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Die einzige stigmatisierte Pfälzerin: Barbara Pfister (1867-1909)

15. Oktober 2023 in Chronik, keine Lesermeinung
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Schon als Dreijährige hatte sie erste Visionen. Noch heute ereignen sich auf Fürsprache Barbaras hin wunderbare Dinge. Gastbeitrag von Elmar Lübbers-Paal


Speyer (kath.net) Die spätere Heilige Edith Stein besuchte regelmäßig das Grab von Barbara Pfister und betete ausdauernd davor. Auch die stigmatisierte Konnersreutherin Therese (Resl) Neumann pilgerte zum Grab ihrer vormaligen Leidensgenossin.

In Wattenheim bei Grünstadt ist Barbara Pfister, die Sühneseele von Speyer, 1867 geboren worden. 1909 starb sie in der Bistumshaupstadt mit dem Kaiserdom. Wenn auch schon so viele Jahre seit ihrer leibhaftigen Gegenwart vergangen sind, so genießt sie doch auch heute noch eine hohe Verehrung, selbst über die Stadtgrenzen von Speyer hinweg. Beweis dafür ist ihre stets gepflegte und mit vielen steinernen Danktafeln geschmückte Ruhestätte.

Wie aber wirkte sich Barbara Pfisters lebendige Gottesbeziehung aus? Was macht sie uns auch heute noch zu einer Adressatin für Bittgesuche in ausweglosen Situationen?

Als viertes Kind der armen Schreinersfamilie Balthasar und Margareta Pfister wird sie am 1. September 1867 geboren. Barbara hat eine schöne und behütete Kindheit. Doch sie unterscheidet sich in ihrem Verhalten recht früh von anderen Kindern. Als Dreijährige spielt sie auf den Wiesen vor dem Dorf Wattenheim (Hettenleidelheimer Wiesen). Dabei hat sie ihre ersten Visionen, in der sie mit dem Jesuskind und Annkathrinchen (Anna Katharina Emmerich als Kind) spielt. Das Jesuskind erzählt ihr dabei viel von GOTT. Als Schulkind hat sie einen neuen Lieblingsort: Der Tabernakel in der Dorfkirche. Im Winter macht sie sich mitfühlend Gedanken, wie es dem Jesuskind denn wohl im Tabernakel ergeht. Sie fragt sich: „Du hast kein Bettchen darin“ und „Es ist so kalt hier im Winter“.

Mit elf Jahren darf Barbara zum ersten Mal JESUS in der heiligen Kommunion empfangen. Dabei schaut sie visionär die ganze Herrlichkeit des Heilands. Seit diesem Tag hat sie regelmäßig himmlische Visionen. Dabei geht es unter anderem um Engel, Heilige, Arme Seelen, die Gottesmutter und den Heiland, aber auch um biblische Szenen, die sie erläutert bekommt. Für sie sind diese Visionen ein „Guckloch in den Himmel“.


1883 bleiben die ihr vertrauten Visionen plötzlich aus. Barbara macht sich Sorgen, ob sie vom HERRN nicht mehr als würdig angesehen wird. Sie wendet sich an den Ortspfarrer, Pfr. Krapp. Dieser erfährt zum ersten Mal von ihren Schauungen. Noch im selben Jahr tritt sie als Postulantin in das Speyerer Dominikanerinnenkloster St. Magdalena ein. Dort erzählt sie niemand von ihren Visionen. Als sie jedoch zweimal wie ohnmächtig zusammenbricht und ein Arzt attestiert, dass sie nicht für das harte Ordensleben fähig sei, wird sie nach Hause geschickt.

Der Arzt konnte wohl nicht wissen, dass es sich bei den „Anfällen“ nicht um Ohnmacht, sondern um Ekstasen handelt. Barbara liegt in ihrer Ohnmacht wie ein Engel da, keine Spur von Schmerzen und Übelkeit. Diese Ohnmacht gehört der Theologie und nicht der Medizin an.

Für Barbara ist es ein großer Schmerz, dass sie aus dem Kloster fort muss. Wollte sie doch so gern ein geweihtes Leben als Klosterfrau führen, ganz auf den HERRN ausgerichtet. Ist es GOTTES Wille, dass die Visionärin sich in der Welt heiligen soll, statt in der Abgeschiedenheit eines Klosters? Wieder im Elternhaus angekommen, sieht sie das wirtschaftliche Elend ihrer Familie. Der Vater muss seine gut gehende Schreinerei infolge einer allgemeinen wirtschaftlichen Rezession aufgeben. Das verkraftet er nicht, er wird krank. Barbara packt beherzt mit an und arbeitet sogar als Tagelöhnerin in der Tongrube, als Stickerin und als Herstellerin von Kunstblumen, um das Auskommen ihrer Angehörigen meistern zu können.

Ihr Vater stirbt noch im Jahre 1884. Im ersten Sterbeamt für ihn sieht sie bei der Heiligen Wandlung sowohl Christus am Kreuz hängend, als auch ihren Vater im Fegefeuer. Dies ist der Moment, in der ihr Sühneleiden durch allerlei Krankheitsbilder in Erscheinung tritt. Es ist aber festzuhalten, dass Barbara sich diese schmerzhaften Gebrechen nicht vom HERRN erbeten hat, sondern dass der HERR sich Barbara dafür ausgesucht hat. Demütig nimmt sie diese trotz der Qualen an. Es zeigt ihr überdeutlich: Die Wege des HERRN sind nicht bequem!

Schließlich bekommt sie auch noch, am Hochfest Peter und Paul, am 29. Juni 1890, sie ist 22 Jahre alt, die Wundmale CHRISTI (Stigmata). Barbara ist bestürzt und auch der Ortspfarrer ist irritiert und meldet es dem Bischof. Man ist bemüht, dieses Mysterium im Verborgenen zu halten. Barbara hält ihren Tagesablauf bei, wie ihren täglichen Besuch der Hl. Messe. Als sie aber von der Kommunionbank blutend in die Bank zurückkehrt, nehmen das die Leute wahr, und ihre Stigmatisierung wird bekannt.

Barbara bittet den HERRN inständig, ihr die äußeren Zeichen seiner Wunden zu nehmen, um nicht aufzufallen. Doch ER scheint es anders zu wollen. Barbara wird als Scharlatan verschrien und bekommt sogar Todesdrohungen per Brief. Kleine Pilgerströme entwickeln sich, ebben zwei Jahre später aber ab. Barbara ist erleichtert.

Die Sühneseele begibt sich, nachdem sie ihre Familienangehörigen gut versorgt weiß, mit 28 Jahren in die Obhut der Barmherzigen Schwestern zu Speyer in der Engelsgasse. Es wird vereinbart, dass über die Seherin und ihre Stigmen nichts nach außen dringen soll. Der Speyerer Domvikar Friedrich Molz wird nun ihr Seelenführer. Er zeichnet Aussprüche und Visionen von Barbara auf, die Jahre nach ihrem Tod erfolgreich veröffentlicht werden. In ihnen schreibt der Geistliche offen über die Passion, die die Visionärin leibhaftig durchlitt und wie sie Kontakt mit den Armen Seelen hatte und darin erkennt, dass sie für diese ihre Schmerzen aufopfern soll.

Barbara legt freiwillig das Gehorsamsgelübde ab und wird zur Ordensfrau ohne Ordenskleid. Ihr Trost in diesen Leidensjahren ist, dass sie nun doch Klosterfrau – freilich ohne Habit – sein darf und der HERR unter demselben Dach real gegenwärtig ist. Barbaras himmlischer Geburtstag wird der 9.3.1909.

Eine Kommission des bischöflichen Ordinariats Speyer war ab 1938 mit der Sammlung aller Akten und Gebetserhörungen in Bezug auf Barbara Pfister tätig. Seit dem 2. Weltkrieg kam die Ereiferung für die Seligsprechung von Barbara aber zum Erliegen. Nun bemüht sich ein Freundeskreis ihr Andenken zu bewahren und ihre Verehrung zu fördern. Noch heute ereignen sich auf Fürsprache Barbaras hin wunderbare Dinge.

Das ist die mystische Dimension von Barbara: In ihren Visionen (Jesuskind-, Herrlichkeits-, Passions-, Arme-Seelen- und Heilige-Messe-Visionen), in ihren Leiden (Wundmale; auf der Haut eingeprägte Stigmen in Form von Kreuzen, Marterwerkzeugen; Sühneerkrankungen in Form von schwersten Herzleiden und heftigstem Kopfweh etc.) und in ihrer dunklen Nacht wie auch im Beten verbinden sich Himmel und Erde. Hier wird Barbara mystisch angeschlossen an Gott.

Über den Freundeskreis Barbara Pfister, Herm.-Hesse-Str. 20, D-67071 Ludwigshafen, Tel.: 0621/675314, kann man eine DVD mit einem Vortrag über die Seherin bestellen, ebenso auch die wiederaufgelegten Bücher über Barbara, die Geistliche in den 1920er und 30er Jahren herausgaben.

Worte von Barbara Pfister:

„Dem Rosenkranz kann die Mutter Gottes nicht widerstehen.“

„Lege den Stolz ab, wenn dir die Liebe etwas schenken will.“

„Die Absolution in der Beichte ist das Machtwort Jesu.“

„Ich helfe den Armen Seelen, und die Armen Seelen helfen mir.“

„Nur der Demütige weiß die Gnade des Leidens zu schätzen und zu nutzen.“

„Die größte Sünde ist, die Barmherzigkeit Gottes nicht anzufordern.“

„Der unendliche Gott wäre ohne die Liebe zu den Menschen gar nicht glücklich.“

Archivfoto: Barbara Pfister im Alter von etwa 30 Jahren, fotografiert von Domkapitular Friedrich Molz (c) Wikipedia/gemeinfrei


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