Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  4. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  5. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  6. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  7. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  8. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  9. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  10. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  11. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  12. R.I.P. Martin Lohmann
  13. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  14. "Hassprediger und Hofnarr"
  15. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“

Mehr Begegnung mit dem Kreuz

2. April 2018 in Kommentar, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Soll man nun davon ausgehen, daß Kardinal Marx die Muslime provozieren will, wenn er auf einem Kreuzweg(!) über mehr Begegnung mit Muslimen spricht? - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Ostern geht nicht ohne Kreuz. Risus paschalis hin – große Osterfreude mit Gloria und Halleluja her. Was steht an Ostern im Altarraum? Ein festlich geschmücktes Kreuz. Was ziert die Osterkerze? Ein Kreuz, auf dem sogar die Wundmale durch Nägel dargestellt werden. Woran erkennen die Jünger den Auferstandenen? An den Wundmalen, die vom Kreuz her stammen. Mag der Karfreitag und noch so grausam erscheinen – und er ist grausam – ohne Kreuz kein Ostern. Ohne Tod keine Auferstehung.

Die Botschaft von Ostern ist die – von Gott her gesehen – logische Fortführung des Karfreitag. Da macht es Sinn, besonders am Karfreitag und auf Kreuzwegen in der Predigt die Botschaft vom Kreuz intensiv auzulegen und der Welt zu verkünden. Das ist besonders da sinnvoll, wo ein Prediger mit viel Öffentlichkeit rechnen kann.

Umso bedauerlicher ist es, wenn die Botschaft vom Kreuz dann von politisch korrekten Allgemeinplätzen verdeckt wird. Auf dem traditionellen Kreuzweg der Völker in München predigte der Erzbischof von München und Freising. Begegnung von Völkern ist Integration und darf auf Öffentlichkeit rechnen. Es geht aber gar nicht um Begegnung der Völker untereinander, es geht um Begegnung der Völker mit dem Gekreuzigten.


In der Presse stand dann nur dieser eine Aspekt der Predigt im Vordergrund: Begegnung mit anderen. Explizit wurde sogar von Begegnung mit Muslimen gesprochen. Nun ist das Kreuz den Muslimen im allgemeinen durchaus ein Ärgernis. Da gibt es reichlich einschlägige Erfahrungen. Solche Worte sind an solcher Stelle einfach nur Opium für das Volk. Es mag nun inzwischen zwanzig Jahre her sein, da hatten wir ein Au Pair – Mädchen aus Marokko. Eine Muslima, die uns als erster klar machte, daß ihr Essen halal zu sein hat und sie fünf mal am Tag beten muß. Ein Mensch der seine Religion ernst nimmt, ist erst einmal sympathisch. Der immer etwas angewiderte Blick auf unsere Kreuz in der Wohnung machten eher stutzig.

Wie auch mit den Au Pairs vor ihr machten wir in den ersten Wochen ein paar Ausflüge, damit sie die Gegend kennen lernen, in der sie gelandet waren und damit sie ein wenig von Kultur und Geschichte unseres Landes lernen. So versteht man einander besser. Dazu gehörte – natürlich -auch immer eine Führung durch den Hohen Dom zu Paderborn. In der Annäherung an den Dom und mit der Erklärung was dies für ein Gebäude ist, verfiel die junge Dame in hysterisches Schreien und rannte über den Domplatz davon, als hätten wir ihr wer weiß was angetan. Eine Kirche zu betreten war für sie gar nicht denkbar. Unverschämt von uns, das überhaupt zu erwägen. Natürlich war das übelster Fundamentalismus. Sie blieb nicht lange bei uns, denn sie erwies sich in der Tat als fundamentalistische Muslima.
Dem gegenüber stehen wunderbare Begegnungen mit gebildeten Muslimen, geistlichen Menschen, fromm, nachdenklich und kommunikativ. Man mit ihnen über alles reden außer über die Dreifaltigkeit und – in der Tat – das Kreuz.

Soll man nun davon ausgehen, daß der Kardinal die Muslime provozieren will, wenn er auf einem Kreuzweg(!) über mehr Begegnung mit Muslimen spricht? Oder ist es die gleiche politische Naivität, die dazu führte, auf dem Tempelberg in Soutane ohne Brustkreuz zu erscheinen? Die Frage wird wohl unbeantwortet bleiben.

Es ist nicht nur ein Problem verfehlter Verkündigung, es ist auch ein Problem verfehlter Medienarbeit. Die Predigt ist nicht in voller Länge online nachzulesen oder nachzuhören. Man kann also nur das darüber sagen, was veröffentlicht wurde. Der Kardinal wird sicher über das Kreuz gesprochen haben. Die Medien aber interessiert das Kreuz nicht. Es ist ihnen egal bis ärgerlich. So kommt von einer ausführlichen Predigt aus zweiter Hand nur ein politisch korrekter Allgemeinplatz an. Die Botschaft vom Kreuz fällt unter den Tisch.

Das ist ein Ärgernis! Papst Franziskus sagte in seiner ersten Predigt als Papst am 14. März 2013: „Wenn wir ohne das Kreuz gehen, wenn wir ohne das Kreuz aufbauen und Christus ohne Kreuz bekennen, sind wir nicht Jünger des Herrn: Wir sind weltlich, wir sind Bischöfe, Priester, Kardinäle, Päpste, aber nicht Jünger des Herrn.“

Und irgendwie gilt dies auch für Mitarbeiter von Bischöfen, für alle, die Medienarbeit machen und am Ende für jeden von uns. Lassen wir das Kreuz aus, sind wir nur noch weltlich, allenfalls noch nett oder politisch korrekt. Und das ist einfach zu wenig. Allen Lesern von kath.net ein frohes und gesegnetes Osterfest!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Mission

  1. P. Wallner: Weltmission Schlüssel für Aufbruch der Kirche in Europa
  2. Holy Family Mission – ein missionarisches Projekt zur Erneuerung der Kirche in Irland
  3. Befreite Ordensfrau aus Mali: Mission muss weitergehen
  4. Christlicher Missionar aus Türkei ausgewiesen
  5. Papst: Jeder ist zur Mission aufgerufen
  6. Jüngster US-Abgeordneter spricht über Bekehrung von Moslems und Juden
  7. Vatikan betont Bedeutung der Mission in Zeiten der Pandemie
  8. Hier bin ich, sende mich!
  9. Papst: Künftige Diplomaten müssen ein Jahr auf Mission
  10. „Wir schrauben in der Kirche immer an irgendwelchen Rädchen herum ...






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Martin Lohmann
  2. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  3. Fairer Streiter für die Wahrheit – Ein Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann (14.3.1957-24.11.2025)
  4. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  5. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  6. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  7. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  8. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  9. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  10. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  11. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  12. "Hassprediger und Hofnarr"
  13. Papst Leo XIV. erholt sich mit Tennis, Schwimmen und Lektüre
  14. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  15. "Was kümmert es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz