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Franziskus: 'Benedikt deckt mir mit seinem Gebet Schultern und Rücken'

27. Juni 2016 in Weltkirche, 20 Lesermeinungen
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Papst Franziskus äußerte sich auf dem Rückflug von Armenien über dem emeritierten Papst Benedikt XVI.


Vatikan (kath.net) „Er ist der emeritierte Papst. Ich habe Benedikt öffentlich dafür gedankt, dass er die Tür für die emeritierten Päpste aufgestoßen hat. Mit der heutigen großen Lebenserwartung: kann man in einem gewissen Alter und mit den altersbedingten Beschwerden eine Kirche leiten? Er hat diese Tür aufgemacht. Doch es gibt nur einen Papst, der andere ist emeritiert. In der Zukunft wird es vielleicht zwei oder drei geben können, doch sie sind emeritiert.“ Dies erläuterte Papst Franziskus am Sonntag auf seinem Rückflug von Armenien bei der sogenannten „fliegenden Pressekonferenz. Er beantwortete die Frage eines Journalisten: „Da ist der Papst und da ist der emeritierte Papst. Die Worte des Präfekten des Päpstlichen Hauses Georg Gänswein und die Vorstellung von einem ‚geteilten‘ Petrusamt, die er zu suggerieren schien, haben zu Diskussionen geführt. Gibt es nun zwei Päpste?“


Papst Franziskus antwortete wörtlich: „Es war da eine Zeit, da hat es drei gegeben! Ich habe diese Erklärungen nicht gelesen. Benedikt XVI. ist der emeritierte Papst, an jenem 11. Februar hat er klar gesagt, dass er vom kommenden 28. Februar an auf sein Amt verzichtet. Dass er sich zurückzieht, um der Kirche mit dem Gebet zu helfen. Benedikt ist im Kloster und betet.

Viele Male habe ich ihn besucht, und wir telefonieren miteinander, vor ein paar Tagen hat er mir einen kleinen Brief geschrieben, um mir alles Gute für diese Reise zu wünschen.

Ich habe schon gesagt, dass es eine Gnade ist, im Haus einen weisen Großvater zu haben. Ich habe ihm das auch persönlich gesagt und er hat gelacht. Er ist für mich der emeritierte Papst, ein weiser Großvater. Er ist der Mann, der mir mit seinem Gebet die Schultern und den Rücken deckt.

Nie werde ich jene Ansprache vor den Kardinälen am 28. Februar vergessen, als er sagte: ‚Und unter euch ist mein Nachfolger: ich verspreche ihm meinen bedingungslosen Gehorsam‘. Und er hat es getan!

Dann habe ich – ich weiß nicht, ob das wahr ist – Gerüchte über einige gehört, die zu ihm gegangen sein sollen, um sich über den neuen Papst zu beschweren, und er hat sie mit seinem bayerischen Stil hinausgeworfen. Wenn das nicht wahr ist, dann ist es gut erfunden, denn er ist ein Mann, der zu seinem Wort steht, ein aufrechter Mann.

Er ist der emeritierte Papst. Ich habe Benedikt öffentlich dafür gedankt, dass er die Tür für die emeritierten Päpste aufgestoßen hat. Mit der heutigen großen Lebenserwartung: kann man in einem gewissen Alter und mit den altersbedingten Beschwerden eine Kirche leiten? Er hat diese Tür aufgemacht.

Doch es gibt nur einen Papst, der andere ist emeritiert. In der Zukunft wird es vielleicht zwei oder drei geben können, doch sie sind emeritiert.

Übermorgen ist die Feier des 65. Jahrestages der Priesterweihe Benedikts. Da wird es eine kleine Feier mit den Leitern der Dikasterien geben, da er etwas Kleines vorzieht, ganz bescheiden.

Ich werde etwas zu diesem großen Mann des Gebets und des Muts sagen, der der emeritierte Papst ist, nicht der ‚zweite Papst‘, und der seinem Wort treu und sehr weise ist.“

Papst Franziskus und Papst em. Benedikt XVI. bei der Eröffnung des Heiligen Jahres



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