Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  2. Bischof sein in Opferperspektive
  3. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  4. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  5. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  6. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  7. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  8. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  9. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  10. Meinungsfreiheit in Gefahr
  11. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  12. Meinungsfreiheit auf katholisch
  13. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  14. Wiener Weihbischof Turnovszky: Klare Pro-Life-Botschaft für Weihnachten
  15. Der Krieg gegen den Advent

Duka segnet neu errichtete Mariensäule in Prag

17. August 2020 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Schon in frühen Morgenstunden hatten sich Hunderte von Befürwortern auf dem weitläufigen Platz eingefunden, um, teils in nationalen Trachten, am Gebet teilzunehmen


Prag (kath.net/KAP) Der Prager Erzbischof Kardinal Dominik Duka hat am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel, dem 15. August, die Anfang Juni neu errichtete Mariensäule auf dem Altstädter Ring der tschechischen Hauptstadt gesegnet. Schon in den frühen Morgenstunden hatten sich Hunderte von Befürwortern auf dem weitläufigen Platz eingefunden, um, teils in nationalen Trachten, am Gebet teilzunehmen. Gegner mit Aufschriften wie "Prag ist nicht der Vatikan" oder "Schandsäule" wurden "von der Polizei beim Alten Rathaus zusammengerottet", so die Tageszeitung "Lidove noviny".

Schriftstücke, die nach altem Brauch in einer Kapsel in der Säule angebracht werden sollen, um von der Wiedererrichtung und deren Vorgeschichte zu zeugen, wurden vorderhand nicht eingefügt. Unterschrieben hatten laut einem Tweet der Bezirksvorstehung von Prag 1 dieser Tage nicht nur Staatspräsident Milos Zeman und Ministerpräsident Andrej Babis, sondern auch die im Jahr 2008 von den Kommunisten als Präsidentschaftskandidatin nominierte Jana Bobosikova. In einem Twitter-Account sprach sie davon, es gehe hier um "Werte, die nicht verblassen"; sie freue sich über die Rückkehr der Mariensäule. Auch die "Glaubenskrise" zum Zeitpunkt der Wiederrichtung wird in einem Schriftstück erwähnt.


Am Ende des vorangegangen Gottesdienstes in der Teynkirche zeichnete Kardinal Duka mit Medaillen Persönlichkeiten aus, die sich um die Wiederrichtung der Säule besonders verdient gemacht hatten, allen voran den Bildhauer Petr Vana und den christdemokratischen Politiker Jan Wolf (KDH-CSL). Der Prager Stadtrat Jan Chabr von der liberal-konservativen Partei TOP 09, der nach dem Gottesdienst zu Wort kam, erklärte, die Niederreißung der Säule nach der Ausrufung der Republik im Jahr 1918 habe "eher den Charakter eines betrunkenen Exzesses als einer ideologischen Absicht gehabt" und Teilnehmer an dieser Aktion hätten "ihre Tat auf dem Sterbebett bereut". Beim Beginn der Novene, die der Segnung der Statue vorangegangen war, hatte Kardinal Duka darauf hingewiesen, "dass Mariensäulen seit jeher nicht nur ein Symbol des Schutzes vor Kriegsgefahren, sondern auch vor gefährlichen Infektionskrankheiten" gewesen seien. Angesichts der aktuellen Corona-Krise mussten daher die zum Gottesdienst geladenen Besucher des Gottesdienstes, unter ihnen der frühere Außenminister und Gründer von TOP 09 Karel Schwarzenberg, der frühere Verteidigungsminister Alexandr Vondra von den Bürgerdemokraten (ODS) sowie der Landeshauptmann der Region Zlin und ehemalige Vorsitzende der KDH-CSL Jiri Cunek, Gesichtsmasken anlegen.

Für Kardinal Duka schließt sich mit der Wiedererrichtung der Mariensäule ein Kreis. Nur einen Monat nach seiner Amtseinführung als Prager Erzbischof und Primas von Böhmen hat er im Juni 2010 das achtzehnjährige Tauziehen um den Besitz des Prager Veitsdoms zwischen Kirche und Staat beendet, indem er auf ein weiteres gerichtliches Vorgehen seitens der Kirche verzichtete und mit dem damaligen Präsidenten Vaclav Klaus einen Vertrag über die "gemeinsame Verwaltung" unterschrieb.

Der geschichtsbewusste, aber republikanisch gesinnte Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz hat es sich zum Ziel gesetzt, die Tschechen mit der römisch-katholischen Kirche zu versöhnen, die wegen ihres einstigen Bündnisses mit den Habsburgern und der von ihnen betriebenen Gegenreformation bis heute argwöhnisch betrachtet wird. Nach der Heimholung des im römischen Exil verstorbenen Prager Erzbischofs Josef Beran (1888-1969) ist Duka, der im März 2018 dem Papst vorschriftsmäßig sein Rücktrittsangebot unterbreitet hat, zum zweiten Mal nach seinem 75. Geburtstag die Erfüllung eines Herzenswunsches noch im Amt gewährt worden. Ausständig ist jetzt noch die Segnung der epochalen neuen Orgel im Veitsdom, die für den Veitstag, den 15. Juni, vorgesehen war, infolge der Corona-Krise und der mit ihr verbundenen Abwertung der Tschechischen Krone jedoch verschoben werden musste.


Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Stephaninus 17. August 2020 
 

Ein Zeichen der Versöhnung

zwischen dem tschechischen Volk und der Kirche. Möge der Erzbischof von Prag diese wichtige Aufgabe weiterhin glücklich vorwärts bringen.


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  5. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  6. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  7. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  8. O Adonai, et Dux domus Israel
  9. O radix Jesse
  10. O clavis David
  11. Papst Leo ernennt Pro-Life-Bischof zum Erzbischof von New York
  12. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  13. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  14. Meinungsfreiheit auf katholisch
  15. Oktober 2026 - Kommen Sie mit nach SIZILIEN mit Kaplan Johannes Maria Schwarz!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz