Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  2. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  3. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  4. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  5. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  8. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  9. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  10. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  11. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  12. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  13. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  14. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht
  15. Gott, sei mir Sünder gnädig! Über Demut, Wahrheit und die Heilung der Seele

Die Vertiefung der Spaltung

26. April 2021 in Kommentar, 23 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


So schreitet der Prozess der Spaltung in Deutschland mit derzeit zunehmender Geschwindigkeit so lange fort, bis nichts und niemand das Feststellen des Schismas noch länger aufhalten kann - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Seit dem Ende des jüngsten Konzils droht der Kirche in manchen Regionen der Welt eine Spaltung. Nach 1965 und in Deutschland noch einmal stärker nach dem Ende der Würzburger Synode wähnten sich die sogenannten reformorientierten Kräfte in der Kirche auf der Siegerseite. Stück für Stück wurde als Symbolfeld dafür der Altarraum erobert, der bis dato dem Priester und den Ministranten vorbehalten war. Die Einführung von Lektoren und Kommunionhelfern sollte die Rolle der Laien stärken. Mädchen als Messdiener stehen für Gleichberechtigung, vertrieben aber unterm Strich die Jungs aus dem Messdienergruppen. Immer mehr vor allem weibliche Laien als Angestellte im pastoralen Dienst der Kirche sollten die Rolle der Frau in der Kirche stärken. Räte übernahmen die Kontrolle in den Pfarreien, Dekanaten und zunehmend in den Bistümern. Viele Schritte konnten sich nicht auf den Willen der Konzilsväter berufen, deshalb konstruierte man den „Geist des Konzils“ als eine Größe der Beliebigkeit und des Relativismus mit der man diese Schritte begründen konnte.

Zugleich mit diesen Schritten nahmen die Päpste Paul VI., Johannes Paul II. und zuletzt Benedikt XVI. die Bürde einer nachkonziliaren Lehrentwicklung auf Basis der wirklichen Beschlüsse des Konzils auf sich. Damit handelten sich diese Päpste den Vorwurf ein, „das Konzil zurückdrehen“ zu wollen. Eingefangen wurden dabei allerdings nur einige wenige überschäumende Reformprojekte. Eine wirklich konsistente Umsetzung der nachkonziliaren Lehre sucht man zumindest in Deutschland vergebens. Gerne ignoriert oder konterkariert man, was aus Rom kommt.


Als wichtigstes Beispiel vollkommen ignorierter päpstlicher Schreiben darf wohl „Humanae vitae“ gelten. Es ist sozusagen das Modellprojekt der selbsternannten Reformer, wie man nach diesem Muster auch später römische Schreiben ignorierte und deren Inhalte desavouierte. Hilflos wirkende Bischöfe sahen zunächst nur zu, wie Priester, Professoren und Laienvertreter den Menschen erzählten, man müsse sich nicht an dies päpstliche Schreiben halten. Der Sündenfall von Königsstein machte den deutschen Episkopat zu Mittätern an der Dekonstruktion der Lehre. Die Königsteiner Erklärung ist bis heute ein Menetekel an der Wand der Kirche in Deutschland.

Fast scheint es, als ließe sich von dort eine Linie das Verfalls ziehen. Angefangen von lehrmäßigen Verflachungen in der Predigt über liturgische Eigenmächtigkeiten setzte sich in den Gemeinden vor Ort eine immer größer werdende Eigenständigkeit im Lehren und Handeln durch. Eine Einheit mit Rom wurde bestenfalls graduell gepflegt. Lobenswerte Ausnahmen, in denen an Einheit gleichermaßen wie an Tradition festgehalten wurde, sind und waren glänzende Edelsteine zwischen häretisch-apostatischem Schlamm und Geröll.

Die Instruktion „Redemptionis sacramentum“, die natürlich in Deutschland auch komplett ignoriert wurde, zeichnet ein jämmerliches Bild vom Zustand der Liturgie im Jahr 2004. Man kann dem Schreiben entnehmen, wogegen es sich wehrt. Ein solcher Eindruck gibt ein gutes Bild davon, was schon damals üblich war. Die Zeit und damit die Fehlentwicklungen sind nicht stehen geblieben. Wer sich das bewusst macht, muss sich in keiner Weise darüber wundern, was in diesem Jahr am 10. Mai passieren wird. Rom sagt sehr klar, dass die Kirche keine Vollmacht hat, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen. In einem ersten Schritt ging daraufhin eine Empörungswelle übers Land. In einem zweiten Schritt gehen Priester hin und rufen einen bundesweiten Aktionstag zum Ungehorsam auf. Pflichtschuldigst hört man von Bischöfen, man werde ungehorsame Priester nicht sanktionieren. Gläubigen bleibt, auch wenn es auf die Lage als solche keinen Einfluss hat, nur die Antwort mit den Füßen. Wo man den aktiven Ungehorsam lebt und damit die Einheit innerlich aufkündigt, ist man als Katholik nicht am rechten Ort.

Denn der stetige Ungehorsam ist die Quelle der immer wieder neuen Vertiefung der Spaltung. Wenn aus Rom die Ansage kommt, dass hier eine Grenze ist, die ohne Verlassen der Einheit nicht überschritten werden darf, wenn der Irrtum benannt wird, wenn der Fehler im Handeln erklärt wird und es wieder und wieder sein „Trotzdem!“ gibt, was ist das anders als „non serviam!“? So schreitet der Prozess der Spaltung mit derzeit zunehmender Geschwindigkeit so lange fort, bis nichts und niemand das Feststellen des Schismas noch länger aufhalten kann.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  3. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  4. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  7. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus
  8. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  9. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  10. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  11. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  12. Der Vatikan veröffentlicht neues Apostolisches Schreiben "Gravissimum educationis"von Leo XIV.
  13. Euthanasie in Kanada: Menschen mit Behinderung haben mittlerweile Angst vor dem Gesundheitssystem
  14. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  15. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz