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„Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun Lob gesungen“

12. Dezember 2022 in Chronik, 1 Lesermeinung
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„Jochen Kleppers Frau Johanna und seine beiden Stieftöchter Brigitte und Renate waren Juden. Ihnen stand der Abtransport ins KZ bevor.“ Zum achtzigsten Todestag von Jochen Klepper. Gastbeitrag des evangelischen Pfarrers Achijah Zorn


Köln (kath.net) Genau vor 80 Jahren ist Jochen Klepper am 11. Dezember 1942 gestorben, der Journalist, Rundfunkredakteur und Autor. Jochen Klepper war gerade mal 39 Jahre jung. Der Nationalsozialismus regierte mit unermesslicher Bosheit und Menschenverachtung.

Jochen Kleppers Frau Johanna und seine beiden Stieftöchter Brigitte und Renate waren Juden. Ihnen stand der Abtransport ins KZ bevor. Um dem zuvorzukommen hatte die ganze Familie inklusive Jochen Klepper den Freitod gewählt.

Wie diese Familie zusammengehalten hat. Gemeinsam gerungen um eine Flucht ins Ausland. Gemeinsam gekämpft, gestärkt, gescheitert, geweint, verzweifelt.

Ach, dass wir doch auch in schwersten Zeiten einen Menschen an unserer Seite haben. Und dass wir in guten Zeiten unsere Beziehungen hegen und pflegen, gerade auch in der Advents- und Weihnachtszeit. Jedes Telefonat, jedes Gespräch, jedes gemeinsame Essen ist eine Chance für echte Begegnung.


Dann beeindruckt mich, wie Jochen Klepper in diesen schwersten Zeiten kreative Ausdrucksmöglichkeiten gesucht hat und wie er in der Kunst Lebenskraft und Lebenshilfe gefunden hat. Was für tröstliche und hoffnungsvolle Gedichte hat Jochen Klepper in der Nazizeit geschrieben; etwa sein bekanntes Adventslied:

„Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern.
Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.“

Heilsame Worte, heilsame Bilder, heilsame Musik, was für Gottesgeschenke, wenn es dunkel ist, wenn Thermometer und Sorgen zum Frieren sind.

In all dem getragen vom Worte Gottes.
Jochen Klepper hatte seinen Glauben niemals sicher und siegesgewiss in seiner Tasche. Nein, sein Leben war zutiefst geprägt von schlaflosen Nächten, von schweren Kopfschmerzattacken, von depressiven Zeiten, von panischen Ängsten. Und doch vertraute Jochen Klepper fest darauf, dass Gott immer wieder neu in seine menschliche Not sein göttliches Wort hineinspricht. Das Wort Gottes, das von außen kommt, und das die Macht hat, in jedes Irrsal und Wirrsal hinein Licht aufleuchten zu lassen.

Jochen Klepper verweist auf die Schöpfung dieser Welt, wenn er die Wortkraft Gottes für sein Leben in Anspruch nimmt. Im Anfang war das Wort Gottes. Und so schreibt Klepper: „Gott spricht (in mein Leben hinein) wie an dem Tage als er die Welt erschuf. Da schweigen Angst und Klage, nichts gilt mehr als sein Ruf.“

Selbst in ihrer Todsnacht hat die Familie Klepper diesem Ruf Gottes vertraut.

In seiner letzten Tagebucheintragung heißt es: „Über uns das Bild des segnenden Christus, der uns umgibt“.

Ein Gottvertrauen, das letztlich nicht am menschlichen Glauben hängt, sondern daran: Dass Gott in Krippe und Kreuz sein bestes für die Freundschaft zu uns investiert.

„In der Nacht, die mich umfängt,
darf ich in deine Arme fallen.
Und du, der nichts als Liebe denkt,
wachst über mir, wachst über allen.
Du birgst mich in der Finsternis.
Dein Wort bleibt noch im Tod gewiss.“

Fotos: links (c) Wikipedia/OTFW, Berlin/CC BY-SA 3.0 - rechts (c) Wikipedia/Jochen Teufel/CC BY-SA 3.0


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