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| ![]() Ein göttlicher Wettlauf – Papst Leo XIV. über Sport, die Dreifaltigkeit und die Kunst der Hingabevor 2 Tagen in Aktuelles, 2 Lesermeinungen Leo XIV.: Heiligjahrfeier des Sports am Dreifaltigkeitssonntag. Wie Bewegung, Hingabe und göttliche Beziehung zusammengehören – und warum der wahre Wettkampf im Herzen beginnt. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) In seiner Predigt zum Dreifaltigkeitssonntag 2025 und zur Heiligjahrfeier des Sports schlug Papst Leo XIV. eine Brücke zwischen zwei Wirklichkeiten, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben: Glaube und Sport, Theologie und Leibesübung, Gotteserkenntnis und menschliche Bewegung. Und doch, so der Papst – könne „in jeder guten menschlichen Tätigkeit etwas von der Schönheit Gottes aufscheinen, und der Sport gehört sicherlich dazu“. Es ging Leo XIV. nicht um eine oberflächliche Motivationsrhetorik, sondern um eine tief gehende Reflexion über das, was der Sport im Licht des christlichen Glaubens zu bedeuten vermag. „Diese beiden Worte Dreifaltigkeit und Sport verwendet man selten zusammen“, so der Papst, „und doch ist diese Kombination nicht abwegig. In jeder guten menschlichen Tätigkeit scheint etwas von der Schönheit Gottes auf und der Sport gehört sicherlich dazu“. Denn Gott, so Leo XIV., sei nicht „statisch, in sich geschlossen“, sondern „Gemeinschaft, lebendige Beziehung zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, die sich der Menschheit und der Welt öffnet“. Das theologische Schlüsselwort dafür lautet Perichorese, was wörtlich „Umkreisung“ bedeutet, von den Kirchenvätern aber auch als Tanz verstanden wurde – „ein Tanz wechselseitiger Liebe“. Diese göttliche Dynamik sei nicht fern vom Leben, sondern im Gegenteil dessen Ursprung: „Wir sind von einem Gott geschaffen worden, dem es gefällt und der sich daran erfreut, seine Geschöpfe ins Sein zu rufen, der ‚spielt‘“, so der Papst mit Bezug auf das Buch der Sprichwörter (vgl. Spr 8,30–31). Und „einige Kirchenväter sprechen sogar kühn von einem Deus ludens, einem Gott, der sich vergnügt“ (vgl.. Salonius von Genf, In Parabolas Salomonis expositio mystica; Gregor von Nazianz, Carmina, I, 2, 589). Vor diesem Hintergrund könne auch der Sport zu einem Ort der Gottesbegegnung werden – nicht als bloß körperliche Leistung, sondern als „innere Bewegung des Ich auf den Anderen hin“. Ohne diese Ausrichtung, betonte der Papst, verkomme der Sport zu einem „sterilen Wettkampf von Egoismen“. Um diese innere Bewegung zu illustrieren, greift er ein alltägliches Wort auf, das man bei sportlichen Wettkämpfen in Italien oft hört: Dai! – „Gib!“ Dieser spontane Zuruf sei mehr als bloße Anfeuerung: „Es ist der Imperativ des Verbs ‚dare‘ – geben. Und das kann uns zum Nachdenken anregen“. Denn wahrer Sport, so Leo XIV., bedeute Hingabe: an die eigene Berufung, an die Mitspieler, an das Publikum, auch an die Gegner. Es gehe darum, „sich selbst zu geben, alles einzusetzen.“ Hier erinnerte der Papst an seinen Vorgänger Johannes Paul II., selbst ein begeisterter Sportler, der 1984 sagte: „Sport ist Lebensfreude, Spiel, Fest, und in diesem Sinne sollte er wertgeschätzt werden […] durch die Rückgewinnung seiner Unentgeltlichkeit und seiner Fähigkeit, Freundschaften zu schmieden, den Dialog und die Offenheit füreinander zu fördern, […] jenseits der rauen Gesetze von Produktion und Konsum und jeder anderen rein utilitaristischen und hedonistischen Lebensauffassung“. In dieser Perspektive sieht Papst Leo drei konkrete Wege, wie der Sport zur menschlichen und christlichen Bildung beitragen kann. Erstens sei der Sport ein Korrektiv zu einer von Einsamkeit und radikalem Individualismus geprägten Gesellschaft. Mannschaftssport lehre Kooperation und Teilhabe – eine „Widerspiegelung des Wesenskerns des Lebens Gottes“. Dabei verwies er auf das Johannesevangelium: „Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden“ (Joh 16,15). Zweitens stelle der Sport in einer zunehmend digitalisierten Welt, die zwar Verbindung über Distanz ermögliche, aber reale Nähe gefährde, ein Gegengewicht dar: Er bringe „den Wert des konkreten Miteinanders, das Bewusstsein für den Körper, für den Raum, für die Mühe und für die echte Zeit“ zur Geltung – und bewahre so die leibliche, geerdete Wirklichkeit des Lebens, „den einzigen Ort, wo sich die Liebe vollzieht“ (vgl. 1 Joh 3,18). Drittens schließlich sei der Sport ein Raum, in dem man lerne zu verlieren. In einer Gesellschaft, die oft nur die Sieger feiere, sei die Erfahrung der Niederlage heilsam: Sie konfrontiere den Menschen mit seiner „Zerbrechlichkeit, Begrenztheit, Unvollkommenheit“ und damit mit seiner wahren Größe. „Die Großen im Sport sind keine unfehlbaren Maschinen“, betonte der Papst, „sondern Männer und Frauen, die, auch wenn sie fallen, den Mut finden, wieder aufzustehen“. Auch hier zitierte er Johannes Paul II., der Christus den „wahren Athleten Gottes“ nannte – nicht, weil er physisch übermächtig gewesen wäre, sondern weil er „die Welt nicht mit Gewalt, sondern mit der Treue der Liebe besiegt hat“. Diese Perspektive führte Leo XIV. zur Erinnerung an Heilige, die im Sport ein geistliches Übungsfeld fanden. Besonders hob er den bald heiligzusprechenden Pier Giorgio Frassati hervor, den Schutzpatron der Sportler, der am 7. September heiliggesprochen werden wird. Frassati, so Leo XIV., erinnere uns daran, dass niemand als Heiliger geboren werde – ebenso wenig wie als Champion. Es sei „das tägliche Training der Liebe“, das dem endgültigen Sieg entgegenführe, wie Paulus im Römerbrief schreibt: „Die Bedrängnis bewirkt Geduld, die Geduld Bewährung, die Bewährung Hoffnung“ (Röm 5,3–5). In dieser Linie zitiert der Papst auch Paul VI., der 1965, zwanzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, an die Mitglieder eines katholischen Sportvereins appellierte, ihr Engagement als Beitrag zum Aufbau einer neuen Gesellschaft zu verstehen. Sport, so Paul VI., sei ein „äußerst nützliches Instrument für die geistige Erhebung des Menschen“, das wiederum „Voraussetzung für eine geordnete, friedliche und konstruktive Gesellschaft“ sei. Zum Abschluss seiner Predigt rief Papst Leo XIV. alle Sportlerinnen und Sportler dazu auf, in ihren Aktivitäten ein „Widerschein der Liebe des dreifaltigen Gottes“ zu sein. Und er erinnerte an Maria, die „im Evangelium als aktiv, in Bewegung, sogar als ‚eilig‘ beschrieben wird“, stets bereit, ihren Kindern zu Hilfe zu eilen. In ihrer Nähe, so der Papst, könne auch das sportliche Engagement seine letzte und höchste Berufung finden – auf das Ziel hin, das der Apostel Paulus in seinem zweiten Brief an Timotheus nennt: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt. Nun liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit“ (2 Tim 4,7–8). Der Sport, so Leo XIV., sei in diesem Sinn nicht nur eine Schule des Körpers, sondern auch eine Schule des Geistes – ein Trainingsfeld für die Ewigkeit: „Bitten wir Maria, unsere Mühen und unser Engagement zu begleiten und diese immer auf das Beste auszurichten, bis zum wichtigsten Sieg: jenem der Ewigkeit, dem ‚unendlichen Spielfeld‘, auf dem das Spiel kein Ende haben und die Freude vollkommen sein wird“.
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