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'Wie bitte?' - Zungenrede und Sprachengebet

2. Juni 2017 in Spirituelles, 17 Lesermeinungen
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„Bitten wir noch um diese faszinierenden Gaben des Heiligen Geistes, oder sind sie Relikte aus der ‚Zeit der Wunder‘ vor 2000 Jahren?“ Gastbeitrag von Guido Mayer


Würzburg (kath.net) Ganz ehrlich: Wissen Sie, um was es geht? Vielleicht geht es Ihnen, wie den Männern, die Paulus in Ephesus über den Weg gelaufen sind: „…Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie antworteten ihm: Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt (Apg 19,1-2).“ ;-) Mindestens 14 Bibelstellen berichten von einem Charisma, das „Zungenrede“ oder auch „Sprechen in Sprachen“ genannt wird.

Ein „Hotspot“ dieser Geistesgabe scheint das griechische Korinth gewesen zu sein. Im 1. Korintherbrief beschreibt der Apostel Paulus zu welchen Irritationen dieser „Spleen“ in den Gemeindeversammlungen sorgen konnte: „Wenn also die ganze Gemeinde sich versammelt und alle in Zungen reden, und es kommen Unkundige oder Ungläubige hinzu, werden sie dann nicht sagen: Ihr seid verrückt (1 Kor 14,23)!“

Nun, was ließ einige Korinther so schräg erscheinen? Die Wissenschaft findet keine Erklärung für das Phänomen, bietet aber eine nüchterne Definition: „Unter Zungenrede oder auch Sprachengebet versteht man unverständliches Sprechen. Die Fähigkeit ohne Kenntnis derselben in fremden Sprachen zu sprechen, wird Glossolalie genannt.“

Obwohl bereits im Alten Testament von „…stammelnder Lippe und fremder Zunge… (Jes 28,11)“ die Rede ist, so gilt doch das erste Pfingsten als die genuine Ausgießung dieses Charismas: „Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab (Apg 2,4).“


Zwar zählt der Evangelist Lukas in der Pfingsterzählung eine ganze Litanei von Nationalitäten auf, die an diesem Tag in Jerusalem zusammenströmen, dennoch spricht er von „fremden Sprachen“.

Im Markusevangelium prophezeit Jesus, dass seine Nachfolger in „neuen Sprachen“ (Mk 16,17) sprechen werden.

Es geht also offensichtlich nicht darum, einfach nur in einer anderen, uns aber bekannten Sprache zu sprechen.

Die, wie ich meine, beste Erklärung liefert der Autor des Römerbriefes: „So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein (Röm 8,26-27).“
Wer dieses Charisma empfängt, darf erleben, dass der Heilige Geist in ihm, durch ihn und für ihn betet!

Eine ganz konkrete Ausdrucksform für den Begriff „Beistand“, den Jesus im Johannesevangelium als Synonym für den Heiligen Geist ankündigt.
Während alle anderen Charismen der Erbauung der Gemeinde dienen, so dient die Zungenrede zuerst der eigenen Erbauung. Gibt es jedoch einen, der das Sprachengebet auslegen kann, so dient auch diese Gabe der Erbauung der Brüder & Schwestern im Glauben.

„Denn wer in Zungen redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; keiner versteht ihn: Im Geist redet er geheimnisvolle Dinge (1 Kor 14,2).“

Die Gaben des Heiligen Geistes, um die die Kirche besonders in der Pfingstnovene betet, dienen primär der Erbauung der Gemeinde. Der heilige Paulus kennt mindestens acht Charismen. Es lohnt sich einen Blick auf diese Bibelstelle zu werfen: „Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem anderen durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem anderen – immer in dem einen Geist – die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem anderen Wunderkräfte, einem anderen die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem anderen verschiedene Arten von Zungenrede, einem anderen schließlich die Gabe, sie zu deuten (1 Kor 12,7-10).“

Paulus ist kein Theoretiker – er weiß, von was er spricht. Nach 1 Kor 14,18 verfügt er selbst über die Gabe des Sprachengebetes. Wir dürfen annehmen, dass viele seiner Inspirationen in diesem Charisma ihren Ursprung hatten.

Das Sprachengebet wird vielfach wie eine „erfrischende Dusche im Heiligen Geist“ empfunden. Bei aller Erbauung, die diese Gabe dem Beter schenkt, ermahnt Paulus schließlich seine Gemeinde in Korinth: „Was soll also geschehen, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, trägt jeder etwas bei: einer einen Psalm, ein anderer eine Lehre, der dritte eine Offenbarung; einer redet in Zungen, und ein anderer deutet es. Alles geschehe so, dass es aufbaut (1 Kor 14,26).“

Bitten wir noch um diese faszinierenden Gaben des Heiligen Geistes, oder sind sie Relikte aus der „Zeit der Wunder“ vor 2000 Jahren? Brauchen wir nicht diese Erbauung für uns selbst und die Kirche des 21. Jahrhunderts?

Kann ich einfach so um diese Gabe bitten?
Ja, wie ein Kind mit kindlichem Vertrauen:
„Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten (Lk 11,13).“




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