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| Zeitgeist oder Geist der Zeit - Leseprobe 328. Jänner 2023 in Buchtipp, 3 Lesermeinungen Der Autor legt anhand biblischer und historischer Untersuchungen dar, dass die Anpassung an den Zeitgeist die christliche Botschaft verfälscht und die Menschen in die Irre führt. Leseprobe 3 aus dem neuen Buch von Pfarrer Dr. Richard Kocher Linz (kath.net) Leseprobe 3 Die Begriffe „Umkehr“ und „Bekehrung“ sind in unserem Sprachverständnis nicht unbedingt positiv besetzt. Das hängt teilweise auch mit der Geschichte zusammen, in der immer wieder versucht wurde, andere Völker ohne Respektierung ihrer kulturellen Identität zu „bekehren“, oft auch mit Gewalt, mit dem Aufdrängen des Glaubens. Mit der Aussage „Der will mich bekehren“ verbinden wir, dass jemand uns seine Meinung aufzwingen will. Unsere eigene Sicht wird nicht respektiert. Das stößt verständlicherweise auf Ablehnung, zumal wir in einer Zeit leben, in der jeder nach seiner eigenen Fasson selig sein möchte und ein relativistisches Denken vorherrscht. Dass dies in der Verkündigung Jesu nicht gemeint sein kann, ist offensichtlich, denn er hat nie jemandem den Glauben aufgedrängt. Er hat im Gegenteil seinen Jüngern die Freiheit gegeben zu gehen (Joh 6,67). Was ist mit Bekehrung nun gemeint? Das hier im Griechischen stehende Wort metanoia bedeutet wörtlich übersetzt „umdenken“. Damit erschließt sich ein Zugang, denn wir müssen, zumal in der heutigen Zeit der digitalen Transformation, ständig umdenken, uns neu orientieren. Wer heute einmal einen Beruf erlernt hat, kann nicht wie früher davon ausgehen, dass er diesen bis zu seiner Pensionierung ausüben wird. In der Corona-Krise mussten wir uns auf ständig neue und wechselnde Situationen privat und im Beruf einstellen. Flexibilität war angesagt. In einer digitalen Gesellschaft ist dies geradezu eine Grundvoraussetzung, um bestehen zu können, denn die Anforderungen ändern sich immer rascher und kontinuierlich. Computerprogramme werden mit ständig neuen Upgrades herausgebracht. Auch die Berufswelt befindet sich in einem großen Transformationsprozess. Viele Berufsfelder sind durch den digitalen Fortschritt ganz anders geworden bzw. wurden sogar überflüssig. Wer braucht heute noch einen Fernsehmonteur herkömmlicher Art oder hat ein Telefonbuch von einer Telefonbuchgesellschaft? Dagegen entstehen neue Berufe mit einem Profil, das von den bisherigen oft erheblich abweicht. Wer vor der Corona-Krise seine Produkte nicht auch online im Angebot hatte, bekam dies mit massiven Umsatzeinbußen quittiert bzw. musste sogar Konkurs anmelden. Diese Entwicklung macht auch vor Wirtschaftsriesen nicht halt. Der Mobiltelefon-Hersteller Nokia und das Fotounternehmen Kodak hatten das Mitgehen mit neuen technischen Entwicklungen verpasst. Heute gibt es sie nicht mehr bzw. nur noch in reduzierter Form. Wer nicht rechtzeitig umdenkt, der verpasst den Anschluss und ist morgen weg vom Markt. Auch bei gesellschaftlich relevanten Themen ist ein „Weiter so wie bisher“ nicht mehr möglich. Im Jahr 2020 hat der ehemalige deutsche Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller ein Buch mit dem Titel „Umdenken. Überlebensfragen der Menschen“ herausgebracht. Darin geht es darum, auf die durch die Corona-Pandemie, den Klimawandel, den Bevölkerungswachstum, die Hungerkrise in vielen Ländern, die immer größer werdenden Flüchtlingsströme, das Artensterben und die Vermüllung der Meere verursachten Probleme Antworten zu geben. Die Devise lautet: „Jetzt muss konkret gehandelt werden. Jeder ist gefordert.“ Umdenken ist angesagt und damit auch eine Änderung unseres Lebensstils und unserer Konsumhaltung. Nur wenn wir uns rechtzeitig umstellen auf veränderte Situationen, werden wir eine Zukunft haben, die menschenwürdig ist. Dies erfordert auch die Bereitschaft zu Opfer und Verzicht. Umdenken und Umkehr sind heute keine Unwörter mehr. Wir müssen es in der heutigen Zeit aufgrund verschiedener Paradigmenwechsel ständig tun. Pfarrer Anton Spreitzer war wie viele andere aus dem deutschsprachigen Raum zu Gast in der Pfarrei St. Benedikt von James Mallon in Halifax/Kanada und tief beeindruckt, wie sich diese vollständig erneuert hatte: Aus einer geistig toten Pfarrgemeinde war eine von Leben sprühende geworden. In dem Buch „Wenn Gott sein Haus saniert. Von einer bewahrenden zu einer missionarischen Kirchengemeinde“, das schon zu einer Art Klassiker geworden ist, hat Mallon diesen Transformationsprozess beschrieben und konkrete Handreichungen mitgeteilt. kath.net Buchtipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:
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