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Woelki betont bischöfliches Lehr- und Leitungsamt

6. November 2019 in Aktuelles, 14 Lesermeinungen
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Kölner Kardinal warnt im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg vor einer Trennung vor der Weltkirche – UPDATE: Artikelerweiterung


Köln (kath.net) Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hofft auf eine „breite Beteiligung von Gläubigen“, doch Entscheidungen stünden der bischöflichen Autorität zu. „Damit berühren wir natürlich eine für den heutigen Mainstream schwierig zu akzeptierende Glaubensposition, nämlich die der Autorität des kirchlichen Lehramtes.“, sagte Woelki am Montagabend wörtlich bei der Vollversammlung des Kölner Diözesanrates und betonte weiter: Dies sei „allerdings nicht hintergehbar und sichert der Kirche ihre Verankerung im apostolischen Glauben“. kath.net liegt die Ansprache im Originalwortlaut vor.

„Da das apostolische Amt eine direkte Stiftung Jesu Christi ist, kann ich Ihnen den Abbau der daraus entspringenden Hierarchie nicht in Aussicht stellen“, erläuterte Woelki direkt. Gleichzeitig betonte er aber: „Am Abbau von Klerikalismus dagegen und am Aufbau von mehr ‚Transparenz, Offenheit, mehr Teilhabe an Entscheidungen und Verantwortung und Mut zu wirklich neuen Gottesdienstformen sowie mehr Seelsorge‘ werde ich meinen Möglichkeiten entsprechend mit aller Kraft arbeiten.“ Damit würden künftig „für den Diözesanrat und das bestehende, Teilhabe ermöglichende demokratische Rätesystem, auf denen er beruht“, ebenso „für die kirchliche Verbandsarbeit nicht weniger, sondern mehr Mitwirkungsmöglichkeit am gesamt kirchlichen Lebens“ gefunden werden“, erläuterte Woelki mit Blick auf die „Zielskizze 2030“, die nach drei Regionalforen erarbeitet worden war.

Woelki, der im deutschen Episkopat zu den kritischen Stimmen des Synodalen Weges zählt, formulierte weiter: „Es kann und darf auf Dauer in grundlegenden Fragen des Glaubens und der Moral keine unterschiedlichen Wege geben, die das hohe Gut der Einheit, die wir im Credo als Attribut der Kirche bekennen, nicht nur gefährden, sondern möglicherweise verletzen würden. Die Maßgaben des Glaubens, die zum unveränderbaren Bestand kirchlicher Lehre gehören, können und dürfen deshalb im Synodalen Weg nicht zur Disposition gestellt werden.“ Es gelte, „den Eindruck zu unterbinden, es ginge um eine quasi parlamentarische Abstimmung über den Glauben.“ Auch Papst Franziskus wolle nicht, dass kirchliche Synoden Übereinkünfte wie in der Politik anstrebten, so der Kölner Erzbischof.


Der Kölner Kardinal bezeichnete es als „irrige Meinung“, wenn man denke, dass sich die Probleme der Kirche durch Reformen von Strukturen lösen ließen. „Der Synodale Weg birgt bisher jedoch neben seinen Chancen auch das große Risiko“, warnte er. Ein Risiko sehe er darin „beinahe ausschließlich strukturelle Änderungen in den Blick und schließlich auch in Angriff zu nehmen“. Zwar sage man, „diese besäßen eine Relevanz für die Evangelisierung. Zugleich berühren sie aber zentrale Elemente der Glaubenslehre und der kirchlichen Verfasstheit, die in der Gefahr stehen, mit sogenannten Strukturveränderungen preisgegeben zu werden.“

Ebenso kritisierte er die Absicht, mit dem „synodalen Weg“ die Stimme der deutschen Kirche in der Weltkirche hörbar machen zu wollen. Dazu erläuterte er, dass neulich der Einwand zu lesen gewesen sei, „es gehe bei dem Synodalen Weg ja nur darum, dass ‚die Stimme der deutschen Ortskirche ... deutlich vernehmbar sein [solle], im Konzert der Weltkirche‘ . Erfahrene Sängerinnen und Sänger wissen freilich, dass es bei einem Chor in der Regel nicht darum geht, einzelne Stimmen zu profilieren, sondern die Gesamtheit zu stützen. Schrille Töne, wie sie ja schon zur Genüge zu hören waren, sollte man deshalb vermeiden. Ob uns das gelingt? Ich bin ein wenig skeptisch, wenn ich bedenke, dass die Vorgaben des ‚Dirigenten‘ - der Brief des Heiligen Vaters - zwar höflich zur Kenntnis genommen worden sind, dann aber sehr schnell und ohne erkennbare Konsequenzen ad acta gelegt wurden.“

„Wichtige Anliegen wie die Stellung der Frau in der Kirche dürfen keineswegs ausgespart werden“, unterstrich der Kardinal, doch dürften sie „aber gleichzeitig auch nicht auf den Zugang zum priesterlichen Dienst fixiert bleiben“. Auch sollte man „sollte man die Rede von „klerikale[n] Männerbünde[n]“, die „ihre mysogynen Frauenbilder wirkmächtig pflegen“, Verschwörungstheoretikern wie Dan Brown überlassen.“

Der Kölner Kardinal verwies auf Aussagen von Papst Franziskus in seinem „Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“: „In all unserem Handeln muss es um Christus gehen. Dem ‚Primat der Evangelisierung‘, den uns Papst Franziskus ins Herz schreibt, eignet eine Christozentrik, wohlwissend, dass der Herr immer in der Einheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist steht. Das ist das indispensable Vorzeichen für unseren Synodalen Weg, das sich wie ein roter Faden durchziehen muss, damit er wahre Früchte tragen kann. Daran lässt der Papstbrief keinen Zweifel.“ Deshalb stelle „Papst Franziskus die Notwendigkeit der ‚Selbstevangelisierung‘ als unverzichtbare Voraussetzung für ein evangelisierendes Handeln der Kirche heraus.“ Sie sei „als Vertiefung der persönlichen Christusfreundschaft, unserer ganz persönlichen Christusbeziehung, zu verstehen, die im eigenen Umgang mit dem Wort Gottes, im Feiern und Empfangen der Sakramente, im Eintauchen in Tradition und Lehre der Kirche, im Tätigwerden des Glaubens in Liebe und Wahrheit jeden Tag erneuert und vertieft werden muss.“

Auch kritisierte Woelki, dass es schwer sei. „gegen die Unterstellung anzukommen, manche Bischöfe fürchteten ja nur ‚eine Einschränkung ihrer eigenen Macht‘. Wie wäre es denn, wenn man die Argumentationslinie dieser Bischöfe versuchsweise einmal ernstnähme? Wenn man auch denjenigen, die man als unbequem und missliebig empfindet, weil sie nicht mit der eigenen Position übereinstimmen, eine eigene Glaubens- und Gewissensüberzeugung sowie ihre theologischen Gründe zubilligte?“

Pressefoto Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln


Archivfoto Kardinal Woelki (c) Erzbistum Köln


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