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‚Den Opfern eine Stimme geben‘

4. Februar 2012 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Papst-Universität veranstaltet Tagung über sexuellen Missbrauch - Von Thomas Jansen (KNA).


Rom (www.kath.net/ KNA)
Es ist eine Szene, die mehr sagt als viele Worte: Rund 100 Bischöfe aus der ganzen Welt werden am Montag den Bericht einer Frau hören, die als Kind von einem Priester sexuell missbraucht wurde. Augenfälliger könnte die gewachsene Sensibilität in der katholischen Kirche nach den Skandalen in den USA, Irland, Deutschland und anderen Ländern kaum sein. Die Schilderungen der Irin eröffnen eine internationale Konferenz über sexuellen Missbrauch von Minderjährigen in der katholischen Kirche, die vom 6. bis 9. Februar in Rom stattfindet. Veranstalter ist die von Jesuiten geführte Gregoriana-Universität. Unterstützt wird die Tagung vom Erzbistum München, anderen Diözesen und einigen deutschen Hilfswerken.

„Wir wollen, dass den Opfern eine Stimme gegeben wird“, sagt Hans Zollner, Psychologieprofessor an der Gregoriana und Mitorganisator der Konferenz mit dem Titel „Auf dem Weg zu Heilung und Erneuerung“. Das Ziel der Tagung sei es, „mehr Aufmerksamkeit für das Thema in der weltweiten Kirche zu schaffen“. Es müsse deutlich werden, „dass man nicht einfach abwarten darf, wenn es um eine Vorbeugung sexuellen Missbrauchs geht, sondern selbst aktiv werden muss“, so der deutsche Jesuit und Vizerektor der Universität. Die Konferenz wolle den Erfahrungsaustausch über geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung von sexuellem Missbrauch fördern.


Die Resonanz auf die Tagung ist außergewöhnlich: Nahezu alle nationalen Bischofskonferenzen entsenden einen bischöflichen Vertreter zu der Tagung, zumeist den jeweiligen Missbrauchsbeauftragten. Hinzu kommen Obere katholischer Orden sowie Fachleute, etwa Psychologen und Kirchenrechtler. Insgesamt nehmen rund 220 Personen an der Tagung teil. Aus Deutschland reisen der zuständige Trierer Bischof Stephan Ackermann sowie Reinhard Kardinal Marx aus München an.

Die deutschen Bischöfe haben im Jahr 2002 eigene Richtlinien für Ahndung und Vorbeugung sexuellen Missbrauchs veröffentlicht und diese 2010 überarbeitet. Doch längst nicht alle Bischofskonferenzen haben bislang eigene Vorgaben erlassen. Für die Bischöfe dieser Länder bietet die Tagung die Möglichkeit, sich Anregungen und Hilfestellungen für ein solches Regelwerk geben zu lassen.

Denn bis zum Mai dieses Jahres müssen alle Bischofskonferenzen eigene Richtlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch veröffentlicht haben. Diese Frist hatte die vatikanische Glaubenskongregation in einem Rundschreiben im vergangenen Mai gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt waren jene Ortskirchen, die eigene Vorgaben veröffentlicht hatten, noch die Ausnahme. Nicht nur in Afrika und Asien gibt es auf diesem Feld noch einiges zu tun, auch die Italienische Bischofskonferenz hat bislang noch keine Richtlinien veröffentlicht.

Aus dem Vatikan hat sich hoher Besuch zur Konferenz angesagt: Der Leiter der Glaubenskongregation, William Joseph Kardinal Levada, spricht zu den Teilnehmern über Maßnahmen zur Vorbeugung und Ahndung von sexuellem Missbrauch. Seiner Behörde müssen alle Missbrauchsfälle der Weltkirche gemeldet werden. Die Berichte gehen über den Schreibtisch des „Chefanklägers“ der Glaubenskongregation, Charles Scicluna; auch er trägt auf der Konferenz vor.

Die Ergebnisse der Tagung sollen in ein Internetportal einfließen, das in Zukunft für die ganze Weltkirche Informationen über den Umgang mit Missbrauchsfällen bereitstellen soll. Die auf drei Jahre angelegte Entwicklung dieses „Zentrums für Kinderschutz“ der Gregoriana (elearning-childprotection.com) wird in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Ulm durchgeführt.

Papst Benedikt XVI. hat die Missbrauchsfälle als „offene Wunde der Kirche“ bezeichnet. Ganz ausrotten könne auch die beste Prävention sexuellen Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche wie in der Gesellschaft insgesamt nicht, sagt Zollner. „Aber wir wollen mit der Konferenz einen Beitrag dazu leisten, dass diese 'offene Wunde' besser und schneller heilen kann“.

(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.


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Lesermeinungen

 Veronika30 6. Februar 2012 
 

Um hier endlich einmal Klarheit und Wahrheit in die Sache zu bringen, scheint es unumgänglich die missbrauchten Personen Ernst zu nehmen, diesen - wie z. B. dem Netzwerk B von Herrn Denef zuzuhören, und natürlich der Schmerzensgeld- und Schadensersatzpflicht uneingeschränkt nachzukommen. Der bislang angebotene Betrag von 5000.-- Euro ist ein Hohn, vor allem in Bezug auf die reiche Kath. Kirche in Deutschland.


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 PPQR 5. Februar 2012 

@Claudia Caecilia

Es ist doch kein \"denunzieren\", wenn ein Opfer Beschuldigungen gegen den Täter erhebt.

Richtig ist, dass die Kirche selbst viel Hilfreiches tun kann, da die Opfer ja auf Hilfe und Beistand angewiesen sind.
Aber alle angezeigten \"Fälle\" werden zuerst einmal formal juristisch, nicht therapeutisch behandelt. Das ist für Betroffene emotional äußerst belastend. Außenstehende können sich das oft nicht vorstellen.

Ist Ihre Aussage \"wieder ein Jesuit, der sich hervortut\" nicht ein pauschales (Vor-)Urteil und
genauso voreilig (und unrichtig) wie der \"Generalverdacht\" gegen Priester?

Mein Vorschlag für den letzten Satz:
\"Das Thema ist natürlich wichtig und liegt ja auch unserem Hl. Vater besonders am Herzen;
helfen auch wir mit, Verbrechen wieder gut zu machen und dafür zu sorgen, dass sie erst gar nicht geschehen.\"


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 Claudia Caecilia 4. Februar 2012 
 

Gemischte Gefühle

Ich kann es nicht mehr hören.
Ja, es gibt auch sexuellen Mißbrauch durch Priester und jeder Fall ist einer zu viel, aber haben die denunzierten Priester auch eine Stimme, die für sie spricht?
Wo wird mal in die Familien geschaut, in denen doch der häufigste Mißbrauch passiert?
Ich kenne einige Fälle, in denen bei Mißbrauchsopfer durch die Hilfe eines Priesters und die Aufarbeitung mit einem Psychologen, Wunden wenigstens etwas vernarben konnten.
Ich selber finde Mißbrauch innerhalb der Kirche auch besonders schlimm, aber trotzdem stößt mich das ständige in den eigenen Wunden herumbohren etwas ab. Interessant ist, dass sich wieder ein Jesuit, der Vizerektor, hervortut.
Das Thema ist natürlich wichtig und liegt ja auch unserem Hl. Vater besonders am Herzen, aber trotzdem...


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