Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  2. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  3. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  4. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  5. R.I.P. Paul Badde!
  6. Maria - Causa Salutis
  7. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  8. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  9. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  10. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  11. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  14. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  15. "Der Dialog war erneut von einer ehrlichen, offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt"

Der Rabbi von Rom

22. Oktober 2005 in Buchtipp, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Autobiographie von Eugenio Zolli, Oberrabiner von Rom und Freund von Papst Pius XII., der nach dem 2. Weltkrieg in die katholische Kirche eintrat


Eugenio Zolli, der Rabbi von Rom, war mein Großvater. Er war der Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde Roms in den Jahren 1939–1945. Mein Großvater war ein berühmter Gelehrter, den dierömische Gemeinde aufgrund seiner subtilen und sensiblen Bibelauslegungen schätzte und den sie seines ausgezeichneten wissenschaftlichen Rufes wegen zu ihrem Oberrabbiner gewählt hatte. 1945 aber, gleich nach Kriegsende, geschah etwas Ungeheuerliches:

Der Oberrabbiner Israel Zolli ließ sich taufen. Er trat in die katholische Kirche ein und nannte sich fortan Eugenio Zolli. Das war der Skandal schlechthin. Die jüdische Gemeinde verstieß ihn mit Schimpf und Schande aus seinem Amt.

Wenn mir früher jemand die Frage gestellt hat: »Warum hat sich Israel Zolli eigentlich taufen lassen?«, wusste ich darauf nichts zu sagen. Dabei hätte ich gern eine ebenso einfache Antwort gegeben. Letztlich war es das Andenken an meine Mutter Myriam, das meine Aufmerksamkeit auf die Niederschrift ihres Vaters lenkte. Unterstützt hat mich bei diesem Versuch, den schwierigen Fall zu rekonstruieren, meine Schwester Maura. Heute glaube ich, die Antwort, warum sich mein Großvater taufen ließ, zu kennen. Es gab mindestens drei Gründe.

Ein Grund für seine Taufe liegt paradoxerweise gerade in seiner Funktion als Oberrabbiner von Rom (1939–1945): In dieser Funktion hatte er zwar die »Gabe des Sehens«. Entscheiden aber mussten andere. Er konnte Warnungen aussprechen, das Verhängnis aber nicht aufhalten. Der Blutzoll, den die jüdische Gemeinde Roms am Ende des Krieges zahlen musste, war beträchtlich, und der Gedanke, dass die Massaker an den Juden vielleicht zu verhindern gewesen wären, wurde ihm zur unerträglichen Qual. Die politischen Sympathien einiger der höchsten Gemeindevertreter für den Faschismus waren ihm völig unverständlich, da es sich doch um ein antisemitisches Regime handelte.

Der zweite Grund für seine Taufe hängt mit seiner Position als Wissenschaftler und Theologe zusammen: Aus dieser Sicht gab es für ihn keinen Bruch zwischen Judentum und Christentum. Für Zolli war Jesus Christus selbst zuallererst ein Jude, der seinem jüdischen Glauben niemals abgeschworen hatte.

Als Christ wünschte sich Zolli mehr als alles andere, dass sich die katholische Kirche nachhaltig vom Nationalsozialismus und von allen totalitären Regimen distanzierenmöge, mit denen sie sich von1921 bis 1945 arrangiert hatte. Diesen Wunsch hegte er weniger aus politischemInteresse als aus seiner Liebe zu Gerechtigkeit, Wahrheit und Barmherzigkeit. Hierin ist der dritte Grund für seine Taufe zu sehen.

In seiner Autobografie beschreibt Eugenio Zolli seinen inneren Weg vom Judentum zum Christentum. Zugleich schildert er darin die Ereignisse in Rom 1943/44, die ihn zu einem der treuesten Anhänger von Papst Pius XII. gemacht haben.

Der Rabbi von Rom
Die Autobiographie von Eugenio Zolli
304 Seiten
Format: 140 X 215 cm
HC + SU
20,50 EURO

Das Buch kann direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der BuchhandlungCHRIST-MEDIA (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der BuchhandlungImmanuel (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligenPortokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligenLändern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch nur Inlandportokosten.

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Nazi-Zeit

  1. Aachener Blutzeuge und seine Ehefrau erhalten Stolpersteine
  2. Papst entscheidet: Neun polnische Märtyrer der NS-Zeit werden seliggesprochen
  3. Missionar der Liebe zu Gott und zu jedem Nächsten
  4. Bischof Voderholzer: „Sie traten ein für Wahrheit und Menschlichkeit“
  5. Wann erfuhr der Vatikan von Auschwitz?
  6. Fischer: Neururer-Film ist Beitrag zur Aufklärung über NS-Zeit
  7. Auschwitz und die Päpste: Glaubenszweifel und Vergebungsbitten
  8. Vor 75 Jahren: Pius XII., Stauffenberg und der Ochsensepp
  9. „Herr Hitler, wer hat Sie gewählt?“
  10. Vor 75 Jahren starb Franz Reinisch unter dem NS-Fallbeil






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  4. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  5. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  8. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  9. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  10. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  11. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  12. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  13. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  14. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  15. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz