Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  8. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  9. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung
  12. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  13. Eine faszinierende Gebetsoase in den österreichischen Bergen
  14. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche
  15. Brötchentüten für die Demokratie

Bischof aus Damaskus warnt vor Nahem Osten ohne Christen

24. September 2022 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Armenischer Bischof Nalbandian bei Tagung der "Initiative Christlicher Orient" in Salzburg: Orient ohne Christen würde zu weiterer Radikalisierung der Arabischen Welt und zu Konflikten mit dem Westen führen


Salzburg (kath.net/KAP) Vor einem Nahen Osten ohne christliche Bevölkerung hat der armenisch-apostolische Bischof von Damaskus, Armash Nalbandian, gewarnt. Das würde zu einer Radikalisierung der Arabischen Welt führen und könnte weitreichende Konflikte auch mit dem Westen auslösen. Nalbandian äußerte sich in einem Vortrag bei der Jahrestagung der "Initiative Christlicher Orient" (ICO) Montagabend in Salzburg. Im Blick auf seine Heimat Syrien sagte der Bischof, dass die Kirchen wesentlich mehr Freiheiten genießen würden als in anderen muslimischen Ländern. Gleichwohl brauche das Land mehr Demokratie. Enttäuscht zeigte sich der armenisch-apostolische Bischof vom Westen, der das Land seit Ausbruch des Krieges 2011 im Stich gelassen habe. Die ICO-Tagung steht heuer unter dem Titel "Syrien - Wege zum Frieden?!"

Die Christinnen und Christen seien integraler Bestandteil des Nahen Osten, viele Errungenschaften in den Bereichen der Bildung, der Medizin, der Kultur oder auch im sozialen Bereich seien auf sie zurückzuführen, führte Bischof Nalbandian aus. Christliche Gelehrte machten den Muslimen das Wissen der Antike zugänglich. Christen seien auch maßgeblich an der Entstehung der arabischen Nationalstaaten beteiligt gewesen. Viele politische Parteien wurden ebenso von Christen gegründet. Und trotzdem wurden die Christen immer wieder verfolgt und diskriminiert.


Der islamistische Fundamentalismus sei für die schwindende christliche Minderheit eine immanente Gefahr. Er wolle deshalb auch die schweigende muslimische Mehrheit auffordern, ihre Untätigkeit aufzugeben. Letztlich führe der Fundamentalismus auch zu ihrem eigenen Untergang, zeigte sich Nalbandian überzeugt.
Die Einhaltung der Menschenrechte erachtete der Bischof als zentral für eine gute Zukunft aller Bewohner des Landes. Um das Bewusstsein dafür zu stärken, "müssen wir noch viel mehr als bisher Brücken zu den Muslimen bauen", so der Selbstanspruch von Bischof Nalbandian. Der interreligiöse Dialog bzw. die Präsenz der Christinnen und Christen vor Ort im Orient seien auch die einzigen Garanten dafür, dass ein weiteres Aufkommen radikaler Islamisten verhindert werden könne.

Unvorstellbare Not

Das Ausmaß der Not im Land und der Zerstörungen sei eigentlich unvorstellbar: "40 bis 50 Prozent der Christen haben im Krieg in Syrien ihr Zuhause verloren", berichtete Bischof Nalbandian. Mehr als 100 Kirchen und 300 kirchliche Einrichtungen seien zerstört worden, daneben aber auch rund 1.800 Moscheen.

Nalbandian hob zudem hervor, dass kirchliche Hilfsmaßnahmen in Syrien nicht nur Christen, sondern auch Muslimen zugute kämen. Und er appellierte an den Westen, die Kirchen vor Ort auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen, "damit wir diese Hilfe weitergeben können". Westliche Hilfe für die Kirche stärke deren Präsenz in Syrien.

Der Bischof beklagte in seinem Vortrag den Exodus unzähliger Christinnen und Christen, die in den vergangenen Jahrzehnten ihre Heimat Richtung Westen verlassen hatten. Die Zahl der verbliebenen Christinnen und Christen in Syrien setzte der Bischof mit acht bis zehn Prozent der Gesamtbevölkerung eher hoch an. Verlässliche Zahlen gebe es freilich nicht, räumte Nalbandidan ein. Die Kirchen bzw. die Gesellschaft in Syrien bräuchte aufgrund der Massenauswanderungen dringend einen "geistigen Wiederaufbau". Die westlichen Kirchen könnten aber etwa auch Stipendien für junge Syrerinnen und Syrer übernehmen, damit diese im Westen eine gute Ausbildung erhalten. Diese jungen Menschen seien beim Wiederaufbau ihres Landes dringend vonnöten. Eine notwendige Anstrengung sah der Bischof auch in der Stärkung des kirchlichen Bildungswesens in Syrien.
Im Blick auf Damaskus sprach der Bischof von guten ökumenischen Beziehungen zwischen den Kirchen, freilich müsse die kirchliche Einheit noch vertieft und die Zusammenarbeit gestärkt werden.
In Armenien und Deutschland ausgebildet

Bischof Nalbandian wurde 1973 in Aleppo geboren. 1987 begann er seine kirchliche Ausbildung am Theologischen Seminar der Armenisch-apostolischen Kirche in Etschmiadzin nahe der armenischen Hauptstadt Jerevan. Mitte der 1990er-Jahre ging er nach Deutschland, wo er als Seelsorger wirkte und seine Studien fortsetzte. Als Stipendiat des Diakonischen Werkes studierte er evangelische Theologie in Erlangen und katholische Theologie in Tübingen. 1998 wurde er zum Mönchspriester geweiht. 2004 ging Nalbandian zurück nach Syrien, 2006 wurde er zum Bischof geweiht. Er residiert in Damaskus.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  7. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  10. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  11. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  12. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  13. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz