Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Katholischer Pfarrer schließt AfD-Funktionär von ehrenamtlicher Tätigkeit aus
  2. Audioinstallation mit pinken Schläuchen im Linzer Mariendom
  3. US-Präsident Biden gibt auf - Er zieht seine Präsidentschaftskandidatur zurück
  4. Um Gottes willen: ‚die Waffen nieder‘!
  5. Höchste Austrittszahlen in Hamburg, Berlin und Limburg!
  6. Kamala Harris – die anti-katholische Kandidatin der Abtreibungslobby
  7. Zeitung: Nackt-Spiele, Erfahrungs- und sogar „Masturbationsräume“ in Kitas?
  8. „Ich habe keine Anfrage hinsichtlich einer ungeschwärzten Veröffentlichung bekommen“
  9. Ordensfrau: „Wir Frauen sind keinesfalls von der Eucharistischen Anbetung ausgeschlossen“
  10. Der Geruch des Hirten
  11. Pariser Kirche wurde schwer antichristlich geschändet – Es wurde inzwischen ein Sühneritus begangen
  12. Umstrittene Marienstatue im Linzer Dom ist ‚Verneinung dessen, was Maria wirklich ist’
  13. Was Trump mit der Ukraine wirklich vorhat
  14. Spanisch-katholisches Portal kritisiert „das ultraheterodoxe deutsche Bistum Essen“
  15. Eucharistischer Kongress: Kein Platz für „Reform“-Gruppe ‚Association of U.S. Catholic Priests’

Diplomat: Militärische Unterstützung der Ukraine unverzichtbar

5. November 2022 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, Brix, im Interview mit der Kooperationsredaktion der heimischen Kirchenzeitungen über Grenzen der Diplomatie und unterschiedliche demokratische Voraussetzungen in der Ukraine und in Russland.


Salzburg (^kath.net/ KAP)

"Je mehr es uns gelingt, die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf um die eigene Identität zu unterstützen, desto rascher können wir den Krieg beenden." - Das betont der Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, Emil Brix, im Interview mit der Kooperationsredaktion der österreichischen Kirchenzeitungen (aktuelle Ausgaben). "Es ist auch für mich nicht sehr erfreulich zu sagen, je mehr Waffen wir einem Land zur Verfügung stellen, desto schneller können wir einen Krieg beenden. Aber das ist auch aus meiner Sicht die jetzige Situation", so Brix. Diplomatie funktioniere nur, "wenn es zwei Seiten gibt, die verhandeln wollen". Das sei auf russischer Seite nicht ernsthaft der Fall. Daher sei die militärische Unterstützung der Ukraine neben der humanitären Unterstützung unverzichtbar.

Brix war als Botschafter der Republik Österreich in Moskau eingesetzt, bevor er vor fünf Jahren Direktor der Diplomatischen Akademie wurde. Scharf kritisierte der Diplomat im Interview das Konzept von ethnisch einheitlichen Staaten. Das habe schon im 20. Jahrhunderts nicht funktioniert "und wir sehen gerade, dass es auch jetzt nicht funktioniert". Wichtiger als die sprachliche Zugehörigkeit sei die Identität. Das sei ein viel breiterer Begriff, "der alles umfasst von Glauben und Weltanschauung bis zur Frage, wem gegenüber man loyal ist". In der Ukraine wünsche sich offensichtlich auch eine Mehrheit der russischsprachigen Bevölkerung eine geeinte Ukraine, so Brix und weiter: "Auf der anderen Seite herrscht das alte, ethnische Modell. Das macht mir Sorge auch davor, dass Putin da nicht stehenbleiben möchte. Denn es gibt ethnische Russen auch in den baltischen Staaten, in Zentralasien, in Moldau, im Kaukasus ... Sie sehen schon: Da steckt mehr dahinter als nur die Frage, wo die Grenze der Ukraine in Zukunft verlaufen soll."


Während seiner Zeit als Botschafter Österreichs in Moskau hätten ihm im Blick auf die Demokratie im Land viele Menschen ein Hauptproblem vermittelt: "Dass das Modell der Demokratie, das nach dem Ende der Sowjetunion eingeführt wurde, diskreditiert ist, weil es in den 1990er-Jahren unter Boris Jelzin einen Kapitalismus sondergleichen gebracht hat, sodass man nicht argumentieren kann mit der Erfahrung, dass Demokratie das bessere und wirtschaftlich erfolgreichere Modell für die einzelnen Russen ist." Das habe ihm damals auch der zweithöchste Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion (Alfejew), so gesagt.

Gleichzeitig müsse man auch sagen: "Es gibt die Institutionen der Demokratie in Russland. Das macht mir Hoffnung. Sie sind zwar ausgehöhlt, die Justiz ist nicht unabhängig, und auch das Parlament ist nicht eigenständig, wie wir es uns in einer Demokratie wünschen würden, aber die Institutionen sind da."

Allerdings sei die Situation nicht mit der Entwicklung in der Ukraine vergleichbar: "Die Orange Revolution, die Revolution am Maidan - das hat schon gezeigt, dass es hier eine viel stärkere Zivilgesellschaft gibt". Die Ukrainer wollten mehr Demokratie und mehr Europa. Das fehle in Russland, "weil Putin genau weiß, dass beides sein Regime zerstören könnte, und daher alles durchsetzte, was mehr Europa und Demokratie verhindert".

Vorschläge, wonach die Ukraine neutral werden soll, beurteilte der Diplomat sehr skeptisch: "Die Frage der Neutralität ist von der Zeit und der geographischen Lage abhängig. Die Lage in der Ukraine ist gänzlich anders als in Österreich." Eine ukrainische Neutralität müsste von anderen Großmächten garantiert sein und sie müsste von der Regierung und den Menschen in der Ukraine gewollt sein. Er habe nicht den Eindruck, so Brix, "dass das im Moment eine Option ist. Die Angst vor dem Verhalten Russlands ist zu groß."

Brix äußerte sich im Interview im Vorfeld einer Tagung des Katholischer Akademiker/innenverbands Österreichs (KAVÖ). Unter dem Motto "Mut und Zuversicht" wird am 25. November im Wiener Kardinal-König-Haus die psychologische und politische Bewältigung der zahlreichen Gegenwartskrisen im Fokus stehen. Botschafter Brix diskutiert dabei mit dem Wiener Geschäftsführenden Caritasdirektor Klaus Schwertner. Hauptreferentinnen sind die Philosophin Marie-Luisa Frick von der Universität Innsbruck und die Psychologin Brigitte Lueger-Schuster von der Universität Wien. (Infos unter www.kavoe.at)

 

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Hubert22 6. November 2022 
 

@ Krysia

Jop. Dem ist nichts hinzuzufügen.


1
 
 Benno Faessler-Good 6. November 2022 
 

Mit dfem "Bösen" verhandelt man nicht!

@Chris2

Pardon, mit dem "Bösen" verhandeln widerspricht der Erneuerung des Taufversprechen in der Osternacht!

Aus dem Gedächtnis zitiert:

"P: Widersagt ihr dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes leben zu können?
A: Ich widersage.

P: Widersagt ihr den Verlockungen des Bösen, damit es nicht Macht über euch gewinnt?
A: Ich widersage.

P: Widersagt ihr dem Satan, dem Urheber des Bösen?
A: Ich widersage.


1
 
 Chris2 6. November 2022 
 

Was spricht gegen Verhandlungen?

Da Russland ja angeblich sowieso jeden Rückzug ablehnen würde, könnte man damit Putin doch öffentlich vorführen. Was also spricht dagegen?


0
 
 Krysia 5. November 2022 
 

Hubert22
Und dann Matthäus 26,52:
"Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert, wohin es gehört. Denn alle, die das Schwert ergreifen, kommen durch das Schwert um."


2
 
 Hubert22 5. November 2022 
 

Militärischer Widerstand biblisch belegt

In der Bibel gibt es zahlreiche Stellen in der militärischer Widerstand durch Jesus und seine Apostel belegt ist:
Z.Bsp: Matthäus 26,51: Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus und zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.


0
 
 Norbert Sch?necker 5. November 2022 

Militärische Unterstützung oder Neutralität?

Man kann mit guten Argumenten die Meinung vertreten, dass Österreich die Ukraine militärisch unterstützen sollte.
Man auch mit guten Argumenten die Meinung vertreten, dass Österreich seine Neutralität wahren sollte.
Aber beides gleichzeitig geht nicht. Militärische Unterstützung der Ukraine bedeutet das Ende des Status als neutrales Land, und das Neutralitätsgesetz wäre dann obsolet.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ukraine

  1. Was Trump mit der Ukraine wirklich vorhat
  2. 'Auf die russischen Mörder und Angreifer wartet das gerechte Urteil Gottes'
  3. Wie tief kann Kriegstreiber Putin noch sinken?
  4. 'BSW und AfD: Putins Hufeisen des Grauens'
  5. Augsburger Bischof Bertram Meier in Kiew zum mehrtägigen Besuch in der Ukraine
  6. Neue Aufregung rund um Franziskus-Äußerung zur Ukraine - Mut zur 'weißen Fahne'?
  7. Bischof von Odessa: "Wir kämpfen weiter, wir haben keine andere Wahl"
  8. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  9. Selenskyj berichtet von erneutem Telefonat mit dem Papst
  10. Ukraine-Krieg: Patriarch Bartholomaios spricht Selenskyj Mut zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit - Es fehlen noch mehr als 20.000 Euro
  3. Audioinstallation mit pinken Schläuchen im Linzer Mariendom
  4. Höchste Austrittszahlen in Hamburg, Berlin und Limburg!
  5. Zeitung: Nackt-Spiele, Erfahrungs- und sogar „Masturbationsräume“ in Kitas?
  6. Was Trump mit der Ukraine wirklich vorhat
  7. Pariser Kirche wurde schwer antichristlich geschändet – Es wurde inzwischen ein Sühneritus begangen
  8. Um Gottes willen: ‚die Waffen nieder‘!
  9. Die Eucharistie führt zusammen
  10. Kamala Harris – die anti-katholische Kandidatin der Abtreibungslobby
  11. KATH.NET-Leserreisen 2025-2026 - ROM - MALTA - BALTIKUM - ISLAND und MEDJUGORJE
  12. Der große Hollerich-Caritas-Skandal - 61 Millionen Euro veruntreut
  13. "Gott, ich weiß nicht, ob es Dich gibt. Aber wenn es Dich gibt, dann hilf mir"
  14. Katholischer Pfarrer schließt AfD-Funktionär von ehrenamtlicher Tätigkeit aus
  15. Spanisch-katholisches Portal kritisiert „das ultraheterodoxe deutsche Bistum Essen“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz