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Israels Armee nennt Beschuss von Pfarre in Gaza "Unfall"

vor 14 Stunden in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Granate habe "versehentlich die Kirche getroffen" - Von Kirche beklagte "gezielte Tötung unschuldiger Zivilisten" zurückgewiesen, Angriffe beträfen nur gegen militärische Ziele - Katholische Pfarre zentraler Punkt für Christen in Gaza


Gaza/Jerusalem (kath.net/KAP) Der Einschlag in der einzigen katholischen Kirche von Gaza am Donnerstagmorgen war nach Angaben der israelischen Armee ein Unfall. Eine erste Untersuchung deute darauf hin, dass Fragmente einer Granate "versehentlich die Kirche getroffen haben", so die Armee am Donnerstagabend. Bei dem Einschlag waren mindestens drei Menschen getötet und neun weitere verletzt worden, einige von ihnen schwer.

Das Lateinische Patriarchat hatte Israel eine "gezielte Tötung unschuldiger Zivilisten" vorgeworfen. Die Armee wies dies erneut zurück. Die Angriffe richteten sich ausschließlich gegen militärische Ziele, wobei "alle zumutbaren Anstrengungen" unternommen würden, Zivilisten und religiöse Einrichtungen nicht zu schädigen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte laut Mitteilung seines Büros am Donnerstagabend sein Bedauern, dass die Kirche von Streumunition getroffen worden sei. Jeder Verlust eines unschuldigen Menschenlebens sei eine Tragödie. Nach israelischen Medienberichten erfolgte die Reaktion Netanjahus nach massivem Druck durch den US-Präsidenten Donald Trump.


Ort für Bildung und Zuflucht

Die Pfarre "Heilige Familie" dient seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas am 7. Oktober 2023 als Zufluchtsort für mehr als 500 Menschen - darunter Christen verschiedener Konfessionen und auch muslimische Familien sowie Kinder mit Behinderung. Trotz der angespannten Sicherheitslage ist die Gemeinde unter der Leitung von Pater Gabriele Romanelli weiter aktiv. Der 1960 errichtete Kirchenkomplex beherbergt nicht nur die Kirche selbst, sondern auch eine Schule des Lateinischen Patriarchats, die mit über 600 Schülerinnen und Schülern - Christen und Muslime gleichermaßen - als eine der besten Bildungseinrichtungen in Gaza gilt.

Die katholische Gemeinschaft in Gaza ist winzig. Vor 2024 lebten laut einem Bericht des US-Außenministeriums noch knapp über 1.000 Christen im Gazastreifen - davon die meisten griechisch-orthodoxe sowie 130 katholisch. Die Zahl sank jedoch im Lauf des Krieges drastisch: Rund 300 Christen verließen den Gazastreifen gleich zu Kriegsbeginn, da sie über ein Visum oder einen Zweitpass verfügten. 56 verstarben seit Kriegsbeginn, darunter 20 direkt durch israelische Angriffe, 34 weitere durch verschiedene kriegsbedingte Ursachen wie auch die medizinische Unterversorgung. Jüngsten Angaben zufolge liegt die Zahl derzeit bei 670, was nur rund 0,03 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht.

Verletzter Freund von Franziskus

Der Pfarrer und zugleich einzige katholische Priester in Gaza ist Pater Gabriel Romanelli, ein Priester des Instituts des Menschgewordenen Wortes (IVE), der 2019 als Missionar in das umkämpfte Gebiet kam. Nach Aufenthalten in Ägypten und Jordanien war er bereits während früherer Eskalationen zeitweise evakuiert worden, kehrte aber stets zu seiner Gemeinde zurück. Er stand mit Papst Franziskus, der wie er aus Argentinien kam, in dessen letzten eineinhalb Lebensjahren in fast täglichem Telefonkontakt, zuletzt in der Osternacht zwei Tage vor seinem Tod. Beim jüngsten Angriff wurde Romanelli durch Granatsplitter am Bein verletzt.

Neben Pater Romanelli sind mehrere Ordensgemeinschaften in der Pfarre tätig. Die Missionarinnen der Nächstenliebe, gegründet von Mutter Teresa, sind seit 1973 in Gaza präsent und kümmern sich um alte und kranke Menschen. Ihr Konvent wurde im Dezember 2023 bei einem Raketenangriff schwer beschädigt; zwei Frauen kamen ums Leben. Die israelische Armee bestritt, für den Angriff verantwortlich zu sein. Auch die Schwestern vom Heiligen Rosenkranz sowie die "Servidoras" - Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau von Matará, eine weibliche Ordensgemeinschaft innerhalb des Instituts des Menschgewordenen Wortes - leisten weiterhin Dienst vor Ort.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 antonius26 vor 8 Stunden 
 

Wieso so viele Unfälle?

Natürlich ist die Zahl solcher Unfälle auch eine Konsequenz der Kriegsführung und die Frage ist, ob die 'Kollateralschäden' noch in einem richtigen Verhältnis stehen zum ursprünglichen Kriegsgrund, und ob das Kriegsziel (Hamas beseitigen?) überhaupt erreicht werden kann.


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