Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Das unredliche Verwirrspiel von Frauke Brosius-Gersdorf
  2. ‚Tote-Hühner‘-Tanztruppe erhält ‚Exzellenzförderung Tanz‘ des Bundeslandes NRW
  3. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  4. „Wir Katholiken, die dem Lehramt treu sind, haben es satt, diffamiert und stigmatisiert zu werden“
  5. USA: Israel hat seit Beginn des Gazakriegs 94.000 LKW-Ladungen Lebensmittel nach Gaza geschickt
  6. R.I.P. Franziska
  7. Jesuitenpater James Martin vergleicht homosexuelle Familie mit Dreifaltigkeit
  8. Die Segnung homosexueller Paare – eine destruktive Weichenstellung für Glaubenspraxis und Pastoral?
  9. Papst wird dem hl. John Henry Newman den Titel „Kirchenlehrer“ verleihen
  10. "Was die Welt retten wird, ist der Mensch, der vor Gott kniet"
  11. „Ich bin wertvoll, weil ich bin“
  12. Priester in Polen gestand Tötung eines Mannes
  13. Papst bestürzt nach Anschlag durch Islamisten auf katholische Kirchengemeinde im Kongo
  14. Plant Stille ins Leben ein!
  15. Kubicki nach Grünen-Skandalsatz: „Eine Partei, die sich so eine Jugendorganisation leistet…“

Junges Ehepaar: 'Wir möchten ganz viele Kinder!'

25. September 2012 in Jugend, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Die Berufung in die Ehe ist eine sehr schöne und wertvolle Berufung.“ Das sagen zwei frisch verheiratete praktizierende Katholiken, Jorgelina Jordá und Ferdinand Güsewell, im KATH.NET-Interview. Von Petra Lorleberg


Kiel (kath.net/pl) „Die Berufung in die Ehe ist eine sehr schöne und wertvolle Berufung.“ Dies sagen Jorgelina Jordá und Ferdinand Güsewell (Foto), die vor wenigen Wochen geheiratet haben. Die argentinische Medienwissenschaftlerin (Schwerpunkte Webdesign und Programmieren) und der Medizinstudent aus Deutschland möchten eine entschieden katholische Ehe führen. Das junge Ehepaar ist geistlich in der Schönstattbewegung zu Hause, Herr Güsewell ist Schönstatt-Diözesanverantwortlicher im Erzbistum Hamburg.

Im kath.net-Interview sprechen die beiden über Kinderwunsch und Empfängnisregelung, aber auch über die Unterschiede zwischen den Katholiken in Deutschland und Argentinien und nicht zuletzt über ihre eigene hohe Wertschätzung von Papst Benedikt XVI.


kath.net: Frau Jorgelina Jordá, Herr Ferdinand Güsewell, heutzutage wollen sich viele nicht mehr verbindlich auf einen Partner festlegen, das Wort „Lebensabschnittsgefährte“ ist in Gebrauch gekommen. Stellen Sie dies auch in Ihrem Bekanntenkreis fest?

Jorgelina: Natürlich gibt es im Bekannten-/Verwandten-/Freundeskreis immer wieder solche Beispiele.

Aber zum Glück haben wir auch viele Paare unter unseren Freunden, die sich bewusst, wie wir für ein Leben, als Ehepaar entschieden haben bzw. sich ein solches Leben wünschen. Insbesondere jedoch in meiner Heimat in San Juan Argentinien reihen wir uns dieses Jahr in Reihe von Hochzeiten ein.

Ferdinand: Ja, in Deutschland wird das immer beliebter. Zusammenziehen, gemeinsam zu leben und Kinder zu haben, ist viel mehr „in“. Insbesondere in unserem deutschen Freundeskreis gibt es viele Freunde/Familien, die schon Kinder haben und/oder lange zusammen sind, eine Hochzeit aber einfach noch nicht in die Karriereplanung passt.

Gerade deshalb finde ich es wichtig, auch in unserer heutigen Zeit durch das eigene Beispiel ein Vorbild zu sein und zu zeigen, ja es ist möglich, ganz und gar rein in die Ehe zu gehen. Es gibt nichts Schöneres als am Tag der Hochzeit sagen zu können: Ich schenke mich dir hin, war dir schon mein ganzes Leben lang treu und habe das Geheimnis meines Körpers, welcher ein Tempel des Hl. Geistes ist, mein ganzes Leben lang für dich aufbewahrt.

kath.net: Sie beide gehen also auf eine bewusst katholische Ehe zu. Warum haben Sie sich dafür entschieden? Verstehen Sie Ihre Ehe als Ihre Berufung vor Gott?

Jorgelina & Ferdinand: Für uns steht der Charakter des Sakramentes an erster Stelle, denn genau wie die Berufung zum Priester ist die Berufung in die Ehe eine sehr schöne und wertvolle Berufung. Besonders schön ist es zu wissen, dass die katholische Kirche diese vollkommene Einheit zwischen Mann und Frau mit einem Sakrament würdigt. Deshalb ist das für uns besonders wichtig.


„Es gibt kein Zusammenleben auf Probe, kein Leben ohne Trauschein“, sagte Johannes Paul II. Wenn wir uns dem anderen ganz und gar hingeben möchten, muss dies zuerst geistig geschehen, nur wenn ich jemanden hundertprozentig liebe und auch öffentlich diese Liebe in der Kirche bekannt habe, kann das Sakrament der Ehe ins uns fruchtbar werden und mit seiner Gnade in uns wirken.

Mit Freude erfüllt uns auch, das viele unsere Freunde von weither angereist sind um mit uns zu feiern und so zu zeigen: Ja, auch für uns hat die Eheschliessung als Sakrament eine Bedeutung. Man sagt ja, für einen Primizsegen lohne es sich, ein paar Schuhe durchzulaufen, warum soll sich das nicht auch für das Lächeln eines frisch verheirateten Paares lohnen?

kath.net: Wünschen Sie sich Kinder? Ist es ein Thema für Sie, ob Kinder die Selbstentfaltung einschränken?

Ferdinand: Wir möchten ganz viele Kinder, sicher denken wir auch manchmal daran, dass einige Projekte mit Kindern schwieriger werden, aber trotzdem ein ganz klares Ja!

“Seid fruchtbar und mehret Euch“ – ich denke, die wichtigsten Vorraussetzungen für viele Kinder sind ganz viel Liebe und das bewusste Leben der Ehe als Berufung vor Gott - Jede Familie ist eine Hauskirche.

kath.net: Nun wollen Sie ja erst einmal Kinder bekommen, aber die Frage nach der Verhütung stellt sich ja spätestens nach der ersten Schwangerschaft, falls der Arzt rät, mit dem nächsten Kind noch ein bisschen zu warten. Möchten Sie sich an die katholische Lehre halten, welche die künstlichen Verhütungsmethoden komplett ablehnt?

Jorgelina: Wir sind nur Werkzeuge Gottes, er wird wissen, wann er uns das erste und alle weiteren Kinder schenken möchte.

Wir beide möchten viele auf jeden Fall viele Kinder haben, sofern dies „Gottes Plan“ entspricht.

Wenn nicht, gibt es andere Möglichkeiten. Eine künstliche Befruchtung jedoch kommt für uns nicht in Frage, denn nur Gott ist der Herrscher über Leben und Tod, nur er darf über die Geburt eines Menschen entscheiden.

kath.net: Herr Güsewell, was sagt der Medizinstudent in Ihnen dazu?

Ferdinand: Wir praktizieren die Natürliche Empfängnisregelung und die symptothermale Methode, die gemeinsam genauso sicher sind wie künstliche Verhütungsmittel. (Pearl Index (PI) 0,2-0,9) ( PI Kondom 7-14) (Pille (PI) 0,2-2).

kath.net: Sie beide sind in der Schönstattbewegung aktiv und beteiligen sich da auch an missionarischen Aktionen. Möchten Sie uns darüber erzählen?

Jorgelina & Ferdinand: Wir beide haben bereits mehrfach bei Strassenmissionen in Südamerika (Ferdinand dreimal in Chile und Jorgelina mehrfach in Argentinien) mitgewirkt. Jetzt sehen wir es als unsere gemeinsame Aufgabe an, uns hier in Kiel in der Jugend- & Familienpastoral zu engagieren. Ausserdem kümmern wir uns um die Schönstattbewegung im Erzbistum Hamburg.

kath.net: Beten Sie? Allein – zu zweit? Was bedeutet Ihnen das Gebet? Und was bedeutet es Ihnen, die hl. Messe mitzufeiern?

Jorgelina & Ferdinand: Normalerweise immer gemeinsam, „die Familie, die gemeinsam betet, bleibt zusammen“ und die Scheidungsraten sind bei diesen Familien deutlich niedriger (grins).

Mehrmals am Tag beten wir gemeinsam, sei es in bestimmten Umständen, für Freunde etc., was nicht ausschließt, dass zusätzlich auch noch jeder alleine betet. V.a. ist es für uns besonders wichtig, immer wieder auf´s Neue zu verzeihen und jeden Abend gemeinsam den Tag zu reflektieren.

kath.net: Wer ist derzeit Ihr Lieblingsheiliger?

Jorgelina & Ferdinand: Es gibt einige Selige und Heilige, die wir besonders mögen. Im Augenblick fallen uns ganz spontan vier Menschen ein:
- Das selige Ehepaar Louis & Celia Martín, die Eltern der hl. Thérèse von Lisieux, das bisher einzige Ehepaar, welches aufgrund ihrer ausserordentlichen ehelichen Liebe selig gesprochen wurde.

- Der selige Johannes Paul II, der seit unserem Rombesuch an seinem Grab der Patron unserer Freundschaft/Beziehung ist

- Und schlussendlich die hl. Rita von Casia, aufgrund ihrer begeisternden bedingungslosen Liebe zu Ihrem Ehemann, der ein Mörder war - über sie haben wir neulich einen Film geschaut.

kath.net: Stellen Sie einen Unterschied zwischen deutschen Katholiken und argentinischen Katholiken fest?

Jorgelina & Ferdinand: Ja!

Ferdinand: Die deutschen Katholiken denken immer nur weltlich, d.h. finanziell. Also: Wo können wir viel Geld spenden und grosse Bauten oder Projekte in den verschiedensten Ländern der Welt unterstützen. Dass das einzige Kapital aber die Menschen sind und man dort viel mehr investieren müsste und sei es in Personalstellen, wird oft verkannt. Ausserdem gibt es in Deutschland leider den Trend,immer liberaler zu werden, manchmal habe ich den Eindruck: Wer besonders laut schreit und sich gut verkauft, der hat in der deutschen Kirche etwas zu sagen, auch wenn der Inhalt Quatsch ist!

Jorgelina: Der Unterschied zwischen den Katholiken ist, dass in Argentinien versucht wird, viel in Menschen und Personal zu investieren...auch ist die Verbreitung, einer Freiwilligenkultur viel häufiger...z.B. für den Umbau einer Pfarrei, wird versucht möglichst viel in Eigenleistung zu erbringen.

kath.net: Haben deutsche Katholiken mehrheitlich eine andere Einstellung zu Papst Benedikt als argentinische Katholiken? Und was denken Sie beide selbst vom Papst?

Ferdinand: Wir müssen endlich aufhören, immer den Papst zu kritisieren! Jesus selbst hat gesagt: „Selig die Ihr um meinet willen verleugnet werdet“. Ja, katholisch und papsttreu zu sein ist unbequem. Oft vertreten die Bischöfe in Deutschland heute einen Mittelweg zwischen unbedingter Romtreue und der allgemeinen Gesellschaftsmeinung. Doch eine solche Haltung tut der katholischen Kirche in Deutschland nicht gut.

Zu Papst Benedikt XVI. bleibt mir zusagen: Zu Beginn war ich gar nicht begeistert. Man hörte, er sei konservativ und ich wusste zu wenig über ihn. Jetzt, nach nunmehr sieben Jahren Amtszeit, bin ich sehr begeistert von ihm! Er führt die Kirche gut, insbesondere seine Bemühungen um die Einheit mit den Piusbrüdern und die ökumenischen Fortschritte mit der orthodoxen Kirche verdienen Anerkennung. Desweiteren finde ich es richtig, dass er es der Kirche klar sagt, wo es lang geht. Ökumene ja, aber nur in einem gewissen Rahmen. Seine Äusserungen beim Besuch in Erfurt 2011 waren gut: Es gibt keine volle Einheit mit den Protestanten und sie ist auch nicht in greifbarer Nähe, auch wenn viele es gerne hätten.

Jorgelina: Die Katholiken in Argentinien lieben den Papst, da er den von Johannes Paul II. begonnen Kurs unbeirrt fortsetzt.

Mir persönlich sagt seine Glaubenstiefe sehr zu und ich finde es begeisternd, dass er trotz seines Alters immer noch die Notwendigkeiten seiner Kirche kennt und sich immer wieder auf pastorale Reisen einlässt, sei sein Reiseziel auch noch so schwierig.

Papst Benedikt überzeugt mich.

Englisches Video: Das Sakrament der Ehe - Warum machen wir die Sache katholisch? (Sacraments: Matrimony - why make it Catholic)


Foto: © Jorgelina Jordá und Ferdinand Güsewell


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

  26. September 2012 
 

Schade ist es wenn dennoch nicht klappt

eine Freundin nahm es auch ernst und heiratete erst mit 28 und leider blieb ihr ein Kinderwunsch verwehrt


0
 
  26. September 2012 
 

Maria spende Kindersegen!

Ich wünsche dem Paar alles Gute und wünsche ihnen Gottes reichen Kindersegen, vielleicht schaffen sie ja die biblischen 12 Kinder :-).


1
 
  25. September 2012 
 

EINFACH SUPER:-)

Gottes und Marien Segen:-)


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Familie

  1. Zehn Gespräche, bevor man „Ja“ sagt
  2. Katholischer 'Familienverband Wien' wirbt mit gleichgeschlechtlichen Paaren
  3. US-Bundesstaat Oregon verweigert Adoption für christliche Mutter
  4. Texas: Adoptionen im letzten Jahr um 30 Prozent gestiegen
  5. US-Unternehmen führt Babybonus für Mitarbeiter ein
  6. Kroatien: Regierung will Sonntagsöffnung deutlich einschränken
  7. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  8. Lebenslänglich für zwei Menschen
  9. Warum Linke weniger glücklich sind als Konservative
  10. Menschen mit Kindern haben eher konservative Ansichten, sind für den Lebensschutz






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. „Wir Katholiken, die dem Lehramt treu sind, haben es satt, diffamiert und stigmatisiert zu werden“
  3. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  4. R.I.P. Franziska
  5. 'Jedes Ave Maria des Rosenkranzes ist für mich ein Schlag ins Gesicht...
  6. "King of Queens"-Star Kevin James feiert 'Alte Messe'
  7. Papst wird dem hl. John Henry Newman den Titel „Kirchenlehrer“ verleihen
  8. Plant Stille ins Leben ein!
  9. „Alle Dämme sind gebrochen. Der Judenhass zeigt sich ganz ungeniert“
  10. Das unredliche Verwirrspiel von Frauke Brosius-Gersdorf
  11. Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf
  12. "Was die Welt retten wird, ist der Mensch, der vor Gott kniet"
  13. Jesuitenpater James Martin vergleicht homosexuelle Familie mit Dreifaltigkeit
  14. John Henry Newman – Lehrer der Kirche und warum er katholisch wurde
  15. Norwegen: Eine neue Generation von Katholiken wächst heran

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz