Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  6. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  9. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  10. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  11. Fällt die CDU erneut um?
  12. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  13. Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028
  14. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  15. Deutsche Bischöfe stoppen kirchenfinanziertes Queerpapier

Ratzinger-Preisträgerin: Theologie ist mehr als nur Stubenarbeit

21. November 2018 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Vom Papst mit "Nobelpreis der Theologie" ausgezeichnete Wiener Theologin Schlosser: "Wenn christlicher Glaube persönliche Beziehung zum dreifaltigen Gott ist, dann ist es Aufgabe der Theologie, auch andere darin zu stützen"


Wien-Vatikanstadt (kath.net/KAP) Theologie ist keine weltfremde Wissenschaft, sondern versucht Menschen zu einer tieferen Beziehung mit Gott zu helfen. Das hat die am Wochenende im Vatikan mit dem als "Nobelpreis der Theologie" bekannten diesjährigen Ratzinger-Preis ausgezeichnete Wiener Theologin Marianne Schlosser betont. Theologie als Verbindung von Denken und Glauben sei keinesfalls "private Stubengelehrsamkeit, sondern ein Dienst im und am Volk Gottes". "Wenn christlicher Glaube persönliche Beziehung zum dreifaltigen Gott ist, dann ist es Aufgabe der Theologie, auch andere darin zu stützen", so Schlosser.

Die 58-jährige Vorständin des Wiener Instituts für Theologie der Spiritualität ist nach der Französin Anne-Marie Pelletier die zweite Frau, die den mit 50.000 Euro dotierten Preis der "Joseph Ratzinger-Benedikt XVI.-Stiftung" erhalten hat.

Die Auszeichnung sei für sie eine "große Überraschung" gewesen, sagte Schlosser in einem Interview dem vatikanischen Nachrichtenportal "Vatican News" (Montag). Den emeritierten Papst Benedikt XVI. bezeichnete sie darin als "ein großes Vorbild". Als Theologe vereine Joseph Ratzinger eine außergewöhnliche Sensibilität für die heutigen Herausforderungen an den Glauben mit einer umfassenden Kenntnis der Theologiegeschichte. Beides zusammen befähige ihn zu einem "klaren und differenzierten Urteil". Ratzinger verkörpere gewissermaßen das Ideal dessen, was Johannes Paul II. "schöpferische Treue" genannt habe. "Wenn man die Glaubensgrundlagen sehr gut kennt, dann kann man auch schöpferisch die Flügel ausspannen und fliegen."


Je länger sich sich mit Ratzingers Werk befasse, desto moderner komme ihr dessen Grundaussage vor, so die Theologin weiter: "Joseph Ratzinger ist jemand, der schon vor 50 Jahren, als seine 'Einführung des Christentums' erschien, ein ganz feines Gespür für die Herausforderungen von Gläubigkeit und Glauben in unserer Gegenwart hatte."

Ähnlich hatte sich Schlosser bereits am Samstag in ihren Dankesworten bei der festlichen Preisverleihung mit Papst Franziskus in der Sala Clementina im Vatikan geäußert. Der langjährige Kurienkardinal Angelo Amato hob in seiner Würdigung Schlossers vor allem die Hebung und Vermittlung von Quellen der christlichen Spiritualität, auf der Basis exzellenter Kenntnisse der patristischen und mittelalterlichen Theologie hervor. Amato verwies dazu u.a. auf Schlossers Monographien über Bonaventura (1221-1274) und Caterina von Siena (1343-1380), über das christliche Gebet und den Begriff der Prophetie.

Papst Franziskus würdigte bei dem Festakt den Beitrag von Frauen für die wissenschaftliche Theologie: "Seit Paul VI. Teresa von Avila und Katharina von Siena zu Kirchenlehrerinnen ernannte, darf kein Zweifel mehr daran bestehen, dass Frauen die höchsten Stufen der Glaubensweisheit erreichen können", sagte Franziskus. Lange Zeit sei wissenschaftliche Theologie dem Klerus vorbehalten gewesen, bedauerte der Papst. Das ändere sich nun. Es sei wichtig, die theologische Arbeit von Frauen immer mehr anzuerkennen. Überhaupt sei es notwendig, dass der Beitrag "der zunehmend weiblichen Präsenz in Verantwortungspositionen der Kirche - besonders, aber nicht nur im kulturellen Bereich - gefördert und ausgebaut wird".

An der Feier nahmen zahlreiche Kardinäle sowie Vertretern von Universitäten und Repräsentanten des öffentlichen Lebens teil. Unter ihnen war auch Österreichs neue Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Franziska Honsowitz-Friessnigg.

Die aus Bayern stammende Marianne Schlosser leitet seit 2004 das Institut für Theologie der Spiritualität an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. 2014 wurde sie von Papst Franziskus zum Mitglied der Internationalen Theologischen Kommission ernannt. Die Theologin gehört auch der 2016 vom Papst einberufenen Kommission zur Geschichte des Frauendiakonats an. Schlosser ist Mitglied der Theologischen Kommission der Österreichischen Bischofskonferenz und Beraterin der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Zweiter Ratzinger-Preisträger war heuer der Schweizer Architekt Mario Botta (75). Er wurde für die theologische Dimension seiner Ästhetik ausgezeichnet. Botta hat rund 20 Sakralbauten entworfen, darunter die Cymbalista-Synagoge in Tel Aviv und eine Moschee in China. Zu den bekanntesten sakralen Bauten Bottas gehört die Kirche "Johannes der Täufer" in Mogno im Tessin.

Rome Reports - Papst zeichnet Theologin Marianne Schlosser und Architekt Mario Botta mit dem Ratzinger-Preis aus (engl.)


Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Frauen

  1. Lebe deine Sehnsucht als Frau - Leseprobe 3
  2. Lebe deine Sehnsucht als Frau - Leseprobe 2
  3. Lebe deine Sehnsucht als Frau
  4. Geschlechtsspezifische Abtreibung in Indien: Jedes Jahr werden mehr Jungen als Mädchen geboren
  5. Bilder von Frauen in Moschee aufgehängt, um sie zu denunzieren
  6. Gloria von Thurn und Taxis: Die Anti-Baby-Pille ist kein wahrer Feminismus
  7. „Sehr geehrte Frau Flachsbarth, mit Überraschung lese ich…“
  8. „Hier werden Frauenrechte auf dem Trans-Altar geopfert“
  9. Propaganda und keine Meinungsfreiheit
  10. 5 Dinge, die deine Frau nicht gerne hört, wenn du sie sagst.






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  3. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  9. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  13. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  14. Fällt die CDU erneut um?
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz