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Nicht auf ein Wort des Papstes sollten wir warten

19. März 2010 in Aktuelles, 12 Lesermeinungen
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Eine riesige, inhomogene Mehrheit ist über Nacht ultramontan geworden – alles starrt mit brennenden Augen nach Rom, lechzt nach dem, was der kleine Mann in Weiß mit dem Fischerring sagen wird - Ein Gastkommentar von Monika Metternich


München (kath.net)
„Ungeduldig warten Gläubige und Kritiker der katholischen Kirche auf eine Erklärung des Papstes zu den Missbrauchsskandalen in Deutschland“, beginnt einer der zahlreichen aufgeregt-empörten Artikel im rauschenden Blätterwald zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche. Aber was genau wollen „Gläubige und Kritiker“ eigentlich vom Pontifex Maximus hören, was nicht bereits gesagt wäre?

Bei den einen geht es immer um dasselbe: Weg mit dem Zölibat, her mit dem Frauenpriestertum. Beides hat zwar nach wissenschaftlicher Diagnose nullkommanichts mit Pädophilie und sexuellem Missbrauch zu tun, aber selbst auf dem Rücken von Opfern wird diese angeranzte Forderung gern frisch verhackstückt. Bei anderen heißt es: Weg mit der katholischen Sexualmoral und her mit jener herrlichen sexuellen Libertinage, die allerdings Kern des Problems derer ist, die sich selbst alles zu erlauben dürfen glaubten.


Einige wollen hören, dass der Papst ein Mea Culpa ablegt – die einen, um von der eigenen individuellen Schuld oder von ihrem institutionellen Totalversagen abzulenken, die anderen, weil ein Papst, der öffentlich seine Kleider zerreißt und stellvertretend auf die Knie fällt, die ideale Position zum effektiven Nachtreten bietet.

Viele wiederum versprechen sich von einem Wort des Papstes Erlösung – wie und wovon, bleibt diffus. Jedenfalls ist eine riesige, inhomogene Mehrheit über Nacht ultramontan geworden – alles starrt mit brennenden Augen nach Rom, lechzt nach dem, was der kleine Mann in Weiß mit dem Fischerring sagen wird – stellvertretend für sie alle, für uns alle. Einen muss es doch geben, der die Sünde der Welt – der ganzen Welt, nicht nur der katholischen - auf sich nimmt.

Während alle dergestalt den Blick auf „Rom“ fixieren und vergeblich davon Erlösung im einen oder anderen Sinn erwarten, sei eine Alternative bedacht. Eine biblische Alternative: Hören wir in diesen Tagen doch einmal mit gespitzen Ohren und offenen Herzens, was Moses und die Propheten dem auserwählten Volk in vergleichbaren Situationen so alles um die Ohren hauten. Und fühlen wir uns als Kirche angesprochen. Fasten und Beten – die Zeit dafür ist überreif. Zerreißen wir unsere Herzen, stellvertretend für all jene, die ihre höchstpersönlichen, gemeinen Taten nun feige und stumm hinter „der Kirche“ verstecken. Bestürmen wir unseren Herrn, dass er seine Kirche reinigen möge. Dass jedes einzelne Opfer wahren Trost und Gerechtigkeit finden möge, wie es in der Bergpredigt verheißen ist.

Flehen wir um Umkehr und echte Reue - bei den Tätern, bei allen Verantwortlichen und für jeden von uns. Erkennen wir neu, was „Buße“ heißt – individuell und kollektiv. Erbitten wir aus tiefstem Herzen einen Neuanfang für das Volk Gottes, die Kirche.

Einen Neuanfang, dessen Verwirklichung nicht wohlfeil delegiert wird, sondern der in jedem von uns beginnen kann. Beten wir, dass so die ganze Kirche Christi umkehren darf und jenen Weg wiederfindet, der allein Wahrheit und Leben ist. Und vor allem: besinnen wir uns auf den, der die Sünde der Welt auf sich genommen hat. Meditieren wir im fastenzeitlichen Zugehen auf den Karfreitag die Sünde der Welt, die plötzlich für jeden erkennbar und unverniedlicht ihre widerliche Fratze zeigt - und schauen wir gemeinsam auf das Kreuz. Lamm Gottes, welches du hinweg nimmst die Sünde der Welt, erbarme dich unser.

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Foto: (c) AgenziaSir


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Lesermeinungen

 Trinitatus 22. März 2010 

Es geht nicht mehr um den Missbrauch

Es geht , meiner Meinung nach, schon lange nicht mehr um die Missbrauchsfälle. Die Medien und die Kirchenhasser haben endlich einen Vorwand, das Feuer auf die ihnen schon seit langen verhasste katholische Kirche zu eröffnen. Es findet momentan ein glasklarer \"Missbrauch mit dem Missbrauch\" statt. Man kann seinem Hass auf den Hlg. Vater und die Kirche endlich hemmungslos freien Lauf lassen ! Man wittert die Chance eine Institution loszuwerden, die sich bisher jedem Zeitgeist widersetzt hat. Ich persönlich würde mich nicht scheuen, wieder einer oppositionellen Kirche anzugehören. (Ich bin gelernter DDR-Christ) Folgender Vorschlag (der bitte eher ironisch verstanden werden sollte): Trennen wir uns als katholische Kirche doch einfach von allen Schulen, Kindergärten,Krankenhäusern und Pflegeheimen und ziehen uns zurück in unsere Spiritualität. Überlassen wir die Welt sich selber. Ich wette, es dauert nicht lange bis die ersten Politiker bettelnd wieder bei uns anklopfen. Und wenn wieder einmal ein verirrtes Kind dieser wertfreien Welt Amok läuft (in welcher Form auch immer)....spätestens DANN wird man uns wieder brauchen und zu schätzen wissen und uns nicht nur auf die Perversität einiger Verirrten beschränken ! Ich sage JA zur Kirche und JA zum Hlg. Vater !!!!


0
 
 JBH 20. März 2010 
 

Leider daneben

Schade, dass Frau Metternich so teilweise hämisch und mit Worten zynisch mit den aktuellen Problemen des Missbrauchs umgeht.

Es ist z.B. intellektuell und nicht zuletzt auch moralisch schlicht und einfach extrem schmalbrüstig, zu behaupten, dass im Vordergrund des Interesses ein kniefallender Papst stünde, dem man dann um so besser hinten reintreten kann. Aber kann sich gut an ebenso billige wie faslch liegende Häme und Spott zu Willy Brandts Kniefall erinnern. Ein Kniefall, der Deutschland nicht dem Spott preisgab, sondern ihm einen Platz in der Völkergemeinschaft sicherte.

Die Kirche muss sich in der Welt beweisen und sie muss der Welt beweisen, dass sie besser ist als diese. Ansonsten kann sie ihren Amnspruch auf Mission und evtl. geistig moralischer Führung vergessen.

Der Tenor und die Intonation von Frau Metternichs Beitrag sind in meinen Augen leider Gottes in nicht geringem Maß geeignet, der anderen Seite fast Punkt um Punkt den Ball auf den Elfmeterpunkt zu legen.

Den Opfern von Missbrauch, geschehe er nun im kirchlichen oder im säkularen Bereich, wird Frau Metternich auf die beschriebene Art nicht helfend die Hand reichen können.


0
 
 dominique 20. März 2010 
 

@Christoph Sanders - dass sie immer jemand anderen die Arbeit machen lassen

Sie verkaufen ihre ureigene Verantwortung an den Staat und werden vom Staat zu dem gemacht, was sie tatsächlich sind: staatshörige Würstchen.
Und derzeit läuft einfach eine Phase, in der der Druck der Schwachmaten auf den Staat zunimmt, doch bitte das zu tun, was zwangsläufig kommen muss: den Polizeistaat spielen. Denn wer braucht so einen Staat, wenn nicht überforderte Zeitgenossen mit verkrüppelter Fähigkeit, Vertrauen und Verantwortung in ihr Leben und in die Gesellschaft zu tragen?
Schade, aber es sieht so aus, als ließe sich auch die Amtskirche in diesen Strudel mitreißen. Irgendwann werden sich Christen, die diese Entwicklung und dieses Versagen durchschauen, halt neu versammeln, außerhalb von Gemeinden, wo Vertrauen und echte Verantwortung zerstört sind und nicht mehr gedeihen können, weil die handelnden Personen dort nichts mehr verkörpern, nur kriecherischen Schrott.


2
 
 Juditha 19. März 2010 
 

Ja, alles blickt auf den Papst !

Wir wissen alle w i e die Reaktionen ausfallen werden und man kann nahezu prophetisch sagen, wer was wieder dazu äußern wird. Dennoch, sie wollen es alle von ihm hören, egal wie sie darauf reagieren oder was sie damit anrichten. Dieses \"ernst nehmen\" meinte ich nicht in dem Sinn, dass sie bejahen, wie er sich dazu äußert. Vielleicht war mein Gedankengang etwas zu kompliziert.


2
 
 Monika Elisabeth 19. März 2010 

und ich dachte immer

bestimmte Personengruppen in den Ortskirchen wollen nicht, dass sich der Papst in ihre Angelegenheiten einmischt... sie wollten doch so frei und unabhängig von Rom sein... jetzt warten sie gespannt auf seine Worte.

Denen kann man es aber auch nie recht machen.

Sollte man aber auch erst gar nicht versuchen :-)


4
 
 Noemi 19. März 2010 
 

Alles blickt auf den Papst ?

Und vor allem wartet die Journaille nicht nur auf die Worte des Hl. Vaters- die vernichtenden Kommentare liegen doch längst vorgefertigt in den Schubladen, der so um faire Berichterstattung Bemühten- oder sagen wir lieber- derer die sich den Anschein geben wollen, nicht einseitig zu verurteilen. Diese Kommentare wollen veröffentlicht werden- da befindet man sich in einem Wettlauf.


2
 
 Dismas 19. März 2010 

Qui tollis PECCATA mundi...

Ein sehr guter Artikel, vielen Dank!!!
Jedoch es geht nicht um die amorphe \"Sünde\" der Welt, sondern um die SÜNDEN der Welt. Die Sünde ist individuell fassbar, muss bekannt und bereut werden. Buße und guter Vorsatz.... Dazu ist das Hl.Bußsakrament die richtige Medizin.


2
 
 Christoph Sanders 19. März 2010 
 

Wir sind die Kirche

Manchen Leuten, gerade hier in Deutschland, steckt die Obrigkeitshörigkeit so tief im Blut, dass sie immer jemand anderen die Arbeit machen lassen, jemand anderen die Verantwortung übernehmen lassen, jemand anderen fragen, was man tun und denken soll. Das wird uns schon in der Schule so eingebläut.

Wir Gläubigen sind die Kirche. Und die Kirche ist so stark wie wir stark sind, im heiligen Geist, und nur im heiligen Geist. Wir müssen ihn nur finden.


2
 
 br.tuck 19. März 2010 
 

Nicht die Medien warten

sondern die betroffenen Menschen warten, sowohl in Irland, wo das Hauptaugenmerk des päpstlichen Schreibens sein wird und auch die betroffenen Menschen in Deutschland.


2
 
 Guiseppe 19. März 2010 
 

Sehr gut geschrieben! Danke!

Gibt es das oder Ähnliches auch auf Englisch?


2
 
 Willigis 19. März 2010 
 

Warten

NIcht \"Gläubige und Kritiker\" warten, sondern allein die Presse, die versucht, ihr Warten als das von Außenstehenden darzustellen, auf dass es nicht so aussieht, als träte sie in der Berichterstattung lediglich in eigener Sache auf.

Sie erwarten einen Brief, und haben jetzt schon alles vorbereitet, um den Papst später wegen eines falsch gesetzten Kommas der Kaltherzigkeit, des Vertuschens oder sonstiger Dinge zu bezichtigen.


4
 
 Juditha 19. März 2010 
 

Alles blickt auf den Papst !

Bei WELT online kann man interessanterweise den Kommentaren zum einschlägigen Thema entnehmen, dass wirklich das Bewußtsein - vor allem auch bei Nichtchristen - dahingehend gestiegen ist, nach Rom zu blicken und auf die Antwort des Papstes zu hören. Manchen geht es nicht schnell genug, als gäbe es unüberlegte Äußerungen und vorschnelle Berurteilungen nicht bereits genug. Dennoch vermittelt es mir den Eindruck, dass der Papst - trotz vielem für und Wider - in seiner Autorität durchaus ernst genommen wird.


3
 

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