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Beten - eine Sehnsucht

16. März 2009 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Ein neues Buch von Bernhard Meuser - Ein Buch über das Gebet bei denen einem die Füße nicht einschlafen - Eine Rezension von Dario Pizzano


München (kath.net)
Bis vor drei Jahren (das muss ich als Rezensent vorausschicken) hatte ich mit Religion, Kirche und Glaube nichts zu tun. Seit meiner „Wende“ verschlinge ich mit wahrem Heißhunger religiöse Literatur, habe gute Bücher gelesen und schlechte, und solche, bei denen mir die Füße eingeschlafen sind. Theologie, habe ich gelernt, kann knochentrocken und entsetzlich langweilig sein.

Das kann man von den Büchern Bernhard Meusers nicht sagen. Ich entdeckte den Autor über seine ungewöhnliche, an Benedikt von Nursia orientierte Einführung in den Glauben „Christ sein für Einsteiger“, ein Buch, das seither zu meinem Eisernen Bestand gehört, weil es pickepacke voll ist mit Geist, Witz, Humor und Erfahrung. Der Nachfolger dieses Buches heißt „Beten – eine Sehnsucht“ - ein 192-Seiten-Bändchen im hübschen Leseformat. Must have für mich.

Um es gleich vorweg zu sagen. „Beten – eine Sehnsucht“ hat mich von Beginn an in Bann geschlagen. Schon in der Einleitung wird deutlich: Hier meint es jemand ernst! Ernst mit dem Glauben. Ernst mit dem Gebet. Ernst mit Gott. „Ich halte das Gebet für etwas Großes. Ich glaube, dass man mit Gebeten seine persönliche Umwelt und seine eigene Verfassung verändern kann, selbst in scheinbar aussichtsloser Lage. Ich fühle mich persönlich angeschaut und gemeint von Gott. Ich habe erfahren, dass er mich führt, ja mir geradezu die Bälle vor die Füße spielt.“

Meuser verliert sich nicht in langatmigen Erörterungen über Möglichkeiten des Betens im 21. Jahrhundert. Er packt einfach aus. Erzählt, was er erlebt hat. Wie er mit seinen Kontaktversuchen zum Jenseits auf die Nase gefallen ist. Wie er den Himmel zum Greifen nahe spürte.


Wie er endlich entdeckte: Beten hilft wirklich, das ist keine rhetorische Floskel. Es geht kraftvoll zur Sache, in einer modernen, manchmal ans flapsige grenzenden Sprache. Klar, hier möchte jemand für Leute von heute eine Lanze brechen. Eine Lanze für die Ansprechbarkeit Gottes.

„Beten“, sagt Meuser, „ist etwas zutiefst Natürliches, Befreiendes, Sinnstiftendes, ein tiefes seelisches Einschwingen mit dem, was die Welt im Innersten zusammenhält und wofür wir den Namen Gott haben.“ Das Buch hat seine stärksten Momente, wenn der Autor biographische Elemente einfließen lässt. Mich haben diese Erfahrungen oft sehr nachdenklich gemacht, teils haben sie mich richtiggehend aufgewühlt, haben eine im Herzen vibrierende Sehnsucht hinterlassen, Gott nahe zu kommen. Beten – das ist ein steiler Weg ins Herz der Dinge.

Aber es gibt keinen anderen. Das lernt man bei Meuser. Und im Package gibt es jede Menge Ermutigung: Mensch, es geht! Ich sollte es ganz neu versuchen! Hier schreibt jemand, der auf seinem geistlichen Weg Wichtiges erfahren und im Glauben und Gebet Fruchtbares erlebt hat und das Gewonnene nun mit dem Leser teilen möchte. Ein Buch, das mir zum Freund werden könnte.

Die Lektüre macht einfach Spaß, denn es gibt auf jeder dritten Seite diese ganz besonderen Lektüremomente, diese Aha-Effekte. Wenn Meuser zum Beispiel auf Recherche geht, woher denn eigentlich diese dem Gebet im Weg stehende moderne Frömmigkeitsphobie herrührt, wenn er dabei kurz ins 19. Jahrhundert und zu Wilhelm Buschs „Die fromme Helene“ abtaucht, und man schreibt: „Es gab und gibt eine Scham, sich bei Ladendiebstahl und Religion erwischen zu lassen.

Eine welthistorisch kleine Weile lang wurde es peinlich, bei religiösen Übungen aufgestöbert zu werden – dabei gesehen zu werden, wie man sichtbar im Begriff ist zu beten, eine Kniebeuge zu machen, sich zu bekreuzigen, Weihwasser zu nehmen, die Hände zu falten.“ Bingo.

Sympathisch berührt hat mich, dass der Autor das Gebet ganz aus der Sehnsucht heraus begreift, die zuletzt Sehnsucht nach Gott ist. Ganz Augustinus folgend und seinem epochemachenden Satz »Unser Herz, o Gott, ist unruhig, bis es ruht in dir«.

Sehnsucht wird hier beschrieben als die universale Suchbewegung des menschlichen Herzens: „Seit Augustinus verstehen wir den Menschen als Wesen der Sehnsucht, verstehen, dass seine Mitte kein mechanisches Prinzip, kein Motor, kein funktionierendes Triebgefüge ist, sondern ein wildes, nach Liebe süchtiges Herz. Ich glaube, dass kein Mensch auf der Welt ein wirkliches Gebet sprechen kann, wenn er nicht Sehnsucht verspürt, wenn Sehnsucht nicht der Anfang von allem ist.“

Bernhard Meuser nimmt den Leser in „Beten- eine Sehnsucht“ mit auf eine Reise. Eine Reise, getrieben vom Verlangen, sich im Gebet Gott zu nähern. Eine Reise auf der viele Bekannte und ihre Gedanken warten, die großen Gestalten des Gebetes, leuchtende Figuren der christlichen Tradition: Teresa von Avila, ihre zauberhafte kleine Schwester, Therese von Lisieux, der Pfarrer von Ars, der moderne Wüstenmann Charles de Foucauld, Frère Roger Schutz aus Taizé, Mutter Teresa, Romano Guardini, C. S. Lewis – sie alle kommen hier häufig zu Wort.

Aber es gibt auch den wunderbaren, in Deutschland kaum bekannten Don Dolindo zu entdecken. Man freut sich an betenden Dakota Indianern, begegnet indischen, griechischen, jüdischen Protagonisten, die sich alle wie Farbtupfer in Bernhard Meusers herrlichem Gebetsteppich ausnehmen. „Prüft alles, das Gute behaltet“, sagte schon Paulus. Das scheinbar Gegensätzlichste wächst hier zu einer unglaublich bunten, ungewöhnlichen, bereichernden Mixtur zusammen. Um eines muss sich der Leser mit Sicherheit keine keine Sorge machen: Die Füße schlafen einem mit Sicherheit nicht ein.

Bernhard Meuser
Beten – eine Sehnsucht
Pattloch Verlag 2008, 192 S., Euro 15,50

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