Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

„Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde…“

6. Juni 2019 in Spirituelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Wir sind und bleiben römisch-katholisch, und wir können Weltkirche. Der Heilige Geist wird uns helfen, den Weg durch alle Wirrnisse und Verwirrungen zu finden und der Kirche Jesu Christi treu zu bleiben.“ Gastbeitrag von Thorsten Paprotny


Hannover (kath.net) Von Pfingstlichem war in der römisch-katholischen Kirche schon oft die Rede. Die Kirchenstreikbewegung „Maria 2.0“ beschwor zuletzt die „Heilige Geistkraft“. Der reformfreudige Bischof Dr. Heiner Wilmer sagte neulich auf die Frage nach der Priesterweihe für Frauen: „Ich habe große Lust, mich auf eine offene Diskussion einzulassen und bin gespannt, auf welche Wege uns der Heilige Geist führen wird.“

Offen gestanden, ganz persönlich gesagt, aber vielleicht geht es Ihnen, liebe Schwestern und Brüder im Glauben, zuweilen auch so: Ich bin manchmal so müde, wenn ich sehe, dass wieder vermeintlich „offene Diskussionen“ geführt werden sollen zu Themen, die längst lehramtlich verbindlich entschieden und geklärt sind. Wozu? Ich kann einfach nur sagen: Schon so lange habe ich keine Lust mehr auf irgendwelche endlosen, engagiert-narkotischen Debatten. Am Ende steht ein Beschluss. Oder eine Erklärung. Die von manchen Medien anschließend dann als „Aufbruch“ gelobte Resolution geht den Diskussionen ohnehin immer voraus. Wir vernehmen immer wieder dieselben Thesen, Forderungen und Meinungen, die als innovativ, zeitgemäß und als Aktualisierung des Glaubens gelten sollen. In den Stuben der kirchensteuerfinanzierten Arbeitskreise „Kirchlicher Aufbruch heute“ wäre mal ein echtes „Aggiornamento“ erforderlich. Ob dann der Staub der alten Themen aufgewirbelt würde? Vielleicht würden diese Gremien sich nicht mehr Tagesordnungspunkte ausdenken und abarbeiten, sondern anfangen zu beten? Vielleicht würden auch die Medien nicht mehr über den Kirchenstreik, sondern über verfolgte Christen berichten? Wir müssen illusionslos bleiben: Beschwörungen aller Geister und Geistkräfte werden anhalten. Wie sollen in einem solch trostlosen Klima, das in der verweltlichten Kirche der verwalteten Welt vorherrscht – quasi die hausgemachte religiöse Klimakatastrophe – eigentlich noch Berufungen wachsen?


Unter „participatio actuosa“ wird heute nicht die Beteiligung von innen her in der heiligen Messe, sondern scheinbar die Beteiligung aller offiziellen Gremien und Vereine an der Kirchenpolitik verstanden. So werden die traditionellen Forderungen des Deutschkatholizismus seit dem Beginn der Nachkonzilszeit immer wieder plakatiert und verkündet. Einige Journalisten schreiben mit und sind begeistert. Einige Protestanten, wie Margot Käßmann, begrüßen die neue Nähe, andere aber – wie der vor einigen Jahren verstorbene Tübinger Neutestamentler Martin Hengel, den auch Benedikt XVI. sehr schätzte – würden daran erinnern, dass die Bibel kein „Steinbruch für Ideologien“ sei. Wir gehen auf Pfingsten zu, auf das Hochfest des Heiligen Geistes. Wir werden die Pfingstsequenz singen. Das genügt. Die römisch-katholische Kirche ist als Stiftung Jesu Christi noch immer eine Glaubensgemeinschaft und kein Debattierklub. Die Kirche feiert in wenigen Tagen ihren Geburtstag. Eine Empfehlung zum Pfingstfest: Schauen Sie sich doch einmal den „Embolismus“ an. Die Einfügung nach dem Vaterunser ist bedenkenswert. Sie erinnern sich noch vage? In der Feier der heiligen Messe ist der „Embolismus“ zwingend geboten. Trotzdem wird dieser – und das nicht nur von Priestern, die sich der modernen Kirche verbunden wissen – gern ausgelassen oder vielleicht vergessen: „Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.“

Ansonsten können wir auch auf alle, die uns „motivieren“ wollen, ob mit Rufen wie „Wir können Aufbruch“ oder „Wir sind Kirche“ begeistern wollen, antworten: Wir sind und bleiben römisch-katholisch, und wir können Weltkirche. Der Heilige Geist wird uns helfen, den Weg durch alle Wirrnisse und Verwirrungen zu finden und der Kirche Jesu Christi treu zu bleiben.

Wer unbedingt provinziell-katholisch sein und seinem Eigengeist folgen möchte, möge selbstbewusst aufbrechen – wohin auch immer.

Dr. Thorsten Paprotny lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band „Theologisch denken mit Benedikt XVI.“ im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.

kath.net-Buchtipp
Theologisch denken mit Benedikt XVI.
Von Thorsten Paprotny
Taschenbuch, 112 Seiten
2018 Bautz
ISBN 978-3-95948-336-0
Preis 15.50 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

Link zum kathShop

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Buchhandlung Provini Berther GmbH, Chur:
Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 stephanus2 7. Juni 2019 
 

@Stefan Fleischer

Ja, ganz recht, was für ein Begriff von Gerechtigkeit steht hinter dieser Forderung ? Ich entsinne mich nur, dass Jesus die selig pries, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; nicht die, die auf Teufel-komm-raus auf Erden diese herstellen wollen. Er ist doch nicht gekommen, um auf Erden "Gerechtigkeit" herzustellen, sondern um die verirrten Schafe heimzuholen. Den Armen geben, was wir nur können, das dürfte in Seinem Sinne sein, brich dem Hungrigen dein Brot ! Das ist gar keine Frage ! Aber von anderen Gerechtigkeit "fordern", am besten durch Enteignung, Umverteilung...das ist in meinen Augen krudes linkes Zeug , typisch für die derzeitige innerkirchliche Gegenkirche, die den Halt und Grund im Evangelium sowas von verloren hat.


2
 
 stephanus2 7. Juni 2019 
 

"Embolismus"

ein komischer Begriff für so schöne, ehrwürdige Worte zwischen dem Vaterunser und dem "Dein ist das Reich.." Ich kenne diese Worte aus den Gottesdiensten meiner Kindheit, sie gehören für mich unbedingt dazu ! Gott sei Dank, in der Heiligen Messe in der Kirche der Nachbargemeinde, da werden sie gesprochen, ernst und würdig.Ein Labsal.


1
 
 Dottrina 7. Juni 2019 
 

Sehr guter Beitrag!

Herrn Paprotny ist für jeden Beitrag, den er hier und anderswo beisteuert, sehr zu danken.
Was den "Embolismus" anbelangt, so wird er bei uns in der Messe am Sonntag und den Feiertagen zu gut 95% beachtet. Nur ganz selten fällt er weg. Unser Pfarrer bestätigte mir, ist schon länger her, dass der Embolismus verpflichtend in der Hl. Messe ist!


1
 
 ThomasR 6. Juni 2019 
 

Bewahre uns vor Verwirrung und Zertstreuung, die vom Inneren der Kirche kommen!

Hauptursache der Mehrung der Kirchenaustritte in der letzten Zeit liegt leider selbst in der Amtskirche, die u.A. über unzählige Strukturreformen,Ausbau der Bürokratie, Selbstzelebration, Abgang von den Regelungen vom letzten Konzil zu Gunsten der Königsteiner Erklärung und des Gedankengutes im Geiste von Kard. Döpfner (u. A. über falsch verstandene Ökumene und Erzeugung des Priestermangels- Ja, Priestermangel ist wie von der Amtskirche gewollt und wie vorprogrammiert mehr dazu im Vortrag von Prof Georg May über Priestermangel über google)das Volk Gottes mit allen möglichen MItteln (u.A.per Kirchengewalt*) zerstreuen versucht.


4
 
 Stefan Fleischer 6. Juni 2019 

Herzlichen Dank

"Wir sind und bleiben römisch-katholisch, und wir können Weltkirche!"
Und wenn dann - wie gerade jetzt bei uns die Forderung laut wird: "Gerechtigkeit! Punkt! Amen!" dann dürfen wir doch sicher fragen, was für ein Begriff von Gerechtigkeit dahinter steht, wenn nicht wenige dieser Leute öffentlich als Lehrbeauftragte der römisch-katholischen Kirche auftreten, aber eine andere als die Lehre dieser Kirche verkünden. Nach meinem Rechtsempfinden grenzt dies eher an Betrug zumindest gegenüber uns einfachen Gläubigen, welche nur schwer oder gar nicht die Zeit und/oder die Möglichkeit haben zu prüfen, ob das, was diese verkünden, noch römisch-katholisch ist oder nicht.


9
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Pfingsten

  1. Jugend feiert Pfingsten in 5 Ländern
  2. Papst und Gläubige weltweit beten Rosenkranz gegen die Pandemie
  3. Komm, der jedes Herz erhellt
  4. Gebetsaktion in prominenten Kirchen vor Pfingsten
  5. ‘Niemals die Sprache des Zeitgeistes sprechen’
  6. Salzburger Erzbischof predigte mit Schlagzeug-Solo
  7. Der Heilige Geist, der Tröster
  8. Komm, o Geist der Heiligkeit! Aus des Himmels Herrlichkeit!
  9. Vorbereitung auf Pfingsten
  10. "Der Heilige Geist führt uns in die Wahrheit Gottes ein, die Liebe"






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz