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Jesus ist das Beste, was uns passieren kann. Für Ihn lohnt sich alles

1. Oktober 2019 in Interview, 10 Lesermeinungen
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"Die Gebote können wir nur in der Tiefe verstehen, wenn als Fundament ein echter und gelebter Glaube steht" - kath.net-Interview mit P. Klaus Einsle LC - Von Roland Noé


Wien (kath.net/rn
kath.net: Sie sind seit einiger Zeit in der Video-Blogging-Arbeit engagiert und verbreiten am Sonntag via Facebook / Legionäre Christi und kath.net eine Kurzpredigt zum Sonntags-Evangelium. Was ist Ihre Motivation, wer soll damit erreicht werden?

P. Klaus Einsle LC: Ehrlich gesagt war das überhaupt nicht geplant. Vor einigen Jahren hat eine Kollegin damit begonnen, in der Fastenzeit den Mädchen, mit denen sie in Kontakt steht, einen täglichen Impuls zum Evangelium per WhatsApp zu senden. Sie bat mich, jeweils eine Woche im Wechsel mit ihr zu übernehmen. Nach der Fastenzeit habe ich gedacht: „Warum machst du das nicht für die Sonntage?“ Die Resonanz darauf war beeindruckend. Inzwischen erhalten mehrere 1000 Menschen diesen Sonntagsimpuls via WhatsApp.

kath.net: Und wie kamen Sie darauf, jetzt in diesem Video-Blog zu starten?

P. Klaus Einsle LC: Eigentlich kommentiere ich ja als Priester nur per Video das jeweilige Sonntagsevangelium. Die Videos veröffentlichen wir seit Ostern dieses Jahres auf der Facebook-Seite des Regnum Christi. Einen eigenen Blog habe ich nicht. Aus der Arbeit mit Jugendlichen wusste ich, dass dieses Format für junge Leute attraktiver ist.

kath.net: Die Menschen schreiben gute Kommentare darüber…

P. Klaus Einsle LC: Ja, das freut mich auch. Die Sonntagsimpulse sind keine „hohe Theologie“. Ich versuche einfach, Jesus eine Stimme zu verleihen und das, was er gesagt und getan hat, in die heutige Zeit zu übersetzen.

kath.net: Es kommt sehr gut an.

P. Klaus Einsle LC:

Ich bin davon überzeugt, dass Jesus Christus auch heute den Menschen etwas zu sagen hat. Wir Priester müssen das wieder in eine Sprache „übersetzen“, die die Menschen verstehen und die sie anspricht.

kath.net: Als Katholik im deutschsprachigen Raum, der heute seinen Glauben leben möchte, hat man oft das Gefühl, einer der „letzten Mohikaner“ zu sein. Menschen, die sich an die Gebote der Kirche halten wollen, bekommen oft nicht einmal von der eigenen Kirche Hilfen und Unterstützungen. Was möchten Sie diesen Menschen sagen?


P. Klaus Einsle LC: Ehrlich gesagt mag ich diese weinerliche Art mancher Katholiken nicht, die sich immer beschweren, wie schwer es heute ist. Den Glauben zu bezeugen war zu keiner Zeit in der Geschichte ein Spaziergang. Wir sollten auch nicht vergessen, wie gut es uns in Deutschland und Österreich geht, während weltweit so viele Christen aufgrund des Glaubens verfolgt werden und um Leib und Leben fürchten müssen.

Europa erlebt sicherlich in unserer Zeit eine starke Erosion christlicher Institutionen. Der Glaube an Gott scheint für viele im Alltag keine Relevanz und Bedeutung zu haben. Und an der Institution Kirche zweifeln selbst viele Gläubige. Als katholischer Priester geht es mir vor allem darum, selbst, durch mein Leben, ein authentisches Zeugnis von der Gegenwart Gottes in der Welt zu geben, letztendlich Jünger Christi in unserer Zeit zu sein. Machen wir uns, jeder einzelne, in diesem Sinne auf den Weg. Das ändert die Perspektive.

kath.net: Sie meinen also, es ist heute gar nicht so schwer, katholisch zu sein?

P. Klaus Einsle LC: Wenn wir ehrlich sind, nein. Es geht den meisten von uns doch recht gut. Das Evangelium zu verkünden war aber nie einfach. Jesus hat es schon angekündigt: Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt werden... aber auch: Ich werde euch einen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, der Heilige Geist (vgl. Joh 14,16). Ich glaube, wir dürfen als Christen entsprechend mutig und selbstbewusst sein. SEINE Botschaft der Erlösung ist so wichtig für die Menschen von heute.

kath.net: Wie meinen Sie das?

P. Klaus Einsle LC: Sogar wir Gläubigen denken oft zuerst oder nur in Kategorien von Moral und Geboten, wenn es um unseren Glauben geht: am Sonntag in die Messe gehen, kein Sex vor der Ehe, nicht lügen... Aber das ist immer erst der zweite Schritt. „Erst der Glaube, dann die Moral“. Das ist ein wichtiges Prinzip! Die Gebote können wir nur in der Tiefe verstehen, wenn als Fundament ein echter und gelebter Glaube steht.

kath.net: Ein Beispiel?

P. Klaus Einsle LC: Wenn die Menschen heute etwas über die Kirche wissen, ist es „Kein Sex vor der Ehe“. Aber das ist nur eine Folge und eine Bedingung für ein Leben in Fülle zwischen zwei Menschen, das Gott uns schenken möchte. Aber Gott ist nicht auf die Welt gekommen, um uns zu sagen, was wir vor der Ehe tun oder nicht tun sollen…

kath.net: Eine ganz wichtige Phase, um Jesus wirklich kennenzulernen, ist die Zeit der Jugend und Pubertät. Jeder weiß es aus eigener Erfahrung, dass man hier mit vielen inneren Schweinehunden zu kämpfen hat. Wie kann man Jugendliche hier wirklich abholen, damit sie eine Chance haben, Jesus kennenzulernen. Haben Sie hier einen guten Tipp für Eltern?

P. Klaus Einsle LC: Früher hatte ich eine gewisse Angst, in Schulklassen zu gehen, die sich genau in der Pubertät befanden. Bis ich ein paar Seiten in einem Buch las, die mir die Pubertät erklärt haben. Seitdem liegen mir diese jungen Menschen sehr am Herzen. In ihnen ist viel Unsicherheit, Suche nach dem rechten Weg, und ein arrogantes Verhalten nach außen zu sehen. Wer sich nicht vom Schein trügen lässt, der entdeckt, dass sie eigentlich nach authentischen Menschen suchen.

kath.net: Was können Eltern denn tun?

P. Klaus Einsle LC: Für mich sind zwei Dinge sehr wichtig: bleibt Eltern, d.h., erzieht eure Kinder. Ihr müsst nicht Freunde werden oder euch Ihnen anbiedern. Und außerdem: lebt sehr authentisch. Jugendliche haben ein großes Gespür für Echtheit. Das suchen Sie, das zieht sie an, dass überzeugt. Wenn Eltern authentisch sind und ihrer Rolle als Eltern treu bleiben, dann überzeugt das pubertierende Kinder am meisten. Man sieht die Frucht nicht. Sie kommt erst Jahre später. Aber sie kommt, soweit ich sehe.

kath.net: Und die Kirche?

P. Klaus Einsle LC: Auch die Kirche hat eine Aufgabe: wir müssen lernen – das gilt übrigens für alle Altersstufen von heute – in der Sprache der Menschen von heute zu sprechen. Ein Buch, das mir sehr gefallen hat in diesem Sinne, ist der „Jargon der Betroffenheit. Wie die Kirche an ihrer Sprache verreckt.“

Wenn wir weiter eine Betroffenheitssprache oder „theologische“, leere Worthülsen verwenden, dann werden auch die letzten Menschen noch davonlaufen und niemand wird diese Kirche suchen oder brauchen. Die Menschen spüren, wie leer vieles ist, was manche – von oben bis unten – bisweilen an leerem Gerede von uns geben.

kath.net: Letzte Frage: Warum sollten wir Jesus denn überhaupt noch auf Platz 1 in unserem Leben setzen?

P. Klaus Einsle LC: Wir sollen Jesus den ersten Platz in unserem Leben geben, weil er es verdient und weil er die Wahrheit ist. Er ist Gott und daher soll er die Mitte sein. Außerdem: Niemand so wie er kann den Menschen erfüllen, mit Frieden beschenken und glücklich machen kann.

Ich sage das aus eigener Erfahrung und Erfahrung mit vielen Menschen, die ich begleiten darf: je näher wir bei Gott sind und Gott bei uns, desto erfüllter und solider ist unser Leben. Alles, was der Schein der Welt uns vorstellt, ist dagegen manchmal leere und traurige Hülle, die sofort zerplatzt, wenn man sie berührt wie eine Seifenblase.

Jesus ist das Beste, was uns passieren kann. Für ihn lohnt sich alles!



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