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Worum es im Grunde geht

17. Februar 2014 in Spirituelles, 4 Lesermeinungen
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El Jesuita. Den heiligen Ignatius in Papst Franziskus verstehen. Das letzte Ziel der Sendung der Kirche: alles zum Ruhm Gottes durch die Rettung der Seelen. Von Armin Schwibach (VATICAN magazin)


Rom (kath.net/as/VATICAN magazin) „Der heilige Paulus sagt uns: ‚Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave’ (Phil 2,5-7). Wir Jesuiten wollen bezeichnet sein mit dem Namen Jesu, unter dem Banner seines Kreuzes dienen, und das heißt: so gesinnt zu sein wie Christus. Es bedeutet, zu denken wie er, zu lieben wie er, zu sehen wie er, den Weg zu gehen wie er. Es bedeutet, das zu tun, was er getan hat, und das mit derselben Gesinnung, mit der Gesinnung seines Herzens“ – Eindringlich wandte sich „El Jesuita“ Franziskus an seine Mitbrüder bei der Dankmesse zur Heiligsprechung von Peter Faber (1506-1546) am 3. Januar dieses Jahres.

Gott, der „Deus semper maior“, der Gott der Überraschungen, drängt „El Jesuita“ hinaus in die Welt, nährt dessen heilige Ruhelosigkeit, die einen Jesuiten auszeichnen muss: die Unruhe, die seiner Leere entspringt, „mit dem Blick auf den Horizont des immer größeren Ruhmes Gottes“, denn: „Man muss Gott suchen, um ihn zu finden, und ihn finden, um ihn nochmals und immer zu suchen“. Und dies geht für den Jesuiten Franziskus nur, wenn man jegliche Selbstbezogenheit ablegt und das Wagnis auch des Unbekannten eingeht: „Mir ist eine ‚verbeulte’ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. Ich will keine Kirche, die darum besorgt ist, der Mittelpunkt zu sein, und schließlich in einer Anhäufung von fixen Ideen und Streitigkeiten verstrickt ist“ (Evangelium gaudii, 49).


Wie im Spielfilm „Mission“ aus dem Jahr 1986: der Jesuitenpater Gabriel wird in den südamerikanischen Dschungel geschickt. Er findet dort dank (des durch Ennio Morricone unsterblich gemachten) Klangs seiner Oboe Zugang zu den Guaraní-Indios, wird von ihnen aufgenommen und führt sie hinein in den christlichen Glauben, nachdem diese vorher einen Priester an ein Kreuz gebunden und ihn die Wasserfälle hinabgestürzt hatten. So besteht der Papst fast jeden Tag auf dem letzten Ziel der Sendung der Kirche: die Kirche muss die Seelen retten, heute im Dschungel einer Welt, in dem die Gefahr von der Gleichgültigkeit und der Diktatur des Relativismus ausgeht. Diese Gefahr verbindet sich dann mit der „spirituellen Weltlichkeit“, Werk des Satans, die die Kirche von Innen her zerfrisst, indem sie den Anspruch stellt, ihren Raum zu beherrschen: „Die spirituelle Weltlichkeit, die sich hinter dem Anschein der Religiosität und sogar der Liebe zur Kirche verbirgt, besteht darin, anstatt die Ehre des Herrn die menschliche Ehre und das persönliche Wohlergehen zu suchen“ (EG 93).

Der heilige Ignatius von Loyola stellt an den Anfang seiner Exerzitien das dynamische „Prinzip und Fundament“: „Der Mensch ist geschaffen dazu hin, Gott Unseren Herrn zu loben, Ihm Erfurcht zu erweisen und zu dienen, und damit seine Seele zu retten. Die anderen Dinge auf der Oberfläche der Erde sind zum Menschen hin geschaffen, und zwar damit sie ihm bei der Verfolgung des Zieles helfen, zu dem hin er geschaffen ist“.

Dasselbe Prinzip durchdringt Papst Franziskus und ist der Motor seines Aufrufs zur Mission, zur Evangelisierung, um weitere Seelen zu retten, da Christus alle retten will. Der Sinn des irdischen Daseins besteht darin, den Samen des Wortes zu säen, das Evangelium zu überbringen, aus den Sakramenten zu leben. Der „Rest“ – persönliche und öffentliche Moral, Lehre, sichtbare Ausübung der Frömmigkeit eingeschlossen – alles dient allein diesem Zweck: Gott zu verherrlichen und die Seelen zu Christus zu führen, das „Thermometer“ der Kirche durch die Anbetung wieder steigen zu lassen. Wahres Bekenntnis des Glaubens führt nämlich zur Anbetung, zum Lobpreis Gottes, zum Anvertrauen an Gott, und dieses zur starken Hoffnung, so dass der Glaube die Welt besiegt.

So fasst „El Jesuita“ die Wirklichkeit. So haben Jesuiten von jeher die Wirklichkeit gefasst: die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee und das Ganze ist dem Teil übergeordnet (vgl. EG 231-237). Die Wirklichkeit „steht über der Idee. Dieses Kriterium ist verbunden mit der Inkarnation des Wortes und seiner Umsetzung in die Praxis (...). Das Kriterium der Wirklichkeit – eines Wortes, das bereits Fleisch angenommen hat und stets versucht, sich zu ‚inkarnieren’ – ist wesentlich für die Evangelisierung ... Man muss vom formalen Nominalismus zur harmonischen Objektivität übergehen. Andernfalls wird die Wahrheit manipuliert, so wie man die Körperpflege durch Kosmetik ersetzt“.

Hier liegt der Grund jeder jesuitischen Strategie. Hier wird die Strategie eines jesuitischen Pontifikats sichtbar. In der Geschichte der Kirche hat es vielleicht nie einen Ordensmann gegeben, der dann Papst geworden ist und dennoch so ganz aus seiner Herkunft lebte, handelte und lehrte.

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