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Bischof Oster bei DBK: „Die Polarisierungen wurden stärker“

27. September 2023 in Aktuelles, 21 Lesermeinungen
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Nach der Jugendsynode 2018 überwiege bei ihm „der kritische Blick, weil ich erlebt habe, dass nach meiner Wahrnehmung die Polarisierungen stärker wurden: zwischen der Kirche in Deutschland und Rom, unter uns Bischöfen und innerhalb des Volkes Gottes“


Wiesbaden (kath.net/DBK) kath.net dokumentiert das Statement von Bischof Dr. Stefan Oster SDB (Passau) im Pressegespräch Vorbereitung der Weltsynode in Rom zur Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 27. September 2023 in Wiesbaden-Naurod in voller Länge – Es gilt das gesprochene Wort!

Die Jugendsynode im Jahr 2018 in Rom und der Weg dorthin waren für mich bislang die wichtigste Erfahrung mit jenem Verständnis von Synodalität, wie es Papst Franziskus der Kirche vorschlägt. Seine Betonung der geistlichen Dimension, des Schweigens, Hörens und Sprechens im geschützten Raum habe ich als wesentliche Aspekte davon verstanden – wenn auch nicht als die einzigen.

Selbstverständlich habe ich mich auch beim Synodalen Weg in Deutschland eingebracht. In kritischer Loyalität habe ich versucht, das Positive dieses deutschen Weges zu sehen und mitzugehen. Aber zugleich habe ich jene Punkte benannt, die dabei dem widersprochen haben, was Papst Franziskus uns über Synodalität mitgegeben hat. Im Nachhinein überwiegt bei mir der kritische Blick, weil ich erlebt habe, dass nach meiner Wahrnehmung die Polarisierungen stärker wurden: zwischen der Kirche in Deutschland und Rom, unter uns Bischöfen und innerhalb des Volkes Gottes. Wenn ich Papst Franziskus recht verstehe, wäre das aber gerade kein Zeichen für einen gelingenden Weg im Hl. Geist, sondern eher Zeichen von politischen Prozessen, strategischem Vorgehen und dem deutlichen Einsatz von öffentlichem Druck. Und genau das will Papst Franziskus vermeiden – und so habe ich seinerzeit auch die Jugendsynode erlebt.


Diese deutliche Betonung der Synode als Weg im Heiligen Geist und mit ihm ist für mich zentral und zugleich zentrale Herausforderung. Wenn der Geist, wie der Papst sagt, der eigentliche Protagonist der Synode ist und wir uns als Synodale darauf einlassen, dann kann es gelingen, einen Weg der Einmütigkeit zu finden, in dem das im Glauben so zentrale Verhältnis von Liebe und Wahrheit für die einzelnen Fragen und Themen aufleuchtet und möglichst viele auf diesen Weg mit einmünden lässt. Daher bin ich sehr gespannt, wie versucht wird, methodisch und inhaltlich diese Dimension für möglichst viele zu eröffnen.

Froh und dankbar bin ich über die Betonung von Zuhören, Demut und Dialog im ersten großen Abschnitt des Instrumentum laboris. Diese Phänomene in zwischenmenschlicher Begegnung beschäftigen mich schon lange und bestärken einige Grundeinsichten, die mir im Erarbeiten philosophischer Grundlagen durch die Philosophie des Dialogs bedeutsam geworden sind. Ebenso schön finde ich ein Wiederaufgreifen eines Motivs aus der vergangenen Jugendsynode im zweiten Abschnitt über den Zusammenhang von Gemeinschaft und Sendung, in dem betont wird, dass wir als Christen durch die Qualität unserer Beziehungen evangelisieren. Und zwar ohne die Bedeutung des Einzelnen und seiner Gaben und Charismen zu nivellieren.

Für unseren deutschen Kontext ist das eine Anzeige für ein Kernproblem: Warum gelingt es uns so selten, Menschen zum Glauben an das Evangelium einzuladen, während zugleich Hunderttausende der Kirche den Rücken kehren? Ich würde mir erhoffen, dass die Synode uns hier Perspektiven eröffnet und auch mit Einsichten aus anderen Teilen der Weltkirche beschenkt.

In meinem Bistum Passau versuche ich mit anderen – so gut es uns möglich ist – in unseren Gremien auf der Leitungsebene, aber auch bei Visitationen oder Pastoralkonferenzen und anderen Gelegenheiten, einen möglichst offenen und ehrlichen Diskurs zu pflegen – auch und gerade bei besonders heiklen Themen. Auch mir gegenüber lade ich die Menschen dazu ein. Einige Gremien, besonders der Leitung, haben wir unter dem Einfluss des von Papst Franziskus geprägten Begriffs der Synodalität in den vergangenen Jahren versucht, konsequenter in diese Richtung zu entwickeln.

Foto: Bischof Oster (Mitte) und weitere Bischöfe (c) Deutsche Bischofskonferenz/Marko Orlovic


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