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| ![]() Ein Armutszeugnis für die Kirche Österreichs!29. März 2021 in Kommentar, 27 Lesermeinungen In einem Interview windet sich "Familien"-Bischof Glettler um unangenehme Fragen zum Segnungsverbot für homosexuelle Paare herum und denkt Umgehungskonstruktionen an. Eine Analyse von Michael Koder Innsbruck (kath.net/mk) Der österreichische Familienbischof Hermann Glettler hat sich vergangenen Mittwoch in der ORF-Nachrichtensendung „ZIB Nacht“ für das Nein des Vatikan zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare bei diesen entschuldigt. „Man kann nie genug segnen“, meint Glettler, um „im Leben von Menschen etwas zu entdecken, was Gott schon in sie eingeschrieben hat, und schon zum Segen geworden ist“. Glettler hält offenbar jede Art von Sexualität für „eine große Gabe Gottes“; sofern sie in eine Beziehung eingebettet sei, „gibt es da auch etwas zu segnen“, so äußert er sich in der Langfassung des Interviews. Er betont, dass das römische Dekret für ihn keine abschließende Feststellung sei, sondern im Gegenteil einen Anstoß zu einem Lernprozess darstelle, und bittet die Moderatorin um Geduld. Der Bischof versteigt sich sogar zur Aussage, dass die Kirche vorläufig ihren Mund halten müsse. Konkret gefragt, ob er – wie der Kärntner Bischof Josef Marketz – homosexuelle Paare segnen würde, weicht Glettler zunächst aus, mit dem Hinweis, dass solche Paare in seiner Diözese bei speziell ausgebildeten Seelsorgern in guten Händen seien. Später im Interview fügt er aber hinzu, dass er selbst keine Segnungsbitte ablehnen würde; dies sei auch die Position vieler Bischöfe und Seelsorger. Auf die Frage, ob das ein Aufruf zum Ungehorsam gegen Rom sei (was denn sonst?), versucht Glettler - nicht wirklich erfolgreich - diesen Eindruck zu vermeiden: er würde es so nicht formulieren, von ihm seien keine kämpferischen Töne zu erwarten. Der Familienbischof verstrickt sich - in seinem eigenen „Ressortbereich“! - in offensichtliche Widersprüche, wenn er einerseits enttäuscht über die Schwierigkeit der Kirche lamentiert, gelebte Homosexualität positiv zu bewerten, und andererseits die - in seinen Worten! - „offizielle lehramtliche Feststellung“ der Glaubenskongregation irgendwie zu rechtfertigen versucht (die Kirche unterstreiche nur die Ergänzung von Mann und Frau), an diesem Spagat letztlich aber scheitert: er kann auch auf mehrmaliges Nachfragen das Segnungsverbot nicht nachvollziehbar erklären. Dies ist aber letztlich nicht verwunderlich, denn Glettler hat klargestellt, dass er die Position seiner Kirche inhaltlich nicht teilt und nicht teilen will. Vielmehr sinnt er über Umgehungskonstruktionen nach: wenn Seelsorger nicht segnen dürften, sollten das die Familien der betroffenen Paare, eingebettet in Wort-Gottes-Feiern machen, meint er. Schließlich ist auch die eingangs erwähnte Entschuldigung ein Ausdruck seines Abschieds von der kirchlichen Lehre, sonst wäre sie fehl am Platz: Wenn man etwas verteidigen will, entschuldigt man sich nicht dafür. Es ist ein Armutszeugnis für die Kirche Österreichs, wenn ihr Vertreter, der sogar auf den Bereich Ehe und Familie spezialisiert ist, dieses sein Kerngebiet nicht verteidigen, ja nicht erklären kann. Der von Bischof Glettler eingeforderte Lernprozess sollte hier ansetzen.
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