Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  6. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  9. Die Hoffnung berühren – und leben. Die Kraft, die aus Christus kommt
  10. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  11. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  12. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
  13. US-Repräsentantenhaus untersucht möglichen Missbrauch von Steuergeld durch Planned Parenthood
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. Brot, das verbindet – Der Leib Christi als Ursprung der Gemeinschaft

Müssen wir Angst vor Alzheimer haben?

9. Februar 2012 in Familie, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein Mediziner zum Buch von Rudi Assauer über seine Alzheimer-Erkrankung. Von Georg Schiffner / idea


Wetzlar (kath.net/idea) Wie eine Bombe eingeschlagen ist das in der vergangenen Woche erschienene Buch, in dem der „Manager, Macher, Macho“ (so die „Bild“-Zeitung) Rudi Assauer beschreibt, dass er an Alzheimer leidet. Die Krankheit des ehemaligen Fußballstars – er hatte mit Borussia Dortmund 1966 als erster deutscher Mannschaft den Europapokal gewonnen – erregt die Gemüter. „Alzheimer ist zu einem Synonym geworden für die Urangst, das Letzte zu verlieren, was uns im Leben bleibt: das eigene Ich“, schrieb passend die „Süddeutsche Zeitung“.

In der Tat: Während früher Krebs als schlimmstmögliche Erkrankung gefürchtet war, ist dies heute die Demenz – nicht zuletzt, weil die Heilungschancen bei Krebs inzwischen bei rund 50 % liegen. Besonders Alzheimer, die häufigste Ursache für Demenz-Erkrankungen, ist zum Inbegriff geworden für den zunehmenden Verlust der Selbstständigkeit mit geistigem und körperlichem Verfall. Die Krankheit ist nach wie vor medizinisch unheilbar. Schätzungsweise 700.000 Menschen in Deutschland sind an Alzheimer erkrankt, insgesamt leiden rund 1,3 Millionen an Demenz – und die Tendenz ist deutlich steigend. Medizinische Forschung sowie Sozial- und Pflegeprojekte werden intensiv gefördert, um dieser Herausforderung zu begegnen.


Wir bleiben stets ein Ebenbild Gottes

Gibt christlicher Glaube einen besonderen Halt in der Konfrontation mit Demenz? Ja! Denn Leistungsfähigkeit und Unabhängigkeit sind nicht das höchste Gut des christlichen Lebens, sondern die Erfahrung, in unserer Schwachheit von Gott angenommen und gehalten zu sein. Es stimmt: Alzheimer verändert unsere Persönlichkeit – zuweilen in erschreckendem Ausmaß. Aber unser Person-Sein, unsere Würde als einzigartiger Mensch kann sie nicht nehmen. Im Person-Sein des Menschen ist die Ebenbildlichkeit Gottes benannt – „personare“ bedeutet im Lateinischen so viel wie „hindurchtönen“. In uns bleibt trotz aller möglichen Entstellungen eine Dimension des „wahren Selbst“, der „Personmitte“, in der unser Geist für den Geist Gottes ansprechbar ist, wo nach biblischem Zeugnis sogar Gott selber „wohnen“ möchte – ob demenzkrank oder nicht. In unserer extrem auf Denken und Verstehen fixierten, leistungs- und erlebnisorientierten Gesellschaft mag eine fast prophetische Mahnung anklingen, wenn Christen dies einbringen.

Wir können etwas für uns und andere tun!

Das heißt aber auch: Wir müssen Verantwortung übernehmen für unsere Gesundheit „in guten Tagen“ durch einen gesundheitsfördernden Lebensstil (genügend Bewegung, gesunde Ernährung, intellektuelle und kreative Tätigkeiten, aktive Gestaltung tragfähiger Beziehungen zu Mitmenschen und Gott). Wir sollten bereit sein, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn unsere Denkleistung auffällig nachlässt (Hausarzt, Beratungsstellen, Pflegedienste, Geriatrien und Spezialeinrichtungen). Wir dürfen mitwirken an „demenzfreundlicher“ Gemeindegestaltung (Seniorenarbeiten, Besuchsdienste, Seelsorgeangebote, Gottesdienste für Demenzkranke und Angehörige, Mehrgenerationenprojekte). Und nicht zuletzt: Wir müssen unsere eigene Bedürftigkeit frühzeitig annehmen, in der Gott seine Zuwendung erfahrbar machen will. Wie treffend passt hierzu die Jahreslosung 2012: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“!

Der Autor, Dr. Georg Schiffner, ist Chefarzt im Geriatriezentrum und Palliativbereich des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß-Sand in Hamburg und Vorsitzender des Vereins „Christen im Gesundheitswesen“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Altwerden

  1. Katholischer Familienverband für höheres Pensionsantrittsalter
  2. Von Segen und Last des Alters
  3. Papst lädt zum Senioren-Tag in den Vatikan
  4. Kinder aufnehmen, nicht 'wegmachen'






Top-15

meist-gelesen

  1. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  2. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  3. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  4. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  5. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  11. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  12. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  13. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest
  14. Tschechien: Jesuiten-Provinzial setzt Schritte gegen Rupnik-Umfeld
  15. Brot, das verbindet – Der Leib Christi als Ursprung der Gemeinschaft

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz