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Fratelli tutti

4. Oktober 2020 in Aktuelles, 103 Lesermeinungen
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Enzyklika FRATELLI TUTTI von Papst Franziskus über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft - WORTLAUT


kathTubeRom (kath.net)

ENZYKLIKA  FRATELLI TUTTI  DES HEILIGEN VATERS  PAPST FRANZISKUS  BER DIE GESCHWISTERLICHKEIT UND DIE SOZIALE FREUNDSCHAFT

 

1. »Fratelli tutti« schrieb der heilige Franz von Assisi und wandte sich damit an alle Brüder und Schwestern, um ihnen eine dem Evangelium gemäße Lebensweise darzulegen. Von seinen Ratschlägen möchte ich den einen herausgreifen, mit dem er zu einer Liebe einlädt, die alle politischen und räumlichen Grenzen übersteigt. Er nennt hier den Menschen selig, der den anderen, »auch wenn er weit von ihm entfernt ist, genauso liebt und achtet, wie wenn er mit ihm zusammen wäre«. Mit diesen wenigen und einfachen Worten erklärte er das Wesentliche einer freundschaftlichen Offenheit, die es erlaubt, jeden Menschen jenseits des eigenen Umfeldes und jenseits des Ortes in der Welt, wo er geboren ist und wo er wohnt, anzuerkennen, wertzuschätzen und zu lieben.

2. Dieser Heilige der geschwisterlichen Liebe, der Einfachheit und Fröhlichkeit, der mich zur Abfassung der Enzyklika Laudato si’ anregte, motiviert mich abermals, diese neue Enzyklika der Geschwisterlichkeit und der sozialen Freundschaft zu widmen. In der Tat wusste sich der heilige Franziskus, der sich als Bruder der Sonne, des Meeres und des Windes verstand, noch viel tiefer eins mit denen, die wie er von menschlichem Fleisch waren. Er säte überall Frieden aus und ging seinen Weg neben den Armen, den Verlassenen, den Kranken, den Ausgestoßenen und den Geringsten.

OHNE GRENZEN

3. Es gibt eine Begebenheit in seinem Leben, die uns sein Herz ohne Grenzen zeigt, das fähig war, den Graben der Herkunft, der Nationalität, der Hautfarbe und der Religion zu überspringen. Es handelt sich um seinen Besuch bei Sultan Malik-al-Kamil in Ägypten. Dieser Besuch bedeutete für ihn eine große Anstrengung aufgrund seiner Armut, der wenigen zur Verfügung stehenden Mittel, der Entfernung und der Unterschiede in Sprache, Kultur und Religion. In jenem historischen, von den Kreuzzügen geprägten Moment zeigte diese Reise einmal mehr die Größe und Weite der Liebe, die er leben wollte im Verlangen, alle zu umarmen. Die Treue zu Gott, seinem Herrn, entsprach seiner Liebe zu den Brüdern und Schwestern. Ohne die Schwierigkeiten und Gefahren zu verkennen suchte der heilige Franziskus die Begegnung mit dem Sultan mit der gleichen Einstellung, die er von seinen Schülern verlangte, dass nämlich keiner die Identität verleugne, der »unter die Sarazenen und andere Ungläubige gehen will, […] und dass sie weder zanken noch streiten, sondern um Gottes Willen jeder menschlichen Kreatur untertan sind«.3 In diesem Zusammenhang war das eine ganz außergewöhnliche Aufforderung. Es berührt mich, wie Franziskus vor achthundert Jahren jeden dazu einlud, jede Form von Aggression und Streit zu vermeiden und auch eine demütige und geschwisterliche „Unterwerfung“ zu üben, sogar denen gegenüber, die seinen Glauben nicht teilten.

4. Er führte keine Wortgefechte, um seine Lehren aufzudrängen, sondern teilte die Liebe Gottes mit. Er hatte verstanden: »Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm« (1 Joh 4,16). Auf diese Weise wurde er zu einem liebevollen Vater, der den Traum einer geschwisterlichen Gemeinschaft verwirklichte; denn »nur der Mann, der es auf sich nimmt, auf andere Menschen in ihrer Bewegung zuzugehen, nicht um sie zu vereinnahmen, sondern um ihnen zu helfen, mehr sie selbst zu werden, wird tatsächlich zum Vater«. In jener Welt voller Wachtürme und Verteidigungsmauern erlebten die Städte blutige Kriege zwischen mächtigen Familien, während die Elendsviertel der Ausgestoßenen an den Rändern wuchsen. Dort empfing Franziskus innerlich den wahren Frieden, er befreite sich von jedem Verlangen, andere zu beherrschen, er wurde einer der Geringsten und versuchte in Harmonie mit ihnen zu leben. Von ihm kommt die Motivation für diese Seiten.

5. Die mit der Geschwisterlichkeit und der sozialen Freundschaft einhergehenden Fragestellungen waren mir immer ein Anliegen. In den letzten Jahren habe ich bei verschiedenen Gelegenheiten wiederholt darauf Bezug genommen. In dieser Enzyklika habe ich viele von diesen Beiträgen gesammelt und in einen größeren Reflexionsrahmen gestellt. Wenn mir bei der Abfassung von Laudato si’ eine Quelle der Inspiration durch meinen Bruder, den orthodoxen Patriarchen Bartholomaios, zuteilwurde, der sich nachdrücklich für die Sorge um die Schöpfung eingesetzt hat, so habe ich mich in diesem Fall besonders vom Großimam Ahmad Al-Tayyeb anregen lassen, dem ich in Abu Dhabi begegnet bin. Dort haben wir daran erinnert, dass Gott »alle Menschen mit gleichen Rechten, gleichen Pflichten und gleicher Würde geschaffen und sie dazu berufen hat, als Brüder und Schwestern miteinander zusammenzuleben«. Es handelte sich nicht um einen einfachen diplomatischen Akt, sondern um eine auf dem Dialog und einem gemeinsamen Engagement aufbauende Reflexion. Die vorliegende Enzyklika sammelt und entwickelt prinzipielle Themen, die in jenem von uns gemeinsam unterzeichneten Dokument aufgeführt sind. Hierbei habe ich auch, mit meinen Worten, zahlreiche Dokumente und Briefe aufgenommen, die ich von vielen Menschen und Gruppen aus aller Welt empfangen habe.

6. Die folgenden Seiten erheben nicht den Anspruch, die Lehre über die geschwisterliche Liebe umfassend darzustellen. Sie verweilen vielmehr bei ihrer universalen Dimension, bei ihrer Öffnung auf alle hin. Ich lege diese Sozialenzyklika als demütigen Beitrag zum Nachdenken vor. Angesichts gewisser gegenwärtiger Praktiken, andere zu beseitigen oder zu übergehen, sind wir in der Lage, darauf mit einem neuen Traum der Geschwisterlichkeit und der sozialen Freundschaft zu antworten,  der sich nicht auf Worte beschränkt. Auch wenn ich sie ausgehend von meinen christlichen Überzeugungen, die mich beseelen und nähren, schrieb, habe ich mich darin bemüht, dass diese Überlegungen für den Dialog mit allen Menschen guten Willens offen sind.

7. Als ich dieses Schreiben verfasste, brach unerwartet die Pandemie Covid-19 aus, die unsere falschen Sicherheiten offenlegte. Über die verschiedenen Antworten hinaus, die die verschiedenen Länder gegeben haben, kam klar die Unfähigkeit hinsichtlich eines gemeinsamen Handelns zum Vorschein. Trotz aller Vernetzung ist eine Zersplitterung eingetreten, die es erheblich erschwert hat, die Probleme, die alle betreffen, zu lösen. Wenn einer meint, dass es nur um ein besseres Funktionieren dessen geht, was wir schon gemacht haben, oder dass die einzige Botschaft darin besteht, die bereits vorhandenen Systeme und Regeln zu verbessern, dann ist er auf dem Holzweg.

8. Ich habe den großen Wunsch, dass wir in dieser Zeit, die uns zum Leben gegeben ist, die Würde jedes Menschen anerkennen und bei allen ein weltweites Streben nach Geschwisterlichkeit zum Leben erwecken. Bei allen: »Dies ist ein schönes Geheimnis, das es ermöglicht, zu träumen und das Leben zu einem schönen Abenteuer zu machen. Niemand kann auf sich allein gestellt das Leben meistern […].

Es braucht eine Gemeinschaft, die uns unterstützt, die uns hilft und in der wir uns gegenseitig helfen, nach vorne zu schauen. Wie wichtig ist es, gemeinsam zu träumen! […] Allein steht man in der Gefahr der Illusion, die einen etwas sehen lässt, das gar nicht da ist; zusammen jedoch entwickelt man Träume«. Träumen wir von einer einzigen Menschheit, wie Weggefährten vom gleichen menschlichen Fleisch, wie Kinder der gleichen Erde, die uns alle beherbergt, jedem mit dem Reichtum seines Glaubens oder seiner Überzeugungen, jedem mit seiner eigenen Stimme, allen Geschwistern.

ERSTES KAPITEL  DIE SCHATTEN EINER ABGESCHOTTETEN WELT

9. Ohne den Anspruch zu erheben, eine erschöpfende Analyse zu leisten oder alle Aspekte der Wirklichkeit, in der wir leben, zu berücksichtigen, möchte ich nur die Aufmerksamkeit auf einige Tendenzen der heutigen Welt lenken, welche die Entwicklung einer Geschwisterlichkeit aller Menschen behindern.

TRÄUME, DIE PLATZEN

10. Jahrzehntelang schien es, dass die Welt aus so vielen Kriegen und Katastrophen gelernt hätte und sich langsam auf verschiedene Formen der Integration hinbewegen würde. So ist zum Beispiel der Traum eines geeinten Europas vorangeschritten, der fähig war, die gemeinsamen Wurzeln anzuerkennen und sich zugleich über die in ihm wohnende Verschiedenheit zu freuen. Erinnern wir uns an »die feste Überzeugung der Gründungsväter der europäischen Union […], die sich eine Zukunft wünschten, die auf der Fähigkeit basiert, gemeinsam zu arbeiten, um die Teilungen zu überwinden und den Frieden und die Gemeinschaft unter allen Völkern des Kontinentes zu fördern«.7 Auch das Streben nach einer lateinamerikanischen Integration hat Fahrt aufgenommen und bereits einige Schritte gemacht. In anderen Ländern und Regionen gab es Bemühungen um Befriedung und Annäherung, die Früchte getragen haben; weitere schienen vielversprechend zu sein.

11. Doch die Geschichte liefert Indizien für einen Rückschritt. Unzeitgemäße Konflikte brechen aus, die man überwunden glaubte. Verbohrte, übertriebene, wütende und aggressive Nationalismen leben wieder auf. In verschiedenen Ländern geht eine von gewissen Ideologien durchdrungene Idee des Volkes und der Nation mit neuen Formen des Egoismus und des Verlusts des Sozialempfindens einher, die hinter einer vermeintlichen Verteidigung der nationalen Interessen versteckt werden. Das erinnert uns daran, dass »jede Generation sich die Kämpfe und die Errungenschaften der früheren Generationen zu eigen machen und sie zu noch höheren Zielen führen muss. Das ist der Weg. Das Gute, ebenso wie die Liebe, die Gerechtigkeit und die Solidarität erlangt man nicht ein für alle Male; sie müssen jeden Tag neu errungen werden. Unmöglich kann man sich mit dem zufriedengeben, was man in der Vergangenheit erreicht hat, und dabei verweilen, es zu genießen, als würden wir nicht merken, dass viele unserer Brüder und Schwestern unter Situationen der Ungerechtigkeit leiden, die uns alle angehen«.

12. „Offen sein zur Welt“ ist ein Ausdruck, den sich die Wirtschaft und die Finanzwelt zu eigen gemacht haben. Er bezieht sich ausschließlich auf die Öffnung gegenüber den ausländischen Interessen oder auf die Freiheit der Wirtschaftsmächte, ohne Hindernisse und Schwierigkeiten in allen Ländern zu investieren. Die örtlichen Konflikte und das Desinteresse für das Allgemeinwohl werden von der globalen Wirtschaft instrumentalisiert, um ein einziges kulturelles Modell durchzusetzen. Eine solche Kultur eint die Welt, trennt aber die Menschen und die Nationen, denn »die zunehmend globalisierte Gesellschaft macht uns zu Nachbarn, aber nicht zu Geschwistern«.9 Wir sind einsamer denn je in dieser durch Vermassung gekennzeichneten Welt, welche die Einzelinteressen bevorzugt und die gemeinschaftliche Dimension der Existenz schwächt. Es gibt vor allem mehr Märkte, wo den Menschen die Rolle von Verbrauchern oder Zuschauern zukommt. Das Fortschreiten dieses Globalismus begünstigt normalerweise die stärkeren Gebiete, die sich selbst behaupten, sucht aber die schwächsten und ärmsten Regionen zu beeinträchtigen, indem er sie verwundbarer und abhängiger macht. Auf diese Weise wird die Politik gegenüber den multinationalen wirtschaftlichen Mächten, die das „Teile und herrsche“ anwenden, immer zerbrechlicher.

Das Ende des geschichtlichen Bewusstseins

13. Aus dem gleichen Grund wird ein Verlust des Geschichtsbewusstseins gefördert, das eine weitere Auflösung hervorruft. Man nimmt das Vordringen einer Art von „Dekonstruktivismus“ in der Kultur wahr, bei dem die menschliche Freiheit vorgibt, alles von Neuem aufzubauen. Aufrecht bleibt nur das Bedürfnis, grenzenlos zu konsumieren, und das Hervorkehren vieler Formen eines inhaltslosen Individualismus. In diesem Zusammenhang ist ein Rat angebracht, den ich einmal Jugendlichen gegeben habe: »Wenn jemand euch ein Angebot macht und euch sagt, ihr braucht die Geschichte nicht zu beachten, den Erfahrungsschatz der Alten nicht zu beherzigen und ihr könnt all das missachten, was Vergangenheit ist, und sollt nur auf die Zukunft schauen, die er euch bietet, wäre dies nicht eine einfache Art, euch mit seinem Angebot anzuziehen, um euch nur das tun zu lassen, was er euch sagt? Dieser Jemand benötigt euch leer, entwurzelt, gegenüber allem misstrauisch, damit ihr nur seinen Versprechen vertraut und euch seinen Plänen unterwerft. So funktionieren die Ideologien verschiedener Couleur, die all das zerstören – oder abbauen –, was anders ist; auf diese Weise können sie ohne Widerstände herrschen. Zu diesem Zweck brauchen sie junge Menschen, die die Geschichte verachten, die den geistlichen und menschlichen Reichtum ablehnen, der über die Generationen weitergegeben wurde, und die all das nicht kennen, was ihnen vorausgegangen ist«.10


14. Das sind die neuen Formen einer kulturellen Kolonisation. Wir wollen nicht vergessen, dass »die Völker, die ihre eigene Tradition veräußern und aus einem Nachahmungswahn, einer aufgezwungenen Gewalt, einer unverzeihlichen Nachlässigkeit oder einer Apathie dulden, dass ihnen die Seele entrissen wird, neben ihrer geistlichen Physiognomie auch ihre moralische Festigkeit und schließlich ihre weltanschauliche, wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit verlieren«.11 Eine wirksame Weise, das geschichtliche Bewusstsein, das kritische Denken, den Einsatz für die Gerechtigkeit und die Kurse zur Integration aufzulösen, sind die Sinnentleerung oder die Änderung großer Wörter. Was bedeuten heute einige dieser Begriffe wie Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit, Einheit? Sie sind manipuliert und verzerrt worden, um sie als Herrschaftsinstrumente zu benutzen, als sinnentleerte Aufschriften, die zur Rechtfertigung jedweden Tuns dienen können.

OHNE EINEN PLAN FÜR ALLE

15. Die beste Methode, zu herrschen und uneingeschränkt voranzuschreiten, besteht darin, Hoffnungslosigkeit auszusäen und ständiges Misstrauen zu wecken, selbst wenn sie sich mit der Verteidigung einiger Werte tarnt. Heute verwendet man in vielen Ländern den politischen Mechanismus des Aufstachelns, Verhärtens und Polarisierens. Auf verschiedene Art und Weise spricht man anderen das Recht auf Existenz und eigenes Denken ab. Zu diesem Zweck bedient man sich der Strategie des Lächerlich-Machens, des Schürens von Verdächtigungen ihnen gegenüber, des Einkreisens. Man nimmt ihre Sicht der Wahrheit und ihre Werte nicht an. Auf diese Weise verarmt die Gesellschaft und reduziert sich auf die Selbstherrlichkeit des Stärksten. Die Politik ist daher nicht mehr eine gesunde Diskussion über langfristige Vorhaben für die Entwicklung aller und zum Gemeinwohl, sondern bietet nur noch flüchtige Rezepte der Vermarktung, die in der Zerstörung des anderen ihr wirkungsvollstes Mittel finden. In diesem primitiven Spiel der Abqualifizierungen wird die Debatte manipuliert, um die Menschen ständig infrage zu stellen und auf Konfrontation mit ihnen zu gehen.

16. Wie ist es bei einem solchen Zusammenstoß der Interessen, der alle gegen alle aufbringt und wo siegen zu einem Synonym für zerstören wird, noch möglich, das Haupt zu erheben, um den Nachbarn wahrzunehmen oder jemandem beizustehen, der auf der Straße hingefallen ist? Ein Plan mit großen Zielen für die Entwicklung der Menschheit klingt heute wie eine Verrücktheit. Es vergrößern sich die Abstände zwischen uns, und der harte und schleppende Weg zu einer geeinten und gerechteren Welt erleidet einen neuen und drastischen Rückschlag.

17. Sorge tragen um die Welt, die uns umgibt und uns erhält, bedeutet Sorge tragen um uns selbst. Wir müssen uns aber zusammenschließen in einem „Wir“, welches das gemeinsame Haus bewohnt. Dieses Bemühen interessiert die wirtschaftlichen Mächte nicht, die schnelle Erträge brauchen. Oft werden die Stimmen, die sich zur Verteidigung der Umwelt erheben, zum Schweigen gebracht oder der Lächerlichkeit preisgegeben und andererseits Partikularinteressen mit dem Mantel der Vernünftigkeit umhüllt. In dieser Kultur, die wir gerade aufbauen – leer, auf das Unmittelbare gerichtet und ohne einen gemeinsamen Plan –, ist es »vorhersehbar, dass angesichts der Erschöpfung einiger Ressourcen eine Situation entsteht, die neue Kriege begünstigt, die als eine Geltendmachung edler Ansprüche getarnt werden«.12

Der Ausschuss der Welt

18. Teile der Menschheit scheinen geopfert werden zu können zugunsten einer bevorzugten Bevölkerungsgruppe, die für würdig gehalten wird, ein Leben ohne Einschränkungen zu führen. Im Grunde werden die Menschen »nicht mehr als ein vorrangiger zu respektierender und zu schützender Wert empfunden, besonders, wenn sie arm sind oder eine Behinderung haben, wenn sie – wie die Ungeborenen – „noch nicht nützlich sind“ oder – wie die Alten – „nicht mehr nützlich sind“. Wir sind unsensibel geworden gegenüber jeder Form von Verschwendung, angefangen bei jener der Nahrungsmittel, die zu den verwerflichsten gehört«.

19. Der Geburtenrückgang, der zu einer Alterung der Bevölkerung führt, und die Tatsache, dass die älteren Menschen einer schmerzlichen Einsamkeit überlassen werden, bringen implizit zum Ausdruck, dass alles mit uns vorbei sein wird, wo nur unsere individuellen Interessen zählen. So »werden heute nicht nur Nahrung und überflüssige Güter zu Abfall, sondern oft werden sogar die Menschen „weggeworfen“«.14 Wir haben gesehen, was mit den älteren Menschen an einigen Orten der Welt aufgrund des Corona-Virus geschehen ist. Sie sollten nicht auf diese Weise sterben. Tatsächlich aber war etwas Ähnliches schon bei mancher Hitzewelle und unter anderen Umständen vorgefallen: Sie wurden brutal weggeworfen. Es wird uns bewusst, dass eine Isolierung der älteren Menschen und ihre Übergabe in die Obhut anderer ohne eine angemessene und gefühlvolle familiäre Begleitung die Familie selbst verstümmelt und ärmer macht. Im Übrigen führt es dazu, dass den jungen Menschen der nötige Kontakt mit ihren Wurzeln und mit einer Weisheit, welche die Jugend von sich aus nicht erreichen kann, vorenthalten wird.

20. Diese Aussonderung zeigt sich auf vielfältige Weise, wie etwa in der Besessenheit, die Kosten der Arbeit zu reduzieren, ohne sich der schwerwiegenden Konsequenzen bewusst zu werden, die eine solche Maßnahme auslöst; denn die entstandene Arbeitslosigkeit führt direkt zu einer zunehmenden Verbreitung der Armut.15 Die Aussonderung nimmt zudem abscheuliche Formen an, die wir als überwunden glaubten, wie etwa der Rassismus, der verborgen ist und immer wieder neu zum Vorschein kommt. Die verschiedenen Ausprägungen des Rassismus erfüllen uns erneut mit Scham, denn sie zeigen, dass die vermeintlichen Fortschritte der Gesellschaft nicht so real und ein für alle Mal abgesichert sind.

21. Es gibt wirtschaftliche Regeln, die sich als wirksam für das Wachstum, aber nicht gleicherweise für die Gesamtentwicklung des Menschen erweisen. Der Reichtum wächst, aber auf ungleiche Weise, und so »entstehen neue Formen der Armut«. Wenn man sagt, dass die moderne Welt die Armut verringert habe, so misst man hier mit Maßstäben anderer Epochen, die nicht mit der aktuellen Wirklichkeit vergleichbar sind. In anderen Zeiten wurde zum Beispiel die Tatsache, dass man keinen Zugang zur elektrischen Energie hatte, nicht als Zeichen der Armut betrachtet und gab keinen Anlass zu Sorge. Man untersucht und man versteht die Armut immer nur im Zusammenhang mit den wirklichen Gegebenheiten eines bestimmten historischen Moments.

Menschenrechte, die nicht universal genug sind

22. Oft stellt man fest, dass tatsächlich die Menschenrechte nicht für alle gleich gelten. Die Achtung dieser Rechte »ist ja die Vorbedingung für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Wenn die Würde des Menschen geachtet wird und seine Rechte anerkannt und gewährleistet werden, erblühen auch Kreativität und Unternehmungsgeist, und die menschliche Persönlichkeit kann ihre vielfältigen Initiativen zugunsten des Gemeinwohls entfalten«.18 Doch »wenn man unsere gegenwärtigen Gesellschaften aufmerksam beobachtet, entdeckt man in der Tat zahlreiche Widersprüche, aufgrund derer wir uns fragen, ob die Gleichheit an Würde aller Menschen, die vor nunmehr 70 Jahren feierlich verkündet wurde, wirklich unter allen Umständen anerkannt, geachtet, geschützt und gefördert wird. Es gibt heute in der Welt weiterhin zahlreiche Formen der Ungerechtigkeit, genährt von verkürzten anthropologischen Sichtweisen sowie von einem Wirtschaftsmodell, das auf dem Profit gründet und nicht davor zurückscheut, den Menschen auszubeuten, wegzuwerfen und sogar zu töten. Während ein Teil der Menschheit im Überfluss lebt, sieht der andere Teil die eigene Würde aberkannt, verachtet, mit Füßen getreten und seine Grundrechte ignoriert oder verletzt«.19 Was sagt das über die Gleichheit der Rechte aus, die auf derselben Menschenwürde gegründet sind?

23. Entsprechend sind die Gesellschaften auf der ganzen Erde noch lange nicht so organisiert, dass sie klar widerspiegeln, dass die Frauen genau die gleiche Würde und die gleichen Rechte haben wie die Männer. Mit Worten behauptet man bestimmte Dinge, aber die Entscheidungen und die Wirklichkeit schreien eine andere Botschaft heraus. In der Tat, »doppelt arm sind die Frauen, die Situationen der Ausschließung, der Misshandlung und der Gewalt erleiden, denn oft haben sie geringere Möglichkeiten, ihre Rechte zu verteidigen«.

24. Seien wir uns ebenso folgender Tatsache bewusst: »Obwohl die internationale Gesellschaft zahlreiche Abkommen getroffen hat mit dem Ziel, der Sklaverei in all ihren Formen ein Ende zu setzen, und verschiedene Strategien eingeleitet hat, um dieses Phänomen zu bekämpfen, […] werden noch heute Millionen Menschen – Kinder, Männer und Frauen jeden Alters – ihrer Freiheit beraubt und gezwungen, unter Bedingungen zu leben, die denen der Sklaverei vergleichbar sind. […] Heute wie gestern liegt an der Wurzel der Sklaverei ein Verständnis vom Menschen, das die Möglichkeit zulässt, ihn wie einen Gegenstand zu behandeln. […] Der Mensch, der als Abbild Gottes und ihm ähnlich erschaffen ist, wird mit Gewalt, mit List oder durch physischen bzw. psychologischen Zwang seiner Freiheit beraubt, kommerzialisiert und zum Eigentum eines anderen herabgemindert; er wird als Mittel und nicht als Zweck behandelt«. Die kriminellen Netze »bedienen sich geschickt der modernen Informationstechnologien, um junge und sehr junge Menschen aus aller Welt anzulocken«. Die Verirrung kennt keine Grenzen, wenn man Frauen versklavt, die dann zur Abtreibung gezwungen werden. Es kommt sogar zu abscheulichen Taten wie die Entführung von Menschen, um ihre Organe zu verkaufen. All das macht den Menschenhandel und andere aktuelle Formen der Sklaverei zu einem weltweiten Problem, das von der gesamten Menschheit ernstgenommen werden muss, denn »wie die kriminellen Organisationen sich globaler Netze bedienen, um ihre Ziele zu erreichen, so erfordert die Aktion zur Überwindung dieses Phänomens außerdem eine gemeinsame und ebenso globale Anstrengung seitens der verschiedenen Akteure, welche die Gesellschaft bilden«.

Konflikt und Angst

25. Kriege, Attentate, Verfolgungen aus rassistischen oder religiösen Motiven und so viele Gewalttaten gegen die Menschenwürde werden auf verschiedene Weise geahndet, je nachdem, ob sie für bestimmte, im Wesentlichen wirtschaftliche Interessen mehr oder weniger günstig sind. Eine Sache ist wahr, solange es einem Mächtigen passt; sie ist es dann nicht mehr, wenn sie ihren Nutzen für ihn verliert. Solche Gewaltsituationen haben »sich in zahlreichen Regionen der Welt so vervielfältigt, dass sie die Züge dessen angenommen haben, was man einen „dritten Weltkrieg in Abschnitten“ nennen könnte«.

26. Das verwundert nicht, wenn wir das Fehlen von Horizonten feststellen, die uns zur Einheit zusammenführen, weil in jedem Krieg letztlich »das Projekt der Brüderlichkeit selbst […], das der Berufung der Menschheitsfamilie eingeschrieben ist«, zerstört wird, denn »jede Bedrohung nährt das Misstrauen und fördert den Rückzug auf die eigene Position«. So schreitet unsere Welt in einer sinnlosen Dichotomie fort, mit dem Anspruch, »Stabilität und Frieden auf der Basis einer falschen, von einer Logik der Angst und des Misstrauens gestützten Sicherheit verteidigen und sichern zu wollen«.

27. Paradoxerweise gibt es angestammte Ängste, die nicht vom technologischen Fortschritt überwunden worden sind. Sie haben sich vielmehr zu verbergen gewusst und vermochten sich hinter neuen Technologien zu potenzieren. Auch heute gibt es hinter den Mauern der alten Stadt den Abgrund, das Land des Unbekannten, die Wüste. Was von dort kommt, ist nicht vertrauenswürdig, weil man es nicht kennt, man nicht vertraut mit ihm ist, weil es nicht zum Dorf gehört. Es ist das Gebiet des „Barbarischen“, vor dem man sich verteidigen muss, koste es was es wolle. Folglich werden neue Schranken zum Selbstschutz aufgerichtet, sodass nicht mehr die eine Welt existiert, sondern nur noch die „meine“, bis zu dem Punkt, dass viele nicht mehr als Menschen mit einer unveräußerlichen Würde angesehen werden, sondern einfach zu „denen da“ werden. Von Neuem erscheint »die Versuchung, eine Kultur der Mauern zu errichten, Mauern hochzuziehen, Mauern im Herzen, Mauern auf der Erde, um diese Begegnung mit anderen Kulturen, mit anderen Menschen zu verhindern. Und wer eine Mauer errichtet, wer eine Mauer baut, wird am Ende zum Sklaven innerhalb der Mauern, die er errichtet hat, ohne Horizonte. Weil ihm dieses Anderssein fehlt«.

28. Die Einsamkeit, die Angst und die Unsicherheit vieler Menschen, die sich vom System im Stich gelassen fühlen, lassen einen fruchtbaren Boden für die Mafia entstehen. Diese kann sich durchsetzen, weil sie sich als „Beschützerin“ der Vergessenen ausgibt, oft mittels verschiedener Arten von Hilfe, während sie ihre eigenen kriminellen Interessen verfolgt. Es gibt eine typisch mafiöse Pädagogik, die in einem falschen Gemeinschaftsgeist Bindungen der Abhängigkeit und der Unterordnung schafft, von denen man sich nur sehr schwer befreien kann.

GLOBALISIERUNG UND FORTSCHRITT OHNE GEMEINSAMEN KURS

29. Mit dem Großimam Ahmad Al-Tayyeb verkennen wir nicht die positiven Fortschritte in der Wissenschaft, der Technologie, der Medizin, der Industrie und in der Wohlfahrt, besonders in den entwickelten Ländern. Nichtsdestoweniger »betonen wir, dass mit diesen großen und geschätzten historischen Fortschritten auch ein Verfall der Ethik im internationalen Handeln sowie eine Schwächung der geistlichen Werte und des Verantwortungsbewusstseins einhergehen. All dies trägt dazu bei, dass sich ein allgemeines Gefühl von Frustration, Einsamkeit und Verzweiflung ausbreitet. […] In Spannungsherden werden Waffen und Munition angehäuft, und dies geschieht in einer global von Unsicherheit, Enttäuschung, Zukunftsangst und von kurzsichtigen wirtschaftlichen Interessen geprägten Weltlage. Wir bekräftigen weiter, dass die heftigen politischen Krisen, die Ungerechtigkeit und das Fehlen einer gerechten Verteilung der natürlichen Ressourcen […] weitere Opfer hervorrufen und tödliche Krisen verursachen, denen mehrere Länder ausgesetzt sind, obwohl sie auf natürlichen Reichtum und die Ressourcen der jungen Generationen zählen können. Das internationale Schweigen angesichts dieser Krisen, die dazu führen, dass Millionen von Kindern aufgrund von Armut und Unterernährung bis auf die Knochen abmagern und an Hunger sterben, ist inakzeptabel«. Vor diesem Panorama finden wir, auch wenn uns viele Fortschritte anlocken, keinen wirklich menschlichen Kurs.

30. In der gegenwärtigen Welt nimmt das Zugehörigkeitsgefühl zu der einen Menschheit ab, während der Traum, gemeinsam Gerechtigkeit und Frieden aufzubauen, wie eine Utopie anderer Zeiten erscheint. Wir erleben, wie eine bequeme, kalte und weit verbreitete Gleichgültigkeit vorherrscht, Tochter einer tiefen Ernüchterung, die sich hinter einer trügerischen Illusion verbirgt, nämlich zu glauben, dass wir allmächtig sind, und zu vergessen, dass wir alle im gleichen Boot sitzen. Diese Enttäuschung, welche die großen geschwisterlichen Tugenden hinter sich lässt, führt »zu einer Art Zynismus. Das ist die Versuchung, der wir ausgesetzt sind, wenn wir diesen Weg der Ernüchterung oder Enttäuschung einschlagen. […] Die Isolierung und das Verschlossensein in sich selbst oder die eigenen Interessen sind nie der Weg, um wieder Hoffnung zu geben und Erneuerung zu bewirken, wohl aber die Nähe, die Kultur der Begegnung. Isolierung: nein; Nähe: ja. Kultur der Konfrontation: nein; Kultur der Begegnung: ja«.

31. In dieser Welt, die ohne einen gemeinsamen Kurs läuft, atmet man eine Luft, in der »die Distanz zwischen der Obsession für das eigene Wohlergehen und dem geteilten Glück der Menschheit zuzunehmen scheint, so sehr, dass man vermuten könnte, dass mittlerweile ein richtiggehendes „Schisma” zwischen dem Einzelnen und der menschlichen Gemeinschaft im Gange ist. […] Denn es ist eine Sache, sich zum Zusammenleben gezwungen zu fühlen, und eine andere Sache, den Reichtum und die Schönheit der Samen des gemeinsamen Lebens wertzuschätzen, die gemeinsam gesucht und gepflegt werden müssen«. Die Technologie macht ständige Fortschritte, doch »wie schön wäre es, wenn die Zunahme der Innovationen in Wissenschaft und Technik auch mit einer immer größeren Gleichheit und sozialen Inklusion einhergehen würde! Wie schön wäre es, wenn wir, so wie wir die Entdeckung neuer entfernter Planeten gemacht haben, die Bedürfnisse unseres Bruders und unserer Schwester wiederentdecken würden, die um uns kreisen«.

DIE PANDEMIEN UND ANDERE GEISSELN DER GESCHICHTE

32. Eine globale Tragödie wie die COVID-19-Pandemie hat für eine gewisse Zeit wirklich das Bewusstsein geweckt, eine weltweite Gemeinschaft in einem Boot zu sein, wo das Übel eines Insassen allen zum Schaden gereicht. Wir haben uns daran erinnert, dass keiner sich allein retten kann, dass man nur Hilfe erfährt, wo andere zugegen sind. Daher sagte ich: »Der Sturm legt unsere Verwundbarkeit bloß und deckt jene falschen und unnötigen Gewissheiten auf, auf die wir bei unseren Plänen, Projekten, Gewohnheiten und Prioritäten gebaut haben. […] Mit dem Sturm sind auch die stereotypen Masken gefallen, mit denen wir unser „Ego“ in ständiger Sorge um unser eigenes Image verkleidet haben; und es wurde wieder einmal jene segensreiche gemeinsame Zugehörigkeit offenbar, der wir uns nicht entziehen können, dass wir nämlich alle Brüder und Schwestern sind«.

33. Die Welt bewegte sich unerbittlich auf eine Wirtschaft zu, welche mit Hilfe des technologischen Fortschritts die „menschlichen Kosten“ zu verringern suchte, und mancher maßte sich an, uns glauben zu machen, die Freiheit des Marktes würde ausreichen, um alles zu gewährleisten. Doch der harte und unerwartete Schlag dieser außer Kontrolle geratenen Pandemie hat uns notgedrungen dazu gezwungen, wieder an die Menschen, an alle zu denken anstatt an den Nutzen einiger. Heute sehen wir ein, dass »wir uns mit Träumen von Pracht und Größe ernährt und letztlich doch nur Ablenkung, Verschlossenheit und Einsamkeit gegessen haben; wir haben uns mit Connections vollgestopft und darüber den Geschmack an der Geschwisterlichkeit verloren. Wir haben schnelle und sichere Ergebnisse gesucht und fühlen uns beklommen vor Ungeduld und Unruhe. Als Gefangene der Virtualität ist uns der Geschmack und das Aroma der Realität abhandengekommen«. Der Schmerz, die Unsicherheit, die Furcht und das Bewusstsein der eigenen Grenzen, welche die Pandemie hervorgerufen haben, appellieren an uns, unsere Lebensstile, unsere Beziehungen, die Organisation unserer Gesellschaft und vor allem den Sinn unserer Existenz zu überdenken.

34. Wenn alles miteinander verbunden ist, fällt es uns schwer zu glauben, dass diese weltweite Katastrophe nicht in Beziehung dazu steht, wie wir der Wirklichkeit gegenübertreten, wenn wir uns anmaßen, die absoluten Herren des eigenen Lebens und von allem, was existiert, zu sein. Ich möchte hiermit nicht sagen, dass es sich um eine Art göttlicher Strafe handelt. Ebenso wenig kann man behaupten, dass der Schaden an der Natur am Ende die Rechnung für unsere Übergriffe fordert. Es ist die Wirklichkeit selbst, die seufzt und sich auflehnt. Es kommen uns da die berühmten Verse von Vergil in Erinnerung, wo die Tränen der Dinge oder der Geschichte heraufbeschworen werden.

 

35. Wir vergessen aber schnell die Lektionen der Geschichte, der »Lehrerin des Lebens«.34 Ist die Gesundheitskrise einmal überstanden, wäre es die schlimmste Reaktion, noch mehr in einen fieberhaften Konsumismus und in neue Formen der egoistischen Selbsterhaltung zu verfallen. Gott gebe es, dass es am Ende nicht mehr „die Anderen“, sondern nur ein „Wir“ gibt. Dass es nicht das x-te schwerwiegende Ereignis der Geschichte gewesen ist, aus dem wir nicht zu lernen vermocht haben. Dass wir nicht die älteren Menschen vergessen, die gestorben sind, weil es keine Beatmungsgeräte gab, teilweise als Folge der von Jahr zu Jahr abgebauten Gesundheitssysteme. Dass ein so großer Schmerz nicht umsonst war, dass wir einen Sprung hin zu einer neuen Lebensweise machen und wir ein für alle Mal entdecken, dass wir einander brauchen und die einen der anderen Schuldner sind. So wird die Menschheit mit all ihren Gesichtern, all ihren Händen und all ihren Stimmen wiedererstehen, über die von uns geschaffenen Grenzen hinaus.

36. Wenn es uns nicht gelingt, diese gemeinsame Leidenschaft für eine zusammenstehende und solidarische Gemeinschaft wiederzuerlangen, der man Zeit, Einsatz und Güter widmet, wird die weltweite Illusion, die uns täuscht, verheerend zusammenbrechen und viele dem Überdruss und der Leere überlassen. Im Übrigen sollte man nicht naiv übersehen, dass »die Versessenheit auf einen konsumorientierten Lebensstil – vor allem, wenn nur einige wenige ihn pflegen können – nur Gewalt und gegenseitige Zerstörung auslösen kann«.35 Das „Rette sich wer kann“ wird schnell zu einem „Alle gegen alle“, und das wird schlimmer als eine Pandemie sein.

OHNE MENSCHLICHE WÜRDE AN DEN GRENZEN

37. Sowohl von einigen populistischen politischen Regimen als auch von liberalen wirtschaftlichen Standpunkten vertritt man die Ansicht, dass man die Ankunft von Migranten um jeden Preis vermeiden müsse. Gleichzeitig wird argumentiert, dass man die Hilfen für arme Länder beschränken soll, damit diese den Tiefstand erreichen und sich entschließen, Maßnahmen für effektive Einsparungen zu ergreifen. Man merkt aber nicht, dass solchen abstrakten, schwer aufrechtzuerhaltenden Behauptungen so viele zerrissene Leben gegenüberstehen. Viele flüchten vor Krieg, vor Verfolgungen und Naturkatastrophen. Andere sind mit vollem Recht auf der Suche »nach Chancen für sich und ihre Familien. Sie träumen von einer besseren Zukunft und wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, damit diese wahr wird«.

38. Leider werden manche »von der Kultur des Westens angezogen und brechen mit teils unrealistischen Erwartungen auf, die schwer enttäuscht werden können. Skrupellose Menschenhändler, die oft mit Drogen- und Waffenkartellen in Verbindung stehen, nutzen die Schwäche von Migranten aus, die auf ihrem Weg immer wieder mit Gewalt, Menschenhandel, psychischem und physischem Missbrauch und unsagbarem Leid konfrontiert werden«.37 Diejenigen, die emigrieren, »erleben die Trennung von ihrem ursprünglichen Umfeld und oft auch eine kulturelle und religiöse Entwurzelung. Der Bruch betrifft auch die Gemeinschaften am Herkunftsort, die ihre stärksten Mitglieder mit der größten Eigeninitiative verlieren, sowie die Familien, insbesondere wenn ein oder beide Elternteile emigrieren und ihre Kinder in ihrem Herkunftsland zurücklassen«. Folglich muss auch »das Recht nicht auszuwandern – das heißt, in der Lage zu sein, im eigenen Land zu bleiben – bekräftigt werden«.

39. Obendrein »lösen in einigen Ankunftsländern Migrationsphänomene Alarm und Ängste aus, die oft für politische Zwecke angeheizt und missbraucht werden. Auf diese Weise verbreitet sich eine fremdenfeindliche Mentalität, man verschließt sich und zieht sich in sich selbst zurück«. Die Migranten werden als nicht würdig genug angesehen, um wie jeder andere am sozialen Leben teilzunehmen, und man vergisst, dass sie die gleiche innewohnende Würde besitzen wie alle Menschen. Daher müssen sie ihre eigene Rettung selbst in die Hand nehmen. Man wird nie sagen, dass sie keine Menschen sind, in der Praxis jedoch bringt man mit den Entscheidungen und der Art und Weise, wie man sie behandelt, zum Ausdruck, dass man sie von geringerem Wert, als weniger wichtig und weniger human betrachtet. Es ist nicht hinnehmbar, dass Christen diese Mentalität und diese Haltungen teilen, indem sie zuweilen bestimmte politische Präferenzen über ihre tiefen Glaubensüberzeugungen stellen. Die unveräußerliche Würde jedes Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion ist das höchste Gesetz der geschwisterlichen Liebe.

40. »Die Migrationen werden ein grundlegendes Element der Zukunft der Welt darstellen«. Heute werden sie jedoch »mit dem Verlust jenes Sinns für brüderliche Verantwortung, auf dem sich jede Zivilgesellschaft gründet« konfrontiert. Europa beispielsweise läuft ernsthaft Gefahr, diesen Weg zu beschreiten. Immerhin besitzt es, »unterstützt durch sein großes kulturelles und religiöses Erbe, die Mittel […], um die Zentralität der Person zu verteidigen und um das rechte Gleichgewicht zu finden in seiner zweifachen moralischen Pflicht, einerseits die Rechte der eigenen Bürger zu schützen und andererseits die Betreuung und die Aufnahme der Migranten zu garantieren«.

 

41. Ich kann nachvollziehen, dass manche gegenüber der Migranten Zweifel hegen oder Furcht verspüren. Ich verstehe das als Teil des natürlichen Instinkts der Selbstverteidigung. Es ist jedoch auch wahr, dass eine Person und ein Volk nur dann fruchtbar sind, wenn sie es verstehen, die Öffnung gegenüber den anderen in sich selbst schöpferisch zu integrieren. Ich lade dazu ein, über diese primären Reaktionen hinauszugehen, denn »das Problem ist, dass diese unsere Denk- und Handlungsweise so weit konditionieren, dass sie uns intolerant, verschlossen und vielleicht sogar – ohne dass wir es merken – rassistisch machen. Und so beraubt uns die Angst des Wunsches und der Fähigkeit, dem anderen […] zu begegnen«.

DIE TÄUSCHUNG DER KOMMUNIKATION

42. Während verschlossene und intolerante Haltungen, die uns vor den anderen abschotten, zunehmen, verringert sich oder verschwindet paradoxerweise die Distanz bis hin zur Aufgabe des Rechts auf Privatsphäre. Alles wird zu einer Art Schauspiel, das belauscht und überwacht werden kann. Das Leben wird einer ständigen Kontrolle ausgesetzt. In der digitalen Kommunikation will man alles zeigen, und jeder Einzelne wird zum Objekt von Blicken, die nachspüren, entblößen und öffentlich weitergeben, oftmals auf anonyme Weise. Die Achtung vor dem anderen bröckelt, und auf diese Weise – gerade wenn ich ihn verdränge, ihn nicht beachte und ihn auf Distanz halte – kann ich ohne irgendeine Scham bis zum Äußersten in sein Leben eindringen.

43. Auf der anderen Seite bilden die zerstörerischen Hassgruppen im Netz – wie manche uns glauben machen möchten – nicht eine geeignete Plattform gegenseitiger Hilfe, sondern sind reine Vereinigungen gegen einen Feind. Ja, »durch digitale Medien besteht die Gefahr, dass Nutzer abhängig werden, sich isolieren und immer stärker den Kontakt zur konkreten Wirklichkeit verlieren, wodurch die Entwicklung echter zwischenmenschlicher Beziehungen behindert wird«. Es bedarf der körperlichen Gesten, des Mienenspiels, der Momente des Schweigens, der Körpersprache und sogar des Geruchs, der zitternden Hände, des Errötens und des Schwitzens, denn all dies spricht und gehört zur menschlichen Kommunikation. Die digitalen Beziehungen, die von der Mühe entbinden, eine Freundschaft, eine stabile Gegenseitigkeit und auch ein mit der Zeit reifendes Einvernehmen zu pflegen, haben den Anschein einer Geselligkeit. Sie bilden nicht wirklich ein „Wir“, sondern verbergen und verstärken gewöhnlich denselben Individualismus, der sich in der Fremdenfeindlichkeit und in der Geringschätzung der Schwachen ausdrückt. Die digitale Vernetzung genügt nicht, um Brücken zu bauen; sie ist nicht in der Lage, die Menschheit zu vereinen.

44. Während die Menschen in ihrer bequemen konsumistischen Abschottung verharren, gehen sie gleichzeitig ständige, vereinnahmende Bindungen ein. Dies fördert das Aufwallen ungewöhnlicher Formen von Aggressivität, von Beschimpfungen, Misshandlungen, Beleidigungen, verbalen Ohrfeigen bis hin zur Ruinierung der Person des anderen. Dies geschieht mit einer Hemmungslosigkeit, die bei einem Zusammentreffen von Angesicht zu Angesicht nicht vorkommen könnte, weil wir uns sonst am Ende gegenseitig zerfleischen würden. Die soziale Aggressivität findet auf Mobilgeräten und Computern einen Raum von beispielloser Verbreitung.

45. Dies machte es möglich, dass die Ideologien jede Scham fallenließen. Was bis vor wenigen Jahren von niemandem gesagt werden konnte, ohne den Respekt der gesamten Welt ihm gegenüber aufs Spiel zu setzen, das kann heute in aller Grobheit auch von Politikern geäußert werden, ohne dafür belangt zu werden. Man darf nicht übersehen, »dass in der digitalen Welt gigantische wirtschaftliche Interessen am Werke sind, die ebenso subtil wie invasiv Kontrolle ausüben und Mechanismen schaffen, mit denen das Gewissen und demokratische Prozesse manipuliert werden. Viele Plattformen funktionieren so, dass sich im Endeffekt häufig nur Gleichgesinnte begegnen und eine Auseinandersetzung mit Andersartigem erschwert wird. Diese geschlossenen Kreise erleichtern die Verbreitung von falschen Informationen und Nachrichten und schüren Vorurteile und Hass«.

46. Wir müssen zugeben, dass der Fanatismus, der zur Zerstörung anderer führen kann, auch von religiösen Menschen – Christen nicht ausgeschlossen – verübt wird, die »über das Internet und die verschiedenen Foren und Räume des digitalen Austausches Teil von Netzwerken verbaler Gewalt werden [können]. Sogar in katholischen Medien können die Grenzen überschritten werden; oft bürgern sich Verleumdung und üble Nachrede ein, und jegliche Ethik und jeglicher Respekt vor dem Ansehen anderer scheinen außen vor zu bleiben«. Was aber tragen sie so zu der Geschwisterlichkeit bei, die unser gemeinsamer Vater uns anbietet?

47. Die wahre Weisheit beinhaltet die Begegnung mit der Wirklichkeit. Heute jedoch kann man alles herstellen, verbergen und verändern. Das führt dazu, dass man die direkte Begegnung mit den Grenzen der Wirklichkeit nicht erträgt. Folglich führt man einen „Auswahl“-Mechanismus durch und macht es sich zur Gewohnheit, das, was mir gefällt, sofort von dem, was mir nicht gefällt, zu trennen, also die anziehenden von den unliebsamen Dingen. Nach der gleichen Logik wählt man die Menschen aus, mit denen man die Welt teilen will. So werden Menschen oder Situationen, die unsere Empfindsamkeit verletzt haben oder uns unangenehm waren, heute einfach in den virtuellen Netzen eliminiert. Auf diese Weise bilden wir einen virtuellen Kreis, der uns von der Umgebung, in der wir leben, isoliert.

48. Sich hinsetzen, um einem anderen zuzuhören, ist charakteristisch für eine menschliche Begegnung und stellt ein Paradigma einer aufnehmenden Haltung dar. Damit überwindet ein Mensch den Narzissmus; er heißt den anderen willkommen, schenkt ihm Aufmerksamkeit und nimmt ihn in der eigenen Gruppe auf. Dennoch »ist die Welt von heute mehrheitlich eine taube Welt […]. Manchmal hindert uns die Geschwindigkeit der modernen Welt, die Hektik daran, einem anderen Menschen gut zuzuhören. Wenn er in der Mitte seines Vortrags ist, unterbrechen wir ihn schon und wollen ihm antworten, wenn er noch nicht mit dem Sprechen zu Ende ist. Man darf die Fähigkeit zuzuhören nicht verlieren. [Der heilige Franziskus] hat der Stimme Gottes zugehört, er hat der Stimme des Armen zugehört, er hat der Stimme des Kranken zugehört, er hat die Stimme der Natur vernommen. All das verwandelt er in einen Lebensstil. Ich hoffe, dass der Samen des heiligen Franziskus in allem Herzen heranwachse«.

49. Wenn das Schweigen und Zuhören verschwinden und alles in ein schnelles und ungeduldiges Tippen und Senden von Botschaften verwandelt wird, setzt man diese Grundstruktur einer weisen menschlichen Kommunikation aufs Spiel. Man schafft einen neuen Lebensstil, bei dem man das herstellt, was man vor sich haben will. Dabei schließt man alles aus, was man nicht flüchtig und augenblicklich kontrollieren oder erkennen kann. Diese Dynamik verhindert aufgrund ihrer inneren Logik ein ruhiges Nachdenken, das uns zu einer allgemeinen Weisheit führen könnte.

50. Wir können gemeinsam die Wahrheit im Dialog suchen, im ruhigen Gespräch oder in der leidenschaftlichen Diskussion. Es ist ein Weg, der Ausdauer braucht und auch vom Schweigen und Leiden geprägt ist. Er ist in der Lage, mit Geduld die umfangreiche Erfahrung der Menschen und Völker zu sammeln. Die erdrückende Fülle von Information, die uns überschwemmt, ist nicht gleichbedeutend mit mehr Weisheit. Die Weisheit wird nicht durch ungeduldige Nachforschungen im Internet hergestellt, noch ist sie eine Summierung von Information, deren Wahrheitsgehalt nicht erwiesen ist. Auf diese Weise reift man nicht in der Begegnung mit der Wahrheit. Die Gespräche kreisen am Ende nur um die neuesten Daten und sind schlicht horizontal und kumulativ. Man schenkt aber dem Herz des Lebens keine eingehende Aufmerksamkeit und dringt nicht zu ihm vor, man erkennt nicht, was das Wesentliche ist, um der Existenz Sinn zu verleihen. So wird die Freiheit eine Illusion, die uns verkauft wird und die mit der Freiheit, vor einem Bildschirm zu surfen, verwechselt wird. Das Problem besteht darin, dass ein Weg der Geschwisterlichkeit, im Kleinen wie im Großen, nur von freien Geistern beschritten werden kann, die zu wirklichen Begegnungen bereit sind.

UNTERWERFUNG UND SELBSTVERACHTUNG

51. Einige wirtschaftlich gesehen erfolgreiche Länder werden als kulturelle Vorbilder für die weniger entwickelten Länder präsentiert, anstatt zu versuchen, dass jedes Land in dem ihm eigenen Stil wachse und seine Fähigkeiten zu einer Erneuerung nach den eigenen kulturellen Werten entwickle. Diese oberflächliche betrübliche Nostalgie führt dazu, eher zu kopieren und zu kaufen, als vielmehr selbst schöpferisch tätig zu sein, und gibt Anlass für ein sehr niedriges nationales Selbstwertgefühl. In den wohlhabenderen Schichten vieler armer Länder und manchmal bei denen, die es geschafft haben, aus der Armut herauszukommen, stellt man eine Unfähigkeit fest, ihre eigenen Gegebenheiten und Fortschritte zu akzeptieren. So verfallen sie einer Verachtung der eigenen kulturellen Identität, als ob sie die Ursache aller Übel sei.

52. Das Selbstwertgefühl einer Person zu zerstören ist ein einfacher Weg, um sie zu beherrschen. Hinter diesen Tendenzen, die auf eine Homogenisierung der Welt abzielen, treten Machtinteressen hervor, die von der geringen Selbstachtung profitieren, während gleichzeitig über Medien und Netzwerke versucht wird, eine neue Kultur im Dienst der Mächtigeren zu schaffen. Dies wird vom Opportunismus der Finanzspekulation und von der Ausbeutung ausgenutzt, wo die Armen immer die Verlierer sind. Andererseits bedeutet das Ignorieren der Kultur eines Volkes, dass viele politische Verantwortungsträger nicht mehr in der Lage sind, ein leistungsfähiges Projekt durchzuführen, das frei übernommen und über die Zeit hinweg aufrechterhalten werden kann.

53. Man vergisst, dass »es keine schlimmere Entfremdung gibt als erfahren zu müssen, keine Wurzeln zu haben und zu niemanden zu gehören. Ein Land wird nur in dem Maß fruchtbar sein, ein Volk wird nur in dem Maß Früchte tragen und Zukunft schaffen können, wie es Beziehungen der Zusammengehörigkeit unter seinen Mitgliedern hervorbringt und Bindungen zur Integration unter den Generationen und seinen verschiedenen Gemeinschaften schafft; und wie es die Spiralen durchbricht, welche die Sinne trüben und so uns immer mehr voneinander entfernen«.

54. Trotz dieser dunklen Schatten, die nicht ignoriert werden dürfen, möchte ich auf den folgenden Seiten den vielen Wegen der Hoffnung eine Stimme geben. Gott fährt nämlich fort, unter die Menschheit Samen des Guten zu säen. Die jüngste Pandemie hat uns erlaubt, viele Weggefährten und -gefährtinnen wiederzufinden und wertzuschätzen, die in Situationen der Angst mit der Hingabe ihres Lebens reagiert haben. Wir können erkennen, dass unsere Leben miteinander verwoben sind und durch einfache Menschen gestützt wurden, die aber zweifellos eine bedeutende Seite unserer Geschichte geschrieben haben: Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Ordensleute und viele, ja viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet.

55. Ich lade zur Hoffnung ein. »Sie spricht uns von einem Durst, einem Streben, einer Sehnsucht nach Fülle, nach gelungenem Leben; davon, nach Großem greifen zu wollen, nach dem, was das Herz weitet und den Geist zu erhabenen Dingen wie Wahrheit, Güte und Schönheit, Gerechtigkeit und Liebe erhebt. […] Die Hoffnung ist kühn. Sie weiß über die persönliche Bequemlichkeit, über die kleinen Sicherheiten und Kompensationen, die den Horizont verengen, hinauszuschauen, um sich großen Idealen zu öffnen, die das Leben schöner und würdiger machen«. Schreiten wir voran in der Hoffnung!

 

Gesamter Text FRATELLI TUTTI

 

Die gesamte Enzyklika als PDF unter kathTube abrufbar

 

 

 

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Lesermeinungen

 prim_ass 10. Oktober 2020 
 

Erbsünde? Messianisches Friedensreich?

Habe die Enzyklika nun durchgearbeitet. In der Tat bin ich streckenweise positiv überrascht. Aber am Ende scheint mir deutlich geworden zu sein, dass darauf gesetzt wird, dass die Menschheit selbst weltweit 'Schwerter zu Pflugscharen' umschmieden und all die Egoismen etc. überwinden wird. Das nimmt aber das Firedensreich unseres Herrn nach dem zweiten Kommen vorweg. Dadurch verwundert es auch nicht, dass zwar die gottgegebene Würde des Menschen behandelt wird, nicht aber die Erbsünde, die eben für all das Negative der Menschheitsgeschichte verantwortlich ist. Wird hier Rücksicht auf den Islam genommen, deren Gelehrte ja keine Erbsündenlehre, wie im christlichen verstanden, kennen? Fazit: Positive Aussagen zu Volk und Identität, Kultur. Einiges unklares, doppeldeutiges, unvollständige Heilsgeschichte...


0
 
 phillip 9. Oktober 2020 
 

... für die gute Sache die Texte herausholen.

schreibt der Poster kathopoliticus. Werter Herr, die gute Sache für einen Papst ist mE primär die Sorge um das Seelenheil sowie Einheit der Glieder des Volkes Gottes, das ist das von der Einheit des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes her geeinte Volk. Katholiken sollten eigentlich wissen, dass Gott zwar alle Menschen retten, sie aber nicht einzeln, unabhängig von aller wechselseitigen Verbindung, heiligen und retten, sondern sie zu einem Volk machen (evangelisieren, di vorderhand die Frohe Botschaft der Errettung verkünden) will, das ihn in Wahrheit anerkennt und ihm in Heiligkeit dient. Eine Religionsrelativierung und politische und gesellschaftliche innerweltliche Umbrüche im Sinne von Gleichheit, Brüderlichkeit, Freiheit spielen da keine zentrale Rolle. Ich kann auch nicht erkennen, dass den hinlänglich bekannten innerweltlichen Ungerechtigkeiten nicht nach den Grundsätzen der bisher geltenden Soziallehre der Katholischen begegnet werden könnte. fratelli tutti, inutile tutti!


1
 
 kathopoliticus 9. Oktober 2020 
 

viele brauchbare konservative Aussagen

In der umfangreichen Enzyklika gibt es wirklich viele konservative bzw. geradezu sensationelle Aussagen gegen den Mainstream unserer Zeit.

Zur Bewahrung unserer Kultur, zu den sozialen Medien, zur Migration (38 u 41), zur falschen Entwicklungshilfe (129, 132), zur Isolation in der Digitalen Welt, zu falsch verstandenen Menschenrechten, zur Leugnung von einer Wahrheit, etc.
Bitte genau lesen und auch einmal für die gute Sache die Texte herausholen.


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 laudeturJC 9. Oktober 2020 

Fratelli tutti

Einem Wegweiser zum Greuel der Verwüstung Mt. 24,15 sollte man besser nicht folgen.


1
 
 phillip 7. Oktober 2020 
 

Feedback für Gandalf und wer sich sonst noch angesprochen fühlt

Werter Gandalf, auch beim Lesen von fratelli tutti - so wie im Übrigen auch bei den anderen, dem Papst zugeschriebenen schriftlichen Äußerungen - kam mir ein Vergleich aus der Kulinarik in den Sinn: Uns werden damit gleichsam Schwammerlsaucen vorgesetzt; jeweils mit einer Vielzahl von genießbaren Schwammerln, aber stets auch mit ein paar ungenießbaren und stets aber auch zumindestens mit einem giftigen darunter. Es dürfte wohl hinlänglich bekannt sein, dass von einer Aufnahme einer auch nur ein giftiges Schwammerl enthaltenden Sauce im Interesse des Wohlbefindens und des Lebens abgeraten werden muss.


6
 
 phillip 7. Oktober 2020 
 

Es wäre vielleicht sinnvoller, die Überlegungen des Anderen ...

... als durchaus bedenkenswert anzunehmen und mit der eigenen Sicht zu reflektieren, meint Eselchen auf meine Kritik an den bloßen Daumen-nach-unten-Drehern. Ich bin grundsätzlich ein humorvoller und kein grieskrämischer Mensch, aber Ihr Rat, Eselchen, bringt mich nicht zum lachen; vielleicht können Sie ein Beispiel dafür geben, wie man eine Nichtäußerung als bedenkenswerte Überlegung deuten könnte?


3
 
 SalvatoreMio 7. Oktober 2020 
 

Himmel und Erde werden vergehen ... aber meine Worte werden nicht vergehen

Darunter verstehe die Worte Jesu, die wir in den nächsten Wochen wieder hören: "Die Sonne wird sich verfinstern, die Sterne werden vom Himmel fallen" (Mt 24,29). Es ist Gottes Welt, auf der wir leben dürfen, darum müssen wir sie hegen und pflegen, aber endlich ist sie doch! Jesus spricht von einem gewaltigen kosmischen Umbruch, dem keiner entgehen kann, doch dann folgt: "Aber meine Worte werden nicht vergehen". Damit weist er auf Größeres hin, auf die immerwährende, ewige Gemeinschaft mit Ihm, für die er uns retten will. "Seid auf das Himmlische bedacht und nicht auf das Irdische", werden wir im Kolosserbrief 3,2 erinnert. Von diesem Bezug über das Diesseits hinaus finde ich in "Fratelli tutti" nichts. Zu dieser Hoffnung aber sind wir berufen. Sie sollen wir wachhalten für die Menschen!


10
 
 phillip 7. Oktober 2020 
 

fratelli tutti im Geist der pachamama tutti

Werter lesa-poster, im Gegensatz offenkundig zu Ihnen habe ich fratelli tutti gelesen, und nicht nur das, sondern letzten Sonntag auch zuvor caritas in veritate (civ)im Rahme meiner Ewigen-Anbetungsstunde gelesen. Sicher, das Lesen von civ entsprach nicht so sehr der Intention einer Anbetungsstunde, es wurde mir aber insofern aufgezwungen, als jemand gleichzeitig sich im Orgelspiel übte und eine innere Sammlung und ein Gespräch mit Christus im Allerheiligsten Sakrament daher nicht möglich war. Und ich schreibe noch einmal: Ich nehme nichts zurück, was ich bisher über den Papst geschrieben habe, mit einer einzigen Ausnahme: Ich werde ihn nicht mehr verteidigen, denn er betreibt wahrlich die Agenden eines Antichristen; lesen Sie einmal dazu auch die Jubelbekundungen der Freimaurerei!


5
 
 Diadochus 6. Oktober 2020 
 

@phillip

Zu Ihrer Fesstellung: Nehmen Sie doch einfach den Knobelbecher und würfeln Sie, dann haben Sie die Lösung, oder auch nicht. Im Ernst, Papst Franziskus lässt jede Transzendenz vermissen. Aus dem Kontext heraus und in Fortsetzung von Laudato Si kann der merkwürdige Satz nur bedeuten, dass auf dem Planeten Erde nur alle gerettet werden können oder keiner. Das Klimagedöns lässt grüßen. Der Satz hat nur einen innerweltlichen Bezug. In der horizontalen Bruderkette gibt es keine Transzendenz. Da Fratelli tutti ein Lehrschreiben ist, wird der Satz wohl als Heilsautomatismus missverstanden werden, frei nach dem Motto: „Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind."


5
 
 Mmh 6. Oktober 2020 
 

@phillip "dass wir heute entweder alle zusammen gerettet werden oder niemand gerettet wird."

Das ist eine Meinung, die auch mir nicht 'runtergeht', vor allem wenn dogmatisch vorgetragen.

"Wir werden uns gemeinsam retten oder verdammen." wird Sr. Lucia dos Santos 1957 in einem Gespräch mit P. Fuentes zitiert. Es geht dabei um die Notwendigkeit von Gebet und Opfer.

Papst Benedikt schreibt im 8. Kapitel des 1. Jesus-Buch "Weinstock und Wein": "Im Sohn ist er selbst Weinstock geworden, er hat sich für immer und seinsmäßig mit dem Weinstock identifiziert. Dieser Weinstock kann nie mehr ausgerissen werden, nie mehr zur Plünderung freigegeben werden" und weiter: "Der Weinstock ... bedeutet das untrennbare Einssein Jesu mit den Seinigen ..." S.291 - 307 Bitte selbst lesen, es lohnt sich.


4
 
 Eselchen 6. Oktober 2020 
 

dogmatisch mit "k"....

Gott sei Dank hat es noch keiner gemerkt..
Das ist peinlich, es tut mir leid!


4
 
 Zeitzeuge 6. Oktober 2020 
 

Werte Philipp und galil?a?!

Werter Philipp:

Zur Beantwortung Ihrer Frage verweise ich

auf den von WB Schneider stammenden Artikel,

den ich etwas weiter unten verlinkt habe unter

"Gottesliebe - Gotteskindschaft".


Meine Meinung über die Kundgaben des derzeitigen

Papstes ist ebenfalls in dem vorg. Artikel zu

finden.



Werte(r) galil?a!

Danke für den Hinweis auf die Übernatürlichkeit

unseres Heilsglaubens, der natürlich kein unver-

nünftiger Glaube ist, zur Vertiefung im Link der

Artikel "Glaube" aus der kathpedia.

Allen wünsche ich einen gesegneten Tag!

www.kathpedia.com/index.php/Glaube


4
 
 lesa 6. Oktober 2020 

@Philip: Für sich allein genommen haben solche Sätze natürlich bedenkliches Potential zur Verstärkung irriger Auffassungen. Aber es war noch nicht genug Zeit, die ganze Enzyklika zu lesen. Es kommt ja auch auf die gesamte Aussage an.


2
 
 Eselchen 6. Oktober 2020 
 

Vielleicht lieber phillip, weil Fragen die nichts anderes wollen

als den anderen in eine Ecke zu drängen, ein typisches Machtmittel der Pharisäer war, wie die Heilige Schrift uns mehrfach vor Augen stellt. Es wäre vielleicht sinnvoller, die Überlegungen des Anderen als durchaus bedenkenswert anzunehmen und mit der eigenen Sicht zu reflektieren, denn nichts anderes erwartest du lieber Bruder ja auch vom Anderen. Es steht dann nichts dagegen, sich anschließend Argumentativ auszutauschen. Ich denke dies ist auch der Sinn eines solchen Forums. Hierzu ein weiterer Link der NZZ, die ja jetzt wirklich nicht als dokmatisch verwirrt gelten kann

www.nzz.ch/meinung/der-papst-muss-erkennen-der-kapitalismus-ist-kein-teufelswerk-ld.1580140


3
 
 phillip 6. Oktober 2020 
 

Der "Heilsautomatismus" ist eine der gefährlichsten Lügen unserer Zeit, ...

schreibt lesa und hat zu 100% recht. Eine solche Lüge - und das nicht einmal verborgen, sondern feierlich verkündet - sehe ich in den folgenden Sätzen: "Ein Land, das sich vorwärts bewegt und dabei fest in seinem ursprünglichen kulturellen Substrat geerdet bleibt, ist ein Schatz für die gesamte Menschheit. Wir müssen das Bewusstsein entwickeln, dass wir heute entweder alle zusammen gerettet werden oder niemand gerettet wird."


7
 
 phillip 6. Oktober 2020 
 

Wollen auch Sie mit Gott darüber rechten, dass Er darüber erfreut ...

... und barmherzig zum Sünder ist? Würde Sie, diasporakatholik, mir bitte ausdeutschen, woraus Sie aus meinen Postings, mit Gott rechten zu wollen, ableiten? Oder sollte ich diese, Ihre Frage als rein rhetorisch gedacht, beiseite legen?


3
 
 phillip 6. Oktober 2020 
 

Was soll man von Daumen-nach-unten-Drehern halten, die ....

´... auf bloße Fragen den Daumen drehen. Nehmen Sie doch einmal inhaltlich Stellung zu den Fragen! Nun eine Frage an alle: Was ist als Katholik zu folgender Feststellung zu sagen? "Ein Land, das sich vorwärts bewegt und dabei fest in seinem ursprünglichen kulturellen Substrat geerdet bleibt, ist ein Schatz für die gesamte Menschheit. Wir müssen das Bewusstsein entwickeln, dass wir heute entweder alle zusammen gerettet werden oder niemand gerettet wird." Ich bitte um rege Beiträge!


6
 
 galil?a! 6. Oktober 2020 
 

Ist nicht auch der Glauben eine Gnadengabe Gottes

Alle Ehre ist unseren wundervollen großen, menschenfreundlichen liebenten Gott zuzuschreiben. Auch das verharren im Glauben ist eine Gnadengabe Gottes. Unser Wille muss es sein Gottes Wille zu tun. Gott ist die Liebe! Daher sollen wir lieben!

Gott, mein Gott bist du, dich suche ich, *
es dürstet nach dir meine Seele.
Nach dir schmachtet mein Fleisch *
wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.

Auch der Prophet der in der Wüste ist dürstet nach dieser lebendigen Quelle. Sowohl die Seele als auch der Leib sehnt sich nach Gott.

Daher lasst und lieber beten, dass wir erkennen was der Wille Gottes ist und um Gnade bitten, dass wir diesen auch erfüllen können so wie sein Sohn der Herr Jesus Christus


5
 
 Diasporakatholik 6. Oktober 2020 
 

Volle Zustimmung, lieber Zeitzeuge, zu Ihrem letzten Posting

Und auch weitgehende Zustimmung zu dem Beitrag von SalvatoreMio.

Es liegt im freien Willen jedes Einzelnen,
ob er Gottes Angebot der Liebe annimmt oder nicht.

Gott hat viele Möglichkeiten, dem Menschen Gnade zu erweisen, aber der Mensch muss sie auch annehmen und mit seiner Lebensweise darauf antworten - und zwar zu seinen irdischen Lebzeiten.

Nach dem Tod ist's zu spät - siehe das Gleichnis Jesu vom reichen Mann und dem armen Lazarus.


7
 
 lesa 6. Oktober 2020 

Der Unglaube kommt unbemerkt (Mutter des Wortes, Kibeho)

@philip: Das Eine ist das Sakrament, das Andere die Ordnung zu seinem Empfang, die allerdings auch gewahrt bleiben muss, worin Sie recht haben.

@SalvatoreMio@Steve Acker: Danke für die wichtigen Klarstellungen bezüglich des Wortes "Volk Gottes". Gott hat mit einem bestimmten Volk einen Bund geschlossen, um durch dieses allen bekannt zu machen. So ist es auch mit der Kirche, dem neuen Bundesvolk. Der "Heilsautomatismus" ist eine der gefährlichsten Lügen unserer Zeit, und schleicht sich genau durch verwaschenen Sprachgebrauch ein. Deswegen wären auch ENDLICH die Wandlungsworte "viele" zu gebrauchen. Denn da geht es um diesen BUND und die mit ihm verbundene Rettung auf die von GOTT geoffenbarte Weise der Rettung. Dickhäutig will man Gott die Bedingungen der Rettung vorschreiben.
Natürlich bezieht sich das Gesagte auf den vernebelten Gebrauch des Wortes "Liebe". Lieber@Zeitzeuge: In diesem Sinn Danke für Ihre Replik! Sie mahnen zur Wachsamkeit und zur Unterscheidung der Geister!


6
 
 Diadochus 6. Oktober 2020 
 

@Diasporakatholik

Sie sprechen die Umkehr an. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt. Die Frage ist, ob der Mensch nach Fratelli tutti überhaupt noch der Umkehr bedarf, denn nach Papst Franziskus könne die Wahrheit in jeder Religion im Dialog gesucht werden. Papst Franziskus führt das Gleichnis vom barmherzigen Samariter an. Mein Eindruck ist der, dass das Gleichnis ausschließlich dafür herhalten muss, die ungehemmte Aufnahme von Flüchtlingen zu rechtfertigen. Das Gleichnis kann auch anders gesehen werden. Der barmherzige Samariter ist Jesus Christus selbst, der der sündigen Menschheit aufhilft, sie heilt und beim Wirt die Rechnung begleicht. Jesus Christus ist die alleinige Wahrheit und das Leben. Nur durch Ihn kommen wir zurück ins Vaterhaus. Die geistige Not der gefallenen Menschheit wird leider nicht beleuchtet. Sie bedarf der Umkehr. Sie bedarf der Hilfe durch Jesus Christus. Durch die reine Brüderlichkeit ohne den Aufblick zum rettenden Herrn wird die Menschheit in der Sünde verhaftet bleiben.


8
 
 Zeitzeuge 6. Oktober 2020 
 

Gottes Liebe - Gotteskindschaft

GOTT liebt alle Menschen, insofern sie SEINE

Geschöpfe sind.


Wesentlich davon unterschieden ist die strikt

übernatürliche, gnadenhafte Gotteskindschaft,

die ausschließlich eine Folge der heiligmachenden

Gnade ist, vgl. den beigef. Artikel von Weih-

bischof Athanasius Schneider.

Ich erinnere auch an 1 Joh., 15:

"Wer die Welt liebt, in dem ist die Liebe des

Vaters n i c h t!"

Leider erläutert unser Papst nicht theologisch

exakt den theol. Begriff der allg. Liebe Gottes

im Interschied zur übernatürl. Gotteskindschaft.

Kein Papst der Neuzeit ist theologisch so un-

scharf, wie der jetzige, man vergleiche einmal

die Verlautbarungen Pius XII. mit denen des

aktuellen Papstes.

Mehr will nicht mehr zu "Tutti Fratelli" sagen,

streiten möchte ich nicht, "rote Daumen" an

verdiente Geistliche vergebe ich auch nicht!

Ich verzichte auch darauf, theol. Fragwürdig-

keiten aus der Dogmatik von Kard. Müller aufzu-

zeigen!

Pax domini sit semper vobiscum!

www.gloriadei.io/die-gabe-der-gotteskindschaft-der-glaube-an-jesus-christus-die-einzig-gultige-und-die-einzig-gottgewollte-religion/


7
 
 Diasporakatholik 6. Oktober 2020 
 

@phillip

In der Tat ist Gottes Liebe auch nach meiner Auffassung grundsätzlich erst einmal für JEDEN Menschen - selbst den schwerst sündigen - vorhanden und präsent.

Siehe im Gleichnis Jesu den sehnsüchtig allzeit voller Schmerz nach dem verlorenen Sohn Ausschau haltenden barmherzigen Vater.

Es liegt am freien Willen und Ermessen des Sohnes, umzukehren zum Vater, von dessen Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit er von früher her noch Kenntnis hat.

Reuevoll kehrt er um und erfährt viel mehr als das von ihm vom Vater erwartete: Freude über seine Umkehr, Barmherzigkeit und Liebe!

Ja, so "unbegreiflich" (für den anderen Sohn) ist (Gott,) der Vater.

Der macht ihm Vorwürfe wg. scheinbarer Ungerechtigkeit - aber der Vater korrigiert ihn gänzlich unbeeindruckt von seinen Vorhaltungen.

Bis zum irdischen Tod liegt es im freien Willen eines JEDEN Sünders umzukehren oder eben nicht!

Wollen auch Sie mit Gott darüber rechten, dass Er darüber erfreut und barmherzig zum Sünder ist?


3
 
 Steve Acker 6. Oktober 2020 
 

Nachtrag


1
 
 SalvatoreMio 5. Oktober 2020 
 

Sind alle Menschen das Volk Gottes usw.?

@philipp: auch wenn Sie nicht mich gefragt haben, möchte ich antworten: natürlich sind sie es nicht; ist es auch nicht egal, ob getauft oder nicht. Das würde der gesamten Glaubenstradition widersprechen und der Hl. Schrift! Ja, wir würden uns selber widersprechen! - Wobei Gott in seiner Gnade dennoch retten kann, wen er will, denn er kennt die Herzen der Menschen! Und wir müssen uns auch nicht einbilden, dass wir einfach gerettet werden, weil wir den Taufschein in der Tasche haben. Zu Gott gehören, ist Gnade, und darauf müssen wir antworten mit unserer Lebensweise. - Liebe Grüße!


8
 
 phillip 5. Oktober 2020 
 

Zu Ihrem Satz, "... dass der Papst die Sakramente kleinweise abschaffen ...

... will, scheint nie und nimmer seine Absicht zu sein, sehe ich Sie in Widerspruch zu Ihrer Festellung, dass AL korrigiert werden müsse! Als Zulassung für den Erhalt der Absolution und der Kommunion nennt amoris laetitia im Fließtext bloß die Barmherzigkeit, die „…, voraussetzungslos und bedingungslos …“ sei (297). Das widerspricht dem dem Glaubenssatz (Dogma) „Zum würdigen oder fruchtbringenden Empfang der Sakramente ist beim erwachsenen Empfänger eine sittliche Disposition erforderlich. Unter sittliche Disposition (Bedingung) für den Empfang der Absolution (Sakrament der Versöhnung) ist die Reue, das ist ein Seelenschmerz und eine Abscheu über die begangene Sünde, verbunden mit dem Vorsatz, fortan nicht zu sündigen (KKK 1451). Ein zulässiger Kommunionempfang setzt wiederum den Stand der Gnade (Bedingung/sittliche Disposition) zum Zeitpunkt des Empfanges des Heiligsten Leibes Christi voraus. Stellt das keine Häresie und keine Abschaffung von Sakramenten dar?


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 phillip 5. Oktober 2020 
 

Entsprechen die nachfolgenden Aussagen auch Ihrer Meinung, Monsignore?

Ist Gottes Liebe für jeden Menschen dieselbe, unabhängig von der Religion" und "wenn diese Person ein Atheist ist, ist die Liebe dieselbe", Quelle: Fratelli tutti" (281) und ist "Gott" der "gemeinsamen Vater" aller Menschen, sind alle Menschen unabhängig von Taufe und Gnade "Brüder und sind alle Menschen das "Volk Gottes"?


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 thomas72 5. Oktober 2020 
 

Gemäß den Regeln zur Unterscheidung der Geister im Exerzitienbuch des Ignatius gibt es auch einen Gehorsam des Verstandes.Deshalb wähle ich nicht aus welche Enzyklika meinem Geschmack mehr entspricht. Eine andere Regel besagt die Aussage meines Nächsten zuerst zu verteidigen zu suchen bevor ich reflexartig alles verdammte.


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 lesa 5. Oktober 2020 

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein sondern von jedem Wort aus dem Munde Gottes.(Mt)

@laudetur JC: Monsignore Schlegl ist ein missverständlicher und unagenehmer Sager passiert. Erollte wohl nicht Gebet und Nächstenliebe gegeneinander ausspielen. Es geht um die Liebe.
Allerdings wie oft hat nur noch Gebet, vor allem der Rosenkranz aus großer Not dem Nächsten helfen können. Mutter Teresa sagte. „Für mich ist die Wurzel aller Übel, die uns bedrängen, der Mangel an Gebet. Das wichtigste und wirksamste Mittel, um die Gesellschaft zu erneuern, ist das Gebet.“ Und: Wir sind keine Sozialarbeiter. Unsere Aufgabe ist es, Christus zu gehören. IHM dienen wir in den Armen." Christliche Nächstenliebe gibt es nicht ohne die Verbindung mit dem Weinstock JESUS CHRISTUS. Er bringt Gott und das Licht der Wahrheit und fordert eine Entscheidung. Darum geht es den kritischen Kommentatoren hier. Er ist Weg, Wahrheit und Leben.(Joh 14)


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 phillip 5. Oktober 2020 
 

Wie schätzt Kardinal Müller die Anbiederung zum Isam ein?

Lassen wir ihn selbst dazu sprechen: "Für uns ist es eine Beleidigung, zu behaupten, daß Jesus nur ein Mensch ist und nicht der Sohn Gottes. Wie kann man jemand in eine Kirche einladen, um sich beleidigen zu lassen? Heute gibt es in der Katholizität leider ein schlechtes Gewissen wegen des eigenen Glaubens und man kniet immer vor den anderen nieder. Zuerst das Luther-Jahr, jetzt das des heiligen Franz von Assisi: Sie werden mißbraucht, um die Kirche zu protestantisieren und zu islamisieren (und ich füge hinzu: zur Deformierung der Katholischen Kirche und Eingliedrung in eine "Eine Welt Religion"). Das ist kein echter Dialog. Einige von uns haben den Glauben verloren und wollen sich zu Sklaven der anderen machen, um geliebt zu werden". Eine glühende Verteidigungsrede, allerdings - so sehe ich das - weder für Papst Franziskus noch seine Abu-Dhabi-Erklärung noch für diesbezügliche Passagen in fratelli tutti!


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 phillip 5. Oktober 2020 
 

Übrigens ist Ihr Bibelzitat falsch, schreibt Monsignore Schlegel

Monsignore, ich habe schon mehrfach Anhaltspunkte für die Annahme gewonnen und auch geäußert, dass Sie nicht sinnerfassend lesen wollen, was so meine ich - auch einer sprunghaften Feindseligkeit geschuldet sein kann. Ihr auf Lilia gerichtetes Antwortposting liefert neuerlich auch einen Beweis dafür: Dort steht nämlich - genau lesen - "frei nach dem Motto". Ihr Belehrung sehe ich sohin auch ins Leere gehend.


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 SCHLEGL 5. Oktober 2020 
 

@laudeturJC

Was Sie im Hinblick auf den Rosenkranz behaupten, ist eine Unterstellung! Ich habe die Gerichtsrede Jesu zitiert, wonach wir beurteilt werden. Sie möchten das Evangelium korrigieren.
Mt 7,21:" Nicht jeder, der zu mir Herr, Herr sagt, wird ins Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut."
Mt 6,7: "Wenn ihr betet, sollt ihr nicht daherplappern, wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie VIELE Worte machen."
Einem Priester des byz.Ritus gegenüber, dessen Liturgie/Stundengebet umfangreicher als bei den Lateinern ist,ist das grotesk.
Zitat Johannes Chrysostomos (Kirchenvater † 407) über die Verehrung des Leibes Christi: "Du willst den Leib Christi ehren? Dann sieh, dass dieser Leib nackt ist! Denn er, der gesagt hat: DAS IST MEIN LEIB, hat auch gesagt: WAS IHR DEM GERINGSTEN MEINER BRÜDER GETAN HABT,..."
Chrysostomos verlangt dann ZUERST die Sorge um die ARMEN, vor der reichen Ausstattung der Kathedrale! (Diese Lesung steht im Brevier!).


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 lesa 5. Oktober 2020 

Mit der Mutter Gottes den Hl. Geist erbitten so viel wir nur können

Werter@philip: Ihre und die Sorge anderer User um die Sakramentalität und die göttliche Sendung der Kirche und dass sie nicht in einem Einheitsbrei verschwindet ist mehr als begründet in der derzeitigen Lage der Kirche. Aber dass der Papst die Sakramente kleinweise abschaffen will, scheint mir nie und nimmer seine Absicht zu sein! Allerdings braucht er sehr viel Gebet, damit er dem Ansturm der Verwirrung ausreichend und rechtzeitig widerstehen kann und Dokumente in einem Duktus veröffentlicht, die keine Zweideutigkeit zulassen. Mit Ihnen stimme ich überein, dass die Dubia beantwortet gehörten und AL korrigiert werden muss. Aber Queridas, der Brief an die Deutschen Bischöfe, die Instruktion der Kleruskongregation und die jüngste Verwarnung aus Rom sind durchaus Beweise, dass das Lehramt und der Petrusdienst auch jetzt wirksam sind (wenn auch gegenüber dem synodalen Weg dringend konkreter Stop m.E.längst fällig wäre. Es hängt alles vom ausreichenden Gebet der Gläubigen ab.


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 Benno Faessler-Good 5. Oktober 2020 
 

Die "Gardinenpredigt" ist wohl zu Recht ausser Mode gekommen

@Werte Lilia

Eine "Gardinenpredigt" strafte mich in meinen Jugendjahren nicht oft, zum Glück. Die leichte Form einer "Gardinenpredigt" in der Beichte musste ich als Strafgericht über meine Jugend Thorheiten über mich ergehen lassen.

Deshalb ertrage ich es mit Fassung, wenn ein Priester mir eine aus meiner Sicht "Gardinenpredigt" über Splitter und Balken in meinen Augen hält!

Dann meditiere ich und muss dem "Gardinenprediger" doch Recht geben, dass er mich wieder auf den rechten Weg gebracht hat!

Hart aber Herzlich!


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 Eselchen 5. Oktober 2020 
 

Ich habe auch ehrlich gesagt immer Bauchschmerzen

wenn die Lösung mal wieder so aussieht, dass Europa oder der sogenannte "Westen" anfängt, in Afrika und in anderen Ländern wieder den wohlhabenden Onkel aus Amerika zu geben und die Gesellschaft und Infrastruktur nach seinen Vorstellungen zu schaffen. Diese Länder sind nun seit fast 100 Jahren selbstständig. Sie haben ein Recht darauf es selbst zu gestalten und sie haben ein Recht auf ihre eigenen Fehler. Das hat auch gedanklich etwas mit white supremacy zu tun! Das ist für mich eine neue Form des Kolonialismus, der ganz scheinheilig daherkommt.


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 Eselchen 5. Oktober 2020 
 

Bisher dachte ich, dass es schon mal Christenpflicht wäre,

an dem Ort an den mich Gott gestellt hat, mein bestens zu tun für meine Brüder und zur höheren Ehre Gottes. Nun weiß ich, dass es mein unveräußerliches Recht ist, einfach dorthin zu gehen, wo es mir gerade besser gefällt und ich dort einen Anspruch auf Wohnung und Versorgung habe. Wenn das aber so ist, wähle ich für mich den Vatikan. Ansonsten empfehle ich den Kommentar der FAZ.
Am treffensten der Satz: Bei Franziskus bleiben die theologischen Hinweise ornamental - das gilt leider für relativ viele Äußerungen, die man vom Heiligen Vater so mitbekommt.

www.faz.net/aktuell/feuilleton/neue-enzyklika-fratelli-tutti-von-papst-franziskus-16985471.html


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 laudeturJC 5. Oktober 2020 

Rosenkranz

Traurig, dass ein kath. Priester in der heutigen Zeit herabsetzende Äusserungen über den Rosenkranz und damit über das Gebet macht, sehr traurig...

“Der für uns Blut geschwitzt hat“ auch weil er all das kommen sah, inklusive „Fratelli tutti“...


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 Lilia 5. Oktober 2020 
 

Werter @Benno Faessler-Good

Kennen Sie das Sprichwort:
"So wie man in den Wald hineinruft, so ruft es zurück"?!

Im übrigen erwarte ich von einem Priester noch einem größeren Respekt vor Mitmenschen (-foristen), da er in allem als leuchtendes Beispiel vorangehen sollte! Wo das nicht der Fall ist, gilt: Wer austeilt, muss auch einstecken können!


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 phillip 5. Oktober 2020 
 

Ein treuer Diener seines Herrn

Es bleibt dem Poster Schlegl völlig unbenommen, gemeinsam mit dem aktuellen Inhaber des Stuhles Petri und allen Vertretern irgendeiner Religion die Wahrheit im Dialog zu suchen, im ruhigen Gespräch oder in der leidenschaftlichen Diskussion. Es ist (die Diskussion) - so der Papst - ein Weg, der Ausdauer braucht und auch vom Schweigen und Leiden geprägt ist. Und ich sage Ihnen als Katholik: Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (ewige Leben in Gott), da können Sie und Ihr Spitzenjesuit diskutieren wie Sie wollen.


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 phillip 5. Oktober 2020 
 

Sicher hat Papst Franziskus die besten Absichten.

Werter hape, ich kann Ihren Inhalten nur vollkommene Übereinstimmung bestätigen, aber dieser oa Ausspruch passt weder zu Ihnen, noch entspricht er der Realität, hat der aktuelle Inhaber des Stuhles Petri doch selbst von sich gesagt, dass er in die Geschichte als der eingehen wird, der die (Katholische) Kirche gespaltet hat. Mittlerweile kann ohne große intellektuelle Leistung erkannt werden, dass mit ihm ein Dekonstruktor am Werk ist, der der una sancta ecclesia sämtliche göttliche Mysterien und Sakramente zitzerlweise zu entziehen und in die "Eine Weltreligion" zu integrieren trachtet.


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 Benno Faessler-Good 5. Oktober 2020 
 

Respekt Bitte - Nicht nur gegenüber Geistlichen!

Ich besuchte eine Katholische Primarschule, am Ort mit dem See, zuoberst das Schloss, die Katholische Pfarrkirche St. Johann und dann das katholische Schulhaus.

In der 5. und 6. Klasse lag das Klassenzimmer fast unmittelbar vom Chor, mit dem Hochalter!

Religionsunterricht war Pflicht, Teilnahme an den Schülergottesdiensten und Aufsicht der Lehrer war auch noch Pflicht. Das war in den 70 Jahren.

Einmal wöchentlich gab es Gesang nach dem Katholischen Kirchengesangbuch. Ich war ein Brummler und konnte nicht Singen. Leider bemühte sich der Klassen- und Gesangslehrer nicht um die Brummler.

So sind mir die meisten Kirchenlieder noch Präsent, auch wenn die Texte inzwischen verändert wurde.

Was mir aus dem Religions-Unterricht geblieben ist der Respekt gegenüber einem Priester, damals war das Tragen von pardon, "Räuberzivil" noch nicht üblich.

Deshalb spreche ich einen Priester mit "Herr Pfarrer" an und mit einem Grüss Gott!

Msgr. Schlegl ist ein Priester, bitte Respekt!


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 SCHLEGL 5. Oktober 2020 
 

@Lilia

Gnädigste! Ich bin nicht mit Ihnen in die Schule gegangen, daher bin ich für Sie auch nicht "Herr Schlegl".
Sie verstecken sich unter einem Pseudonym, Lilia, dessen Bedeutung in der römischen Militärtechnik ich Ihnen schon erklärt habe. Da ist es leicht angriffig zu sein! Ich spiele mit offenem Visier.
Wenn hier von manchen Usern in "sprungbereiter Feindseligkeit" jede Äußerung des Papstes angegriffen wird, ebenso der sonst hier so geschätzte Kardinal Müller und natürlich auch jeder, der sich erlaubt, in diesen NEGATIVEN Chor nicht einzustimmen, ist das bedenklich, aber sicher nicht katholisch.
Wenn ich irrige Ansichten mancher Personen korrigiere, gehört das auch zur Verantwortung eines Priesters. Und die nehme ich wahr, schon seit 1975!
Übrigens ist Ihr Bibelzitat falsch, es geht um den Splitter im Auge des Bruders und den Balken im eigenen Auge, NICHT vor dem eigenen Kopf!Ihr Statement richtet sich selbst!


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 phillip 5. Oktober 2020 
 

fratelli tutti und caritatis in veritas vergleichend gelesen: kein Vergleich

Hier mein Ergebnis: Das Zeugnis für die Liebe Christi durch Werke der Gerechtigkeit, des Friedens und der Entwicklung gehört zur Evangelisierung, denn dem uns in Liebe zugewandten Jesus Christus liegt der ganze Mensch am Herzen. Auf diese wichtigen Lehren gründet sich der missionarische Aspekt der Soziallehre der Kirche als wesentliches Element der Evangelisierung. Die Soziallehre der Kirche ist Glaubensverkündigung und Glaubenszeugnis. Sie ist Instrument und unverzichtbarer Ort der Erziehung zum Glauben. Sämtlich bisherigen Päpste sahen in ihrem jeweiligen Amt auch eine eigene Pflicht zu erfüllen, stets das Licht des Evangeliums auf die sozialen Fragen ihrer jeweiligen Zeit zu werfen. ME spricht PF neben einer Abu-Dhabi-Häresie „Messianismen“, die reich an Verheißungen, die doch nur Gaukler einer bloß diesseitsbezogenen Traumwelt sind, an; von einer Evangelisierung ist an keiner Stelle seiner – jedem Beamten der UNO und Freimaurerei zur Ehre gereichenden – Ergüsse die Rede.


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 Lilia 5. Oktober 2020 
 

@SCHLEGL

Wenn hier jemand dauerhaft "sprungbereit feindselig ist" und nicht genehme Mitforisten ständig mit der Holzhammerethode niederknüppelt, dann sind Sie es Herr Schlegl!!
Genau Sie sollten einmal die in Ihnen zitierte Gerichtsrede meditieren, frei nach dem Motto "was sieht du den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken vor deinem Kopf aber bemerkst du nicht!"


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 SCHLEGL 5. Oktober 2020 
 

@Mmh

Da haben Sie jetzt aber nicht ganz logisch argumentiert, ohne es zu bemerken!
Was die Präsidentschaftswahlen anbelangt, hat die Meinung von Kardinal Müller sicherlich nicht das gleiche Gewicht, wie wenn er sich als PROFESSOR der Theologie, höchst kompetent, zu einem theologischen Lehrschreiben äußert.
Wie Sie vielleicht bemerken sollten, kann man an jedem päpstlichen Lehrschreiben etwas vermissen, kritisieren, oder absichtlich missdeuten, weil es nicht in die eigene krude Meinung passt,die man unbedingt bestätigt haben will.
Für solche Diskussionen ist mir meine noch verbleibende Lebenszeit einfach zu schade.
Was habe ich noch zu sagen, wenn Äußerungen des ehemaligen Kardinalpräfekten der Glaubenskongregation abgelehnt und negativ beurteilt werden! Ich hoffe Sie haben das jetzt kapiert.


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 SCHLEGL 5. Oktober 2020 
 

@Diadochus

Da haben Sie Recht! Es ist mir wirklich nichts Besseres eingefallen, als Eminenz Kardinal Müller in seinem ausgezeichneten Statement (das Leuten wie Ihnen völlig egal ist!) zu zitieren. Denn mir hätten Sie das ohnedies nicht geglaubt, wenn ich den Text verteidigt hätte!
Wenn ich Ihre Texte und Kommentare lese, erinnere ich mich, was Papst Benedikt XVI. über nicht wenige seiner Zeitgenossen gesagt hat. Er diagnostizierte "SPRUNGBEREITE FEINDSELIGKEIT".
In Bezug auf das Thema "Nächstenliebe" empfehle ich Ihnen im heiligen Evangelium nach Matthäus die Gerichtsrede Jesu Mt 25, 31-46 genau durchzulesen (Was ihr dem geringsten meiner Brüder....)!
Es ist doch merkwürdig, dass wir nach DIESEN Taten gerichtet werden; wie viele Rosenkränze wir gebetet haben, oder an die vielen Wallfahrten wir teilgenommen haben, wird in dieser Textstelle nicht beurteilt!


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 SalvatoreMio 5. Oktober 2020 
 

Die Herrlichkeit des Herrn widerspiegeln

@galil?a! Sie schreiben so schön darüber - fast poetisch! Wir sind berufen, die Herrlichkeit des Herrn widerzuspiegeln. Doch das gelingt nicht immer: durch Egoismus und Sünde vermitteln wir auch Finsternis.


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 laudeturJC 5. Oktober 2020 

Mit dieser Enzyklika

ist die Alta Vendita verifiziert.


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 galil?a! 5. Oktober 2020 
 

das Angesicht meines himmlischen Vater, Selig die Friedensstifter!

Der Papst über die Engel:
Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vater“ (Mt 18,10).

Haben wir nicht zugeben, dass lt. katholischer Lehre jeder einen Schutzengel hat. Gottes Fürsorge gebührt immer allen Menschen.
Geschwisterlichkeit ist Ausdruck der Liebe zu Gott. Gott liebt alle Menschen. Jesus Christus ist für alle gestorben. Gott wünschte das alle Menschen gerettet werden. Gott wünscht sich das die Sünder sich bekehren und nicht schaden leiden. Leider tun es nicht alle wegen ihre Hartherzigkeit.

Der Hl. Franz hat diese Geschwisterlichkeit gelebt. In seinen Sonnengesang gibt er dies zu erkennen. Gottes Liebe gilt der ganzen Schöpfung. Wir sollen sogar unsere Feinde lieben und die segnen die uns verfolgen umso mehr natürlich unsere Schwester und Brüder in der Mutterkirche umso mehr natürlich unsere Amtsträger. Und wir sollen mitleiden auch mit den Schwachen und für sie beten.


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 lesa 5. Oktober 2020 

Korrektur verkehrter Weichenstellungen

@Schlegl: Ohne die Enzyklika bereits gelesen zu haben - die Kritikpunkte vieler user hier sind gewiss bedenkenswert. Aber danke für das Zitat von Kardinal Müller! "Die Enzyklika botont die Transzendenz der Brüderlichkeit in Gott dem Schöpfer, Gott als Vater und stellt die Kirche in Maria als Mutter aller Menschen heraus." Das ist eine zentrale, dringend notwendige Weichenstellung in unserer Zeit! Ebenso dies: "Es wird nicht das Christliche auf das Gemeinmenschliche reduziert, sondern umgekehrt ..."
@salvatoreMio: "Doch religiöser Fanatismus und Terrorismus klingt nicht ab durch nette Worte, Brüderlichkeit und Umarmungen. Das ist die nackte und bittere Wahrheit." Da haben Sie völlig recht. Vernunft und Glaube lautet die Devise. Aber die Enzyklika nimmt Bezug auf die Spiritualität des Sel. Ch. de Foucauld, wie im Quellennachweis ersichtlich ist. Das ist
vom Glauben her betrachtet DIE von Gott für unsere Zeit geschenkte Herangehensweise - nämlich die Eucharistische ...


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 Herbstlicht 5. Oktober 2020 
 

Respekt füreinander ja, Unterwerfung hingegen nein!

Franziskus ließ sich -wie er schreibt- durch die 2019 erfolgte Begegnung mit Großimam Ahmad Al-Tayyeb zur Enzyklika anregen.
Darin bezieht er sich auf den Besuch des Poverello bei Sultan Malik-al-Kamil in Ägypten, anno 1219.

Es ist nur meine subjektive Meinung, aber es kommt mir vor, als wolle Franziskus damit seinem Treffen eine Bedeutung geben, die der des Heiligen gleichkommt.
Ein Dialog mit einem gebildeten Großimam mag sinnvoll sein, aber ist Dialog und Austausch der Argumente auch möglich mit der allgemeinen islamischen Welt?

- Fährt eine europäische Politikerin in den Iran, trägt sie ein Kopftuch, um Respekt gegenüber dem Gastgeber zu zeigen. Und wenn der iranische Präsident nach Rom kommt, werden die nackten Statuen in Rom bedeckt als Zeichen des Respekts gegenüber dem Gast. In beiden Fällen hat das mit Respekt nichts zu tun, sondern mit Standpunktlosigkeit und Selbstaufgabe. -

https://www.cicero.de/aussenpolitik/die-dialogindustrie-respekt-als-eine-einbahnstrasse/60668


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 SalvatoreMio 5. Oktober 2020 
 

Flüchtlingswellen

Wir hatten vor gut 30 J. schon eine Asylantenwelle, zumeist aus Ghana. Sie scheint recht vergessen und war weniger auffällig, weil die Angehörigen alles zusammenkratzten, um einem der ihren den Flug zu ermöglichen. Die meisten waren Wirtschaftsflüchtlinge, wie allmählich herauskam. Auf dem Ausländeramt mussten sie lügen, und vor uns Freunden/Helfern schwiegen sie einfach. Ich betreute etliche, auch noch lange nach der Ausweisung: überwiegend sehr sympathische, tüchtige Personen, die nur etwas vom "großen Kuchen" abhaben wollten. Ein Rückkehrer bat mich später aus der Heimat, ich möge ihm doch einen LASTWAGEN besorgen!!! Wir haben ihnen wohl eher den Mund wässrig gemacht durch ihren oft jahrelangen Aufenthalt hier, der dann in Frust endete.


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 Mmh 5. Oktober 2020 
 

@Schlegl

Warum stellen Sie sich nicht inhaltlich den Argumenten der hier zahlreichen Kritiker. Insb. Montfort, Zeitzeuge und wedlerg haben sehr sachlich argumentiert und belegt. Würden Sie Kardinal Müller auch in eine Diskussionsrunde werfen, wenn es um die anstehenden Präsidentschaftswahlen geht?


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 Steve Acker 5. Oktober 2020 
 

40. »Die Migrationen werden ein grundlegendes Element der Zukunft der Welt darstellen«.

Da kann ich nur sagen: Damit dürfen wir uns nicht abfinden. Es muss viel getan werden um Migration einzudämmen und möglichst überflüssig zu machen,
denn so wie das derzeit läuft, entsteht dadurch viel leid und den wirklich Notleidenden wird nicht geholfen.



Immerhin:

"38. Leider werden manche »von der Kultur des Westens angezogen und brechen mit teils unrealistischen Erwartungen auf, die schwer enttäuscht werden können"

Wobei es sich sicher nur nicht um "manche" sondern um den größten Teil handelt.
Hab einen Artikel mit einem Interview mit einer Leiterin einer Flüchtlingsaufnahmeeinrichtung vom November 2015. Die häufigste frage die sie gestellt bekommt: "Wann bekomme ich mein Haus, wann mein Auto? ".


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 SalvatoreMio 5. Oktober 2020 
 

Die roten Daumen

@Sehr geehrter Msgr. Schlegel! Es gibt doch kaum noch jemanden, der nicht mit dieser Farbe der Liebe beehrt wird, egal, um welches Thema es sich handelt. Mich interessiert das nicht mehr. Wem etwas nicht passt, soll es dokumentieren!


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 Diadochus 5. Oktober 2020 
 

@SCHLEGL

Ihnen fällt nichts besseres ein, als Kardinal Müller zu zitieren. Ist dem wirklich so? Nein, Papst Franziskus geht es nur um den Aufbau einer sozialistischen brüderlichen Gesellschaft, um diesseitiges Wohlergehen. Er verkennt dass wir hier keine bleibende Stätte haben. Wir sind ein pilgerndes Gottesvolk. Unsere bleibende Stätte ist der Himmel. Diesen erreichen wir nicht, indem wir nur eine unpersönliche "gesellschaftliche Nächstenliebe" üben, was auch immer das sein soll. Vor der Nächstenliebe kommt übrigens die Gottesliebe. Würde Gott geliebt werden, würde sich die Nächstenliebe von selbst ergeben, ohne viele schwulstige Bruderworte. Wer Gott liebt, der fasst Ihn bestimmt nicht mit einer Zange an, so im Bistum Rottenburg-Stuttgart. Bleiben wir bei Kardinal Müller. Er sagt in dem von Ihnen zitierten Interview auch, ein bekennender Katholik solle sich nicht einschüchtern lassen. Ich füge hinzu, er solle sich nicht von den zahlreichen Falschmünzern einschüchtern lassen.


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 Scotus 5. Oktober 2020 

@SalvatoreMio

Diese in Klammer gesetzte Zufügung ist natürlich überflüssig und richtet sich an jene, die mit dem Begriff "Gehorsam" nichts mehr anfangen können, nachdem der Ungehorsam in der katholischen Kirche sehr in Mode gekommen ist.


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 galil?a! 5. Oktober 2020 
 

Herr SCHLEGL hat Recht: über die unantastbare Würde des Menschen!

Spiegel der Würde
Nach 2 Mose 34,30 spiegelt sich die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Mose. Mit diesem Motiv wird seine Erwählung zum Offenbarungsmittler zum Ausdruck gebracht. Er ist demnach ausersehen, dem Volk die Offenbarung Gottes zu vermitteln.
Paulus nimmt diese Überlieferung auf, deutet Christus als Ebenbild des unsichtbaren Gottes und entgrenzt das Motiv von der Herrlichkeit Gottes, die sich auf dem Gesicht des Moses spiegelt, indem er die Unmittelbarkeit der Gottesbegegnung Mose auf alle Menschen anwendet: Wir alle spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider. Der Mensch steht nicht nur vor Gottes Angesicht. Die Gesichter der Menschen sind vielmehr verborgen Gesichter Gottes. Der Mensch als Gesichtsträger Gottes – darin liegt die theologische Begründung für die unantastbare Würde des Menschen.


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 FB 5. Oktober 2020 

Nur die ganze Wahrheit führt zu Gott

Die Enzyklika ist eine Sammlung von Wahrheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten. Es wird allzu vieles aufgezeigt, nur nicht der einzige Weg und die einzige Tür durch die wir gerettet werden und Weide finden. Deshalb kann sie auch nicht die Stimme des guten Hirten sein, sondern die Stimme, die ich nicht kenne, der ich nicht folge und vor der ich fliehe. (s. Joh. 10,1-10)


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 Steve Acker 5. Oktober 2020 
 

Stefan Fleischer

zitat
"Es ist die grosse Krankheit der Kirche von heute

dass sie dem körperlichen und psychischen Heil des Menschen mehr Gewicht beimisst, als dem seelischen, dem ewigen Heil. Hier wäre m.E. eine radikale Umkehr nötig."

wie wahr. Wurde mit Corona besonders deutlich. nur die körperliche Gesundheit zählte. Psychische Gesundheit und Seelheil zählte nichts mehr.


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 SCHLEGL 5. Oktober 2020 
 

@Ihr armen 3 Daumen nach unten

Offenbar ist unseren bedauernswerten "3 Daumen runter" gar nicht bewusst geworden, dass sie damit den ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Müller, kritisieren!
Ein ARMUTSZEUGNIS von Leuten, von denen ohnedies schon bekannt ist, dass sie nicht sachrichtig argumentieren können.
Ich bitte die gläubigen Leser beim Gebet an diese Bemitleidenswerten zu denken.Ich mache das heute bei der heiligen Messe.


9
 
 SalvatoreMio 5. Oktober 2020 
 

"Wenn's wahr ist"

@scotus: warum fügen Sie diese Worte am Ende hinzu?


5
 
 SCHLEGL 5. Oktober 2020 
 

Zum Nachdenken für jene,die sich nur negativ äußern!

Kardinal Müller:
Die Enzyklika ist sehr gut nachvollziehbar und zum tieferen Studium zu empfehlen, insofern sie sich an alle Menschen guten Willens richtet und sogar gegenüber den meisten deutschen Moraltheologen das in sich Böse (intrinsece malum) lehrt mit Johannes Pauls II in Veritatis splendor. Es wäre falsch zu sagen, dass sie der freimaurerischen und UNO-Rede von Brüderlichkeit entspricht, weil sie die Transzendenz der Brüderlichkeit in Gott dem Schöpfer betont, Gott als Vater und die Kirche in Maria als Mutter aller Menschen herausstellt. Die Argumentation kann in die Linie von Johannes XXIII bis Benedikt über die Soziallehre und die unverhandelbaren Werte der Menschenrechte eingeordnet werden. Es wird nicht das Christliche auf das Gemeinmenschliche reduziert, sondern umgekehrt das aus dem Glauben herauswachsende Humanum als Grundlage eines Zusammenlebens von Menschen verschiedener Religion, Kultur in der globalen Zivilisation von heute empfohlen.

www.kath.net/news/73048


6
 
 Scotus 5. Oktober 2020 

Unterwerfung versus Gehorsam

Christus hat sich Gott nicht "unterworfen", sondern "er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz." (Phil 2,8). Jesus hat sich nicht einem "unbekannten Gott" unterworfen, sondern hat gehorsam den Willen seines Vaters erfüllt. Gott ist für Jesus - und für uns - kein Fremder, sondern Vater im Himmel, der uns liebt. Wir unterwerfen uns keinem unbekannten, geschichtslosen Gott. Wir gehorchen unserem Vater im Himmel. (Wenn's wahr ist.)


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 SalvatoreMio 5. Oktober 2020 
 

Muslime und Christusnachfolge

@Adamo: das ist ja das Problem! Man darf die große muslimische Welt zwar auf keinen Fall über einen Kamm scheren, und dennoch ist mehr als deutlich sichtbar, dass z. B. Islamisten versuchen sich einzunisten, wo sie können, wo sie schwache Staaten vorfinden und arme, unzufriedene Bevölkerung. Afrika ist dafür ein idealer Boden. Dort gibt es aber beneidenswert blühendes Christenleben - auch ein Licht für unsere westliche Welt! Doch religiöser Fanatismus und Terrorismus klingt nicht ab durch nette Worte, Brüderlichkeit und Umarmungen. Das ist die nackte und bittere Wahrheit.


9
 
 Zeitzeuge 5. Oktober 2020 
 

Lieber Montfort,

im Link St. Pius X. über die echte Brüderlichkeit!

Bereits 1892 warnte Papst Leo XIII. in einer
Enzyklika vor jeder Vertraulichkeit u.a. mit
Freimaurern die sich, Zitat:

"unter der Maske der universellen Toleranz
des Respekts vor allen Religionen verstecken."

Man vgl. dazu Nr. 8 von Fratelli tutti!

www.kathpedia.com/index.php/Notre_charge_apostolique_(Wortlaut)


3
 
 Chris2 5. Oktober 2020 
 

Nur der erste Teil des Textes

@Octavianus @anselmlurzer hat nur die hier wiedergegebene ersten Hälfte durchsucht. Hier fällt die Bilanz tatsächöoch erschreckend mau aus, gerade so, als ob dieser Teil irgendjemand anderer geschrieben hätte.


2
 
 Stefan Fleischer 5. Oktober 2020 

Es ist die grosse Krankheit der Kirche von heute

dass sie dem körperlichen und psychischen Heil des Menschen mehr Gewicht beimisst, als dem seelischen, dem ewigen Heil. Hier wäre m.E. eine radikale Umkehr nötig.


17
 
 Zeitzeuge 5. Oktober 2020 
 

Lieber Montfort, Nr. 8 = Hegels Gleichklang der Gegensätze?!

ich schliesse mich Ihnen, User wedlerg und den
übrigen Kritikern von "Fratelli Tutti" an.

Im Link Marco Tosatti zum Thema!

In der päpstl. genehmigten Endfassung der Franzikus-Regel ist nicht mehr von "untertan"
die Rede, "Unterwerfung" erinnert eher an "Islam"!


Ich kann nur eine sehr eingeschränkte Kontinuität
zur klassischen kath. Soziallehre feststellen,
Naturrecht vermisse nich ganz, Gemeinwohl kam
einmal vor und Subsidaritätsprinzip setzt Hilfe
zur Selbsthilfe der Dritten Welt voraus.

Nr. 8 "Reichtum seines Glaubens und seiner
Überzeugungen", typisch One-World-Ideologie,
die falschen Religionen und der Atheismus
sind kein objektiver "Reichtum", hegelianisch
klingt Nr. 8!

Der Nationalismus wird zur Recht verurteilt,
Patriotismus ist aber kein Nationalismus, wo
werden denn Kommunnismus u. Sozailismus verworfen?

Rassismus wird zu Recht verurteilt, warum aber
nicht die Gewalttaten von Muslimen?

Die kleine Auswahl genügt, vielleicht später
noch etwas mehr!

www.marcotosatti.com/2020/10/04/pg-fratelli-tutti-non-e-unenciclica-e-uno-spot-pubblicitario/


8
 
 wedlerg 4. Oktober 2020 
 

Eine Welt für alle ist eben nicht das Reich Gottes

10.... und damit eine Art NWO und kritisiert dabei exakt das, was die NWO will: man wählt die Menschen aus, mit denen man die Welt teilen will. Alle anderen haben keinen Platz mehr zu haben in der Welt von Gender, Multinationalismus, Green Deal und Migration - einer Welt in der Gott keinen Platz hat.


11
 
 wedlerg 4. Oktober 2020 
 

starke und schwache Passagen

4. ...auf die Armen, die Alten, Kranken und Ungeborenen. Der Text ist einfühlsam und authentisch.
5. Der Hedonismus als Ursache der Nöte und des Leids wird zurecht benannt und kritisiert. Die Gottlosigkeit der Hedonisten fehlt leider.
6. Was völlig fehlt, sind die vielen segensreichen Errungenschaften: die Lebenserwartung ist in 100 Jahren von 30 auf 75 gestiegen, auch und gerade in der dritten Welt - v.a. dank Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin.
7. Was auch gut getroffen ist, ist die Analyse zur Geschichtsvergessenheit moderner Ideologien. BLM, Cancel Culture, Bilderstürmer der linken und des Islam sollten hier mal nachlesen.
8. Leider fehlt die Betonung, dass es ohne Wahrheit und Recht keine Gerechtigkeit geben kann.
9. Vernebelt - wie zu erwarten - die Migration. Dass Migration heute das Geschäft der NGOs geworden ist, dass Gewalt und Betrug die Migration beherrschen, geht Hand in Hand mit dem Hedonismus der NGO-Aktivisten.
10. Tragisch: PF predigt "eine Welt für alle...


9
 
 wedlerg 4. Oktober 2020 
 

Alles dabei - von Fehlanalyse, über Ideologie bis zu starken Passagen

1. Der heilige Franziskus wird verzeichnet. Der Heilige sah in der Schöpfung die Schönheit des Werkes Gottes, in den Menschen, die wunderbaren Geschöpfe des Schöpfers, in den Brüdern die Erlösten Christi. Nur so ist er verständlich. Da PF davon nur rudimentäre Fragmente wie Brüderlichkeit und Schöpfung hervorhebt, wir der Heilige auf eine Klischeefigur reduziert, das Ziel der Enzyklika säkular und letztlich schwach.
2. Auch die säkulare Zielsetzung muss ohne Gott und ohne Christus scheitern. Eine Ideologie des kleinsten gemeinsamn Nenners, "wir haben uns alle lieb zu haben", ist kraftlos und fruchtlos.
3. Nationale Einheiten, Wirtschaft und Wissenschaft sind nicht per se schlecht und haben ihre sinnvollen Seiten, auch wenn PF das nicht versteht. Dass Waffen töten ist Unsinn, das Wirtschaft tötet noch mehr. Dass totalitäre Systeme Menschen quälen und umbringen, fehlt ebenso, wie die katastrophalen Folgen von Sozialismus und Islam.
4. Stark ist der Hinweis auf die Schwachen,...


9
 
 Chris2 4. Oktober 2020 
 

Mir reichen schon die einseitigen Aussagen zur Migration.

Soll der Papst das mit den unbegründeten Ängsten doch den allein 1058 Frauen erzählen, die in Köln und Hamburg in nur einer (Silvester-) Nacht Opfer brutaler sexueller Gruppengewalt wurden ("Taharrush Gamea").


6
 
 Adamo 4. Oktober 2020 
 

@SalvatoreMio, Papst setzt sich für Muslime ein.

Kennt er denn den Koran nicht?

Schickt ihm doch einmal einen Koran. Darin werden Christen als Untermenschen bezeichnet die jeder Muslim töten darf um Allah einen Dienst zu erweisen, der ihnen dafür den Muslimhimmel öffnet wo sie 20 Frauen haben können!

Und sie töten auch in aller Welt Christen, wie tägliche Medienberichte beweisen.

Weshalb nimmt dieser Papst diese erschreckende Christenverfolgungen und Christentötungen nicht zur Kenntnis und hoffiert Muslime auch noch?

Das verstehe wer will!


13
 
 Adamo 4. Oktober 2020 
 

@Renovatio, Bruch mit der kath. Soziallehre,

z.B. Migranten seien ohne Gegenleistung alle Rechte einzuräumen - das sind Aussagen von Freimaurern und das wollen die GRÜNEN und die SPD.

Haben Sie sich schon einmal den Bundeshaushaltsentwurf 2021, in der Presse vom 30.Sept.2020 veröffentlicht, angesehen? Der lautet auf 371 Milliarden davon sind 164 Milliarden für Arbeit und Soziales vorgesehen.

Dann ist es wirklich kein Wunder, dass die halbe Welt nach Deutschland emigrieren will!


12
 
 Montfort 4. Oktober 2020 

Auto-Korrektur: ... ein paar Schlaglichter auf ein paar Schlagseiten...

5x (nicht 22!) findet sich im Dokument "Christus"
22x "Jesus" (davon 6x in einem Zitat aus Lk 10)...


4
 
 Montfort 4. Oktober 2020 

Fortsetzung des Titels ... sollte er nicht sinnentstellend zitieren...

aus der Nicht-Bullierten Regel des hl. Franziskus - Fortsetzung:

"8 Dieses und anderes, was dem Herrn wohlgefällig ist, können sie ihnen und anderen sagen, denn der Herr sagt im Evangelium: "Jeder, der mich vor den Menschen bekennen wird, den werde auch ich vor meinem Vater bekennen, der im Himmel ist" (Mt 19,32).
9 Und: "Wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er in seiner und des Vaters und der Engel Herrlichkeit kommen wird" (vgl. (Lk 9,26).
10 Und alle Brüder, wo auch immer sie sind, sollen bedenken, daß sie sich dem Herrn Jesus Christus übergeben und ihm ihre Leiber überlassen haben. 11 Und um seiner Liebe willen müssen sie sich den sichtbaren wie den unsichtbaren Feinden aussetzten; denn der Herr sagt: "Wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es retten" (vgl. Lk 9,24) "zum ewigen Leben" (Mt 25,46)."


5
 
 Montfort 4. Oktober 2020 

Wenn der Papst in Nr. 3 schon die "Nicht-Bullierte Regel" des hl. Franziskus zitiert, sollte er nich

Denn der hl. Franziskus sagt dort, wo er "Von denen, die unter die Sarazenen und andere Ungläubige gehen wollen" sehr viel differenzierter:

"5 Die Brüder aber, die hinausziehen, können in zweifacher Weise unter ihnen geistlich wandeln.
6 Eine Art besteht darin, daß sie weder Zank noch Streit beginnen, sondern "um Gottes willen jeder menschlichen Kreatur" (1 Petr 2,13) untertan sind und bekennen, daß sie Christen sind.
7 Die andere Art ist die, daß sie, wenn sie sehen, daß es dem Herrn gefällt, das Wort Gottes verkünden: sie sollen glauben an den allmächtigen Gott, den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, den Schöpfer aller Dinge, an den Sohn, den Erlöser und Retter, und sie sollen sich taufen lassen und Christen werden; denn "wenn jemand nicht wiedergeboren wird aus dem Wasser und dem Heiligen Geiste, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen" (vgl. Joh 3,4)."


6
 
 Montfort 4. Oktober 2020 

Die gesamte Enzklika auf der Webseite des Vatikans

hier:

www.vatican.va/content/francesco/de/encyclicals/documents/papa-francesco_20201003_enciclica-fratelli-tutti.html


2
 
 Diadochus 4. Oktober 2020 
 

Gedankensplitter

Was ist nun der Wille Gottes? Gibt es den für Papst Franziskus? Der Papst spricht von Menschenrechten. Ich vermisse die 10 Gebote. Der Papst spricht von Geschwisterlichkeit. Ich vermisse die christliche Nächstenliebe. Ich vermisse die dezidiert katholische Denkweise. Die hat er beim ägyptischen Scheich liegen gelassen. So verwundert es nicht, dass sich jeder die Wahrheit laut Punkt 50. gemeinsam im Dialog selber suchen solle. So gibt es für den Papst ohne Wahrheit auch keine christliche Hoffnung, die für den Papst laut Punkt 55. nur im Durst nach einem gelungenen Leben besteht. War da nicht noch mehr? Ja, aber davon spricht der Papst nicht. Das überlässt er seinen Vorgängern. Der hl. Franz von Assisi würde das Pamphlet gewiss nicht unterschreiben. Es ist ein Missbrauch seines Namens für unheilige Zwecke. @Gandalf hat um ein Feedback gebeten. Hier ist es.


8
 
 Montfort 4. Oktober 2020 

Die Freimaurer propagieren wohl auch weiter die menschliche "Brüderlichkeit"...

... da können Feministinnen a la Maria 2.0 wohl hüpfen, so hoch sie wollen... selbst wenn die Enzyklika von Papst Franziskus UNTERschrieben (nicht GEschrieben) wurde...

Apropos: Ich schlage den Damen aus diesem Anlass vor, ihre Gruppierung von "Maria 2.0" auf "Maria 2:0" umzubenennen - denn nach dem ersten Sieg über den Tod, den Maria miterlitten hat, wird es nach dem Sieg ihres Unbefleckten Herzens schlußendlich für die Gottesmutter Maria "2:0" stehen! ;-)


8
 
 Montfort 4. Oktober 2020 

Teil 2 "Brüder" im Vatikan, im arabischen Raum, in China jubeln "Fratelli tutti" wohl zu...

...und in der Mitte soll ein "Museum der Brüderlichkeit" wohl das eigentliche "Heiligtum" bilden...

"Nathan der Weise" mit seiner "Ringparabel" lässt grüßen - Lessing war nicht zufällig Freimaurer...

Und am 15. Oktober soll dann der von Papst Franziskus und dem "Höheren Kommitee für menschliche/humane Brüderlichkeit" geplante "globale Bildungspakt" in einem digitalen Treffen geschlossen werden (siehe Mitteilung der Bildungskongregation im Link). Ich dachte immer, es seien nur die Bösen, die einen PAKT schließen...

Doch bin ich im Glauben gewiss: Gott ist seinem BUND IN CHRISTUS treu - und das Unbefleckte Herz Mariens wird siegen.

www.educatio.va/content/dam/cec/Documenti/COMUNICATO%20global%20compact%20DE%2014-05-2020.pdf


8
 
 galil?a! 4. Oktober 2020 
 

Sehr schön vom Papst vor allen der Gedanken der Geschwisterlichkeit

Gott ist der Vater aller Geschöpfe.
So auch im Römer:

wie geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestimmt - im Angesicht des Gottes, dem er geglaubt hat, des Gottes, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft.

Wie Gott nicht ein Teilgott ist, sondern der Vater aller, so auch Abraham.


Natürlich nicht in Hinsicht auf die natürliche Abstammung, sondern im Sinne einer geistlichen Abstammung dafür setzt er dieses "im Angesicht des Gottes" indem er Gott in den Beweis hineinzieht.

Die Hauptlehre der Liebe des Herrn Jesus Christus soll allen zugutekommen. Natürlich ist Abraham Vater geworden zum Lohn für seinen Glauben und auch dem Gehorsam. Abraham hat die von Gott als Kinder zum Geschenk bekommen, welche er nicht der Natur noch also solche hatte.

Es ist wohl sehr schwierig darüber etwas auszusagen aber vielleicht sollten wir darüber gemeinsam nachdenken.


1
 
 Montfort 4. Oktober 2020 

Teil 1 "Brüder" im Vatikan, im arabischen Raum, in China jubeln "Fratelli tutti" wohl zu...

Bei der Präsentation der Enzyklika sprach neben Kardinal Pietro Parolin auch der Sharia-Gelehrte Mohamed Mahmoud Abdel Salam, Generalsekretär des "Hohen Komitees für menschliche Geschwisterlichkeit", das die Botschaft des interreligiösen Dokuments von Abu Dhabi von 2019 weitertragen soll.

"Als islamischer Rechtsexperte stelle ich fest, dass ich voll und ganz einverstanden mit dem Papst bin. Ich teile jedes Wort, das er in der Enzyklika zum Thema Geschwisterlichkeit schreibt!"

Sehr schlau - er teilt also nicht die gesamte Enzyklika oder jedes Wort der Enzyklika, sondern ausschließlich die Aussagen des Papstes zum Thema "Brüderlichkeit".

Auch die Freimaurer teilen wohl mit dem Papst "jedes Wort, das er in der Enzyklika zum Thema Geschwisterlichkeit schreibt"...

Und das "Hohe Kommitee für menschliche Brüderlichkeit" - richtiger "Höheres Kommitee für menschliche Brüderlichkeit", errichtet in Abu Dhabi ein überdimensionales "Abrahamic Family House" mit einer Moschee, einer Synagoge...

www.forhumanfraternity.org/higher-commitee


7
 
 Montfort 4. Oktober 2020 

Seltsam... nur ein paar Schlaglichter auf ein paar Schlagseiten...

22 findet sich im Dokument "Christus"
22x "Jesus" (davon 6x in einem Zitat aus Lk 10)...

In den meisten Zitaten zitiert Papst Franziskus SICH SELBST...

3x zitiert er das II. Vaticanum...
3x findet sich "katholisch"...

8x zitiert er das Dokument von Abu Dhabi, aus dem er einen Aufruf komplett übernimmt...
Daraus: "Im Namen der unschuldigen menschlichen Seele, die zu töten Gott verboten hat..."
Woher haben die denn das, dass ein Mensch "die Seele töten" könne???

Ich kenne Lk 12,4: "Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können."

Und Mt 10,28: "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann."


8
 
 Mmh 4. Oktober 2020 
 

, untertan sein = Unterwerfung

Gut, ich gebe es zu, ich habe nur die Kommentare gelesen, und dann - dank sei laudetur JC - Absatz 3. Aber dieser Absatz ist gelinde gesagt Verdrehung der Tatsachen, aber eigentlich Geschichtsklitterung. Franziskus ist definitiv enttäuscht nach drei Monaten wieder heim gekehrt, angesichts der hartnäckigen Verweigung des Sultans, Jesus als den Christus anzuerkennen, bzw. auch nur eines Anzeichens dafür. Und ja, er hat seine Mitbrüder aufgefordert untertan zu sein, nämlich zu dienen. Evangelische, dienende Feindesliebe. Aber das hat nichts mit Unterwerfung, schon gar nicht derart, wie es sein Gegenüber verstanden hat, zu tun. Gerade diese Begrifflichkeit ist außerordentlich unglücklich, zumal dies ja genau die Bedeutung der Religionsbezeichnung "ISLAM" ist, und die sich ja auf die tatsächliche, gewalttätige Unterwerfung aller Anderglaubenden bezieht. Franziskus und seine Mitbrüder haben sich gerade eben nicht unterworfen, sondern sind treu in ihrem Glauben an den Chr.standhaft geblieben.


7
 
 Katholik 4. Oktober 2020 

Fordert mich heraus...

Ich bin halb durch, allerdings teilweise nur überflogen. Es bringt mich schon zum Nachdenken, ob mir nicht Offenheit und echtes Interesse an meinen Mitmenschen fehlt. Lasse ich alle links liegen, die religiös nicht auf meiner Wellenlänge sind? Auch dann, wenn sie in Not sind? - Jesus fehlt mir natürlich ein bisschen, gerade auch bei der Auslegung des Gleichnisses vom Barmherzigen Samariter, denn es geht eben immer auch um Jesus, der sich uns Menschen zuneigt. Auch ich liege im Graben und brauche ihn, auch durch die Kirche und meine Mitmenschen. So weit ein paar erste Eindrücke.


3
 
 Octavianus 4. Oktober 2020 
 

@anselmlurzer

Mit Verlaub: Sie haben den Text nicht gelesen!


3
 
 SalvatoreMio 4. Oktober 2020 
 

Papst Franziskus und Franz von Assisi

Wer liebt ihn nicht, den Franz von Assisi? Er dürfte uns allen Vorbild sein; dennoch: zwischen einem Papst und dem Ordensmann liegen Welten und völlig andere Verantwortlichkeiten! Auch heute sind viele Ordensleute und andere überall auf der Erde tätig, bauen Brunnen, helfen medizinisch, leben den christlichen Glauben, aber Schwerpunkt ist das Soziale. Die Einem Papst stehen ganz andere Schwerpunkte an, nämlich "Fels der Kirche" zu sein (um die es gewaltig tost!), DEUTLICH Antwort zu geben auf die Frage Jesu: "UND IHR, für WEN HALTET IHR MICH?" Petrus, 1. Papst: "DU BIST CHRISTUS, der SOHN DES LEBENDIGEN GOTTES".


6
 
 Benno Faessler-Good 4. Oktober 2020 
 

Gebet zum Schöpfer

"Herr und Vater der Menschheit,

du hast alle Menschen mit gleicher Würde erschaffen.

Gieße den Geist der Geschwisterlichkeit in unsere Herzen ein.

Wecke in uns den Wunsch nach einer neuen Art der Begegnung, nach Dialog, Gerechtigkeit und Frieden.

Sporne uns an, allerorts bessere Gesellschaften aufzubauen und eine menschenwürdigere Welt ohne Hunger und Armut, ohne Gewalt und Krieg."

So lautet das Gebet am Schluss dieses Lehrschreibens das 287 Punkte umfasst.

Gedankenstoff für fast ein Jahr, wenn man sich jeden Abend, bei mir nach der Komplett aus dem Kloster Einsiedeln, Gedanken über dieses Lehrschreiben macht.

https://www.kloster-einsiedeln.ch/live/


1
 
 serafina 4. Oktober 2020 
 

@Hilfsbuchhalter

Vielleicht, dass der Mensch das Maß aller Dinge ist.


6
 
 ottokar 4. Oktober 2020 
 

Mit Neuevangelisation hat das nichts zu tun

Was uns vorgestellt wird ist allgemeine Soziallehre, ohne jeglichen Bezug auf unseren katholischen Glauben. Genauso hätte es auch der UNO Präsident verlesen können.Wenn man aber aus dem Vaterunser-Gebet das „ Dein Wille geschehe“
genau überlegt, so könnte Einiges des Gesagten dem Willen unseres Herrn entsprechen. Dann aber sollte der Papst auch den Mut und die Überzeugung haben es als Gottes Willen auszugeben.


11
 
 SalvatoreMio 4. Oktober 2020 
 

"I fratelli" - (Zusatzbemerkung, etwas abseits der Enzyklika.

Beim kürzlichen Gedankenaustausch mit einem afrikanischen Priester in Europa wurde mir gesagt: "Es missfällt mir, wie die Kirche sich für Muslime einsetzt und nicht daran denkt, katholische Kirchen in der "3. Welt" zu errichten. Es ist sehr seltsam!"


13
 
 feldhamster 4. Oktober 2020 
 

@Matityahu

"Meiner Meinung nach kann Europa sehr wohl die technischen Voraussetzungen (Trinkwasser, Krankenhäuser, Schulen) in den jeweiligen Ländern schaffen, sodass niemand mehr gezwungen wäre, seine Heimat zu verlassen". Das mag sicher richtig sein. Aber sie sagen selbst, "kann".
Was wird denn bisher getan? Sehen Sie sich doch einmal die Ausgaben der einzelnen europäischen Länder bezüglich Entwicklungshilfe an, im Vergleich zu den Ausgaben für Rüstung zum Beispiel.


5
 
 Hilfsbuchhalter 4. Oktober 2020 

Was will uns Papst Franziskus sagen?

Ich verstehe kein Wort.

www.vatican.va/content/francesco/ar/encyclicals/documents/papa-francesco_20201003_enciclica-fratelli-tutti.html


9
 
 JohannBA 4. Oktober 2020 
 

Fußnoten

Habe bisher nur die Verweise angeschaut: Je 13 mal Zitate von Benedikt XVI und Johannes Paul II 3 mal Paul VI und 2 Mal Pius IX


4
 
 Renovatio 4. Oktober 2020 
 

Bruch mit der katholischen Soziallehre

Der Inhalt des Dokuments bricht in weiten Teilen mit den Prinzipien der katholischen Soziallehre, insbesondere in Bezug auf das Thema Migration. Migration wird z.B. ohne Rücksicht auf die Folgen für das Gemeinwohl als unveräußerliches Recht dargestellt. Migranten seien ohne Gegenleistung alle Rechte einzuräumen. In KKK 2241 heißt es hingegen, dass Migration nach den Erfordernissen des Gemeinwohls gesteuert werden kann und Migranten auch Pflichten haben. Die Aussagen von Franziskus sind zumindest in diesem Punkt weit entfernt von der Lehre der Kirche.


17
 
 Hilfsbuchhalter 4. Oktober 2020 

Mit "Fratelli tutti" brüskiert der Papst Feminist*innen

Erste Kritik kommt diesmal von einer ganz anderen Ecke. Aus einer, die Papst Franziskus bisher eher gewogen war. Die für Radio Vatikan tätige Journalistin, Gudrun Seiler, merkte schon einmal an: "Der Papst hätte ein anderes Zitat wählen sollen. Nämlich: 'Sorelle tutte'".


6
 
 anselmlurzer 4. Oktober 2020 
 

Wie zu erwarten

"Christus" 0 Treffer
"Jesus" 0
"Kirche" 0
"christlich" 1
"katholisch" 1
"Evangelium" 1
"Maria" 0
"Mission/missionarisch" 0


8
 
 laudeturJC 4. Oktober 2020 

2. Nachtrag

Im auf kathtube verfügbaren Gesamtdokument von 82 Seiten kommt „Jesus“ oder „Christus“ tatsächlich ein paar Mal im Text vor, nur im obigen Teil kein einziges Mal. Übrigens auch Martin Luther King und Gandhi...


4
 
 laudeturJC 4. Oktober 2020 

Nachtrag

Gemäss Suchfunktion „Jesus“ und „Christus“ null Treffer...


6
 
 laudeturJC 4. Oktober 2020 

Der Hl. Franziskus wollte also eine

„Unterwerfung“ unter die Sarazenen und nicht etwa ihre und des Sultans Bekehrung? Die beschwerliche Reise also nur für small talk? Ich las noch weiter bis „Großimam Ahmad Al-Tayyeb“ als Inspirationsquelle dieser Enzyklika: Das genügt mir.

Im Netz finden sich fast alle Enzykliken früherer Päpste, von denen ich bisher zu wenig las.


16
 
 Gandalf 4. Oktober 2020 

Feedback please

Also wer es fertig gelesen hat, bitte um Feedback hier... Was gefällt euch, was ist weniger "spannend"?


6
 

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