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Neuer Papst bei Souvenir-Händlern in Rom noch wenig präsent

30. August 2025 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Auf der Suche nach offiziellen Papst-Leo-Andenken rings um den Vatikan - Von Kathpress-Korrespondentin Sabine Kleyboldt


Rom (kath.net/KAP) "Good price!" Beschwörend hält der Händler den Touristinnen eine Packung bunter Blechdosen entgegen: nur sechs Euro für zwölf Rosenkränze mit dem Abbild des Papstes - aber leider nicht des Aktuellen. "No Pope Leo, sorry", sagt der Mann, der seinen Stand nahe dem Petersplatz betreibt. Enttäuscht ziehen die drei Frauen weiter.

Inzwischen sind es mehr als drei Monate, seit Robert Francis Prevost (69) zum Papst gewählt wurde. Im Internet wird mit Basecaps, T-Shirts und Tassen mit dem Bild Leo XIV. Kasse gemacht. Doch rund um den Vatikan sucht man vergeblich nach Mitbringseln mit dem Konterfei des ersten US-Amerikaners im Papstamt, erst recht nach "offiziellen" Vatikan-Souvenirs von Leo. Der Mann in Weiß in den Läden und an den Andenkenständen ist nach wie vor - Franziskus.

Fotokalender, Postkarten, Rosenkränze, Kühlschrankmagneten, Medaillen, Schlüsselanhänger und sogar Gipsfigürchen: Überall lächelt einem der Papst aus Argentinien entgegen. Auch wenn Franziskus (2013-2025) beliebt war - Urlauber und Pilger hätten gerne Andenken mit dem Bild seines nicht minder freundlichen Nachfolgers. Ein Ladenhüter sei Franziskus nicht, beteuert eine Kioskbesitzerin. Doch der überquellende Postkartenständer vor ihrer Ladentür spricht eine andere Sprache. "Wir warten dringend auf die Genehmigung vom Vatikan. Bei früheren Päpsten ging das viel schneller", murrt einer der fliegenden Händler nahe den Kolonnaden.


In der Lieferkette für Leo-Andenken knirscht es

Wo also knirscht es in der Lieferkette für Leo-Andenken? Presse-Anfragen zu diesem Thema lässt der Vatikan unbeantwortet. Aber der Sand im Getriebe dürfte auch rechtlicher Natur sein. Denn selbst wenn der Papst als Person der Zeitgeschichte dulden muss, dass er fotografiert und sein Bild verbreitet wird, will der Vatikan die Nutzung für Merchandising-Produkte kontrollieren. Das vatikanische Staatssekretariat, zuständig für den Schutz von Papst-Bild, Symbolen und Wappen des Heiligen Stuhls, kündigte schon vor Jahren härteres Durchgreifen an.

"Es stellt sicher, dass seine Botschaft die Gläubigen unversehrt erreicht und seine Person nicht missbraucht wird", teilte das Staatssekretariat im Februar 2017 mit. Dafür würden "spezifische internationale Regulierungsinstrumente" genutzt; will heißen: Man setzt auf renommierte Anwälte. Ebenso würden "systematische Überwachungsmaßnahmen" durchgeführt, "um die Verwendung des Bildes des Heiligen Vaters und der Wappen des Heiligen Stuhls zu überwachen und gegebenenfalls mit geeigneten Maßnahmen einzugreifen".

Seit Beginn des Heiligen Jahres gibt es immer wieder Berichte über die Beschlagnahme gefälschter Waren durch die italienische Polizei, darunter Millionen religiöser Gegenstände wie Rosenkränze, Papstbildchen und Medaillen mit dem Logo des Vatikans. In früheren Jahren kam es dabei sogar zu Gefängnisstrafen. Darauf ist niemand scharf. Immerhin: Ein offizielles Bild von Leo XIV. stellte der Vatikan Mitte Mai online - für institutionelle Zwecke.

Findige Geschäftsleute

Also derzeit komplette Fehlanzeige für Leo-Andenken rund um den Petersdom? Nein, denn es gibt findige Geschäftsleute, die eigene Wege gehen. Das Schaufenster eines kleinen Designerladens, einen Steinwurf vom Petersplatz, lässt das Herz jedes Souvenirjägers höherschlagen: Ein Poster zeigt einen lächelnden Leo XIV., umgeben von Kaffeebohnen, in der Hand einen Kaffeebecher, darüber: "The new Pope - Americano"; ein Wortspiel mit der bei US-Bürgern beliebten leicht gestreckten Espresso-Spezialität. Dass hier nicht das offizielle Vatikan-Bild, sondern Photoshop und Co. zum Einsatz kamen, ist schon an Leos Hand zu erkennen, die nicht der päpstliche Fischerring ziert.

"Wir machen den Papst mit unseren Souvenirs nicht lächerlich", betont die junge Verkäuferin Maria. Die Regale in dem kleinen Laden sind bestückt mit Kaffeebechern mit dem Leo-Motiv, Aufklebern, Magneten, Trinkflaschen und Tischkalendern. "Unsere Sachen sind sehr gefragt, auch bei Geistlichen."

Hölzerne Kugelschreiber mit Papst-Zitaten

Wie steht es aber im offiziellen Vatikan-Shop auf dem Petersplatz? "Wir haben gerade einiges hereinbekommen", weist der Verkäufer auf Schlüsselanhänger und Kugelschreiber in den Auslagen. Die sind alle größtenteils aus Holz, gefertigt von Ordensfrauen aus Albano nahe dem päpstlichen Urlaubsort Castel Gandolfo, tragen jeweils ein Zitat und den Namenszug von Leo XIV., nicht aber sein Bild. Und Ansichtskarten mit dem neuen Pontifex? Noch immer Fehlanzeige.

Dabei war der Amtsantritt von Papst Leo XIV. ein Wirtschaftsmotor für den Vatikan: Laut Medienberichten führte er zu einem "beispiellosen" Anstieg der Nachfrage nach apostolischen Segensurkunden. Das zuständige vatikanische Amt verzeichnete im Juni rund 20.000 Anträge auf die Ausstellung solcher persönlich gestalteten Pergamentbögen, die mit einem Segenstext in Italienisch oder Englisch, dem Namen des oder der Gesegneten und dem Abbild des Papstes versehen sind; in Durchschnitts-Monaten seien es 12.000 und 15.000 Bestellungen solcher Urkunden. Mit den dafür erzielten Spenden werden laut Vatikan karitative Projekte des Päpstlichen Almosenamts finanziert. Offenbar wollen gerade besonders viele Menschen eine solche Urkunde verschenken.

Und auch Briefmarken mit dem Abbild des 267. Papstes der Kirchengeschichte entwickeln sich zum Renner: In der Vatikan-Post ist derzeit nur noch ein einziges Motiv mit Leo XIV. erhältlich, bei Erscheinen im Juni waren es vier. "Die Nachfrage ist einfach sehr groß", meint die Frau hinter dem altmodischen Schalter. "Wir können nur auf Nachschub warten."

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