vater. Die neue Vertrautheit der Kinder Gottes prägt unser Leben. Wir gehören gleichsam zur Familie Gottes; er hat mit uns einen ewigen Bund der Liebe geschlossen.

So wollen wir die Gesinnung der Taufe in uns erneuern. Damals haben die Eltern und Paten stellvertretend das dreifache „Ich widersage“ gesprochen und damit die Distanzierung von allem Bösen zum Ausdruck gebracht. Auch haben sie feierlich den Glauben der Kirche bekannt, in dem wir getauft worden sind. An diesem Glauben gilt es festzuhalten bis zum Tode, damit wir das ewige Leben bei Gott erlangen.

Durch die heilige Taufe gehören wir zur Gemeinschaft aller an Christus Glaubenden, zur Kirche. Wir sind Brüder und Schwestern Christi geworden und sollen miteinander in Liebe verbunden sein. Ein Leib und ein Geist in Christus sind wir geworden; dem möge unser Leben entsprechen.

Maria, das Urbild der Kirche, ist in der Taufe unsere Mutter geworden. Ihrer Fürbitte empfehlen wir alle Neugetauften, alle Taufanwärter (Katechumenen) und auch uns selber, dass wir aus der Gnade der Taufe leben und den göttlichen Gnadenquell nie verlieren, den wir durch die Taufe in uns tragen dürfen. Er möge einst überströmen ins ewige Leben!
Amen.

Dr. theol. habil. Josef Spindelböck ist Professor für Moraltheologie und Dozent für Ethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Diözese St. Pölten sowie Gastprofessor am International Theological Institute (ITI) in Gaming. Website: http://spindelboeck.net


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