Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  3. Skandal in München
  4. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  5. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  6. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  7. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  8. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  9. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  10. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  11. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  12. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  13. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  14. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

„Was fehlt, ist der Katholische Arbeitskreis. Den hat man schlicht vergessen“

5. September 2022 in Kommentar, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Den Evangelischen Arbeitskreis in der CDU gibt es seit 70 Jahren. Welchen Grund sollte es geben, die katholischen Mitglieder weiterhin schlechter zu stellen als die evangelischen?“ Gastkommentar von Claudia Heber


Berlin (kath.net) Am kommenden Wochenende treffen sich erstmals seit langer Zeit die 1001 Delegierten der CDU wieder in Präsenz. Angesichts der Verkürzung des üblicherweise dreitägigen Events auf zwei Tage, einigen Wahlen, den obligatorischen Reden und Berichten und den lange verschobenen Satzungsfragen und der Grundwertecharta dürften es dennoch eng und eine Herausforderung für die Parteitagsregie werden, den gerade drängendsten Fragen rund um die Energiekrise den angemessenen Raum zu verschaffen. Das ist unbestritten wichtig, auch angesichts der hilflosen und desaströsen Performance der Ampelregierung.

Das Hauptaugenmerk liegt ohne Zweifel auf dem neuen Vorsitzenden Friedrich Merz, der seit Anfang des Jahres nach einem fulminanten Mitgliedervotum offiziell die CDU und die Bundestagsfraktion der Union führt. Viele verbinden mit ihm eine klare Kante und ein schärferes Profil der CDU. Als Oppositionsführer im Bundestag hat er das schon einige Male bewiesen. Als Parteichef blieb er für einige, gerade auch bei seinen glühendsten Anhängern, hinter mancher Erwartung zurück.

Die Erkenntnis, dass Friedrich Merz dann doch eher der wirtschaftsliberale Macher und nicht der konservative Hardliner ist, der der CDU die Frauenquote erspart, ist mittlerweile angekommen. Er hat auch vorher nie einen Hehl daraus gemacht, dass er pragmatisch an die Dinge herangeht. Diesen Pragmatismus hätte ich mir auch bei der Anerkennung des katholischen Arbeitskreises gewünscht.


Die Partei bastelt seit 2017 an Reformen. Nach so langer Zeit soll dieser Prozess zum Abschluss gebracht werden. So beginnt auch der Antrag „Volkspartei der Zukunft: die CDU erneuern“ mit einer klaren Positionierung: Auf der alles verbindenden Basis, dem christlichen Menschenbild, sollen Strukturen und Arbeitsweisen aktuellen Entwicklungen angepasst und konkrete Antworten auf reale Probleme gegeben werden. Was dann folgt sind die Vorschläge einer Struktur- und Satzungskommission.

So wird u.a. festgestellt, dass die Vereinigungen jeweils eine sehr große Gruppe gleichgerichteter Interessen in der CDU vertreten, in ihre gesellschaftlichen Gruppen hineinwirken und die CDU insgesamt stark machen und dass diese Struktur einzigartig in der deutschen Parteienlandschaft sei und wir zu Recht darum beneidet werden. Künftig soll der Evangelische Arbeitskreis, der seit 70 Jahren Sonderorganisation der CDU ist, so eine Vereinigung werden. Das ist nach dieser Lesart auch nur folgerichtig, denn die evangelischen Christen sind jedenfalls in den östlichen und auch anderen Landesverbänden mittlerweile eine wirklich große Gruppe in der CDU. Und dann steht da noch, dass es der Kommission ein wichtiges Anliegen war, die LSU (Lesben und Schwule in der Union) mit einem festen Platz in der Organisation der CDU zu verankern.

Bei allem Verständnis für den Wunsch nach Anerkennung als gleichwertig, das Ziel ist in der Gesellschaft lange erreicht.
 
Was im Vorschlag allerdings fehlt, ist der katholische Arbeitskreis. Den hat man schlicht vergessen. Immerhin sind wir nicht laut und bunt, sondern einfach nur in drei Landesverbänden aktiv. Wir versuchen uns seit vielen Jahren zu vernetzen und irgendwie mitzuhelfen, dass sich Mitglieder, denen die Prinzipien der katholischen Soziallehre und die römisch-katholische Kirche insgesamt wichtig sind, bei uns noch wohlfühlen. Und natürlich auch, dass Katholiken, die keine CDU Mitglieder sind eine Anbindung bekommen. Eben genau diese Funktionen, die die Struktur- und Satzungskommission an Vereinigungen so toll findet. Also hat ein Kreisverband fristgerecht einen Antrag gestellt, den Katholischen Arbeitskreis ebenfalls im Statut zu verankern.

Solche Anträge werden dann von einer Antragskommission bewertet und für zustimmungs-, ablehnungs- oder änderungswürdig befunden. Das Schlimmste was jedoch passieren kann, dass die Antragskommission gar keine Idee hat, sich mit dem Antrag nicht befassen will oder der Antrag inhaltlich zu komplex ist. Dann wird verwiesen. Wahlweise zur Fraktion oder in den Bundesvorstand.

Aber welchen Grund sollte es schon geben, die katholischen Mitglieder weiterhin schlechter zu stellen als die evangelischen?

Umso erstaunter waren wir, als die Empfehlungen der Antragskommission veröffentlicht wurden. Dass sich die evangelischen Mitglieder künftig in einer Vereinigung und die Lesben und Schwulen in einer Sonderorganisation zusammenfinden können und auch personell und organisatorisch von der Parteizentrale unterstützt werden, findet die Zustimmung der Antragskommission. Über den Katholischen Arbeitskreis soll im Bundesvorstand beraten werden. Der ist aber gar nicht zuständig und der hatte lange genug Zeit. Also Versenkung erster Klasse!

Glücklicherweise entscheidet aber nicht die Antragskommission und auch nicht der Bundesvorstand, sondern die Delegierten. Und vielleicht sind die Delegierten ja ähnlich mutig wie bei dem Antrag zur doppelten Staatsbürgerschaft von Jens Spahn, als der Empfehlung der Antragskommission nicht gefolgt wurde.

Dann jedenfalls wären die Satzungsdebatten beendet, der Bundesvorstand und der nächste Parteitag können sich um die inhaltlich wichtigen Themen kümmern. Ein gleichberechtigtes Miteinander beider christlicher Konfessionen in der CDU wäre endlich dauerhaft gewährleistet und die Mitglieder, die sich im Arbeitskreis engagieren, erfahren endlich die Wertschätzung, die sie verdienen. Die „Christdemokraten für das Leben“ werden wir zur Zusammenarbeit einladen. Die Union wird gebraucht und will Verantwortung in diesem Land übernehmen. Jedes unserer Mitglieder ist ganz im Sinne des christlichen Menschenbildes für dieses gemeinsame Ziel gleichermaßen wichtig.

Claudia Heber
Vorsitzende Katholischer Arbeitskreis in der CDU Thüringen


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Skandal in München
  6. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  7. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  11. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  12. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  13. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  14. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz