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„Ich wollte wissen, wer die Teenies in meiner Gemeinde mit Stern anspricht“

27. April 2022 in Kommentar, 31 Lesermeinungen
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„Liebe Oberminis und Leiter*innen“? – „Siehe da: Sterne. Die Sterne nehmen zu. Der Glaube nimmt ab.“ Gastkommentar von Julian Adrat


Berlin (kath.net) Wenn ich Minis höre, muss ich immer an diese kleinen gelben Figuren aus dem berühmten Animationsfilm denken, die es bis ins Überraschungsei geschafft haben. Die heißen aber Minions. Minis ist die Abkürzung für Ministranten. Da ich erst mit 24 Jahren katholisch geworden bin, ist mir diese Abkürzung nicht geläufig.

14 Ministranten durften neulich ministrieren. Die Mail, die das verkündigte, war ziemlich lang. Aber auf den Punkt, die Strukturiertheit der Minis ist in jedem Fall beeindruckend. Es wurde über eine Fahrt gesprochen, die Mail des Pfarrers und die des Referenten für Ministrantenpastoral und Schulseelsorge weitergeleitet.

„Leider ist es nicht möglich, dass eine unbegrenzte Zahl an Minis ministriert, da die Ausbilder*innen, neuen Minis und Oberminis insgesamt schon ungefähr vierzehn Leute sein werden.“ Die Zahl 14 muss das Ergebnis einer komplizierten Formel aus Inzidenz, Intensivbettenauslastung und Kirchenfläche sein, die ich nicht durchschaue. Es durften auch mal nur zwei sein, irgendwann vier… Jetzt also 14.

Diese Kinder haben es nicht leicht, dachte ich während der Messe. Ich saß im Querschiff links, vor dem Marienalter, der als Eltern-Kind-Ecke etabliert wurde, und konnte den neuen Minis auch während des Gelöbnisses ins Gesicht sehen. Sie wachsen in einer neuen Zeit auf. Alle trugen Maske, FFP2, es gab auch OP-Masken, und eine Regenbogen-Maske. Ich dachte aber gar nicht an die Pandemie, ich dachte an die Mail, in der ich über die zwei Sterne gestolpert war. Sterne machen, laut Wikipedia, „nichtbinäre, diversgeschlechtliche Personen typografisch sichtbar“. Wie viele der Kinder, die schwarz gekleidet eingezogen waren, jetzt weiße Gewänder überzogen und gusseiserne Kreuze mit Kette überreicht bekamen, mochten wissen, was nichtbinäre und diversgeschlechtliche Personen sind?


Der andere fand sich im weitergeleiteten Text des Referenten Benjamin Rennert. „Liebe Oberminis und Leiter*innen, hier nochmal die Erinnerung und Werbung für unsere diesjährige Jugendkarwoche in Alt Buchhorst…“

    Ich googelte, ich wollte wissen, wer die Teenies in meiner Gemeinde mit Stern anspricht und landete schnell auf den Seiten des Erzbistums Berlin. Mir stach das Ministrantenlogo ins Auge. Vier Minis sind darauf abgebildet, sie halten Kreuz, Weihrauchfass, eine Kerze, die einzig männlich-androgyne Kinds-Figur trägt einen Nasenpiercing und hält die Hostienschale. Vom Geschlechterverhältnis stimmt es, auch in Herz Jesu bilden weibliche Ministranten die Mehrheit. Sterne waren keine zu sehen, die Wörter wurden mit Doppelpunkt geteilt. Was weniger inklusiv sein mag, den Lesefluss aber ähnlich penetrant stört… Manchmal wundert man sich über sich selbst. Schon Hundertschaften an Sternen sind mir die letzten Jahre zu Gesicht gekommen, und noch immer stören sie?

    Auch um mich auf den neuesten Stand bezüglich des Hygienekonzeptes zu bringen – vielleicht würde sich mir die 14 erklären – klickte ich mich durch Seiten der neugegründeten Großpfarrei, die auch Herz Jesu umfasst. Und siehe da: Sterne. Die Sterne nehmen zu. Der Glaube nimmt ab. Das war übrigens auch im Dritten Reich der Fall und gilt für alle Ideologien: Sie werden nicht befohlen, sie entwickeln sich aus der Mitte der Gesellschaft heraus, und ehe man sich versieht, ist die Gesellschaft davon durchdrungen. Im angloamerikanischen Raum gibt es Elite-Universitäten, die sich dafür verbürgen, dass es 62 Geschlechter gibt. Man nennt das Zeitgeist.

    So langsam hatte ich mich warmgegoogelt. Mir wurde nochmal ins Gedächtnis gerufen, dass die Kategorien „Eltern“ und „Kind“ existierten, ehe es Vögel gab, und dass die Geschlechtlichkeit zweigeteilt war, noch ehe Blumen blühten. Fun fact, wenn man am nächsten Muttertag zum Floristen geht. Ich musste außerdem erkennen, dass gewisse Bibelstellen mir als späten Konvertiten noch immer lutherisch im Ohr klingen. „Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde“, heißt es in Offenbarung 3;16, mit Betonung auf „ausspeien“. Anstelle des langweiligen „Werde ich dich aus meinem Mund ausspeien.“ Luthers Übersetzung ist direkt und poetisch. Ähnlich geht es mir bei einer anderen Stelle, zu der mich Google trug. „Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.“ In der Einheitsübersetzung ist die Rede von „Ärgernissen“ und der „Tiefe des Meeres“. Was am Ergebnis nichts ändert, in beiden Fällen wird der Mühlstein dem Verführer um den Hals gelegt.

    Der Vollständigkeit halber: In der weitergeleiteten Mail der Pfarrers fand sich kein Stern. Ich haben einen Kompromissvorschlag: Sprechen wir nur noch von Minis. Die brauchen keinen Stern.

Julian Adrat ist Autor, Vater von 4 Kindern, freischaffender Künstler und Podcaster.


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Lesermeinungen

 borromeo 29. April 2022 

Auch ich danke allen Kommentatoren hier,

die sich mit ihren ganz persönlichen Sichtweisen und Erfahrungen einbringen. Auch wenn die Ansichten divergieren mögen, das "Gespächsklima" hier ist doch meistens sehr angenehm.

(Ausnahmen bestätigen die Regel, wenn es z.B. punktuell Störern gelingt, hier einzudringen. Daher danke auch an die Redaktion von kath.net, die sich dann meistens sehr schnell darum kümmert.)


2
 
 lesa 28. April 2022 

Gendersprache führt nicht zu Gleichberechtigung, sondern zu innerer Zerrissenheit

Die Gendersprache fördert nicht die Gleichberechtigung, im Gegenteil.
"Was mich bekümmert und besorgt macht, ist, dass eine ganze Generation von Schülern und Studenten, Jungen wie Mädchen, Männer wie Frauen,von dem ideologisch propagierten Gendermodell in ihrem Sprachgefühl beeinflusst und sicher oft auch beschädigt werden. Sie alle sollen sich als
wertvolle Menschen fühlen und Respekt erfahren. Dafür braucht es kein Gendern! Und wenn man die historischen Wurzeln der Gendertheorien betrachtet, die abstrusen und menschenfeindlichen Theorien und Experimente von John Money aus den 1960-er und 1970-er Jahren, erkennt man, dass dies von Anfang an ein menschenverachtender und hochmani-
pulativer Ansatz war." (M. Klein)
Es geht aber nicht nur um das Sprachgefühl, sondern die psychische Gesundheit der Heranwachsenden wird gefährdet. Denn die Sprache ist Instrument der Identifikation mit der Schöpfungswirklichkeit. Dazu gehört auch die von Gott gegebene Zuordnung von Mann und Frau.


3
 
 Stephaninus 28. April 2022 
 

Danke an alle, speziell auch an Borromeo und Tante Ottiie

Lieben Dank für die stärkenden Worte hier. Ich werde mir in einer ganz konkreten Situation (ist aber nicht der kirchliche Bereich) überlegen müssen, wie ich reagiere. Es scheint mir dabei nicht leicht, Mut und Klugheit zusammenzubringen....


3
 
 Florian75 28. April 2022 
 

Unsinn !

SalvatoreMio, so mache ich das auch und lasse mich nicht davon abbringen. Wenn einer das anders möchte soll er es machen. Ich mache das nicht.
Selbst bei Schwestern habe ich diesen Unsinn schon gesehen. Alles mit Sternchen und die Einladung zu einer Veranstaltung laute, m/w/div ich traute meinen Augen nicht. Ich dachte mir nur wer von diesen Schwestern ist div. Es ist einfach zum Weinen. Noch nicht einmal vor die Klöster macht dieser Unsinn halt. Nein noch schlimmer.


4
 
 lesa 28. April 2022 

Trost und Stärkung

Danke für alle Kommentare hier!
@borromeo: Ihr ungeschminktes, differenziertes und detailliertes Zeugnis tröstet und stärkt einen ungemein. Vielen Dank!


3
 
 lesa 28. April 2022 

Es wäre Aufgabe der Hirten, den Frevel zu beenden

Lieber@Zeitzeuge: Danke für den Link! Dass junge Menschen sich in dieser Art zu äußern trauen, ist vielleicht eine Wende. "Als „grauenhaft“ und „sinnlose Sprachverrenkung“ kritisiert eine Volontärin des BR das Gendern. Es spalte nicht nur die Worte, sondern die ganze Gesellschaft." Das Sprachgefühl hängt auch mit der Übereinstimmung mit der Wirklichkeit zusammen.
H. Gerl-Falkovitz sagte einmal: Wie wohl tut es einem, wenn die Sprache stimmt". Denn wenn Sprache nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, sondern diese verdreht, haben wir es mit LÜGE zu tun. Gendersprache ist Manipulation und Dekonstruktion. Ja, immer noch beteiligen sich auch Amtsträger. Manchen ist es erst bewusst geworden, und sie haben damit aufgehört. Alle Achtung, das bezeugt Reife! Im Raum kirchlicher Verkündigung ist Gendersprache ein Götzendienst, ein Sakrileg, ein Frevel. Die Verdreherei widerspricht der Offenbarung der Schöpfung. Die Sprache hat den Glauben zu schützen, nicht seine Dekonstruktion zu fördern.


6
 
 winthir 28. April 2022 

und nun noch - die Gegenwart. so ganz konkret.

Wenn Post von unserer Pfarrei in unserem Briefkasten ankommt (Pfarrbrief, Caritasbettelbrief), ist die immer nur an mich "Herrn ...") adressiert.

Meine Ehefrau (wir sind gültig römoisch-katholisch verheiratet) ist da offenbar nicht existent.

Das finde ich nicht nur doof.


0
 
 borromeo 28. April 2022 

@Chris2

Na, das ist doch logisch:

Innendienstmitarbeiter:außen ;-)


4
 
 winthir 28. April 2022 

Ein kleiner Blick in die Geschichte, und die Gegenwart der Gleichberechtigung von Mann und Frau.

(nein, nicht in die Zukunft. Das ist nicht mein Metier).

(vorab: Gendersternchen finde ich doof.)

1949: 'Männer und Frauen sind gleichberechtigt". (GG)
1953: Dazu Diskussion im Bundestag. Deutsche Bischofskonferenz: "Die Ordnung der Hausgemeinschaft muss unangetastet bleiben. "Da sie durch eine höhere als menschliche, nämlich die göttliche Autorität und Weisheit festgesetzt ist und darum keiner Änderung durch Staatsgesetze unterliegen kann." Innerhalb der Ehe seien Mann und Frau zwar gleichberechtigt, in Fragen der "äußeren Gestaltung" des Zusammenlebens hingegen nicht: "Hier kommt gemäß der natürlichen Ordnung die Verantwortung für die Entscheidung dem Manne und Vater zu."

Ein Beispiel für die damalige Situation: Wenn eine Frau sich ohne Zustimmung des Ehemannes Arbeit sucht, kann sie "schuldig" geschieden werden und verliert den Unterhaltsanspruch.

Zur weiteren Entwicklung: s. untenstehender link.

Gendersternchen finde ich doof. Das aber noch doofer.

www1.wdr.de/stichtag/stichtag7264.html?msclkid=52d67d3ec6b511ec9c0561b5d934e796


0
 
 borromeo 28. April 2022 

Vielleicht noch zur Ergänzung:

Bisher bin ich "zweigleisig" gefahren. Aufgrund meiner langjährigen Verwurzelung in meiner eigentlichen (Klein-)Pfarrei habe ich meine langjährige Gremientätigkeit, die anfangs noch recht sinnvoll war, auch in den immer größer werdenden Einheiten fortgesetzt.

Früher, in kleinen Gremien, herrschte ein eher familiäres Klima. Jeder wurde gehört, auch bei sehr konträren Meinungen, jeder Beitrag wurde gewogen und dann gehandelt. Als Einzelner war es so möglich, tatsächlich Einfluß auszuüben. Heute herrscht ein Einheitsbrei in den gremien, so wie ich die Entwicklung jedenfalls wahrnehmen muß. Aus welchen Gründen auch immer hat sich eine einseitige Meinungsführerschaft herausgebildet, der die meisten folgen. Warum? Bequemlichkeit, Uninformiertheit, der Wunsch auf der "richtigen" Seite zu stehen – was auch immer.

Deswegen habe ich mich vor Jahren schon in Richtung Tradition und überlieferter Messe orientiert, bin eben zweigleisig gefahren. Und in Richtung Tradition werde ich weitergehen.


7
 
 Zeitzeuge 28. April 2022 
 

Im Link eine junge Journalistin über den "Gender"-Irrsinn!

Das dieser Unfug in weite Kirchenkreise eingedrungen
ist beweist erneut, daß auch viele kath. Amtsträger
von allen guten Geistern verlassen sind und dafür
dem Zeit(un)geist huldigen!

Allein den Betern kann es noch gelingen!

ifamnews.com/de/-verr-ckter-sternchen-zeitgeist-br-volont-rin-kn-pft-sich-gendersprache-vor


4
 
 SalvatoreMio 28. April 2022 
 

Selbstverteidigung in der Kirche

@borromeo: Ihre beiden ausführlichen Beiträge sind gut nachzuvollziehen. Ich sehe es als wunderbare Fügung an, dass man noch nicht den Versuch unternahm, mich für ein solches kirchl. Gremium anzuheuern. So bleiben einige Nerven intakt.


5
 
 Tante Ottilie 28. April 2022 
 

@borromeo

Sie haben leider recht, dass die Gremienarbeit nicht mehr katholisch und daher für wertkonservative Katholiken sinnlos geworden ist.

Nach meiner Beobachtung in meinem pfarreigemeindlichen Umfeld sind allerdings Gremien wie der PGR oder KV auch ob der mittlerweile äußerst geringen Wahlbeteiligung seitens des Kirchenvolkes kaum noch als demokratisch legitimiert von der Basis her anzusehen.
In einzelnen Gemeinden unserer Großpfarrei fanden sich bei den jüngsten Gremienwahlen folgerichtig auch z.T. nicht mehr genügend Kandidaten.
Ich jedenfalls opponiere gegen Unsinniges offen direkt von der Basis her quasi als "APO".


4
 
 Chris2 27. April 2022 
 

@borromeo

Eines ist es auf jeden Fall: Ein sehr gut nachvollziehbarer Wunsch...


5
 
 Chris2 27. April 2022 
 

Einer meiner Favoriten: "Außendienstmitarbeiter:innen"

Was ist eigentlich das Gegenteil davon (auch auf Stottersprech)?


5
 
 Bene16 27. April 2022 
 

@borromeo

Ob fromm oder unfromm... ich schliesse mich Ihrem Wunsch von ganzem Herzen an!


5
 
 borromeo 27. April 2022 

@Stephaninus

So ist es leider. Man wird gegängelt, belehrt, bedrängt. Und wer den Unsinn nicht mitmacht und konsequent bleibt, wird früher oder später in eine ganz bestimmte Ecke gedrängt und abgestempelt. Ohne Argumente, einfach so. Weil man nicht bereit ist, dieses dumme Spiel mitzuspielen.

Hätte ich meinen katholischen Glauben nicht, so würde ich vielleicht verzweifeln. Aber selbst den muß ich mittlerweile in der Kiche (!) verteidigen.

Vielleicht wäre ein formal festgestelltes Schisma der Kirchenverändererseite doch nicht das Schlimmste. Es würde möglicherweise wie ein reinigendes Gewitter wirken. Und dann dürften die, die es wollen, wieder wirklich römisch-katholisch sein. Ohne Bedrängung und Belehrung, auch nicht aus der Kirche heraus.

Wäre das jetzt ein frommer oder ein unfrommer Wunsch?


6
 
 borromeo 27. April 2022 

@Tante Ottilie: Sich beschweren ist das Eine, etwas tun, das Andere. Da haben Sie völlig recht.

Deswegen habe ich das zu Anfang tatsächlich getan – auf solche aufdringlichen Briefe in Genderschreibweise entsprechend geantwortet. Die Reaktionen gingen von "wir möchten alle unsere Kunden ansprechen und werden selbstverständlich weiter so verfahren" bis hin zu keiner Antwort.

Irgendwann wurde es mir zu viel, ich kann meine Tage nicht damit zubringen, eine Sysyphos Nr. 2 zu werden. Also habe ich diese Art der Reaktion eingestellt.

Und was Zivilcourage als wertkonservatives Gemeindemitglied angeht: Im PGR und im Vermögensverwaltungsrat stehe ich allein(!) gegen ca. 30 bzw. gegen ca. 15 andere Mitglieder. Ich spreche mich gegen Genderismus aus, gegen Unterstützeraktionen zu "outinchurch", gegen Homoflaggen an unseren Pfarrkirchen, für Evangelisierung, für Katechese, gegen die einseitigen Inhalte des synodalen Irrwegs etc

Mehr Courage kann ich nicht, tut mir leid. Und ich werde diese unsinnige Gremienarbeit nach dieser Wahlperiode aufgeben. Es reicht. Das ist nicht mehr katholisch.


7
 
 lesa 27. April 2022 

Was steckt hinter der unkritischen Akzeptanz des "Genderns"?

Hier ein Auszug aus dem Interview von Michael Klein (siehe vorhergehender Kommentar):
"Hinter der unkritischen Akzeptanz der Gendersprache stecken ganz verschiedene unbewusste Motive: Ängstliche und submissive Männersorgen mit dem Wunsch, akzeptiert und nicht bestraft zu werden für Widerstand und Ungehorsam...Es handelt sich insofern bei vielen Followern um Konformismus
und Opportunismus als Motive. Viele Verfechter der Gendersprache glauben auch aus einem hypermoralischen Anspruch heraus, dass sie für Gerechtigkeit kämpfen. Eine illusionäre Selbstindoktrination, dennGendersprache sorgt erwiesenermaßen nicht für mehr Gerechtigkeit, sondern für mehr Ungleichheit und Spaltung in der Gesellschaft. Bei Frauen ist es entweder das angenehme Gefühl, jetzt Macht und Einfluss zu spüren und zu dominieren. Ganz allgemein sind aber auch viele Menschen einfach unkritisch, was den Umgang mit Sprache angeht,und merken erst sehr spät, dass dies ein entscheidender Teil ihrer Identität darstellt."


3
 
 lesa 27. April 2022 

Harmlos scheinende, schädliche Verunstaltung

Sein aktuelles Buch „Das Ende der Gendersprache – Genderismus,Sprachkrampf, Tiefenpsychologie“ (zusammen mit Hendryk vonReichenberg) ist im Pabst-Verlag, Lengerich, erschienen.
Der Autor, mit dem Regina Einig in der Tagespost (31.3.2022) ein sehr lesenswertes Interview geführt hat, ist Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapeut mit den Schwerpunkten Männerpsychologie und Sucht. Erhat zahlreiche Bücher und Fachartikel zur psychischen Gesundheit,
Suchtprävention und zu den familialen Zusammenhängen psychischer Störungen geschrieben. Derzeit beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit Genderismus, Männergesundheit und Misandrie.
m übrigen haben wir es bei der Gendersprache mit einem gnostischen (von Papst Franziskus, wie @Adamo erinnert, zu Recht dämonisch genannten) bewusstseinsveränderndem Einfluss zu tun, der die Unterscheidung der Geister erfordert. Das betrifft auch die höflichen, gut gemeinten, scheinbar harmlosen, politisch korrekten Verdrehungen.


2
 
 stephanus2 27. April 2022 
 

"Gremienkatholiken..

..mit Meinungsführungsanspruch "..
diese Beschreibung trifft es gut ! :-)


4
 
 Tante Ottilie 27. April 2022 
 

Leider wieder ein Schreibfehler durch die vermaledeite Rechtschreibautomatik:.

"gegenderte" statt "Gegenseite" sollte es heißen.


2
 
 winthir 27. April 2022 

die Teenies, die Minis, und - der winthir.

vorab: danke, Julian Adrat, für diese lebendige Schilderung!

ich war kein Teenie mehr, als ich wieder mal "Werktagsministrant vom Dienst" wurde. Also: ich wurde wieder Mini. Das war schön.

Nur eins aus dieser Mini-Zeit: einmal haben wir zu zweit miteinander ministriert: Ministrantin war halb so groß wie ich ("mini"), wir haben uns verständigt, und dann ging's los: "Unsere Hilfe ..., etc.

ich war "der beim Buch", für meine Kollegin war das Meßbuch einfach zu schwer. Tagesgebet, ich zurück auf die Ministrantenbank. Da war noch jemand ... (?)

ja. noch ein Mini saß da, er hatte sich verspätet, hatte sich selbstständig umgezogen, und saß dann (ordnungsgemäß bekleidet) auf unserer Ministrantenbank.

Dann waren wir schon zu dritt :-)

und miteinander (unsere Aufgabenverteilung habe ich dann dezent - wie es meine Art ist - organisiert)

da waren wir dann die - Minis :-)


1
 
 Hilfsbuchhalter 27. April 2022 

Das Sternchen war gestern.

Der Doppelpunkt hat das Sternchen verdrängt, liebe Freund:innen.


2
 
 Tante Ottilie 27. April 2022 
 

@borromeo und @stephaninus

Nun, man sollte diese gegenderten Schreiben nicht einfach so hinnehmen sondern sich schriftlich dagegen wehren - durchaus höflich und sachlich aber andererseits bestimmt und unmissverständlich.

Ich habe da zumindest bei der für unsere Gemeinde zuständigen Pfarrsekretärin, die den Pfarrbrief erstellt, vorerst Erfolg gehabt.

Insbesondere habe ich darauf hingewiesen, dass die Gegenseite Schreibweise weder eine demokratische Legitimation vom Kirchenvolk noch etwa ein Mandat vom Rat für die deutsche Rechtschreibung hat.

Das scheint zumindest vorab nicht ohne Wirkung bei den Betreffenden geblieben zu sein.

Man muss da halt etwas Zivilcourage haben und mutig Farbe als wertkonservativesü Gemeindemitglied bekennen.


5
 
 SalvatoreMio 27. April 2022 
 

Widerstand leisten!

Man kann doch gewiss etwas dagegen tun: etwas wenigstens! In den beiden kirchlichen Briefen, die ich gerade erhielt, sind diese "Erneuerungen" nicht aufgetaucht. Sollte es aber dazu kommen, so würde ich mit einer Mail antworten, was ich davon halte oder dass ich mich nicht angesprochen fühle usw. - je nach Situation. - Oder wenn ich bei den Fürbitten für "Seelsorgerinnen und Seelsorger, Politikerinnen und Politiker" beten soll, so benutze ich nur die männliche Form. Sollte man mich dafür rügen, so würde ich diesen Dienst zukünftig verweigern. Da werktags sonst kaum jemand zur Verfügung steht, hätte ich ganz "gute Karten". - Also Widerstand leisten, soweit möglich.


5
 
 Adamo 27. April 2022 
 

Gendersterne sind satanische Zeichen!

Papst Franziskus hat doch deutlich erklärt, dass GENDER satanisch ist!

Weshalb folgen selbst katholische Bischöfe diesen satanisch inszenierten Sternen?


4
 
 Stephaninus 27. April 2022 
 

@borromeo

Sie haben leider recht. Der Stern ist zu einer wahren Massenerscheinung geworden, und die Kirche macht mit und ist manchmal sogar vorne mit dabei. Ich finde es einfach unglaublich, wie die Menschen ungefragt gegängelt und belehrt werden. Viele Menschen fühlen sich auch zusehends von der um sich greifenden LGBTIQetc.etc.-Ideologie nicht mehr in Ruhe gelassen, die zum Beispiel an den Arbeitsstellen durchgedrückt wird. Früher hätte man noch damit rechnen können, dass einem die Kirche gegen diese missionarisch auftretenden, totalitären Irrlehren den Rücken stärkt. Heute wird man von der Kirche nicht nur weitgehend allein gelassen, sondern sogar zusätzlich bedrängt....


9
 
 kleingläubiger 27. April 2022 
 

Dieses naiv-infantile "wir müssen doch alle gut sein und dürfen niemanden diskriminieren" ist die neue Hauptreligion in Deutschland, sogar bis in die Kirchen hinein. Diese peudokirchlichen Gutmenschen verleugnen den Glauben für ihre neuzeitlich-diskriminierungsfreie Gutheit und sind doch (oder gerade dadurch) meilenweit von wahrer Güte entfernt. Denn wahre Güte entsteht durch wahren Glauben. Nicht durch naives aufdrängen an den Zeitgeist.


9
 
 borromeo 27. April 2022 

Leider geht es ja nicht nur um Teenies,

diese leidige Stern- und Doppelpunktschreiberei breitet sich geradezu wie eine Seuche im deutschsprachigen Raum aus. Kaum ein Brief einer Bank, einer Versicherung, einer Einladung zu einer Veranstaltung scheint heute ohne diese Verunstaltung der Sprache auszukommen.

Aber das Schlimmste:
Die Kirche ist vornedran! Seien es Schreiben oder Veröffentlichungen des bischöflichen Ordinariats und dessen zahlreicher Abteilungen und Referaten, seien es die Beiträge im Mitteilungsblatt der Pfarreien, der Internetauftritt oder sogar mündliche Beiträge bei PGR-Sitzungen, ständig verunstaltet ein Genderstern oder Genderdoppelpunkt die Sprache. Ja – auch die gesprochene! Ich habe es bereits erlebt: Insbesondere Gremienkatholiken mit Meinungsführungsanspruch ahmen eifrig diese Schluckaufsprache nach, mit der uns die Medien umerziehen wollen.

Fürchterlich! In einer Kirche, die so von den Wortführern aus der links-grün-woken Ecke dominiert wird, fühle ich mich nicht mehr zuhause. Traurig.


11
 
 si enim fallor, sum 27. April 2022 
 

Der Teufel ist los

So sind jetzt die Zeiten in fast allen Bereichen.
Chaos in der Kirche, Hochinflation, Krieg in der Nähe, Migrationsflut, globale Erwärmung........

Ob wir in "Babylon" sind?

Allerdings sollte man nicht unbedingt "apokalyptisch" sein. In den letzten 2000 Jahren hat es viele solcher Phasen oder sogar noch schärfere Verschlechterungen gegeben.


2
 

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