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Das Himmelblau fehlt im "Regenbogen". Warum?

29. Juni 2021 in Kommentar, 8 Lesermeinungen
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Die immer brutalere Diktatur der "Vielfalt" bekämpft echte Vielfalt - Ein kath.net-Kommentar von Franz Norbert Otterbeck


Köln (kath.net)

Der natürliche Regenbogen hat sieben Hauptfarben, die "rainbow flag" nur sechs. Es fehlt das helle Blau. Warum? Die offiziöse Legende spricht von pragmatischen Gründen. Unsere überlieferte Kultur hatte mit der Glückszahl Sieben jedoch viel Gutes verknüpft: sieben Schöpfungstage und sieben Wochentage, sieben Sakramente und sieben Gaben des Heiligen Geistes. Der siebenfarbige Regenbogen steht sozusagen für die vollendete Vielfalt. Aber die ist gar nicht das Ziel der heute herrschenden Meinung. Draußen bleibt das ungeborene Leben. Draußen bleiben Mütter und Väter, die für die Familie einstehen. Draußen bleiben alte und kranke Menschen, denen der vorzeitige Tod als "Erlösung" angeboten wird, weil ihr lebensunwertes Leben der Gesellschaft zu teuer wird. Die 'Kultur des Todes' verachtet das Leben und die natürliche Vielfalt, die es hervorbringt. "Diversity" ist nur das flotte Bekenntnis zu einer billigen Haltung. Man sammelt sich unter einer Bekennerflagge, um alle jene der öffentlichen Verachtung zu überstellen, die nicht mitziehen mit der Neuen Zeit oder auch nur leise zweifeln.

Ein gewisser Roland Müller aus Bonn hat sich die Mühe gemacht, Einiges über den "Regenbogen" aus wikipedia und anderswo abzuschreiben, um an versteckter Stelle im Internet seinen religiös gefärbten Lobpreis des neuen Kreuzzugssymbols ohne Kreuz unterzubringen. Es wird ihm gar nicht gefallen, dass auch die kornblumenblaue AfD sich voll integriert sieht in den Symbolismus dieser Zeit. Das böse Wort von der "Schwuchtelbinde", mit dem der Bekennermut des DFB-Spielführers karikiert werden sollte, tatsächlich reichlich dämlich, wies der Ehrenvorsitzende Gauland prompt zurück: "Das sind wir nicht". Er weiß vermutlich, dass er damit sogar Obama zitierte: "That's not who we are." Als 'gay marriage' in den USA zum Rechtsanspruch wurde, ließ der Präsident damals das Weiße Haus in bunten Farben erstrahlen. Das ist Amerika! Das bunte Haus. So begann das Regime des Regenbogens, dessen 'Toleranz' einer ebenso strikten Dogmatik folgt wie früher die christliche Kultur. Das Regime grenzt den Himmel aus, die ewige Bestimmung des Menschen. Unter himmelblauer Flagge könnten sich also die versammeln, die im neuen Zeitalter ausgestoßen und verfolgt werden: der einfache Arbeiter und die treu sorgende Mutter, die frommen Beter wie die ehrlichen Väter. John Lennon hatte den neuen Horizont schon 1971 treffend in die Verse gekleidet: "Imagine there's no heaven, it's easy if you try. No hell below us, above us only sky: Imagine all the people living for today." Die Leute leben nur noch für heute! Ich erinnere mich an mein jugendliches Befremden, dass so ein Song zur "Hymne" werden konnte. In der Bekennerflagge darf aber nicht einmal mehr der 'Himmel über uns' aufscheinen, weil er doch noch zu sehr an den biblischen Himmel erinnert, an die höheren Sphären der Existenz.


Übrigens hat man im katholischen Milieu so gut wie nirgendwo "homophobe" Tendenzen erlebt. Es hieß schonmal beiläufig, auch von Priestern: "Der ist andersrum." Aber niemand, den ich kenne, verschwendete viel Energie daran, abweichend empfindende Menschen zu hassen oder zu erniedrigen, auch ich nicht. Da die Christen sich alle als Sünder bekennen, hat für sie auch die Redeweise von der Sünde keinerlei beleidigenden Gehalt. "Du Sünder!" ist kein Schimpfwort, sondern Hinweis auf die mysteriöse Gebrochenheit, mit der wir alle zu kämpfen haben, von Adam an. Allerdings bedeutet für uns die Taufgnade den Beginn des neuen, himmlischen Lebens, das uns blühen wird, wenn in der Kraft des Heiligen Geistes der Lebenskampf eines Tages siegreich durchgestanden sein wird. Die Ehrfurcht vor der leiblichen Realität auch des übernatürlichen Lebens macht es für Christen unmöglich, das  erotische Begehren zum Maß aller Dinge zu machen. Doch dieser Ruf Christi ergeht an alle, jedes der beiden Geschlechter und jede "sexuelle Orientierung". Die Diktatur der postmodernen Mehrheit in Schule, Universität, Medien und Politik wird die kleinen Oasen christlichen Widerstands nicht völlig ausrotten können, die einer 'Theologie des Leibes' folgen wollen. Noch nicht einmal deutschen Bischöfen wird es glücken, unter der Flagge der 'Gelingenden Beziehungen' ihren Untergebenen die heilige Reinheit vollends zu vergällen. Der synodale Eiertanz um "gelingende Beziehungen" meint in etwa das: 'Auch Katholicken wollen f...fernsehen'. Mag ja sein. Aber war es wirklich unvermeidlich, dem Nationalen Synodalismus ein Emblem in 'rainbow colors' zu verpassen? Mit glühender Linksdrift?

In naher Zukunft werden unsere Strafgerichte "homophobe" Äußerungen strenger bestrafen als Abtreibung oder Euthanasie. Das wird aber nichts daran ändern, dass jede Sexualität ihre Probleme hat. Selbst die totale Unterdrückung jedweder 'Homophobie' durch Justiz, Militär, Polizei, Verwaltung und Kirchen wird nichts daran ändern, dass einzelne Betroffene immer noch Probleme haben werden mit ihrer 'Identität' und manche werden tapfer nach einem Ausweg suchen. Immer wieder passiert das Unbegreifliche, dass auch 'so einer' enthaltsam leben möchte, um seiner Seele zu Frieden zu verhelfen. Kann die "Szene" das tolerieren? Und was ist los, wenn eine vermeintlich lesbische Frau dann doch eine Familie mit einem Mann gründen wird? Darf sie ihrem Baby dann einen himmelblauen Strampler anziehen? Eine wirkliche Toleranz als Tugend toleriert die Andersdenkenden auch dann, wenn sie, in den Grenzen der verfassungsmäßigen Ordung, den totalen Anspruch der neuen Toleranzdoktrin zurückweisen. Das enorme Tempo der Ausbreitung derselben hat schon manchen Kritiker zurückfragen lassen, ob die Umwertung der Werte tatsächlich aufgrund eines 'herrschaftsfreien Diskurses', einer gesellschaftlichen Verständigung zwischen Freien und Gleichen vorangeschritten ist. Wenn ja, dann dürfte es kein Problem darstellen, dass es "noch" oppositionelle Stimmen gibt. Das immer greller kreischende Geschrei, wider jeden Abweichler, legt allerdings die Vermutung nahe, dass die Avantgarde von gestern nichts so sehr fürchtet wie die berechtigten Einsprüche der Vertreter des "siebten Himmels". Die bloße Erinnerung daran, dass Moral auch in der Natur verankert ist, als Naturrecht, wie neulich in einer Pressemitteilung von 'Maria 1.0' aus Eichstätt, löst auch in kirchlichen Kreisen unheiliges Befremden aus. Die gefallene Natur ist zwar sterblich und zerbrechlich. In ihr kommt Unvollkommenheit, Krankheit und Bosheit vor. Doch immer noch ist in die Natur insgesamt das Gesetz ihres gütigen Schöpfers eingeschrieben, das vom redlich forschenden Geist auch erkannt werden kann. Wenn die antichristliche Bewegung aus dem Regenbogen der Natur für ihre Symbolik exakt die Farbe ausblendet, die im allgemeinen Empfinden am ehesten an die höhere Berufung der Seele erinnert, so wird das kein Zufall sein. Denn mit 'Vielfalt' meint diese Bewegung nicht etwa die Vielfalt aller Menschen in Gerechtigkeit und Frieden, sondern den Aufruf zur moralischen Grenzüberschreitung, zur Überwindung des Sittengesetzes, also 'Diversity' als Diktat. Unsere antitotalitäre Religion wird aber auch dieser Versuchung widerstehen. Christus vincit. Christus regnat. Christus imperat.

 

Foto: (c) kath.net

 


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