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Wenn Erzbischof Paglia den Lebensschutz relativiert und Evangelium vitae ignoriert!

31. August 2020 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
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Erzbischof Vincenzo Paglia, der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Lebens, hat nichts verstanden - Lebensschutz ist (nicht nur) in den USA immer auch reale Parteipolitik. Ein Kommentar von Roland Noé


Vatikan-Washington DC. (kath.net/rn)

Es klingt wie ein verspäteter April-Scherz. Erzbischof Vincenzo Paglia, der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, warnt in einem aktuellen Interview vor einer Instrumentalisierung des Lebensschutz-Themas im US-Wahlkampf, nennt es eine "ideologische Waffe für einschlägige Kampagnen“ und spricht davon, dass Lebensschutz nicht zu einem „Spielball politischer Interessen“ werde sollte.


Wer solche Aussagen macht, hat entweder inhaltlich zum Thema Lebensschutz nichts verstanden oder hat einfach keine Ahnung, um was es in den USA, auch und gerade im Wahlkampf, in der Praxis geht. Auf der einen Seite steht nämlich die Partei der Demokraten, die in den USA von der größten Abtreibungsorganisation der Welt, Plannend Parenthood, finanziell gesponsert wird und in der führende Repräsentanten wie Biden und Harris eine Tötung ungeborener Kinder bis zur Geburt fordern oder mindestens fördern. Manche Vertreter dieser Partei gehen sogar noch weiter und wollen noch eine Tötung nach der Geburt erlauben, wenn das Kind eine Abtreibung überlebt. 2019 haben bei einer Abstimmung im US-Senat nur ganz wenige Demokraten mit den Republikanern mitgestimmt, um zumindest das zu verbieten. Demokratische Lebensschützer werden in der eigenen Partei seit Jahren massiv ausgegrenzt: beim überparteilichen berühmten Marsch für das Leben in Washington DC. dürfen sie zu Wort kommen, beim Parteitag der Demokraten bekamen sie keine einzige Sekunde Redezeit.



Auf der anderen Seite steht die Partei der Republikaner, in der Lebensschützer aus Überzeugung führende Positionen bekleiden und dort eben nicht nur geduldet, sondern auch gefördert werden. Beim dortigen Parteitag durften mehrere bekannte Lebensschützer auftreten und viele Minuten lang reden. Wer das Thema „Lebensschutz“ vermeintlich aus der Parteipolitik raushalten möchte, hat dementsprechend keine Ahnung von der Realpolitik in den USA und verschleiert die klare Politik des Lebensschutzes eines Heiligen Johannes Paul II. und seiner Enzyklika Evangelium vitae. Für Christen ist die Wahl klar. Nur Barbaren und Anti-Christen können einer Partei eine Stimme geben, die ernsthaft Kindstötung bis zur Geburt ermöglichen möchte, darum werden in den USA gläubige Christen und Katholiken bei der Wahl 2020 auch überwiegend republikanisch wählen. Aus diesem Grund haben bei der Wahl 2016 auch die meisten katholischen Bischöfe der USA Donald Trump die Stimme gegeben, wie katholische Bischöfe in den USA bei Hintergrundgesprächen mehrfach klar mitgeteilt haben. Face it: Die Republikaner sind für Christen in den USA ganz klar das kleinere Übel.


Herr Erzbischof Paglia, Gesetze werden in einer Demokratie durch Parteien ermöglicht und im Parlament beschlossen. Lebensschutz ist daher immer auch reale Parteipolitik. Jede Partei hat die Wahl, ob sie für oder gegen die Tötung der Kleinsten unserer Gesellschaft ist, in den USA haben die zwei großen Parteien hier eine ziemlich klare Linie. Wenn eine Partei einer „Kultur des Todes“ in extremster Form anhängt wie dies in den USA bei den Demokraten der Fall ist, dann ist die Wahl völlig klar, wie man im Kapitel 72 in Evangelium vitae lesen kann, denn Gesetze, die in „Form der Abtreibung und der Euthanasie“ die unmittelbare Tötung unschuldiger Menschen für rechtmäßig erklären, befinden sich in „totalem und unversöhnlichem Widerspruch“ zu dem allen Menschen eigenen unverletzlichen Recht auf Leben.


Und weiter heißt es in "Evangelium vitae": „Die Gesetze, die Abtreibung und Euthanasie zulassen und begünstigen, stellen sich also nicht nur radikal gegen das Gut des einzelnen, sondern auch gegen das Gemeinwohl und sind daher ganz und gar ohne glaubwürdige Rechtsgültigkeit. Tatsächlich ist es die Nicht-Anerkennung des Rechtes auf Leben, die sich, gerade weil sie zur Tötung des Menschen führt — in dessen Dienst zu stehen die Gesellschaft ja den Grund ihres Bestehens hat —, am frontalsten und irreparabel der Möglichkeit einer Verwirklichung des Gemeinwohls entgegenstellt. Daraus folgt, dass ein staatliches Gesetz, wenn es Abtreibung und Euthanasie billigt, eben darum kein wahres, sittlich verpflichtendes staatliches Gesetz mehr ist.“


Herr Erzbischof Paglia, bitte informieren Sie sich etwas besser, beenden Sie die Relativierung des Lebensschutzes, und folgen Sie mehr dem „Evangelium vitae“ des Heiligen Johannes Paul II.


LESETIPP: Evangelium vitae - http://www.vatican.va/content/john-paul-ii/de/encyclicals/documents/hf_jp-ii_enc_25031995_evangelium-vitae.html


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