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Bernhard Meuser: „Ewert und das Phantom im Bischofsamt“

2. Dezember 2021 in Kommentar, 11 Lesermeinungen
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„So es denn wahr ist, was Ewert (Neue Osnabücker Zeitung) berichtet, hat der Bischof, der sich ob seiner Anonymität nicht einmal verteidigen kann, theologische Zahnlücken.“



Augsburg (kath.net/pl) kath.net dokumentiert Facebook-Bemerkungen des bekannten Augsburger Theologen und Buchautors Bernhard Meuser (siehe Link) in voller Länge – Meusers Beitrag bezieht sich auf einen Kommentar in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom 19.11.2021 von Burkhart Ewert, stellvertretender Chefredakteur der NOZ, unter dem Titel: „Willkommen bei der Katholisch-lutherischen Kirche von Deutschland“

Dieser Tage besuchte der Journalist Burkhart Ewert von der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ einen katholischen Bischof. Weil dieser Bischof im Beitrag anonym bleibt, fragt man sich, welchen Radius der Journalist abgraste, um den Hirten zu finden, der off the records Thesen heraushaute, mit denen man normalerweise nicht mehr lange Bischof ist. Sehen wir zu und staunen wir!

Die Priester des anonymen Bischofs werden sich zunächst einmal gefreut haben zu lesen, dass es „auf Priester nicht mehr zentral“ ankommt im „postklerikalen Zeitalter“. Wenn es denn der Bischof ist, an den man denken könnte, so hat er ja auch keine mehr und schon gar keine Priesteramtsanwärter. Die gehen in Gemeinschaften und Diözesen, in denen ihre Berufung erkannt und geschätzt wird. Wenn es nicht mehr auf den Priester ankommt, dann kommt es auch nicht mehr auf die Eucharistie an. Dann ist der „Laden“, dem er vorsteht, auch nicht mehr auf „das Fundament der Apostel“ (Eph 2,20) gebaut, und, und, und ...


So es denn wahr ist, was Ewert berichtet, hat der Bischof, der sich ob seiner Anonymität nicht einmal verteidigen kann, noch ganz andere theologische Zahnlücken. Hat der gute Hirte wirklich gesagt: jeder Mensch habe seinen eigenen Weg zu Gott und auf die Mittlerschaft der Kirche komme es nicht mehr an? Sollte das nordwestdeutsche (?) Phantom im Bischofsamt tatsächlich die Heilsuniversalität Christi und die universale Heilsmittlerschaft der Kirche geleugnet haben? Mit derlei Äußerungen macht man doch noch immer besser einen weiten Bogen um die Glaubenskongregation. Aber das hat er ja vielleicht gar nicht gemunkelt, sondern Ewert hat es seinem Gesprächspartner nur angedichtet.

Es kommt aber noch doller. Das violette Phantom hat es auch nicht so mit Gott, wie er sich unüberbietbar und endgültig in Jesus Christus offenbart hat. Menschen, so hören wir, hätten „zu verschiedenen Zeiten verschiedene Bilder von Gott gehabt. Auch die Menschen von heute würden sich ihr Bild von Gott machen, und dieses Bild verändere sich.“ Für diese wolkigen religiösen Annahmen dürfte man dem Dalai Lama die Füße küssen, nicht aber einem katholischen Bischof, der keinem Passepartout wechselnder Fotos von höheren Wesen dient, sondern dem Wort Gottes – und das ist nicht mal so, mal so, sondern  „... wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert ...“ (Hebr 4,12). Papst Benedikt hätte darin wohl Relativismus gewittert, „das sich vom Windstoß irgendeiner Lehrmeinung Hin-und-hertreiben-lassen ... das als die heutzutage einzige zeitgemäße Haltung erscheint.“

Auch mit „Mission“ hat es der Bischof nicht so, wobei ihm das Wort so fremd ist, dass er es scheinbar noch immer mit den Methoden der Sachsenmission assoziiert, als man Leute mit dem Schwert zur Taufe zwang. „Die Menschen müssten aus Willen entscheiden, in der Kirche und nicht woanders Sinn und Gemeinschaft finden zu wollen.“ Nett. Nun ist aber die Kirche Mission – Mission ist ihr Wesen. Mission ist auch das Wesen eines Bischofs, ja jedes Gläubigen. Papst Franziskus legt uns in den Mund: „Ich bin eine Mission auf dieser Erde, und ihretwegen bin ich auf dieser Welt.“ (EG 273) Derlei ficht unsern Bischof nicht an. Vereinfacht „lasse sich Glaube reduzieren auf die Frage, wie man als Mensch ein gutes Leben führe und wie man dies im zweiten Sinne als Gemeinschaft tue.“ Eine wunderbare Schnittmenge mit Rotary und dem Lions Club! Mindestens aber mit der evangelischen Kirche ...

Warum dann nicht einfach katholisch und evangelisch mixen? Der Bischof, heißt es dann bei Ewert, habe „nicht ohne Amüsement“ erzählt, „dass sich diese (die Evang.) nach seiner Beobachtung in Ritualen, Ornat und Habitus den Katholiken annähern. Zur gleichen Zeit wollen die deutschen Katholiken Zölibat und Verbote für Frauen loswerden und den Umgang mit der Homosexualität reformieren.“

Interessant sind nun die Schlüsse, die Ewert zieht: „Sind am Ende Katholiken und Lutheraner einander in Deutschland nicht näher als die deutschen Katholiken dem Katholizismus des Vatikans?“ Das Gespräch mit dem Phantombischof ermuntert Ewert sogar zu noch weitreichenderen Schlüssen: „Zähle ich dies alles zusammen, komme ich zu einem radikalen Schluss. Ich spreche von einem klassischen Schisma – der Abspaltung von Rom. Warum? Die Reformen, die die katholische Kirche in Deutschland anstrebt (und die sie auch braucht), sind nur gegen den Vatikan und den herkömmlichen lateinischen Katholizismus denkbar, der in Deutschland keine hinreichende Akzeptanz mehr hat.“


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