
Churer Bischof bricht mit traditionellem Ämterverständnis3. Oktober 2021 in Schweiz, 42 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Joseph Bonnemain verwendet „Seelsorger“ statt „Pastoralassistent“ und schwenkt damit auf den Kurs der Bistümer Basel und St. Gallen ein. Auch die Frage, wer predigt, ist für ihn zweitrangig.
Chur (kath.net/mk)
Der Churer Bischof Joseph Bonnemain hat vergangenen Samstag in einer Predigt im Rahmen einer Sendungsfeier für Pastoralassistenten bisherige Positionen des Bistums, die es gegenüber den liberalen Bistümern St. Gallen und Basel unterschieden, aufgegeben. Diese hatten letztes Jahr – unter Aufkündigung des bisherigen Konsenses mit Chur – den Begriff „Pastoralassistent“ zugunsten von „Seelsorger“ geändert, denn „Assistent“ sei diskriminierend. Ebenfalls schlecht sei der Begriff „Laientheologe“, weil das Wort „Laie“ darin vorkomme. 
Der Begriff Pastoralassistent stammt aus den 70er-Jahren und sollte zum Ausdruck bringen, dass Laien hier hilfsweise für die kirchliche Hierarchie tätig werden.
Nun ist auch Bonnemain auf den neuen Kurs eingeschwenkt: in seiner Anrede an die versammelten Pastoralassistenten spricht er zunächst von Theologinnen und Theologen, Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Kolleginnen und Kollegen. Da er nach seiner Aussage nicht wisse (!), wie er sie richtig ansprechen solle, wolle er „Schwestern und Brüder“ verwenden. Später benutzt er noch einmal die Anrede „Seelsorgerinnen und Seelsorger“. Es gehe ihm um eine geschwisterliche Kirche von Frauen und Männern, Nichtgeweihten und Geweihten. „Für mich ist die Frage, wer in der Eucharistiefeier predigt zweitrangig“, meint der Bischof außerdem. Viel wichtiger sei die Qualität der Predigt.
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