Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Die einfach gläubigen Katholiken und der deutsch-synodale Weg

21. März 2023 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„In ganz Deutschland gibt es heute zahllose wachsame, gottesfürchtige und treue Katholiken, die zutiefst verstört sind über die systematische Abkehr so vieler Amtsträger von Gott und seiner Kirche.“ Gastbeitrag von Thorsten Paprotny


Bonn (kath.net) Bei vielen einfach gläubigen Katholiken, die im Leben und Sterben in unverbrüchlicher Treue zur Kirche des Herrn stehen, macht sich heute mitunter ein Gefühl der Obdachlosigkeit breit, das dem deutsch-synodalen Weg geschuldet ist. Ich dachte in den letzten Tagen an meinen Urgroßvater Josef, der als gebürtiger Ermländer zum Kriegsende seine Heimat nicht verlassen mochte und erst 1957 in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte. Er war mit Leib und Seele römisch-katholisch. Die neuen Kirchen in der Diaspora erinnerten ihn an Scheunen. Hätte er die skandalöse Zertrümmerung der Hochaltäre in der Nachkonzilszeit noch miterleben müssen, so ahne ich, wie er über diesen modernistisch-katholischen Bildersturm und beispiellosen Akt der Kirchraum-Verwüstung gedacht hätte. Wie Josef Drosdowski heute zu den Ansichten und Meinungen der deutsch-synodalen Freigeister stehen würde, dessen bin ich mir gewiss. Er war eben bloß katholisch und wollte das auch bleiben, im Leben und im Sterben.

In ganz Deutschland gibt es heute zahllose wachsame, gottesfürchtige und treue Katholiken, die zutiefst verstört sind über die systematische Abkehr so vieler Amtsträger von Gott und seiner Kirche. Dazu gehören besonders die einfach gläubigen Katholiken, die in medial vielfach beachteten Gremien keine Stimme haben und auch nicht zu den Funktionären gehören wollen. Die einfach gläubigen Katholiken stehen jenseits des laikalen Establishments und des kirchenbehördlichen Apparats. Sie verehren den Papst und lieben die Kirche. Viele von ihnen hofften und hoffen auch noch immer auf ihre Bischöfe. So viele Katholiken hätten sich gewünscht, dass viele ihrer Oberhirten auf der Frankfurter Synodalversammlung anders abgestimmt, nicht für eine „anders katholische“, sondern für die römisch-katholische Kirche votiert hätten.


Die einfach gläubigen Katholiken sind dem Papst treu verbunden – und waren auch zutiefst empört über die immer wieder inszenierten medialen Angriffe auf Benedikt XVI. aus Deutschland und von deutschen Theologen. Einfach gläubige Katholiken wissen von innen her: Wer den Papst angreift, der greift auch die Kirche an. Wer sich von der verbindlich gültigen Lehre der Kirche abwendet, bezeugt statt des Glaubens an Gott nur noch seine eigene Entfremdung. Warum wird – auch von Bischöfen – heute eine neue Sexual- und Morallehre gefordert? Warum wird die lebens- und menschenfreundliche Sexual- und Morallehre der Kirche nicht weltoffen verkündet? Zuinnerst wissen einfach gläubige Katholiken: Wer sich eine neue Lehre ausdenkt, der macht etwas Wesentliches grundsätzlich falsch. Wer die Kirche verhöhnt, verhöhnt Christus.

Ich denke in diesen Tagen an den Konzilsbericht, den Joseph Ratzinger über die letzte Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils vorlegte, als Frucht vieler Vorträge über seine Eindrücke in Rom (vgl. Joseph Ratzinger: Gesammelte Schriften. Bd. 7/1. Freiburg im Breisgau 2012, 574 f.). Ratzinger sprach sich für eine „Erneuerung“ der Kirche aus und sagte zugleich, dass man nicht vergessen dürfe, „dass die Kirche allzeit Kirche geblieben ist und dass allzeit in ihr der Weg des Evangeliums gefunden worden ist“. Die Kirche könne – so greift Ratzinger damals ein Wort von Friedrich Heiler auf – im Leben und Sterben Geborgenheit, die groß und rein sei, schenken. Er schreibt weiter: „Am Ende lebt die Kirche in trüben und in großen Zeiten zutiefst vom Glauben derer, die einfachen Herzens sind …“ Sie trugen damals und tragen heute die „Fackel der Hoffnung“: „Der Glaube derer, die einfachen Herzens sind, ist der kostbarste Schatz der Kirche; ihm zu dienen und ihn selbst zu leben die höchste Aufgabe kirchlicher Erneuerung.“

Möge Papst Franziskus, mögen die Kardinalpräfekten der vatikanischen Dikasterien die treuen Bischöfe in Deutschland und die einfach gläubigen Katholiken stärken – und uns alle vor deutsch-synodalen Spaltungen bewahren.

Dr. Thorsten Paprotny (siehe Link) lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band „Theologisch denken mit Benedikt XVI.“ im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.

kath.net-Buchtipp
Theologisch denken mit Benedikt XVI.
Von Thorsten Paprotny
Taschenbuch, 112 Seiten
2018 Bautz
ISBN 978-3-95948-336-0
Preis 15.50 EUR


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. Ein guter Tag für die Demokratie!
  15. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz