
Radrennen Giro d'Italia führt erstmals durch den Vatikanvor 31 Stunden in Chronik, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Durchs Petrus-Tor in den Vatikan: Dass die Schlussetappe des berühmten Radrennens am Sonntag zum ersten Mal die Mauern der Vatikanstadt passiert soll eine der letzten Entscheidungen gewesen sein, die Papst Franziskus vor seinem Tod gefällt hat.
Rom (kath.net/ KAP)
Das Beste kommt zum Schluss. Davon zumindest sind die Organisatoren der finalen Etappe des diesjährigen Giro d'Italia in Rom überzeugt. Am kommenden Sonntag, 1. Juni, wird erstmals eine Etappe des weltbekannten Straßenradrennens durch die Vatikanstadt führen.
Den Vatikan für die Schlussetappe des Giro zu öffnen, sei eine der letzten Entscheidungen des verstorbenen Papst Franziskus gewesen, hatte Kurienbischof Paul aus der vatikanischen Kultur- und Bildungsbehörde bei der Präsentation Ende April erklärt. "Es wird eine unvergessliche Etappe sein, auf der sich Sport und Kultur in einem weltweit einzigartigen Rahmen verbinden werden", schwärmte Urbano Cairo, Präsident des Giro-Veranstalters RCS. Gestartet wurde der Giro bereits einmal - im Jahr 1974 - am Vatikan.
Rein sportlich sind am letzten Tag der dreiwöchigen Italien-Rundfahrt keine Überraschungen mehr zu erwarten. Die Schlussetappe in und um Rom ist die leichteste des am 9. Mai gestarteten Giro. Für die 143 Kilometer und 600 Höhenmeter am Sonntagnachmittag gibt es nur einen von fünf möglichen Schwierigkeitspunkten.
Nach der Mannschaftspräsentation nahe des Circus Maximus wird sich das Fahrerfeld am Forum Romanum vorbei Richtung Vatikan bewegen. Dort fahren sie aber nicht die breite, für Pilger und Touristen reservierte Via della Conciliazione auf den Petersdom zu, sondern nehmen eine der mit Roms berüchtigten Sanpietrini gepflasterte Seitenstraße. 
Durchs Petrus-Tor in den Vatikan
Um die Kolonnaden des Petersdoms links herum biegt das Peloton am Petrus-Tor in den Vatikan. Am Petersdom vorbei führt die Route gegen den Uhrzeigersinn den 75 Meter hohen Vatikanhügel hinauf, vorbei an der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und dem Kloster Mater Ecclesiae, dem früheren Altersruhesitz von Papst Benedikt XVI., bis zum Hubschrauberlandeplatz am höchsten Punkt. In relativ engen Serpentinen führt der Weg wieder hinunter an Papst Franziskus' früherem Wohnsitz Santa Marta vorbei und aus dem Vatikan hinaus. Ob der am 8. Mai gewählte neue Papst Leo XIV. an der Wegstrecke anfeuern wird - oder zurückhaltend winkt, wird sich zeigen.
Erst danach beginnt die offizielle Giro-Etappe. Nach dem Tunnel unter dem Gianicolo-Hügel geht es rechts am Tiberufer entlang Richtung Circus Maximus, Caracalla-Thermen und die mehrspurige Chaussee Cristoforo Colombo nach Ostia am Meer. Nach einer Schleife dort fährt das Feld zurück nach Rom.
Nachdem sie die alte Stadtmauer passiert haben beginnt der 9,5 Kilometer lange Rundkurs durch das antike Rom, den die Fahrer acht Mal absolvieren müssen. Herausfordernd sind allenfalls einige Steinkanten als Straßenteiler sowie erhobene Markierungen, die zumindest theoretisch Bus- und Taxispur von den übrigen trennen.
Sehenswürdigkeiten en masse am Wegesrand
Da die Gesamtwertung weitgehend feststehen dürfte, wird die Schlussetappe eher eine Sightseeing-Tour mit nahezu allen Must-see Roms: Caracalla-Thermen, Palatin-Hügel, Kolosseum, unter den Augen der Kaiserstatuen an Forum Romanum und Kaiserforen vorbei, Piazza Venezia (derzeit allerdings eine einzige Baustelle), Engelsburg, Tiberinsel, Große Synagoge und am Ende der Circus Maximus.
Dort befindet sich auch die Ziellinie. Die gut 300 Meter lange Schlussgerade mit zwischenzeitlich fünf Prozent Steigung dürfte keinem der Sprinter Schwierigkeiten bereiten. Die Aussicht, welche die Sieger später auf dem Treppchen genießen können, ist eine Extra-Belohnung: hinunter auf das Oval des Circus Maximus, einst Stätte gefeierter Wagenrennen, hinüber zu den Ruinen der einstigen Kaiserpaläste auf dem Palatin-Hügel. Die Römer selbst werden an dem Abend ebenfalls ausgiebiger feiern können. Am Montag, 2. Juni, haben sie frei - der "Tag der Republik" ist Feiertag in Italien.
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Foto: Vatikan, Archiv
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