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'Embryonale Stammzellen verhalten sich wie Tumorzellen'

27. Mai 2008 in Österreich, keine Lesermeinung
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Die Rede von "überzähligen" Menschen verstoße gegen die Menschenwürde, betont der Büroleiter des deutschen CDU-Abgeordneten Hüppe bei einem Vortrag über Mythen und Fakten der Stammzellenforschung im Kulturzentrum Währing in Wien.


Wien (kath.net)
Die Debatte hat Österreich erreicht: Mit embryonalen Stammzellen könne man in Zukunft unheilbare Krankheiten heilen, lauten die Heilsversprechen. Dafür müssten Embryonen für Forschungszwecke "freigegeben" werden. Sind diese Forderungen angesichts der ernüchternden bisherigen Ergebnisse in der Stammzellenforschung haltbar? Thomas Friedl, Büroleiter des deutschen CDU-Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe, verneint.

Embryonale Stammzellen verhalten sich wie Tumorzellen. Es gibt bis heute keine einzige Therapie mit ihnen. Adulte Stammzellen hingegen sind verlässlich, sie werden bereits erfolgreich in der Therapie eingesetzt und in mehr als 2000 klinischen Studien für neue Einsatzgebiete geprüft, betonte Friedl bei einem Vortrag am Montagabend im Wiener Kulturzentrum Währing. Friedl hat als rechte Hand von Hubert Hüppe, Vorstandsmitglied der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, maßgeblich am Gesetzentwurf zum Verbot des Imports menschlicher embryonaler Stammzellen in der jüngsten deutschen Stammzelldebatte im April 2008 mitgewirkt. 228 Bundestagsabgeordnete waren gegen eine Liberalisierung der in Deutschland bestehenden Stichtagsregelung, 346 stimmten dafür.


Seit der ersten Gewinnung von menschlichen embryonalen Stammzellen im Jahr 1998 hätten sich an die embryonale Stammzellforschung große Hoffnungen und Versprechungen geknüpft, erzählte Friedl. Durch deren Fähigkeit, sich in alle möglichen Körperzellen zu entwickeln, waren sie als Heilungsbringer etwa für Alzheimer- und Parkinson-Patienten angepriesen worden. De facto gebe es bis heute selbst im Tierversuch keine einzige erfolgreiche Therapie mit embryonalen Stammzellen. Vielmehr hätten sich aus diesen Tumoren entwickelt – selbst wenn sie vorher bereits in Körperzellen ausdifferenziert worden waren.

Am schwersten wiege für die Ablehnung der embryonalen Stammzellenforschung aber der ethische Aspekt: Für diese Art der Forschung müssen Embryonen getötet werden, betonte Friedl. Er wandte sich scharf gegen die Forderung, dass Embryonen, die im Rahmen einer künstlichen Befruchtung „übrig“ gebliebenen sind, für die Forschung freigegeben werden sollten. „Wo es um Menschen geht, um Menschenwürde, verbietet es sich, von ‚überzähligen’ Menschen zu sprechen“, kritisierte der Bioethik-Experte.

Ausführlich ging der Vortragende im Kontrast zu dem verheerenden Befund der embryonalen Stammzellforschung auf die Möglichkeiten der adulten Stammzellen ein. Diese seien nicht nur ethisch unbedenklich, sie werde bereits seit 40 Jahren erfolgreich angewandt – Friedl nannte die Knochenmarkstransplantation als bekanntestes Beispiel. Der Grund für die medizinischen Erfolge: Die natürliche Rolle adulter Stammzellen sei eben jene, „Reparaturen“ im menschlichen Körper durchzuführen. Außerdem seien die ethisch umstrittenen menschlichen embryonalen Stammzellen heute nicht mehr alternativlos. So konnten menschliche pluripotente Stammzellen etwa im Nabelschnurblut oder im Fruchtwasser gefunden sowie durch genetische Reprogrammierung menschlicher Hautzellen erzeugt werden. „Hier gibt es genügend ethisch saubere Wege.“

Österreich empfiehlt Friedl, sich nicht in der Debatte darauf zu fixieren, dass man alles erlauben müsse, nur weil es in anderen Ländern gemacht wird. Es sei Aufgabe der Politik, „vorstaatliche Gegebenheiten“ wie die Menschenwürde anzuerkennen und zu schützen – und das gelte auch für das menschliche Leben in seiner frühestens Erscheinungsform.


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