Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  10. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  11. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  12. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  13. Die Achillesferse des Teufels
  14. Thomas von Aquin über Migration
  15. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"

Wörter, 'vor denen es einer Sau graust'

24. Jänner 2014 in Chronik, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Sprachpapst“ Wolf Schneider kämpft für eine einfache und „saftige“ Sprache bei der Verkündigung: „Ehe Sie in einer Predigt fünfsilbige Wörter verwenden, machen Sie fünf Liegestütze!“


Schwäbisch Gmünd (kath.net/idea) Ein einfachere und konkretere Sprache empfahl der oft als „Sprachpapst“ titulierte Journalist Wolf Schneider (Starnberg bei München) am 18. Januar beim (überwiegend protestantischen) 3. Christlichen Medienkongress in Schwäbisch Gmünd.

Bei Verlautbarungen von Bischöfen und Professoren habe er vielfach den Eindruck, dass Unverständlichkeit inzwischen als Nachweis von Wissenschaftlichkeit gelte. Formulierungen von Kirchenleitern wie „kybernetisch-missionarische Kompetenz“ oder „situationsbezogene Flexibilität“ seien Wörter, „vor denen es einer Sau graust“. Begriffe zu verwenden wie diese, die nur fünf Prozent der Deutschen verstünden, seien akademischer Hochmut und „die Pest“.

„Viersilbige große Gefühle gibt es nicht!“

Wer behaupte, Schwieriges lasse sich nicht einfach ausdrücken, solle sich an Texten von Franz Kafka, Bertolt Brecht oder Martin Luther ein Beispiel nehmen. Schneider ermutigte zu „kurzen, konkreten und saftigen“ Wörtern und zu „schlanken und transparenten“ Sätzen. Alle großen Gefühle wie Hass, Neid, Gier, Qual, Glück oder Lust seien Einsilber. Schneider: „Viersilbige große Gefühle gibt es nicht!“ Daher sollte mit Einsilbern und in Hauptsätzen predigen und schreiben, wer Leser und Hörer erreichen wolle. Als Faustregel empfahl er Predigern: „Ehe Sie in einer Predigt fünf Silben verwenden, machen Sie fünf Liegestütze!“


„Der Anglo-Wahn ist allerorten“

Kritisch äußerte sich Schneider auch zu Anglizismen und einer geschlechtergerechten Sprache. Dass Mechanismen bei manch großen deutschen Autokonzernen nur noch auf Englisch erklärt würden, sei „töricht“. Dass die Deutsche Post, die zu 98 Prozent für deutsche Bürger arbeite, vieles englisch bewerbe, sei „Wahnsinn“. Schneider: „Die Anglo-Wahn ist allerorten.“ So würden Personalabteilungen in vielen Unternehmen neuerdings als „Human Ressources Departments“ bezeichnet. Mit Schadenfreude sehe er manche Werbung, in der mit falschem Englisch Produkte angepriesen würden. Hinzu käme, so Schneider, dass 60 Prozent der Deutschen gar kein Englisch können und damit solche Werbung gar nicht verstehen. Schneider erinnerte daran, dass Deutsch immer noch auf Platz vier der am meisten gelernten Sprachen weltweit steht - nach Englisch, Spanisch und Chinesisch.

Gender-Sprache führt zu „lächerlicher Verumständlichung“ des Deutschen

Zur Gender-Sprache habe er eine „kriegerische Meinung“, erklärte der Journalist, weil dies zu einer „lächerlichen Verumständlichung“ des Deutschen geführt habe. Alice Schwarzer und einem kleinen Klüngel von Feministinnen sei es gelungen, dies anzustoßen, weil sie den Eindruck hatten, dass die Frau in der Sprache benachteiligt werde. Zudem sei es töricht, das natürliche mit dem grammatikalischen Geschlecht in Verbindung zu bringen. Schneider: „Der Inbegriff aller Weiblichkeit ist sächlich: das Weib.“

Pfarrer und Journalisten sollten sich ein Beispiel an der Verständlichkeit der Sprache Martin Luthers (1483-1546) nehmen, erklärte der Protestant. Luthers klare Sprache zu übertreffen sei zwar unmöglich. „Die Frage ist nur, ob die Mehrheit der Würdenträger so weit dahinter zurückbleiben muss, wie ich es hundertfach erlebe.“ Schneider empfahl Pastoren und auch Journalisten, möglichst täglich in der Lutherbibel zu lesen. Da der Reformator auf Latein Theologie studiert habe, sei sein Deutsch „unverdorben“ geblieben.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Sprache

  1. Friedrich Merz thematisiert Verbot der Gendersprache
  2. Dichter Reiner Kunze: Sprachgenderismus bringt Sexualisierung und Verarmung der Sprache 
  3. Stadtverwaltung Münster lehnt Genderstern explizit ab
  4. Bibelzitate auf Arabisch in Wittenberg? Finde ich gut!
  5. Die 'Zeitgeistlichen' machen die Kirche lächerlich
  6. EKD zum 'Sprachpanscher 2017' ernannt
  7. EKD: Man spricht 'geschlechtergerecht'
  8. Sieger und Verlierer
  9. Verein Deutsche Sprache: Auf 'Kirchendenglisch' verzichten
  10. Evangelischer Christ kritisiert: Die Inflation der «Päpste»






Top-15

meist-gelesen

  1. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  7. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  8. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  9. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  10. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  11. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  12. Die Achillesferse des Teufels
  13. Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca wollte in Iznik mit Papst Leo reden
  14. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  15. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz