Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  6. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  11. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  12. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  13. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  14. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Ich gotte, du gottest, er gottet …

3. Juli 2020 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Solange Gott das Ziel ist, um die wir wie Planeten kreisen, bleiben wir auf der rechten Bahn. Der Synodale Weg aber ist wie ein Planet, der sich selbst aus der Bahn geworfen hat - BeneDicta am Freitag von Dorothea Schmidt


München (kath.net)

Der Synodale Weg hat wieder Fahrt aufgenommen, und zwar weiter Richtung Veränderung – Dank der vierteiligen Veranstaltungsreihe „Digital Synodal“ vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Pro Abend standen Inhalte eines der Synodalforen im Fokus. Fazit: Die Schranken des katholischen Lehramtes sollen nach wie vor gesprengt werden. Wer anders denkt, war unerwünscht – aber notwendig.

 

Selbstredend war schon die Tatsache, dass die Redner der Veranstaltungen jeweils die Forenleiter sind: Reformwillige, die bestrebt waren, mit dem BDKJ ihre Position aus den Synodalforen darzulegen und möglichst viel Bestätigung durch die Teilnehmer einzuheimsen. Foristen, die die traditionell-katholische Meinung vertreten, wurden nicht explizit eingeladen.

 

Aber das machte nichts. Es war sogar noch besser, dass mal ganz andere als die traditionell-katholischen Synodalmitglieder einen Kontrapunkt zu dem sich dem Zeitgeist andienendem Reformeifer setzten. So schrieb ein Teilnehmer des Abends über Frauen in Diensten und Ämter der Kirche in den Chat: „Die Klarheit der katholischen Lehre und das Nichtangepasstsein an meine Lebensrealität war gerade ein essentieller Punkt meiner Konversion.“

 

Ist diese Art von Unangepasstsein nicht ganz im Sinne Jesu? Wie viele haben sich an ihm gestoßen, wie viele Jünger haben ihm den Rücken gekehrt, weil er unerhörte Dinge sagte und tat? Die Kirche ist nicht dazu da, allen zu gefallen, sondern dazu, Orientierung zu geben und dazu, dass man sich an ihr reibt und dadurch innerlich wächst.


 

Darum waren Wortmeldungen wie die des Konvertiten nicht nur ein Hoffnungszeichen, sondern auch dringend notwendig, hatten die Organisatoren doch mit wenig Kritik gerechnet. Sie sind es gewohnt, in der Mehrzahl zu sein, entsprechend viel Zuspruch zu erhalten. Das spornt sie als Reformer an, unbeirrt weiter an einer neuen „Kirche“ zu basteln, als sei Wahrheit das Ergebnis von Mehrheitsentscheidungen. Das ist es aber nicht. Und dies wurde bei den BDKJ-Veranstaltungen immerhin deutlich.

 

Immerhin, denn aufhalten wird man den Synodalen Weg, wie er jetzt läuft, nicht. Wenn man ehrlich ist, müsste man aber einsehen, dass der dieser Reformprozess erst einmal selbst reformiert werden muss. Er ist durch die einseitige Besetzung der Foren und die fast alleinige Ausrichtung an althergebrachten Forderungen, die vielfach bereits von der evangelischen Kirche realisiert worden sind, ihr aber nachweislich nicht viel gebracht haben, auf dem falschen Weg. Zudem fehlt es an Demokratie, Gerechtigkeit, Fairness, es fehlen Richtlinien, nach dem die Teilnehmer handeln, denken, argumentieren und Beschlüsse fassen. Im Synodalen Weg sitzen überwiegend Menschen, die die Strukturreformen wollen. Das ist, als wenn im Bundestag über die Eindämmung des Flächenfraßes diskutiert wird, aber fast nur Bauunternehmer abstimmen und beschließen sollen. Da ist jedem schon klar, wie das Ergebnis aussehen wird.

 

Gerade darum braucht es viel mehr solcher Menschen, die Kontrapunkte setzen. Wir alle brauchen mehr Mut, müssen öfter den Mund aufmachen. Wie viele haben Angst, sich den Mund zu verbrennen und nehmen in Kauf, dass andere die Zügel in der Hand halten! Statt zu lamentieren, müssen treue Katholiken mutiger werden. Wie? Durch den Heiligen Geist! Er muss uns reformieren, erneuern. Reformen beginnen bei jedem selbst, auch bei denen, die an die durch Christus gestiftete Kirche glauben. Denn der Heilige Geist ist es, der heilt, lebendig macht, Mut schenkt. So war es bei den Aposteln auch, die sich ängstlich im Obergemach verkrochen haben. Als aber der Heilige Geist über sie kam, konnte sie nichts mehr aufhalten, Jesu Botschaft in der ganzen Welt zu verbreiten.

 

Was wir brauchen, ist eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes. Der ist in Vergessenheit geraten, viele belächeln oder spötteln sogar über die Charismen – als hätten sie sich nur zufällig in der Bibel verirrt und hätten keinerlei Bedeutung. Es muss ja nicht jeder die Hände in die Luft heben – wobei: Warum nicht! David hat vor der Bundeslade getanzt. Er war frei; was anderen sagten, war ihm egal. Er hatte Gott im Blick. Das genügte ihm.

 

Statt uns also nur zu beklagen über Glaubenskrisen, Verweltlichung, Übersexualisierung (auch auf dem Synodalen Weg), müssen wir beten um eine neue Freiheit der Kinder Gottes im Heiligen Geist, dessen Gaben jeden verwandeln können.

 

Ein erstes Zeichen setzten die treuen Katholiken bei den Hearings des BDKJ – und das ist nachahmenswert. Vor allem, wenn oder gerade weil Sätze von Christen fallen, wie dieser an einem der Abende: „Gott ist erstmal ein Tätigkeitswort. Gott ist eine Verheißung, eine Zusage, ein Verb. Verben haben kein natürliches Geschlecht.“

 

Wie bitte? Gott ist ein Verb? Ich gotte, du gottest, er gottet…. Nein! Und nochmal nein. Gott sei Dank korrigierte jemand im Chat: „Dass Gott ein Verb ist, ist grammatikalisch falsch!“ Und wenn man nicht glauben kann, dass Gott eine Person ist, ein Jemand, der uns persönlich liebt, sondern ein Verb ist, dann ist Gott weniger als wir, die wir Personen sind – er ist ja nur ein Tätigkeitswort. Dann ist der Glaube leblos und macht wirklich wenig Sinn. Dann verwundert es auch nicht, wenn eine auf menschlichen Gedanken basierende Kirche errichtet werden soll. Wenn Gott ein Verb ist und ich gotten kann, bin ich selber irgendwie göttlich – bzw. erhebe ich mich zu einem Gott oder über Gott. Ist das nicht Hochmut?

 

Solange Gott das Ziel ist, die Sonne, um die wir wie Planeten kreisen und uns von ihm wärmen, lieben und nähren lassen, bleiben wir auf der rechten Bahn. Der Synodale Weg aber ist wie ein Planet, der sich selber aus der Bahn geworfen hat und ziellos umherschwirrt. Er meint, ein Ziel zu haben, hat aber keines, denn Selbstverwirklichung und Zeitgeisttreue sind kein Ziel, das sind Fatamorganas. Das Ziel der katholischen Kirche, das Ziel jedes Menschen kann in Zeit und Ewigkeit nur eines sein – und auch das zeigt uns der Heilige Geist - und zeigt uns auch Maria: Jesus Christus.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 lakota 6. Juli 2020 
 

Danke für diesen Bericht

Mir scheint auch, der Hl. Geist ist in Vergessenheit geraten. Früher gab es extra Andachten, heute wird er nicht mehr oft erwähnt.
Sehr gut auch der Satz:
"Die Kirche ist nicht dazu da, allen zu gefallen, sondern dazu, Orientierung zu geben und dazu, dass man sich an ihr reibt und dadurch innerlich wächst."


2
 
 Diadochus 3. Juli 2020 
 

Kontrapunkt

Danke für den Kontrapunkt in dieser gottlosen Zeit, in dieser gottlosen Kirche, die Gott los ist. Jede Stimme zählt. Nein, für eine Ohnmacht besteht kein Anlass, denn der Hl. Geist macht lebendig und hält lebendig.


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Fasten mit Bilbo Beutlin
  2. 'Trotzdem noch ein unerträglicher Zeitgenosse? - Macht nichts, Hauptsache der Glaube passt'
  3. Fünf Handys und ein Hühnerstall
  4. Wie Gottes Herrlichkeit erstrahlt
  5. Fernandez vernichtet Narrativ des Synodalen Weges
  6. Wovor sollen wir uns fürchten?
  7. 'Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken!'
  8. Die letzte Schokolade und ewiger Trost
  9. Ein liebevoller Wink aus dem Himmel
  10. 'Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft...






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Roma locuta - causa (non) finita?
  7. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz