
Bischöfe: Staatsbürgerschaftsentzug für Metropoliten ungerechtvor 11 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Ukrainische orthodoxe Bischöfe appellieren an Präsident Seleskyj, Entzug der ukrainischen Staatsbürgerschaft von Metropolit Onufrij rückgängig zu machen.
Kiew (kath.net/ KAP)
In einem offenen Brief an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben zahlreiche Bischöfe der Ukrainisch-orthodoxen Kirche (UOK) ihre "aufrichtige Besorgnis" über den Entzug der ukrainischen Staatsbürgerschaft von Metropolit Onufrij, Oberhaupt der UOK, zum Ausdruck gebracht. Sie rufen in dem Schreiben den Präsidenten auf, den Entzug zurückzunehmen und "Gerechtigkeit wiederherzustellen". Über das Schreiben berichteten u.a. die Infoportale "Orthodox Times" und "Risu" (Donnerstag).
Die ukrainischen Behörden haben Metropolit Onufrij die ukrainische Staatsbürgerschaft u.a. mit der Begründung entzogen, dass dieser 2002 freiwillig die russische Staatsbürgerschaft angenommen habe. Onufrij habe die zuständigen ukrainischen Behörden nicht über den Erwerb der russischen Staatsbürgerschaft informiert und weiterhin die Rechte und den Status eines ukrainischen Staatsbürgers genossen. Onufrij wies die Anschuldigungen zurück. Seine Kirche teilte mit, der Metropolit besitze lediglich einen ukrainischen Pass, aber keinen russischen. Das unterstrichen nun auch die UOK-Bischöfe in ihrem Schreiben. Metropolit Onufrij sei ein "Patriot, Bürger und treuer Sohn seiner ukrainischen Heimat".
In dem Brief ist von "unerschütterlicher nationaler Loyalität" des Kirchenoberhaupts die Rede. Die Bischöfe erinnern auch daran, dass der Metropolit unmittelbar nach dem Einmarsch Russlands den Angriff verurteilt habe. Onufrij habe alle Gläubigen zum Gebet und zur Verteidigung des Vaterlandes aufgerufen. Ebenso habe er die ukrainische Armee gesegnet. In dem Schreiben wird zudem die umfangreiche humanitäre Arbeit der UOK hervorgehoben. 
Misstrauen gegen UOK
Metropolit Onufrij hatte zuletzt im Mai eine Erklärung veröffentlicht, in der er einmal mehr bekräftigte, dass die UOK seit drei Jahren nicht mehr Teil der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) ist. Die UOK verurteile den russischen Angriff auf die Ukraine und die Position der Moskauer Patriarchen Kyrill, der die russische Politik mitträgt. - Die Distanzierung der UOK von Moskau wird von den ukrainischen Behörden und vielen Menschen in der Ukraine allerdings bezweifelt.
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