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Covid - Wann kommt das große mea culpa der katholischen Kirche?

17. Februar 2023 in Kommentar, 105 Lesermeinungen
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Der österreichischer Kanzler Nehammer möchte jetzt mit einem "Dialogprozess" die Covid-Pandemie aufarbeiten. Aber eigentlich würde es harte Schritte dafür benötigen. Und wann entschuldigen sich Kirchenvertreter? - Ein Kommentar von Roland Noé


Wien (kath.net)

Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer hat diese Woche erklärt, dass er in Österreich die Corona-Pandemie mit einem "Dialogprozess" aufarbeiten möchte. Er möchte die in der Gesellschaft entstandenen Gräben wieder zuzuschütten. Grundsätzlich sollte man als Christ so einen Dialogprozess-Angebot nicht verteufeln, wie es z.B. gerade die FPÖ macht. Nur es bleiben einige sehr große Fragezeichen. Kann es sein, dass Nehammer so ein Angebot jetzt machen muss, weil die ÖVP nach dem Niederösterreich-Wahl-Debakel jetzt sieht, dass die Lockdown-Politik und die Impfpflicht massenhaft die eigenen Stammwähler verjagt hat? Es gab viele warnende Stimmen – unter anderem meine eigene Stimme – die die ÖVP x-fach gewarnt hat, dass die Rechnung dafür kommen wird. Und sie ist schon gekommen. In den Umfragen liegt die ÖVP jetzt  bei 19 %, die FPÖ kratzt in manchen Umfragen an der 30 % Marke. Zur Erinnerung: Bei der letzten Wahl erreichte die ÖVP 37,5 %, die FPÖ 16 % der Stimmen.

Ein Dialogprozess ist leider zu wenig. Es muss auch konsequente Schritte geben. Dazu gehören auch Rücktritte und klare Versprechen, dass gewisse Dinge nie wieder passieren dürfen. Dazu gehört z.b. ein Versprechen, dass es keine so irren Lockdowns mehr geben darf, in dem eine Gruppe (der Ungeimpften) dann auf so massiv ausgegrenzt wird und de facto von der Gesellschaft ausgeschlossen wurde. „Mit der Einführung der Impfpflicht ist es eigentlich rechtswidrig, in Österreich zu wohnen und nicht geimpft zu sein. Und daran können sich auch andere Konsequenzen knüpfen", meinte die damalige Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) wörtlich. Edtstadler hat sich bis heute dafür nicht entschuldigt. Sie ist ist nach vor im Amt und gilt sogar bei einigen als „Zukunftshoffnung“ der ÖVP. Gewisse Meldungen von damals kann man nicht vergessen. „Wir werden daher die Zügel für die Ungeimpften straffer ziehen., meinte damals ein gewisser Kurz-Zeit-Bundeskanzler Alexander Schallenberg. Auch er hat sich für diese menschenverachtende Aussage nicht entschuldigt und ist nach wie vor Außenminister. Oder mit welchem Recht wurden hier auf Kosten der zukünftigen Generationen viele Milliarden verschleudert, als ob es kein Morgen gäbe. So wurden in Österreich - wir sind hier vermutlich Weltmeister - mehr als 4,8 Milliarden Euro  nur für die irren Covid-Tests rausgeworfen. Genützt hat es wenig, wir kamen nicht besser durch die Covid-Epidemie als andere Länder.


Schallenberg hatte sich übrigens damals mit seiner irren Politik auf Papst Franziskus und seinen Aussagen,  dass die Impfung ein Akt der Nächstenliebe sei, berufen. Damit kommen wir zum nächsten Problemfeld. Auch die Kirche müsste ein Mea culpa anstimmen. Wir erinnern uns: Unfassbar leichtfertig haben die Kirchenvertreter in Österreich, ebenso in Deutschland, die staatlichen Maßnahmen völlig unkritisch übernommen haben, zum Teil sogar noch strenger umgesetzt als notwendig. Mit völligen Willkürmaßnahmen wurden Gläubige von den Gottesdiensten ausgesperrt, in Österreich durften zeitweise zwölf Personen in riesigen Kirchen offiziell dabei sein. Dass viele das ignoriert hatten, zeigt, auf welchen Holzweg hier Bischöfe waren.

Oder man erinnert sich an eine umstrittene Impfpropaganda am höchsten Marienfeiertag in der Erzdiözese Salzburg. Auf der Homepage der Erzdiözese wurde damals unkritisch die Kinderimpfung beworben, vor der sogar der deutsche STIKO-Chef Mertens warnt. Bis heute kam kein Mea culpa aus der Erzdiözese Salzburg.

Doch der Gipfel des Wahnsinns waren Impfaktionen wie im Stephansdom oder Aussagen von Bischöfen, die de facto eine Impfpflicht bejubelt haben. Für diese Spaltungsaktionen hat sich noch kaum ein Bischof entschuldigt. Doch auch hier kam bereits die erste Rechnung. Zehntausende zusätzliche Austritte, geringere Kirchenbesuche usw. Doch auch im Vatikan gab es bei Covid ein gewaltiges Versagen. Noch vor wenigen Monaten konnten Ungeimpfte den Vatikan nicht einmal betreten und auch nicht arbeiten. Man braucht nicht viel Fantasie, um zu sehen, dass Jesus so nicht gehandelt hätte. Auch da gab es bis jetzt kein Mea Culpa – ob es noch kommen wird?

 

P.S. Aja, der Autor ist kein notorischer Impfgegner,  x-fach geimpft, gegen X, Y und Z und hat alle Impfungen "überlebt" ;-)

 


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