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Tück: Papst-Antworten auf "Dubia"-Kardinäle zu wenig konkret

6. Oktober 2023 in Chronik, 13 Lesermeinungen
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Wiener Dogmatiker sieht Antworten des Papstes als "konstruktiven Beitrag zur Überwindung der Polarisierung in der Kirche", in den konkreten Fragen mangelt es aber an der notwendigen Klarheit


Wien/Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück vermisst bei Papst Franziskus nicht nur den Mut zu klaren Entscheidungen, sondern auch jenen zu verbindlichen Antworten: So könnten die am Dienstag vom Vatikan veröffentlichten Antworten des Papstes auf die Anfragen von fünf Kardinälen ("Dubia") zwar als "konstruktiver Beitrag zur Überwindung der Polarisierung in der Kirche" verstanden werden - dennoch mangele es ihnen aus dogmatischer Sicht an Klarheit: "Die Antworten sind keine wirklichen Antworten. Sie treiben neue Fragen hervor", betonte der Professor für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien im Gespräch mit Kathpress.

Die Anfragen der Kardinäle betrafen Fragen der Lehre bzw. kirchlichen Lehrentwicklung, der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, der Leitungsvollmacht in der Kirche, des Verhältnisses von Priestern und Laien sowie die Rahmenbedingungen zu einer von Franziskus propagierten Kultur der Barmherzigkeit. Betrachte man die Antworten des Papstes auf diese Anfragen, so habe Franziskus damit "keine Punkte gesetzt, sondern Diskursräume offengehalten" und die Komplexität der Themen deutlich gemacht.


Es sei eine offene Frage, ob die in Rom beginnende Synode am Ende mehr Klarheit bringen werde - und ob der Papst ihr überhaupt die finale Entscheidungskompetenz einräume. Bei der Frage nach der kirchlichen Lehrentwicklung etwa weiche Franziskus dem Grundproblem aus, inwiefern die "Zeichen der Zeit" als neue Quellen der Offenbarung betrachtet werden könnten. Zweideutig bleibe auch seine Aussage zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, wenn er auf der einen Seite die Ehe als unauflösliche und exklusive Verbindung von Mann und Frau unterstreiche und praktizierte Homosexualität als Sünde qualifiziere, zugleich aber es als "Gebot pastoraler Klugheit" ansehe, auch andere Formen der Segnung zuzulassen.

Er wolle an der Doktrin nicht rütteln, zugleich aber Spielräume offen halten. "Das mag man pastoral sensibel nennen, theologisch konsistent ist es nicht." Auch in der Frage nach der Leitung der Kirche im Miteinander von Bischöfen und Laien bleibe Franziskus vage. "Wie das Verhältnis von Beratung und Entscheidung in einer synodalen Kirche am Ende ausfallen soll, lässt er offen". Gleiches gelte für das Verhältnis von Laien und Priestern und der Frage der Frauenordination.

Die Entscheidung von Johannes Paul II. über die Unmöglichkeit der Frauenordination werde von Franziskus betont, allerdings müsse man über die Natur letztverbindlicher Entscheidungen neu nachdenken. Damit deute Franziskus an, dass der polnische Papst damals "auf fehlbare Weise unfehlbar gelehrt haben könnte". Kurz: "Franziskus will die Türe nun doch wieder öffnen, die er bei der fliegenden Pressekonferenz am 1. November 2016 schon geschlossen hatte, als er die Unmöglichkeit der Frauenordination bekräftigte." Auch bei der Frage der Barmherzigkeit werde Franziskus am Ende darauf achten müssen, "dass seine Vision einer inklusiven Kirche nicht auf eine Theologie der 'billigen Gnade' hinausläuft, die am Ende nicht den Sünder, sondern die Sünde selbst rechtfertigt". Die päpstliche Kritik an einem überzogenen "Rigorismus" sollte also "nicht in die Falle des Laxismus laufen, der alles mit dem Schwamm der Barmherzigkeit wegwischt", so Tück abschließend. 

 

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Richelius 7. Oktober 2023 
 

@ Zeitzeuge

HS, die noch nicht miteinander geschlafen haben, müssen sich nicht bekehren.
Der Teufel wird immer einen Weg zur Versuchung finden. Ob das Zusammenleben dann in die eine oder andere Richtung ausschlägt, muß der Priester vor Ort herausfinden. Einsamkeit ist aber ein häufiger Angriffspunkt des Teufels.


0
 
 Zeitzeuge 7. Oktober 2023 
 

Aber die "Zuarbeiter" hat sich der Papst doch alle selber ausgesucht!

Diese theologisch sinisteren Gestalten, ich brauche
nicht ins Detail zu gehen, auch jeder aufmerksame
kath.net-User weiss Bescheid, bestärken doch wohl
täglich den Papst in seinem Tun und Handeln, für
das er aber natürlich letztlich selber verantwortlich ist.

Mir ist kein Papst der Neuzeit bekannt, der
soviel, höflich formuliert, theologische
mehr als Fragwürdigkeiten artikuliert hat,
auch hier wissen die kath.net-User was Sache
ist weshalb ich mir eine Einzelaufzählung
erspare.


1
 
 Zeitzeuge 7. Oktober 2023 
 

"Zwei Homosexuelle" - schon mal was von der strikten Vermeidung der occasio,

also der nächsten Gelegenheit zur schweren Sünde
gehört? Und das Zusammenleben ist eine occasio
in Reinkultur!

Die HS sind zur Bekehrung, also einer echten
Reue, die bekanntlich den Wunsch beinhaltet,
die schwere Sünde nie begangen zu haben und
nie mehr wieder zu tun und dann gültig zu beichten
mit dem feierlichen Versprechen, die nächste
Gelegenheit zur Sünde zu meiden, also getrennte
Wege zu gehen.

Nochmals: Die Pastoral darf nie die Lehre
verwässern und bei Unzucht gibt es keine
zu tolerierenden Ausnahmen, denn dann wären wir
wieder bei der unkatholischen "Situationsethik".

Das ist nicht meine Privatmeinung sondern die
ständige Lehre der kath, Kirche!


1
 
 Richelius 6. Oktober 2023 
 

@ Joachim Heimerl: Wenn zwei Homosexuelle kämen, die um den Segen bitten, damit sie es schaffen, keusch zu leben, dann dürfte man den Segen aber schon spenden.
Der Papst qualifiziert die Entscheidung von JPII als „de fide“; ebenso Kard. Müller. Ich würde sie im Anschluß an die Glaubenskongregation als „de fide definita“ betrachten. Sie offensichtlich auch. Das Problem das Franziskus anschneided, existiert also. Nur ist es im Zusammenhang einer Fragenbeantwortung eine Themenverfehlung.
@ heikostir: Den Ärger mit der Kurie hatte schon Benedikt.


0
 
 heikostir 6. Oktober 2023 
 

Dass es nicht zu Papst Franziskus Stärken zählt,

in komplexen theologischen Detailfragen auf den Punkt zu kommen, ist leider nicht neu. Nicht jeder Papst hat in solchen Fragen die Fähigkeiten eines BXVI.

Allerdings scheint Papst Franziskus bei der Auswahl seiner Zuarbeiter kein gutes Händchen zu haben. Leider wurde in der Vergangenheit schon häufiger gepatzt und dann musste später korrigiert werden.

Dass die Balance zwischen lehramtlicher Klarheit und pastoraler Klugheit ins Rutschen gerät, arbeitet Prof. Tück treffend heraus.

Papst Franziskus weckt mit seinen Unklarheiten Erwartungen, die am Ende nur zu einer riesigen Enttäuschung führen werden.


2
 
 lesa 6. Oktober 2023 

Nur eindeutige Verkündigung ist "pastoral" Nur sie schützt die Würde des Menschen

Danke für den Beitrag!
"Das mag man pastoral sensibel nennen, theologisch konsistent ist es nicht."
Denn es kann nicht "pastoral" sein, was theologisch falsch, nämlich im Widerspruch zum LOGOS steht, und auch nicht pastoral ist es, Zweifel am Wort Gottes zu nähren, indem man sie nicht ausräumt. Die seelsorgliche Praxis zeigt: Der FRiede steht und fällt damit, ob jemand im Einklang mit dem Wort Gottes leben will, wenigstens WILL und sich bemüht und immer wieder sich auf diesen Weg begibt, selbst wenn er ab und zu fällt.
DARIN ist die Würde des Abbildes Gottes gegründet. Barmherzig ist, diesen Weg klar zu zeigen. Im Umgang mit dem einzelnen Menschen braucht es Behutsamkeit und oft auch Zeit. Aber im Raum der öffentlichen Verkündigung muss die Ordnung Gottes klar dastehen.
"Kirchliche Verkündigung muss einer objektiven Norm folgen, die auf Schrift und Tradition gründet. Sie bewahrt den Christen vor einem Abgleiten in den Irrtum und garantiert den Weg des Heils." (Ralph Weimann)


4
 
 ThomasR 6. Oktober 2023 
 

Es gibt erste Erfahrungen aus den Diözesen

wo Frauen und nicht ständige Diakone zu Pfarrverbandleiterinnen mit Befugunissen eines Pfarrers ernannt werden, z.B. in München

Die Gläubigen verlassen fluchtartig die Kirche und wenden sich den freien Gemeinden und Piusbruderschaft zu.

Weibliche Pfarrverbandleiterinnen und Priesterinnen lassen sich ins heutige Kirchensteuersysteme nur extrem schwierig zu integrierern bei so einer Gestaltung steht den Gläubigen moralisch und rechtlich zu Kirche zu verlassen (wobei die meisten Austritte in Deutschalnd sind im Ausland z.B. in der Tschechei weder gültig noch wirksam)


1
 
 northern_tropic 6. Oktober 2023 
 

Frauenpriestertum

Mt 18,18

Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein.

Euer JA sei ein JA, und euer NEIN ein NEIN.


0
 
 Zeitzeuge 6. Oktober 2023 
 

Im Link ein Artikel über den Brief des "Dubia"-Kardinals Zen,

der hochbetagt in voller geistiger Frische
Fundamentalkritik an dieser Versammlung übt!

beiboot-petri.blogspot.com/2023/10/was-kardinal-zen-der-synode-zur.html#more


3
 
 physicus 6. Oktober 2023 
 

Die Einschätzungen seitens Prof. Tück sind sehr plausibel.

M.E. wäre bei einer Einführung eines "Frauenpriestertums" eine Kirchenspaltung vorprogrammiert.

Eine Nichtklärung von Zweifeln ist auch nicht notwendigerweise "pastoral klug".


2
 
 ThomasR 6. Oktober 2023 
 

Segnung von homosexuellen Verpaarungen

ist ohne Änderung vom geltenden Benediktionale (Benedictionale romanum) materiell nicht möglich


2
 
 Joachim Heimerl 6. Oktober 2023 
 

Dass die Lehre Johannes Pauls letztverbindlich und endgültig ist, hat die

Glaubenskongregation unter Kard. Ratzinger bestätigt, d.h. sie hat dogmatischen Rang. Frauen können nicht geweiht werden, Franziskus kann hier nichts ändern und wenn er das tut, pulverisiert er das gesamte bisherige kirchliche Lehramt und sein eigenes Pontifikat, was nach Meinung seiner zahlreichen Kritiker allerdings noch der geringere Schaden wäre.


5
 
 Joachim Heimerl 6. Oktober 2023 
 

Der Papst hat das Lehramt der Kirche eindeutig verlassen.

Bei allem Geschwurbel kann man es auf diesen eindeutigen Befund herunter brechen. Es gibt keine "pastorale Klugheit", die über dem geoffenbarten Geboten Gottes steht und aus diesem Grunde sind weder homosexuelle noch ehebrecherische Verhältnisse zu segnen. Man kann nur hoffen, dass der Papst von etlichen Bischöfen hier korrigiert wird - und dass er auf den richtigen Weg zurückfindet.


8
 

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