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Jahreswechsel mit Isomatte, Gebet und Gesang

3. Jänner 2015 in Jugend, 3 Lesermeinungen
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30.000 junge Menschen feierten Taize-Jugendtreffen in Prag - Von Michael Merten (KNA).


Prag (kath.net/ KNA)
Das Tor zu Halle 1 der Prager Messe öffnet sich. Voller Elan strömen die Jugendlichen ins Warme - und werden von den Helfern mit Kartoffelgratin, Brot, Joghurt, Schokolade und Wasser empfangen. «Happy new year» wünschen die Freiwilligen und klatschen die Hände der Vorbeiziehenden ab. Ein junger Mann spielt Gitarre, eine Gruppe Jugendlicher singt beim Essenfassen mal Taize-Hymnen, mal Disney-Lieder.

Das 37. Europäische Taize-Jugendtreffen ist für die 30.000 Teilnehmer mit langen Anfahrtswegen, Schnee und Kälte verbunden. Doch von mieser Stimmung ist nichts zu spüren. Auch die rund 2.000 Helfer strahlen gute Laune aus; selbst jene, die täglich mehrere Stunden bei Minusgraden Menschenmassen dirigieren, haben stets ein Lächeln auf den Lippen. Im Zweifel gilt: Ein kleiner Tanz auf der Stelle wärmt.

Von Montag bis Freitag waren die Jugendlichen in tschechischen Gastpfarreien, in den Innenstadtkirchen und auf dem zentralen Messegelände unterwegs. Dreimal täglich beten sie und tanken Ruhe in den abgedunkelten Hallen. Ein Wechsel zwischen Stille und Event, Gebet und Gemeinschaft. Den Jahreswechsel begehen die Jugendlichen ohne Alkohol, Böller und Party.

Beim Mittagsgebet im Veitsdom macht es sich Annabelle Bitzmann in der Kirchenbank gemütlich. Die 17-Jährige aus einem Dresdner Vorort hat noch einen Sitzplatz ergattert, muss nicht ihr Sitzkissen von der WM 2006 auspacken. Textsicher singt sie die bekannten Taize-Lieder mit. Den meditativen Hymnen folgt minutenlange Stille.


Nach dem einstündigen Gebet freut sich Annabelle: «Das war endlich mal so wie in Taize». Die meisten hätten mitgesungen, und es sei sehr still gewesen. Taize, das ist für Annabelle «ein Ort des Miteinanders, wo Solidarität im Mittelpunkt steht». Gesang, Freude, Offenheit, Stille. Das sei in Prag leider nicht immer so: «Hier verläuft sich das etwas», stellt die evangelische Christin fest. Das Jugendtreffen habe mehr einen Event-Charakter.

Auch Hannah Schuster verspürt in Prag eine andere Atmosphäre als in Taize, wo sie bereits fünf Mal war. Alles sei bunter gemischt, und man sei sehr viel mehr unterwegs. Doch das findet die 24-jährige Gießener Lehramtsstudentin nicht unbedingt schlechter - eben einfach anders. Man solle schließlich auch etwas von der Stadt sehen. Hannah freut sich in Prag vor allem über die Gemeinschaft; «zu spüren, dass wir im Glauben verbunden sind».

Kurz vor dem Jahreswechsel ist Hannah aufgeregt: Zum Abendgebet kommt Frere Alois, Prior der Taize-Gemeinschaft, in Halle 7, die sie als Freiwillige betreut. Unter großem Beifall verkündet der Deutsche, dass Valencia das nächste Jugendtreffen zum Jahreswechsel 2015/16
austragen wird.

2015 steht der 100. Geburtstag von Frere Roger Schutz (1915-2005) an. Frere Alois erinnert an das Wirken seines Vorgängers: «Mit 25 Jahren ließ er sich ganz allein in Taize nieder, bevor sich ihm die ersten Brüder anschlossen.» Die ökumenische Gemeinschaft mit rund 100 Mitgliedern wurde für ihre meditativen Gebete und Musik sowie ihren einfachen Lebensstil berühmt. «Sein Leben ermutigt uns, ebenfalls mit fast nichts anzufangen», so Frere Alois.

Der Prior ruft die jungen Christen auf, an einer neuen Solidarität zwischen den Menschen mitzuarbeiten. Wie das konkret aussehen kann, diskutieren die Jugendlichen in kleinen und großen Gruppen. Beim Abschlusstreffen der rund 2.000 deutschen Teilnehmer tauschen sie ihre Erfahrungen aus lokalen Initiativen aus.

Eine berichtet, dass ihre Taize-Gruppe zu Weihnachten Schuhkartons mit Geschenken für Bedürftige gefüllt hat. Andere haben Flüchtlingsheime besucht, wieder andere gehen zu einem Friedensdienst ins Ausland. Und eine Teilnehmerin erhält Beifall für die Anregung, beim nächsten Jugendtreffen auf die vielen Plastiktüten bei der Essensausgabe zu verzichten: «Wir könnten auch alle einen Stoffbeutel mitbringen.»

Vom müll- und fleischarmen Taize-Treffen bis zur Idee, an jedem ersten Tag des Monats auf etwas zu verzichten, gibt es viele Ideen. Viele Jugendliche vernetzen sich untereinander – auch länderübergreifend. Nur zwischen den 2.400 Ukrainern und den etwa 100 Russen, die in Prag eine Art der friedlichen Koexistenz führen, ist die Stimmung belastet. Der 22-jährige Yevken Perepichka aus dem ukrainischen Ivano-Frankivsk berichtet, dass er nur selten Russen begegnet sei. «Ich denke, das ist gut so, denn das hätte vielleicht Probleme gegeben, die wir hier nicht brauchen», sagt er.

Yevken freut sich, so viele Leute aus anderen europäischen Ländern kennengelernt zu haben. «Wir können uns hier gemeinsam daran erinnern, dass unsere Leben von Gott gegeben sind», sagt er. Dann rollt er seine Isomatte auf dem kalten Hallenboden aus und versinkt in der Stille von Taize.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.


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